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Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

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    Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

    Hallo an alle !

    Aus wiederholt gegebenem Anlaß möchte ich hier ein Thema kurz ansprechen, welches mir seit langer Zeit in den Forumbeiträgen immer wieder aufgefallen ist.

    Nachdem inzwischen die Einnahme von ASS neben den Themen des Streckenfliegens sogar zur Vermeidung der Harnproduktion beim Streckenfliegen in die Diskussion gebracht wurde , möchte ich an dieser Stelle kurz aus ( unfall- ) medizinischer Sicht etwas zur Einnahme von ASS beim GS- und Drachenfliegen sagen, dies umsomehr als in einer der letzten ansonsten sehr guten DHV-Infos die Einahme von ASS bei Streckenflügen empfohlen wurde. Leider blieb meine email vom Juli 2004 an den Sicherheitsbeauftragten des DHV bis dato ohne Resonanz.


    Gerne werde ich auf Wunsch eine kurze Abhandlung über die pharamakologische Wirkung mit Hemmung der Thrombozytenaggregation ( zu deutsch Verhinderung des für die Blutgerinnung erforderlichen Zusammenklebens der Blutplättchen ) mit daraus folgender Verlängerung der Blutungszeit unter ASS-Einnahme schreiben.
    Hier will ich mich aber nicht an den Details der Wirkweise verlieren, sondern nehme die unter ASS-Medikation verzögert einsetzende Blutgerinnung und Verlängerung der Blutungszeit als faktisch bekannte, therapeutisch sinnvoll genutzte und belegte feste Größe.
    ( Laborversuche zeigen übrigens eine bis zu 12-tägige Wirkung des Medikaments, bevor wieder eine normale Wirkung der Blutplättchen einsetzt ! )

    Im Flugsport bedeutet das in der Praxis bei Verletzungen z.B. des Beckens, großer Röhrenknochen wie z.B. des Oberschenkels oder gar knöcherner Verletzungen der Wirbelsäule unter Umständen ( gerade bei den bekannt langen Bergungszeiten im alpinen Gelände ) den Unterschied zwischen folgenlosem Überleben einer Unfallverletzung oder dem Eintreten eines lebensbedrohlichen Schockzustandes.

    Die Verletzung im Bereich von Oberschenkel oder Becken selbst kann zu größeren Blutverlusten im Größenbereich zwischen 2 und 4 Litern führen, was zu einem sogenannten Blutuungsschock führen kann, dessen Endstrecke u. a. ein Versagen der Blutgerinnung ist. ASS unterhält und fördert diesen Effekt.

    Verletzungen im Schädel-Hirnbereich mit Einblutungen im Bereich des Gehirns können unter ASS fatale Folgen entwickeln, da sich eine Einblutung im Bereich des Gehirnschädels in der Regel als steigender Hirndruck mit allen negativen Konsequenzen auswirkt !

    Im Bereich der Wirbelsäulenverletzungen kann sich hier der Unterschied durch das Eintreten einer (in-) kompletten Querschnittslähmung manifestieren, da der verunfallte Wirbelsäulenverletzte neben der direkten Verletzung des Rückenmarks durch Knochenbruchstücke insbesondere auch durch den bei der Fraktur entstehenden Bluterguß gefährdet ist, welcher sich ebenfalls unter ASS-Einnahme verstärkt ausbilden kann und meistens auch wird.


    Nicht umsonst setzen wir in der Chirurgie bei planbaren größeren Eingriffen alle ASS-haltigen Medikamente mit einem deutlichen Zeitabstand vor einem geplanten Eingriff ab, insbesondere bei größeren Wundflächen und/ oder zu erwartenden größeren Blutverlusten während der Operation !

    Wer im Op einmal gesehen hat, wie es unter laufender ASS-Medikation bei (Unfall-)patienten ´´aus allen Löchern `` blutet, der weiß , wovon ich hier rede.

    Eine Bitte an den DHV :Bitte stellt diese Aspirinaussage im nächsten Info richtig !

    Aspirin® und alle Acetylsalicylsäurehaltigen Medikamente haben im Fliegergepäck zur Flugvorbereitung nichts verloren ( es sei denn , ein Flieger sei aus medizinischen Gründen darauf angewiesen - dann ist es eine Frage der Risikoabwägung ). Generell sind ASS-haltige Medikamente bei Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko ( zu denen nun leider auch das Fliegen realistisch betrachtet gehört ) nicht sinnvoll !

