GFS - Prog1 - Tendenzprognose für das Wochenende vom 24.09.04 bis 26.09.04 Ausgabe 3
Aktuelle Wetterlage:
Mitteleuropa liegt momentan zwischen einem kräftigen Hochdruckgebiet über dem Ostatlantik und einem sehr kräftigen Tief über Nordeuropa. Aktuell stellt sich die Wetterlage nach einem nochmals warmen und schönen Wochenende komplett um. Die Winde haben bereits am Montag auf West gedreht und deutlich an Stärke gewonnen. Momentan liegt am Alpenrand nochmals eine schwache Kaltfront, die sich vor allem durch auffrischende Böen bemerkbar gemacht hat. Niederschlag fiel bisher kein, doch einige Schauer sind jetzt grad auf dem Weg hierher.
Aktuelle Windwerte vom Alpennordrand von 19 Uhr:
Zugspitze: 35 kmh Mittel bei 81 km/h in Böen
Wendelstein: 68 km/h im Mittel, in Böen 96 km/h
Wetterentwicklung bis zum Wochenende:
Mittwoch:
Auch am Mittwoch liegen wir noch im Übergangsbereich. Das heißt: Östlich des Hochdruckgebietes und südlich des starken Tiefdruckgebietes über Nordeuropa, welches einen Kerndruck von ca. 982 hPa haben soll. Wie eine Königin (Tiefname: Queen) zelebriert es dort Machtspielchen, worauf dramatisches geschieht.
Ausgehend von Ex-Hurrikan IVAN wird sich nach Wellenbildung (= Entwicklung eines jungen Tiefs) über der Ärmelkanal ein kleines Randtief entwickeln, welches mit der starken Höhenströmung mit in die Zirkulation des Tiefdrucktroges über Nordeuropa eingebunden wird. Wellenbildung heißt immer sehr viel Dynamik im Wettergeschehen, da warme und kalte Luftmassen nur wenig voneinander entfernt sind. Dieses Tief wird sich im Laufe des Mittwochs zu einem ausgewachsenen Sturmtief entwickeln, dessen Starkwindfeld am Abend die gesamte Mitte von Deutschland beeinflussen wird. Schon jetzt herrschen in der Höhe bei markanten Bodendruckgradienten kräftige Winde vor.
Donnerstag:
Am Donnerstag liegt das Starkwindfeld (Jetstream) im Bereich des Randtiefs über Süddeutschland. Das Tief selbst wird mit einem Kerndruck von etwa 980 hPa über der Nordsee am Nachmittag des Donnerstages erwartet. Die Windgeschwindigkeiten werden momentan mit Mittelwinden um 100-120 km/h in ca. 1500m angegeben. In Böen sind damit Windgeschwindigkeiten über 140 km/h wahrscheinlich. Fliegerische Betätigung wird an diesem Tag wohl kaum möglich sein. Mit dem Wind kommt präfrontal dann auch nochmals kurz etwas wärmere Luft herein. Wir befinden uns also im Warmsektor. Die zum Sturmtief gehörige aktive Kaltfront erreicht am Freitag mit kräftigen Niederschlägen die Alpennordseite.
Freitag:
Mit der kräftigen Entwicklung des Randtiefs, dehnt sich der Trogbereich über die Alpen bis in das Mittelmeer aus. Die Kaltfront hat dann die Alpen erreicht und hinter ihr dreht die Strömung auf Nordwest. Damit wird der Weg frei für sehr kalte und feuchte Luftmassen polaren Ursprungs. Mit den Nordwestwinden kommt es auf der Alpennordseite zur Staulage. Entsprechend der kalten Luftmasse und der Stauwirkung, wird der Freitag an den Alpen durchweg regnerisch ausfallen und dank einströmender Kaltluft bekommen die Berge oberhalb 1500m die erste Ladung Schnee verpasst. Bei Starkniederschlag in eingelagerten Rückseitenschauern kann es sogar schon einmal bis knapp unter 1300m herab schneien. Viel Vieh ist noch bis zum Wochenende auf der Alm und so wird der Almabtrieb durch markantes Wetter vielleicht vorgezogen? Der Stau im Norden ist der Föhn auf der Alpensüdseite. Damit werden auch unsere Flugziele im Herbstexil nicht unbedingt von brauchbaren Flugbedingungen profitieren können. In besonders anfälligen Gebieten, in denen der Nordwind sehr schnell zu spüren ist, wird wohl gar nichts gehen. Dies, wenn nicht schon ein mögliches Szenario mit Adriatiefentwicklung eingesetzt hat. Erfahrungsgemäß passiert das im Herbst sehr schnell, wenn sehr kalte Höhenkaltluft über das noch warme Mittelmeer strömt.
