Rückblick:
Und, alles klar? Winterreifen drauf und Schneeketten dabei?
Angesichts der durchaus dramatischen Wetterlagenumstellung habe ich mich dazu entschlossen, diesmal die Vollversion bereitzustelle, die ansonsten den GFS-Abonnenten vorenthalten ist.
Los geht's, in den Winter.....
Die seit mehreren Tagen andauernde sehr kräftige Südlage hat im Alpenraum zu markanten Wettererscheinungen geführt. Auf der Alpensüdseite gab es bei einer deutlichen Stausituation sehr ergiebige Niederschläge, während auf der Alpennordseite eine ziemlich krasse Inversionswetterlage dominierte. Die Südströmung fand am gestrigen Tag seinen Höhepunkt. In den Alpen und im Alpenvorland wurde auf den Höhen eine für diese Jahreszeit recht spektakuläre Situation angetrofen. 20 Grad auf 1000m und selbst der etwas über 1800m hohe Wendelstein brachte es gestern Abend auf sage und schreibe 18 Grad. Nun, die verursachenden Wettersysteme - das Höhentief über dem westlichen Mittelmeer und das Hoch über dem nördlichen Mitteleuropa - haben sich soweit umgebastelt, dass es nun eine Ende hat mit diesen hohen Temperaturen. *schwitz*
Aktuelle Wetterlage:
Mitteleuropa liegt derzeit auf der Rückseite eines über Osteuropa angelangten umfangreichen Hochdruckgebietes. Ebenfalls hat sich auf dem Ostatlantik ein kräftiges Hochdruckgebiet installiert, das nun zunehmend den bevorstehenden Wetterwechsel mitbestimmt. Zwischen beiden Hochdruckgebieten drängt aktuell ein Tiefdrucktrog von der Nordsee her nach Südosten vor. Gekennzeichnet ist seine Vorderseite durch eine Kaltfront, die bereits den Nordwesten Deutschlands erfasst hat. Weiters interessant sind zwei Höhentiefs, die auf dem Satellitenbild deuttlich zu sehen sind. Eines rotiert über Spanien, das andere befindet sich an der Nordküste Afrikas. Das Höhentief über Spanien fördert noch immer recht feuchte Warmluft nach Westeuropa (man sieht die Bewölkung am Satellitenbilder hervorragend) und bildet bald eine markante Luftmassengrenze in Form der ankommenden Kaltfront.
Das Wettersystem das uns nun auch interessiert, ist das starke Hochdruckgebiet über dem Nordostatlantik, das seinen Einfluss noch etwas nach West- und Mitteleuropa ausdehnt. Weiter interresant der Tiefdrucktrog über der Nordsee, dessen Trogtief weit im hohen Norden liegt. Dennoch stößt seine Kaltfront nun langsam nach Mitteleuropa vor. Sie leitet einen anständigen Wetterwechsel ein.
Weitere Wetterentwicklung bis zum Sonntag:
Freitag:
Die Kalftront aus Nordwesten erreicht am Nachmittag bzw. Abend die Alpen. Zuvor dürfte sich bei Winddrehung von Süd auf West der Hochnebel weitgehend lichten und es werde mehr Licht als zuletzt. Gegen Abend allerdings zieht es zu und es trübt ein. Mit Aufzug der Kaltfront steht in den Bergen ein markanter Wettersturz bevor, denn die Temperaturen gehen um 10 bis 13 Grad zurück und Schnee fällt dabei zunächst bis gegen 1000m herab. Die Kaltluft erfasst dabei die gesamten Alpen und die Temperaturen gehen von 10-12 auf 0 bis -2 Grad zurück. Der Winter schickt sich an.
Samstag:
Am Samstag stehen wir auf und frieren,
und da draussen, die Landschaft,
der Schnee wird sie verzieren.