    Im übrigen ist auch der weit verbreitete Glaube, Aspirin vor einer langen Flugreise als Thromboseprophylaxe eine tiefen Beinvenenthrombose einzunehmen, medizinisch nicht sinnvoll.

    Beim Fliegen auftretende Kopfschmerzen sind in der Regel durch passende Helme, gute Sonnenbrillen, ausreichendes Trinken vor und während des Fluges und Alkoholkarenz am Vortag des Fluges zu vermeiden. Wer dann trotzdem noch darunter leidet, kann diese ebenso effektiv, aber ohne Erhöhung des Blutungsrisikos durch z.B. Paracetamolhaltige Präparate behandeln.

    Wer natürlich am Abend eines schönen Fluges bei angekündigtem 2-Wochen-Genuatief einfach zu lange gefeiert hat und vor der Heimfahrt seine Aspirin® einnimmt - dem sei sie weiterhin gegönnt :-)

    Für Rückfragen stehe ich gerne jederzeit zur Verfügung - ich möchte Euch nicht Eure liebgewordenen Gewohnheiten nehmen - aber Aspirin® und ander ASS-Haltige Medikamente werden bedingt durch ihre rezeptfreie Verkäuflichkeit in weiten Teilen der Bevölkerung nicht als Medikament mit Nebenwirkungen wahrgenommen - und für Flieger kann der Unterschied fatale Folgen haben .

    Gebt auf Euch acht :-)

    mit Fliegergrüßen

    Henning

    #2
    AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

    Im übrigen ist auch der weit verbreitete Glaube, Aspirin vor einer langen Flugreise als Thromboseprophylaxe eine tiefen Beinvenenthrombose einzunehmen, medizinisch nicht sinnvoll.

    > Danke für Deine aufklärenden Worte; größtenteils war
    > es mir zwar schon bekannt, jedoch genauso notwendig,
    > die infos wieder mal aufzufrischen und sich dieser
    > tatsachen bewußt zu werden.

    > ich hätte eine Frage: ich flieg am 21.10. für 14 Tage nach Bali,
    > wie soll man sich, auch in Bezug auf eine Beinvenenthrombose
    > auf so einen langen Flug vorbereiten.

    > Kopfweh ist bei mir bei langen Flügen vorprogrammiert, ebenso wie vollständiges
    > Austrocknen der Nasen/Schleimheute, leichten Anschwellen
    > der Lümpfknoten (hab oft auch eine Seitenstrangangina),
    > Beinschmerzen (wie fast jeden langen Arbeitstag vor dem PC),
    > Wirbelsäulenschmerzen (nach Lendenbruch, aber auch an den Halswirbeln), usw. usf.

    > Was kann man sinnvoll tun, um besser im Flugzeug schlafen
    > zu können?

    Danke für Deine Tipps
    Gruss Harry

    Kommentar


      #3
      AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

      Hallo Harry ...


      [QUOTE=FLYING-MAXI-STEAK][i]

      > ich hätte eine Frage: ich flieg am 21.10. für 14 Tage nach Bali,
      > wie soll man sich, auch in Bezug auf eine Beinvenenthrombose
      > auf so einen langen Flug vorbereiten.

      Beste Vorbereitung ist ausreichendes Trinken ohne Alkohol an den Tagen zuvor
      ( Minimum 3 l Flüssigkeit täglich, kein Alkohol IM Flieger, regelmässiges Wippen der Füße mit Aktivierung der "Wadenpumpe" und möglichst viel Herumlaufen im Flieger . ( gilt im Prinzip ebenso für längere Bus - und Bahnreisen ).
      Medikamentös gibt es die Möglichkeit, eine kleine Spritze mit sog. niedermolekularem Heparin ( z.B. Clexane® 20 oder Fraxiparin® oder MonoEmbolex® unter die Haut zu spritzen oder vom Hausarzt spritzen zu lassen
      ( frag einfach mal nett Deinen Hausarzt - oft haben die Kollegen noch das eine oder andere Muster von den Pharmavertretern herumliegen ) . Kosten pro Spritze ca. 10 Euro, wenn Du es selbst kaufst - ist aber rezeptpflichtig .
      Herumlaufen und viel Trinken ist aber letztlich in der vorbeugenden Wirkung nicht zu toppen !