Samstag:
Nach wie vor liegt über dem Ostatlantik ein Keil des Azorenhochs und über Nordeuropa gammelt nach wie vor der Tiefdrucktrog her. Mit Durchzug der Kaltfront vom Freitag beginnt ein sehr unbeständiger und empfindlich kühler Witterungsabschnitt, denn mit der kräftigen nordwestlichen Höhenströmung werden in Staffeln immer wieder Feuchtepakete nach Mitteleuropa geführt. Sie dürften sich über Land zu Schauerlinien ausbilden, die im weiteren Verlauf mit der Nordwestströmung an der Alpennordseite zu weiteren, teils kräftigen Niederschlägen führen werden. Die Temperaturen werden empfindlich in den Keller rutschen. Am Alpenrand werden am Samstag im Niederschlag gerade mal noch 10-12 Grad möglich sein. So langsam wird es dann Zeit mal an Winterklamotten zu denken.
Sonntag:
Auch der Sonntag - wer hätte es gedacht – wird geprägt sein von feucht-kalten Luftmassen aus Nordwesten. Wir verbleiben nach wie vor auf der Ostseite des Hochdruckgebietes über dem Ostatlantik und den mächtigen Tiefdrucktrog über Nordeuropa. In seinem Einflussbereich werden bei einer kräftigen nordwestlichen Höhenströmung immer wieder Randtiefs mit ihren Fronten den Weg nach Mitteleuropa finden und kaum Hoffnung auf den Altweibersommer machen.
Fazit:
Nach dieser ersten Bestandsaufnahme sind die Möglichkeiten für fliegerische Aktivitäten am Wochenende als nicht gegeben einzustufen. Etwas unsicher ist die Lage und Intensität des Randtiefs am Donnerstag. Recht sicher hingegen wir die Lage von Tiefdrucktrog über Nordeuropa und Hochdruckkeil über dem Ostatlantik sein. Aufgrund dieser Konstellation, die in verschiedenen Modellen stabil gerechnet wird, besteht leider nur wenig Hoffnung auf Flugwetter im Alpenbereich am Wochenende.
Soweit die erste Tendenzprognose für das kommende Wochenende. Sollte sich eine Änderung bis Donnerstag ergeben, werden die Abonnenten des Gleitsegelwetter Flugwetter Service über die neu in Betrieb genommene Mailinglist informiert. Ansonsten mehr in der GFS Detail-Flugwetterprognose am Donnerstag.
Liebe Grüsse
Stefan ‚Cumulonimbus’ Hörmann
http://www.gleitsegelwetter.de - Gleitsegelwetter Flugwetter Service
Mitteleuropa liegt momentan zwischen einem kräftigen Hochdruckgebiet über dem Ostatlantik und einem sehr kräftigen Tief über Nordeuropa. Aktuell stellt sich die Wetterlage nach einem nochmals warmen und schönen Wochenende komplett um. Die Winde haben bereits am Montag auf West gedreht und deutlich an Stärke gewonnen. Momentan liegt am Alpenrand nochmals eine schwache Kaltfront, die sich vor allem durch auffrischende Böen bemerkbar gemacht hat. Niederschlag fiel bisher kein, doch einige Schauer sind jetzt grad auf dem Weg hierher.
Aktuelle Windwerte vom Alpennordrand von 19 Uhr:
Zugspitze: 35 kmh Mittel bei 81 km/h in Böen
Wendelstein: 68 km/h im Mittel, in Böen 96 km/h
Wetterentwicklung bis zum Wochenende:
Mittwoch:
Auch am Mittwoch liegen wir noch im Übergangsbereich. Das heißt: Östlich des Hochdruckgebietes und südlich des starken Tiefdruckgebietes über Nordeuropa, welches einen Kerndruck von ca. 982 hPa haben soll. Wie eine Königin (Tiefname: Queen) zelebriert es dort Machtspielchen, worauf dramatisches geschieht.
Ausgehend von Ex-Hurrikan IVAN wird sich nach Wellenbildung (= Entwicklung eines jungen Tiefs) über der Ärmelkanal ein kleines Randtief entwickeln, welches mit der starken Höhenströmung mit in die Zirkulation des Tiefdrucktroges über Nordeuropa eingebunden wird. Wellenbildung heißt immer sehr viel Dynamik im Wettergeschehen, da warme und kalte Luftmassen nur wenig voneinander entfernt sind. Dieses Tief wird sich im Laufe des Mittwochs zu einem ausgewachsenen Sturmtief entwickeln, dessen Starkwindfeld am Abend die gesamte Mitte von Deutschland beeinflussen wird. Schon jetzt herrschen in der Höhe bei markanten Bodendruckgradienten kräftige Winde vor.