In der Nacht und am Samstagvormittag liegt die Kaltfront an den Alpen und es kommt zu etwas Niederschlag, der in Höhen ab 1000m als Schnee fällt. Bei etwas stärkerem und längerem Niederschlag kann auch bis 800m herab aufgrund der entstehenden "Verdunstungskälte" fallen. Insgesamt stellt sich dann am Samstag wechselhaftes und nasskaltes Novemberwetter mit einigen kräftigen Regen- Schnee- und Graupelschauer ein. Zwischendurch dürfte aber auch die Sonne a Plätzle durch die tiefen Wolken finden.
Sonntag:
Das Hochdruckgebiet über Westeuropa verstärkt seinen Einfluss auf Mitteleuropa und somit kommt die eingeflossene Meereskaltluft einwenig unter Zwischenhocheinfluss. Im Bereich der Nordalpen bleibt es anfangs aber noch stärker bewölkt und im Norstau fallen in den höheren Lagen letzte Flocken. Ab Nachmittag wird der Hochdruckeinfluss wetterwirksam, doch die hochgradig labile Meeresluft erzeugt rasch wieder einige Schauer, die gegen die Alpennordseite steuern.
Wetterprognose für Freitag, den 05.11.2004
Der Freitag beginnt wie gehabt. Nebel und Hochnebel in den Tälern. Darüber bei mehrschichtiger, teils aufgelockerter Bewölkung freundlich und NOCH recht warm. Im Laufe des Tages nimmt aber von Westen her die Bewölkung zu, respektive, sie sinkt ab. Ab den Nachmittagsstunden erreichte die Kaltfront die Alpennordseite. Damit einhergehend treten markante Wettergefahren auf, wie Sturm in den Bergen, der aufgrund des Temperatursturzes rasch bis unter 1000m als Schnee fällt.ALPINE WETTERGEFAHREN!
Wetterprognose für Samstag, den 06.11.2004
Nach letzten Schneeschauern im Nordstau lockert die Bewölkung gegen Mittag etwas auf und es kann kurz einmal die Sonne scheinen. Rasch entwickeln sich aber in der eingeflossenen feucht-labilen Meereskaltluft Regen- Schnee- und Graupelschauer. Die Tageshöchstwerte erreichen nur noch (zitter) 2 bis 6 Grad. In Der Nacht zum Sonntag gehen die Temperaturen in Aufklarungsgebieten stark zurück und liegen zwischen 1 und -4 Grad, örtlich in exponierten Lagen bis -7 Grad!. Ortlich bildet sich Nebel. Dann Gefahr durch REIFGLÄTTE.
->
Wetterprognose für Sonntag, den 07.11.2004
Nach wie vor bestimmt nasskalte Nordseeluft das Wettergeschehen im Alpenraum. Zwar verstärkt sich der Hochdruckeinfluss etwas, doch es ist so labil, dass jeder Sonnenstrahl "in die Luft" geht. Mit dem Tagesgang neuerlich auflebende Schauertätigkeit ist die Folge und so kommt es auch am Sonntag immer wieder zu Regen- Schnee- und Graupelschauern. Die Schneefallgrenze liegt dabei meist zwischen 700 und 900m. Achja, je weiter weg von den Bergen, desto mehr Chance auf länger Sonne. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen (bibber) nur noch 1 bis 4 Grad und ab 900m herrscht Dauerfrost. Nachts wird es zwischen -2 und -5 Grad kalt.
Tendenz der weiteren Wetterentwicklung zum Wochenanfang:
Das Hochdruckgebiet bleibt nach den aktuellen Modellvorhersagen über Westeuropa liegen. Es verändert Position und Form nur wenig, so dass die am Freitag initialisierte Nordlage auch am Wochenanfang erhalten bleibt. Mitteleuropa und speziell der Alpenraum bleiben dabei im Grenzbereich zwischen Trog und Keil (Hoch=Keil,Tief=Trog), denn entlang des Hochdruckgebietes werden Randstörungen herumgeführt, die aus Norden gegen die Alpen vorankommen. Daher sind speziell im Bereich des Alpennordrandes immer wieder einige Schauer zu erwarten die bei Höchstwerten von 5 Grad bis in höhere Täler als Schnee fallen. Die Schneegrenze - das ist jene Grenze bei der der Schnee liegen bleibt - dürfte die meiste Zeit um 800-1000m liegen. Sie schwankt aber je nach Tagesgang und Einstrahlung.