      > Was kann man sinnvoll tun, um besser im Flugzeug schlafen
      > zu können?

      Business Class fliegen wäre wohl die einfachste Lösung :-) - wenn auch für die meisten out of range, was die Kosten angeht..

      Nein , aber im Ernst : Ich war 2002 während der Kuta-Geschichte in Bali, und der Flug mit Anfahrt dauerte insgesamt 26 h ! Das haut auch den stabilsten Rhythmus aus dem Gleichgewicht .
      Leider kann ich Dir auch nicht mehr anbieten, als die allgemeinen Lebensregeln :
      Nicht unbedingt schon vor dem Abflug mit Kaffee oder Schwarztee vollpumpen -
      wobei Koffein bei älteren Menschen oft eine verblüffend beruhigend Wirkung entfaltet - aber ich will Dir ja nicht zunahe treten ;-).
      Ohrenstöpsel und Nackenkissen, wenn es Dir hilft - eventuell kennst Du ja auch ein superlangweiliges Buch, über dem Du schon zehnmal eingeschlafen bist :-)

      Grüß Ketut Manda von mir - und wenn Du noch Infos über´s Fliegen und vor allem über die Insel Bali brauchst , mail mich einfach an - kann allerdings bis zum Wochenende bis zur Antwort dauern, da ich am Freitag eine wichtige Prüfung habe.

      just my 2 cents : Bali ist viel mehr als nur Fliegen - nimm Dir Zeit für die Menschen und ihre wundervolle Kultur - und Fliegen über Tempeln ist nicht angesagt , da dort im Glauben der Balinesen die Götter wohnen .

      Fliegergrüße

      Henning

      Kommentar


        #4
        AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

        ok Henning.
        Erst mal vielen Dank für Deinen Beitrag zum Aspirin. Er ist informativ und unbedingt auch zu beachten.

        Aber ich habe doch leichte Widersprüche entdeckt:

        1. Ich persönlich z.B. muss ASS nehmen, weil bei mir vor einiger Zeit eine Ballondilatation vorgenommen und ein Stent gesetzt wurde.
        Ich gehe auch zum Klettern und Mountainbiken, hatte da auch schon kleinere Verletzungen, ohne dass ich dabei besonders viel Blut verloren habe.
        (ist klar - eine Hautabschürfung wenn man mal vom Rad gefallen ist, ist natürlich was anderes als eine Operation)

        2. (Zitat) bei Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko..... sollte man nicht...
        weiter unten schreibst Du aber: ....sei es ihm vor der Heimfahrt gegönnt....

        Also ich persönlich halte das Autofahren für weit gefährlicher.


        Aber trotzdem: Vielen Dank für Deine Informationen.

        Grüss Dich, setus

        Kommentar


          #5
          AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

          @Henning Besten Dank für Deine Tipps, werde es mal ganz genau so beherzigen,
          wie du es empfohlen hast.
          Ketut Manda wird sich über Deine Grüße freuen...
          Bin gespannt, war noch nicht "so weit im osten"...
          Gruss und nochmals Danke
          Harry

          Kommentar


            #6
            AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

            Hi,
            wie lange wirkt sich eine 500er ASS im Blut nennenswert aus?

            Gruß Volker
            ...

            Kommentar


              #7
              AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

              Zitat von Setus

              Aber ich habe doch leichte Widersprüche entdeckt:

              1. Ich persönlich z.B. muss ASS nehmen, weil bei mir vor einiger Zeit eine Ballondilatation vorgenommen und ein Stent gesetzt wurde.
              Ich gehe auch zum Klettern und Mountainbiken, hatte da auch schon kleinere Verletzungen, ohne dass ich dabei besonders viel Blut verloren habe.
              (ist klar - eine Hautabschürfung wenn man mal vom Rad gefallen ist, ist natürlich was anderes als eine Operation)
              ASS ist als medizinisch indiziertes Medikament eine ausgesprochen segensreiche Entdeckung - und keinesfalls solltest Du bei ärztlich gegebener Indikation auf die Einnahme dieses Medikamentes verzichten. Wie ich aber auch im Text gesagt habe : An dieser Stelle ist es eine Risikoabwägung, und in Deinem konkreten Fall würde ich keinesfalls auf die ASS-Einnahme verzichten.

