Das Wetterwort zum Sonntag
Aktuelle Wetterlage :
Das Wetter bis am Sonntag war geprägt durch das gealterte Trogtief über Westeuropa, welches mit dem Bodentiefdruckgebiet "Carolin" zu Anfang des Wochenendes noch über der Biskaya lag. Inzwischen hat sich von diesem nordatlantischen Trog ein Höhentrog abgetrennt, dessen "gealterte Carolin", nun mit seinem Kern über der Iberischen Halbinsel liegt. Die Wolkenspirale erkennt ihr wunderschön auf dem Satelittenbild. Auf seiner Vorderseite entstand gestern über Mittelitalien und der Adria ein feines kleines schickes Tief, das heute während der Früh äusserst rasch zu starker Hebung der von Süd hereinsteuernden Luftmasse geführt hat. Die Luftmasse ist dabei wirklich extrem feucht und warm. In 1500m sickert nun nach und nach Luft in den Alpenraum, die bis etwa 12-15 Grad warm sein wird; feucht zudem. Es ist für die Jahreszeit schon etwas ungewöhnlich, dass es dort oben noch so warm sein wird. Wir erinnern uns: Vor zwei Wochen erst gab es den ersten Schnee bis unter 1500m, der bei Dauerfrost dort gut 2 Tage gehalten hat. Die seit der Nacht andauernden Niederschläge haben auf der Alpensüdseite zu großen Regenmengen geführt. Es kam örtlich zu kleineren Überschwemmungen. Kein Wunder, denn innerhalb von nur 12 Stunden fielen bis zu 50 Liter auf den Quadratmeter. Auf der Alpennordseite hingegen setzte der Niederschlag gegen 7 Uhr ein. Das Niederschlagsfeld, das bei andauernder Hebung über den Südosten Bayerns und Oberösterreich gezogen ist, hat Niederschlagsmengen binnen 12 Stunden von 10-20 Litern gebracht, in Oberösterreich bis um die 30 Liter. Es hat sich am Nachmittag unter rascher Abschwächung nach Osten verlagert und momentan ist es unter hochnebelartiger Bewölkung niederschlagsfrei, aber sehr sehr dunkel :-) Oh, Winterzeit..... :-(
Weitere Wetterentwicklung:
Am Montag drängt vom Ostatlantik ein Keil des Hochdruckgebietes über Großbritanien ins nördliche Mitteleuropa vor. Der Luftdruck über Deutschland steigt bereits deutlich an. Im Bereich seiner Südflanke liegt das Höhentief im Bereich der Pyrenäen, das weiterhin für eine markante südliche Höhenströmung sorgt und so werden auch weiterhin sehr sehr feuchte und milde Luftmassen gegen die Alpensüdseite gesteuert, in dessen Bereich sich immer wieder Hebungszonen mit Niederschlagsentwicklung bilden. Weitere, teils intensive Niederschläge sind die Folge, die bis auf etwa 2000m als Schnee herab fallen. Die Hochwassergefahr ist also noch nicht ganz gebannt. Der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich an den Südalpen vom Osten in den Westen, Richtung Lago Maggiore. Dort werden vom (recht guten) italienischen lokalen Vorhersagemodelle BOLAM wieder sehr markante Stauniederschläge prognostiziert. Weiter gehts also in der Wasserrutsche.
Während die Alpensüdseite in tiefem Feuchtestau bei südlicher Höhenströmung steckt, dreht die Strömung in tiefen Luftschichten auf der Alpennordseite weiter von Südost über Ost bis Nordost. Hier wird in Bodennähe recht feuchte, aber auch kühle Luft wetterwirksam sein. Da die Feuchte in der Luft im Bereich der Grundschicht (Boden bis zur Inversion) nach den Regenfällen des heutigen Tages sehr hoch ist, in der Höhe nun zunehmend sehr warme Luft aus Süden kommt, wird sich eine gut ausgebildete Inversion (Temperaturumkehr -> Es wird zunehmend wärmer) um 1000m bilden, die auf der Alpennordseite zu meist geschlossener hochnebelartiger Bewölkung führt, aus der auch Nieselregen ausfallen kann.Bleibt nun abzuwarten, wie die Entwicklung der neuen Feuchtefelder über Norditalien tatsächlich ausfällt. Die Möglichkeit, dass der Niederschlag wieder den Alpenhauptkamm überschreitet ist nicht ganz wegzudiskutieren.
Ingesamt ein Wochenende, das aus fliegerischer Sicht wahrlich ins Wasser gefallen ist. Vielleicht geht es hier morgen bei östlichem Wind etwas zu soaren.
Sodele, nun wünsche ich Euch noch einen schönen Sonntagabend und einen erholsamen Feiertag am Montag.
Liebe Grüße
Stefan 'Cumulonimbus' Hörmann
http://www.gleitsegelwetter.de - GFS - Gleitsegelwetter Flugwetter Service
PS: Die Abonnenten kommen in regelmäßigen Genuss solcher Zwischenberichte!