Donnerstag:
Am Donnerstag liegt das Starkwindfeld (Jetstream) im Bereich des Randtiefs über Süddeutschland. Das Tief selbst wird mit einem Kerndruck von etwa 980 hPa über der Nordsee am Nachmittag des Donnerstages erwartet. Die Windgeschwindigkeiten werden momentan mit Mittelwinden um 100-120 km/h in ca. 1500m angegeben. In Böen sind damit Windgeschwindigkeiten über 140 km/h wahrscheinlich. Fliegerische Betätigung wird an diesem Tag wohl kaum möglich sein. Mit dem Wind kommt präfrontal dann auch nochmals kurz etwas wärmere Luft herein. Wir befinden uns also im Warmsektor. Die zum Sturmtief gehörige aktive Kaltfront erreicht am Freitag mit kräftigen Niederschlägen die Alpennordseite.
Freitag:
Mit der kräftigen Entwicklung des Randtiefs, dehnt sich der Trogbereich über die Alpen bis in das Mittelmeer aus. Die Kaltfront hat dann die Alpen erreicht und hinter ihr dreht die Strömung auf Nordwest. Damit wird der Weg frei für sehr kalte und feuchte Luftmassen polaren Ursprungs. Mit den Nordwestwinden kommt es auf der Alpennordseite zur Staulage. Entsprechend der kalten Luftmasse und der Stauwirkung, wird der Freitag an den Alpen durchweg regnerisch ausfallen und dank einströmender Kaltluft bekommen die Berge oberhalb 1500m die erste Ladung Schnee verpasst. Bei Starkniederschlag in eingelagerten Rückseitenschauern kann es sogar schon einmal bis knapp unter 1300m herab schneien. Viel Vieh ist noch bis zum Wochenende auf der Alm und so wird der Almabtrieb durch markantes Wetter vielleicht vorgezogen? Der Stau im Norden ist der Föhn auf der Alpensüdseite. Damit werden auch unsere Flugziele im Herbstexil nicht unbedingt von brauchbaren Flugbedingungen profitieren können. In besonders anfälligen Gebieten, in denen der Nordwind sehr schnell zu spüren ist, wird wohl gar nichts gehen. Dies, wenn nicht schon ein mögliches Szenario mit Adriatiefentwicklung eingesetzt hat. Erfahrungsgemäß passiert das im Herbst sehr schnell, wenn sehr kalte Höhenkaltluft über das noch warme Mittelmeer strömt.
Samstag:
Nach wie vor liegt über dem Ostatlantik ein Keil des Azorenhochs und über Nordeuropa gammelt nach wie vor der Tiefdrucktrog her. Mit Durchzug der Kaltfront vom Freitag beginnt ein sehr unbeständiger und empfindlich kühler Witterungsabschnitt, denn mit der kräftigen nordwestlichen Höhenströmung werden in Staffeln immer wieder Feuchtepakete nach Mitteleuropa geführt. Sie dürften sich über Land zu Schauerlinien ausbilden, die im weiteren Verlauf mit der Nordwestströmung an der Alpennordseite zu weiteren, teils kräftigen Niederschlägen führen werden. Die Temperaturen werden empfindlich in den Keller rutschen. Am Alpenrand werden am Samstag im Niederschlag gerade mal noch 10-12 Grad möglich sein. So langsam wird es dann Zeit mal an Winterklamotten zu denken.
Sonntag:
Auch der Sonntag - wer hätte es gedacht – wird geprägt sein von feucht-kalten Luftmassen aus Nordwesten. Wir verbleiben nach wie vor auf der Ostseite des Hochdruckgebietes über dem Ostatlantik und den mächtigen Tiefdrucktrog über Nordeuropa. In seinem Einflussbereich werden bei einer kräftigen nordwestlichen Höhenströmung immer wieder Randtiefs mit ihren Fronten den Weg nach Mitteleuropa finden und kaum Hoffnung auf den Altweibersommer machen.
Fazit:
Nach dieser ersten Bestandsaufnahme sind die Möglichkeiten für fliegerische Aktivitäten am Wochenende als nicht gegeben einzustufen. Etwas unsicher ist die Lage und Intensität des Randtiefs am Donnerstag. Recht sicher hingegen wir die Lage von Tiefdrucktrog über Nordeuropa und Hochdruckkeil über dem Ostatlantik sein. Aufgrund dieser Konstellation, die in verschiedenen Modellen stabil gerechnet wird, besteht leider nur wenig Hoffnung auf Flugwetter im Alpenbereich am Wochenende.
Soweit die erste Tendenzprognose für das kommende Wochenende. Sollte sich eine Änderung bis Donnerstag ergeben, werden die Abonnenten des Gleitsegelwetter Flugwetter Service über die neu in Betrieb genommene Mailinglist informiert. Ansonsten mehr in der GFS Detail-Flugwetterprognose am Donnerstag.
Liebe Grüsse
Stefan ‚Cumulonimbus’ Hörmann
http://www.gleitsegelwetter.de - Gleitsegelwetter Flugwetter Service
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