              Kleinere Wunden und Verletzungen sind auch unter ASS kein Problem. Auch wird keiner mit einer Sprungelenksfraktur wegen ASS verbluten - problematisch bleibt aber bei allen Sportarten mit deutlich erhöhtem Verletzungsrisiko , daß die Verletzungsschwere und die Lokalisation der Verletzungen eben nicht vorhersehbar ist. Leider sind die GS - Unfallstatistiken aus verschiedensten Gründen statistisch nicht verwertbar ( mehr schreibe ich hier unter Berücksichtigung der hier längst mitlesenden Unfallversicherungsträger bewußt nicht ! ) - Fakt ist aber, daß die in die Statistik der stationär unfallbehandelten verunglückten GS-Flieger eingehenden Patienten einen überproportional hohen Anteil an Verletzungen des Beckens und der Wirbelsäule haben - wenn es also zum " worst case " kommt, ist die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen im Wirbelsäulen- und Beckenbereich signifikant erhöht. Und mit ihr die damit einhergehende Verschärfung der medizinischen Problematik durch ASS - Einnahme.
              Selbst bei den hervorragend organisierten Rettungsketten in der Schweiz, Deutschland und zumindest was die alpine Luftrettung angeht auch in Österreich wird man aber vom Unfallzeitpunkt bis zum Erreichen einer Klinik realistisch mit gut einer Stunde Latenzzeit rechnen müssen .


              [/QUOTE]
              2. (Zitat) bei Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko..... sollte man nicht...
              weiter unten schreibst Du aber: ....sei es ihm vor der Heimfahrt gegönnt....

              Also ich persönlich halte das Autofahren für weit gefährlicher. [/QUOTE]


              Diese Diskussion ist schon oft geführt worden und wird sicher nie befriedigend beendet - gerechnet auf tausend zeitgleiche Ausübungen der Tätigkeit ist Autofahren statistisch signifikant weniger gefährlich als z.B. GS- Fliegen, Tauchen, Reiten.... aber eben auch signifikant weniger schön :-)

              @ Volker

              - in vitro-Versuche ( Laborversuche im Reagenzglas ) -haben Wirkung bis zu 12 Tagen gezeigt - medizinische Praxis zeigt, daß die Wirkung nach einer Woche bezüglich der Blutungsneigung eigentlich nicht mehr erkennbar ist . Wenn Du Dich also auf die theoretisch sichere Seite begeben willst, wirst Du 14 Tage abstand halten - aus der Praxis gilt 1 Woche als sicher ( wobei Dir das so niemand schriftlich geben wird :-) )

              Fliegergrüße

              Henning
              Zuletzt geändert von henning; 17.10.2004, 09:16.

              Kommentar


                #8
                AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

                @ Henning

                Hallo,

                also erstmal auch von mir ein Lob an Henning, ich fand den Artikel wirklich interessant.

                Aber eines ist mir nicht klar:

                Zitat von henning

                Im übrigen ist auch der weit verbreitete Glaube, Aspirin vor einer langen Flugreise als Thromboseprophylaxe eine tiefen Beinvenenthrombose einzunehmen, medizinisch nicht sinnvoll.
                Ich habe von dieser "Vorbeugemaßnahme" bisher noch nie gehört und habe auch nicht vor sie anzuwenden. Aber ganz unlogisch erscheint die Idee ja auch nicht, bei dünnerem Blut besteht ein geringeres Thromboserisiko. Könnte ich mir so erklären. Was ist jetzt daran falsch oder medizinisch nicht sinnvoll?

                Der Vorschlag mit dem Rumlaufen im Flieger ist zwar bezüglich der Thrombose sicher sinnvoll, aber wenn ich an einige extremere "Luftlöcher" (wie es im allgemeinen Sprachgebrauch so schön heißt ) denke, die ich ich schon erlebt habe und die unfairerweise auch immer wieder unangekündigt auftreten, bleibe ich lieber möglichst angeschnallt auf meinem Hintern sitzen.

