Hallo Flieger,
nach der langen Schlechtwetterphase bringt das kommende WE für die bevorzugten Fluggebiete im Alpenraum endlich Flugwetter! Da viele von uns schon länger unter Entzugserscheinungen leiden und Ferienzeit ist (vermehrt Wenigflieger in den Bergen unterwegs) stelle ich hier einige Punkte zur Diskussion, die beim Fliegen in der zu erwartenden labilen Warmluft zu beachten sind.
Ergänzungen sind ausdrücklich erwünscht, ebenso wie ein Feedback über Eure Flüge am Wochenende.
Also nicht zum Abschrecken, aber zum Sinne schärfen:
- auch wenn sich die Wolken bis zum frühen Nachmittag im Zaum halten und nicht augenscheinlich (noch) nicht überentwickeln (Schauerwolken werden) ist das kein Hinweis auf geschwächte Gewitterneigung.
Bei solchen Wetterlagen mit Warmluftzufuhr in der Höhe bilden meist Inversionen in der Höhe, die erst im Tagesverlauf aufgelöst werden. Dies kann sehr schnell erfolgen (bzw. genauer gesagt in einem engen Temperaturbereich). Ist diese Inversion überwunden, so ist er Weg frei und es können sich sehr schnell Gewitterwolken bilden (ich hab es schon binnen 20 Min. erlebt).
Und jetzt kann sich jeder für sein Flugkönnen überlegen, ob er innerhalb 20 Minuten rund 1000 Höhenmeter hinunter zum Landeplatz vernichten kann (großflächiges "normales" Steigen mit 2-3 m/s über längere Phasen bitte einrechnen).
- Gewitter und Überentwicklungen (dicke Schauerwolken) sind auch in einiger Entfernung eine Gefahr! Der von ihnen ausgelöste Kaltluftausfluß verursacht eine Böenwalze, die sich im Talverlauf kanalisiert und so auf ihrem Weg wenig an Kraft verliert.
- In den Gebieten am Nordalpenrand (zB Kössen, Tegelberg, Andelsbuch etc) bilden sich die Gewitter idR "hinten". Also den Blick immer auch nach "hinten" richten (Tipp für die Thermiksoarer). Der Nordwind, in dem an diesen Bergen geflogen, wird bringt nicht das (oft ruhigere) Wetter des Alpenvorlandes heran und man kann nicht annehmen, dass das Gewitter da hinten "weggeblasen" wird!!!!!
- In der Meteorologie gibt es für Tage, in denen die Labilität plötzlich durchschlagen kann den Begriff : "loaded gun sounding"(wie eine geladene Pistole). Dieser Begriff umschreibt die Bedingungen bei solcher Wetterlage glaube ich ganz gut.
So genug den Zeigefinger geschwungen!
Schöne Flüge und dran denken: Es gibt Tage an denen nicht der höchste (oder der letzte in der Luft) der beste Flieger ist.
Gruß Volker
(der am Sa. vermutlich in Kössen ist und dann weiter zur Emberger Alm fährt)
nach der langen Schlechtwetterphase bringt das kommende WE für die bevorzugten Fluggebiete im Alpenraum endlich Flugwetter! Da viele von uns schon länger unter Entzugserscheinungen leiden und Ferienzeit ist (vermehrt Wenigflieger in den Bergen unterwegs) stelle ich hier einige Punkte zur Diskussion, die beim Fliegen in der zu erwartenden labilen Warmluft zu beachten sind.
Ergänzungen sind ausdrücklich erwünscht, ebenso wie ein Feedback über Eure Flüge am Wochenende.
Also nicht zum Abschrecken, aber zum Sinne schärfen:
- auch wenn sich die Wolken bis zum frühen Nachmittag im Zaum halten und nicht augenscheinlich (noch) nicht überentwickeln (Schauerwolken werden) ist das kein Hinweis auf geschwächte Gewitterneigung.
Bei solchen Wetterlagen mit Warmluftzufuhr in der Höhe bilden meist Inversionen in der Höhe, die erst im Tagesverlauf aufgelöst werden. Dies kann sehr schnell erfolgen (bzw. genauer gesagt in einem engen Temperaturbereich). Ist diese Inversion überwunden, so ist er Weg frei und es können sich sehr schnell Gewitterwolken bilden (ich hab es schon binnen 20 Min. erlebt).
Und jetzt kann sich jeder für sein Flugkönnen überlegen, ob er innerhalb 20 Minuten rund 1000 Höhenmeter hinunter zum Landeplatz vernichten kann (großflächiges "normales" Steigen mit 2-3 m/s über längere Phasen bitte einrechnen).
- Gewitter und Überentwicklungen (dicke Schauerwolken) sind auch in einiger Entfernung eine Gefahr! Der von ihnen ausgelöste Kaltluftausfluß verursacht eine Böenwalze, die sich im Talverlauf kanalisiert und so auf ihrem Weg wenig an Kraft verliert.
- In den Gebieten am Nordalpenrand (zB Kössen, Tegelberg, Andelsbuch etc) bilden sich die Gewitter idR "hinten". Also den Blick immer auch nach "hinten" richten (Tipp für die Thermiksoarer). Der Nordwind, in dem an diesen Bergen geflogen, wird bringt nicht das (oft ruhigere) Wetter des Alpenvorlandes heran und man kann nicht annehmen, dass das Gewitter da hinten "weggeblasen" wird!!!!!
- In der Meteorologie gibt es für Tage, in denen die Labilität plötzlich durchschlagen kann den Begriff : "loaded gun sounding"(wie eine geladene Pistole). Dieser Begriff umschreibt die Bedingungen bei solcher Wetterlage glaube ich ganz gut.
So genug den Zeigefinger geschwungen!
Schöne Flüge und dran denken: Es gibt Tage an denen nicht der höchste (oder der letzte in der Luft) der beste Flieger ist.
Gruß Volker
(der am Sa. vermutlich in Kössen ist und dann weiter zur Emberger Alm fährt)
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