Das Wetter bis am Sonntag war geprägt durch das gealterte Trogtief über Westeuropa, welches mit dem Bodentiefdruckgebiet "Carolin" zu Anfang des Wochenendes noch über der Biskaya lag. Inzwischen hat sich von diesem nordatlantischen Trog ein Höhentrog abgetrennt, dessen "gealterte Carolin", nun mit seinem Kern über der Iberischen Halbinsel liegt. Die Wolkenspirale erkennt ihr wunderschön auf dem Satelittenbild. Auf seiner Vorderseite entstand gestern über Mittelitalien und der Adria ein feines kleines schickes Tief, das heute während der Früh äusserst rasch zu starker Hebung der von Süd hereinsteuernden Luftmasse geführt hat. Die Luftmasse ist dabei wirklich extrem feucht und warm. In 1500m sickert nun nach und nach Luft in den Alpenraum, die bis etwa 12-15 Grad warm sein wird; feucht zudem. Es ist für die Jahreszeit schon etwas ungewöhnlich, dass es dort oben noch so warm sein wird. Wir erinnern uns: Vor zwei Wochen erst gab es den ersten Schnee bis unter 1500m, der bei Dauerfrost dort gut 2 Tage gehalten hat. Die seit der Nacht andauernden Niederschläge haben auf der Alpensüdseite zu großen Regenmengen geführt. Es kam örtlich zu kleineren Überschwemmungen. Kein Wunder, denn innerhalb von nur 12 Stunden fielen bis zu 50 Liter auf den Quadratmeter. Auf der Alpennordseite hingegen setzte der Niederschlag gegen 7 Uhr ein. Das Niederschlagsfeld, das bei andauernder Hebung über den Südosten Bayerns und Oberösterreich gezogen ist, hat Niederschlagsmengen binnen 12 Stunden von 10-20 Litern gebracht, in Oberösterreich bis um die 30 Liter. Es hat sich am Nachmittag unter rascher Abschwächung nach Osten verlagert und momentan ist es unter hochnebelartiger Bewölkung niederschlagsfrei, aber sehr sehr dunkel :-) Oh, Winterzeit..... :-(
Weitere Wetterentwicklung:
Am Montag drängt vom Ostatlantik ein Keil des Hochdruckgebietes über Großbritanien ins nördliche Mitteleuropa vor. Der Luftdruck über Deutschland steigt bereits deutlich an. Im Bereich seiner Südflanke liegt das Höhentief im Bereich der Pyrenäen, das weiterhin für eine markante südliche Höhenströmung sorgt und so werden auch weiterhin sehr sehr feuchte und milde Luftmassen gegen die Alpensüdseite gesteuert, in dessen Bereich sich immer wieder Hebungszonen mit Niederschlagsentwicklung bilden. Weitere, teils intensive Niederschläge sind die Folge, die bis auf etwa 2000m als Schnee herab fallen. Die Hochwassergefahr ist also noch nicht ganz gebannt. Der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich an den Südalpen vom Osten in den Westen, Richtung Lago Maggiore. Dort werden vom (recht guten) italienischen lokalen Vorhersagemodelle BOLAM wieder sehr markante Stauniederschläge prognostiziert. Weiter gehts also in der Wasserrutsche.
Während die Alpensüdseite in tiefem Feuchtestau bei südlicher Höhenströmung steckt, dreht die Strömung in tiefen Luftschichten auf der Alpennordseite weiter von Südost über Ost bis Nordost. Hier wird in Bodennähe recht feuchte, aber auch kühle Luft wetterwirksam sein. Da die Feuchte in der Luft im Bereich der Grundschicht (Boden bis zur Inversion) nach den Regenfällen des heutigen Tages sehr hoch ist, in der Höhe nun zunehmend sehr warme Luft aus Süden kommt, wird sich eine gut ausgebildete Inversion (Temperaturumkehr -> Es wird zunehmend wärmer) um 1000m bilden, die auf der Alpennordseite zu meist geschlossener hochnebelartiger Bewölkung führt, aus der auch Nieselregen ausfallen kann.Bleibt nun abzuwarten, wie die Entwicklung der neuen Feuchtefelder über Norditalien tatsächlich ausfällt. Die Möglichkeit, dass der Niederschlag wieder den Alpenhauptkamm überschreitet ist nicht ganz wegzudiskutieren.
Ingesamt ein Wochenende, das aus fliegerischer Sicht wahrlich ins Wasser gefallen ist. Vielleicht geht es hier morgen bei östlichem Wind etwas zu soaren.
Sodele, nun wünsche ich Euch noch einen schönen Sonntagabend und einen erholsamen Feiertag am Montag.
Liebe Grüße
Stefan 'Cumulonimbus' Hörmann
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PS: Die Abonnenten kommen in regelmäßigen Genuss solcher Zwischenberichte!