                Gruß
                Sabine

                Kommentar


                  #9
                  AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

                  Zitat von henning
                  Medikamentös gibt es die Möglichkeit, eine kleine Spritze mit sog. niedermolekularem Heparin ( z.B. Clexane® 20 oder Fraxiparin® oder MonoEmbolex® unter die Haut zu spritzen oder vom Hausarzt spritzen zu lassen
                  Ist Heparin eigentlich weniger "blutverdünnend" als ASS-haltige Medikamente? Ich hatte vor einer Weile eine OP am Fuß, wobei ich jeden Tag einschließlich den Vorabend der OP Heparin bekommen habe. Darüber hab ich mich doch ein wenig gewundert, weil ich immer dachte, dass Heparin ebenfalls die Blutgerinnung verschlechtert.

                  Ansonsten vielen Dank für deinen informativen Artikel! Ecki Schröter rät bei seinen Vorträgen auch immer eindringlich davon ab, vor dem Fliegen Aspirin zu nehmen.

                  Viel Trinken ist dann halt das einzige Mittel (zumindest bei mir), um bei langen Flügen Kopfschmerzen zu verhindern. Ich frag' mich, wie das andere Piloten machen, die angeblich am Tag des Fluges und einige sogar schon am Vorabend nichts mehr trinken, um keine Entsorgungsprobleme zu bekommen...

                  mfg,
                  Tobias

                  Kommentar


                    #10
                    @ henning

                    hi henning,

                    schade, dass du keine mails zulässt, so muss ich das forum hiermit langweilen.

                    ich denke, dein betrachtung ist wichtig und schlüssig und betrifft mich regelmäßig, weil ich, wenn ich ins gebirge fahre, grundsätzlihc 1-2 tage kopfschmerzen habe und somit profilaktisch (richtig geschrieben?) auf der fahrt schon mal eine ASS einschmeisse!

                    jetzt hab ich mal unsere hausapotheke durchsucht und fand noch "ibuprofen". wie beurteilst du das aus fliegerischer sicht, auch im hinblick z.b. auf thema reaktionsfähigkeit usw.?

                    danke für antwort; wennst mogst, kannste mir auch per mail antworten.

                    grüße

                    jürgen

                    Kommentar


                      #11
                      @sonnenscheiner

                      Zitat von sonnenscheiner
                      Hi,
                      wie lange wirkt sich eine 500er ASS im Blut nennenswert aus?
                      Zitat von henning
                      ( Laborversuche zeigen übrigens eine bis zu 12-tägige Wirkung des Medikaments, bevor wieder eine normale Wirkung der Blutplättchen einsetzt ! )

                      erstaunlich, das hätt ich auch nicht gedacht

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

                        Hallo an alle und schön, daß das Thema offensichtlich doch auf Interesse stößt -

                        dies zeigt mir doch, daß mehr Flieger von der Thematik betroffen sind .

                        Sorry wenn ich nur kurz antworte, aber die Prüfung am Freitag hat Vorrang :-)

                        @ Sabine
                        >Quote<
                        Ich habe von dieser "Vorbeugemaßnahme" bisher noch nie gehört und habe auch nicht vor sie anzuwenden. Aber ganz unlogisch erscheint die Idee ja auch nicht, bei dünnerem Blut besteht ein geringeres Thromboserisiko. Könnte ich mir so erklären. Was ist jetzt daran falsch oder medizinisch nicht sinnvoll?

                        Der Vorschlag mit dem Rumlaufen im Flieger ist zwar bezüglich der Thrombose sicher sinnvoll, aber wenn ich an einige extremere "Luftlöcher" (wie es im allgemeinen Sprachgebrauch so schön heißt ) denke, die ich ich schon erlebt habe und die unfairerweise auch immer wieder unangekündigt auftreten, bleibe ich lieber möglichst angeschnallt auf meinem Hintern sitzen. >Quote<


                        ASS wirkt pharmakologisch schwerpunktmäßig im sog. arteriellen, und nur sehr gering im venösen Schenkel - damit eignet es sich sehr gut , um das Risiko arterieller Embolien ( z. B. Schlaganfälle und Herzinfarkte ) zu reduzieren - Thrombosen entstehen aber im venösen System - hier schützt ASS kaum - aber die Aktivierung der Muskelpumpe in der Wade ( deswegen wippen oder vor allem Laufen - auch wenn Du natürlich dann nicht mehr angeschnallt bist - auch der Gurt darf an dieser Stelle nicht zu fest sein , da er zusätzlich das Thromboserisiko erhöhen kann - also nur während Start- und Landephase oder bei Gefahr im Flieger die Gurte fest anziehen :-)


                        @ Tobias
                        >Quote<
                        Ich hatte vor einer Weile eine OP am Fuß, wobei ich jeden Tag einschließlich den Vorabend der OP Heparin bekommen habe. Darüber hab ich mich doch ein wenig gewundert, weil ich immer dachte, dass Heparin ebenfalls die Blutgerinnung verschlechtert.>Quote<


                        Niedermolekulare Heparine schützen bereits, bevor sie meßbar die Blutgerinnungswerte verändern - bei höherer Dosierung verlängern sie ebenfalls die Blutungszeit bis zur Gerinnung.
                        Das soll aber bitte nicht bedeuten, daß ihr Euch vor dem Fliegen jetzt die Heparinspritzen setzt, weil ihr nur noch Langstreckenflüge am GS plant :-)



                        @ Jürgen
                        >Quote<
                        ich denke, dein betrachtung ist wichtig und schlüssig und betrifft mich regelmäßig, weil ich, wenn ich ins gebirge fahre, grundsätzlihc 1-2 tage kopfschmerzen habe und somit profilaktisch (richtig geschrieben?) auf der fahrt schon mal eine ASS einschmeisse!

                        jetzt hab ich mal unsere hausapotheke durchsucht und fand noch "ibuprofen". wie beurteilst du das aus fliegerischer sicht, auch im hinblick z.b. auf thema reaktionsfähigkeit usw.? >Quote<


                        Ibuprofen, Diclofenac und anderen Medikamenten der sog. nichtsteroidalen Antirheumatika ( NSAR ) wird von mancherseite ebenfalls eine Hemmung der Thrombozytenaggregation nachgesagt ( wobei mir dies im klin. operativen Alltag bisher nicht als relevant aufgefallen ist ) ich kenne aber einzelne Narkoseaerzte, die einen zeitlichen Abstand zwischen diesen Medikamenten und dem Stechen einer Spinalanaesthesie verlangen. Diesbezüglich sind die Meinungen aber eher unterschiedlich und auseinanderlaufend. Ich persönlich würde darin kein Problem sehen wollen ( habe mich selbst schon unter Einnahme obiger Medikamente operieren lassen ) Allerdings sollten keine Magengeschwüre oder Nierenerkrankungen vorbestehen, und meine persönliche Empfehlung ist diese Medikamente nicht auf nüchternen Magen und mit reichlich Flüssigkeit zu nehmen.

                        Hope that helps -

                        Fliegergrüße


                        Henning

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

                          [FONT=Comic Sans MS][CENTER][SIZE=2][COLOR=Mage

                          "Aspirin"
                          Zum Thema Aspirin kann ich meinem Vorredner nur beipflichten...
                          Bin natürlich kein berühmter Klinik-Operateur (Supersmile) , sondern nur einfacher Landarzt mit 25 jähriger Praxis-Erfahrung
                          ...und da habe ich so einige Medikamente und medizin Gepflogenheiten kommen und gehen sehen...
                          Die derzeitige Aspirinomanie kommt -wie so vieles -aus den USA , dort wird das Zeug noch unkritischer eingesetzt als hierzulande.( Die 100 mg/je Tag Schlucker gehen dort in die Millionen ( Schützt ja vor Herzinfarkt ,Schlaganfall etc ( ??? )
                          und ist vor allem billig ) ..und wer as marode Gesundheits-"System " in USA kennt.
                          OK - ich schweife ab...

                          ASPIRIN HAT NIX IN DER REISETASCHE VERLOREN !!!

                          Neben der Blutungsgefahr geht das Zeug auch noch auf den Magen ( Blutung aufgrund Aspirin-Einnahme immer häufiger).
                          ..und als Antidröhnungsmittel nach zu vielen Landebierchen etc... taugt das Zeug auch nix.
                          Da hilft Voltaren (=Diclofenac) oder Ibuprofen besser und schneller und das geht
                          evtl "nur " auf den Magen ( Vioxx ist ja mega-out.)
                          Wenn ihr was Gutes für eure Gesundheit tun wollt , dann überprüft VOR Abreise lieber euren Impfstatus:
                          Tetanus (=Wundstarrkrampf ) sollte bei uns Outdoortern nicht länger als FÜNF (!!!) Jahre her sein.
                          Am besten gleich als Kombinations-Auffrischung geben lassen
                          (Wundstarrkrampf-Diphterie und Kinderlähmung)
                          Der Impfstoff heisst REVAXIS und wird von den Kassen bezahlt !!!
                          Ich selbst propagiere noch Impfung gegen Hepatitis A UND B und eine SCHLUCKimpfung gegen Typhus ( TYPHORAL )
                          ...und natürlich auch gg die ECHTE Virusgrippe.
                          Gründe:
                          Schon Vergessen:Anfang des Jahrhunderts hat die Grippe mehr Tote gefordert wie der erste Weltkrieg-(vor zwei Jahren In Teutschland "Nur" noch 30 000 !!!!)
                          z.B Afrika ( Mali ist da Rekordhalter !) ist in weiten Teilen Polioverseucht.
                          Hepatitis-Impfung is besser als gelbe Äuglein ( ..und unsere Leber wollen wir doch
                          flüssig fordern , gelle )
                          Das gleiche für Typhus : Lieber in der Luft in der Thermik kreisen,als hinterm Busch mit schmerzhaftem Durchfall "Kreißen".
                          Tetanus muss im Verletzungsfalle "Sofort" aufgefrischt werden, wenn die Letzte Impfung länger als FÜNF Jahre her ist... und in Drittländern würde ich Injektionen ALLER Art vermeiden.
                          So , meine Tips waren als verhindertem Brasilien-Reisendem nur gut gemeint,
                          #jeder ist seines Glückes Schmid.-Ich habe keine Pharma-Aktien !!!
                          Ach so ja : Meine gefährdeten Brazil-Fahrer ( Krampfadern etc ) bekommen am Airport niedermolekulares Heparin unter die Haut gespritzt-dasselbe empfielt sich bei Rückflug. Dieses Mittel hlift zuverlässig gegen Thrombosen & Co , und ist dafür auch gedacht und zugelassen.
                          Als Humpelbein nach verschraubtem Knöchelbruch muß ich es mir täglich selbst spritzen !!!
                          Schöne unfallfreie Flüge wünscht euch Flydoc.
                          Gemma liaba fliagn

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                            #14
                            Streckenfliegen u. ASPIRIN ?

                            Zitat von Cumulos
                            http://www.sports-funline.de/vbullet...9&postcount=17
                            ......Vor 2 Tagen berichtete mir eine liebe SF Kollegin, daß Aspirin den Harndrang reduzieren soll. Die Info soll auf Aussagen eines Arztes zurückgehen. Weiß jemand mehr dazu?......
                            Danke Henning für die schnelle Antwort.

                            Den Reaktionen nach zu schließen, ist es anscheinend gut sich dieses Themas wieder mal anzunehmen.
                            Meine Fragen dazu wären noch:
                            1. Tritt eine Hemmung der Thrombozytenaggregation schon bei Einnahme einer einzigen Tablette Aspirin ein, bzw. wo liegt die Dosisschwelle?
                            2. Ist diese Wirkung unabhängig v. der Dosis dann wirklich 10-12 tg. lang gegeben, ohne im Umfang nachzulassen?
                            3. Ist eine Verminderung der Harnproduktion gegeben, bzw. in welchem Umfang tritt sie auf?
                            4. Gäbe es unbedenklichere Mittel zur Reduktion der Harnproduktion (Streckenfliegen)?
                            Danke, Roland

                            Gruß, Roland

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                              #15
                              AW: Aspirin ® ( =Acetylsalicylsäure/ ASS ) und Fliegen

                              @flydoc.

                              Als Ersatz für ASS Diclofenac zu benennen halte ich für ungut. Allein der Beipackzettel liest sich wie ein Horrorroman. Und es schlägt wirklich auf den Magen durch, was ich so bei Aspirin oder ASS ratiopharm nicht erlebt habe.Deshalb ist diclophenac wohl auch nicht zu Unrecht verschreibungspflichtig.

                              Als Ersatz für die Reiseapotheke würde ich dann wohl eher paracetamol empfehlen.

                              Dirk

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