Fazit:
So, geschafft Die elendige warme Pampe wird am Freitag weggeblasen und wir können in frischer kalter Nordseeluft endlich wieder tief durchatmen. Am Freitag werden wir vor eintreffen der Kaltfront am Alpennordrand wohl noch a Abgleiterle bei Westwind machen können. Am Samstag sind die Flugaussichten aber mau. Am Sonntag aber könnte es an den nach Süd ausgerichteten Hängen, denen tiefe Täler zugrunde liegen, a weng thermisch im Bereich von Hangthermik gehen, denn der Temperaturgradient ist so gut, dass jeder Sonnestrahl in baren Aufwind umgemünzt wird. Der Höhenwind ist aber nicht ohne, also obacht und die Schauer, mit denen müssen wir auch leben. Aber sind wir realistisch. Die Flugmöglichkeiten bleiben eher klein.
Fliegerisch könnte die Alpensüdseite interessant werden, da hier bei einer mäßig starken Nordlage es zu einer Föhnsituation kommt, die an der sehr tief gelegenen Alpensüdseite unter Umständen zu sehr guten Flugbedingungen führen kann. Gleich mehr dazu in der Antwort auf die eingetroffenen Anfragen, ob der Alpensüdseitenkoffer zum Einsatz kommen kann oder nicht.
Anfrage zur Flugtauglichkeit der Alpensüdseite bei Nordwind:
Ab Freitag gerät die Alpensüdseite in eine mäßig starke nördliche Höhenströmung, mit der es dort langsam zur Föhnsituation kommt. Die Modellwinde basteln dazu am Samstag und Sonntag Windgeschwindigkeiten von bis zu 20 Knoten ( = 38 km/h) im Mittel in 1500m, am Sonntag im Osten noch bisschen mehr. Da die tiefen Täler und die Startplätze meist unter dieser Höhe liegen und es um zwischen 1000 und 1200m herum zur Inversionsbildung kommt (eigentlich nur Isothermie = konstant bleibende Lufttemperatur mit zunehmender Höhe), dürften die tieferen Lagen von der Höhenströmung abgekoppt sein. Unterhalb der Inversion sind bei trockenen Luftmassen, voller Einstrahlung und bei weitgehend klarem Himmel recht gute thermische Bedingungen möglich. Allerdings sind diese Bedingungen erst am Sonntag zu erwarten, da am Samstag die Kaltluft auch nach Norditalien einströmt und es erheblich labilisiert. Die sehr warmen bodennahen Luftmassen werden hier ausgelöst. Schauer und Gewitter, ein durchaus denkbares Szenario.
Liebe Grüße
Stefan 'Cumulonimbus' Hörmann
http://www.gleitsegelwetter.de - GFS - Gleitsegelwetter Flugwetter Service
Und, alles klar? Winterreifen drauf und Schneeketten dabei?
Angesichts der durchaus dramatischen Wetterlagenumstellung habe ich mich dazu entschlossen, diesmal die Vollversion bereitzustelle, die ansonsten den GFS-Abonnenten vorenthalten ist.
Los geht's, in den Winter.....
Die seit mehreren Tagen andauernde sehr kräftige Südlage hat im Alpenraum zu markanten Wettererscheinungen geführt. Auf der Alpensüdseite gab es bei einer deutlichen Stausituation sehr ergiebige Niederschläge, während auf der Alpennordseite eine ziemlich krasse Inversionswetterlage dominierte. Die Südströmung fand am gestrigen Tag seinen Höhepunkt. In den Alpen und im Alpenvorland wurde auf den Höhen eine für diese Jahreszeit recht spektakuläre Situation angetrofen. 20 Grad auf 1000m und selbst der etwas über 1800m hohe Wendelstein brachte es gestern Abend auf sage und schreibe 18 Grad. Nun, die verursachenden Wettersysteme - das Höhentief über dem westlichen Mittelmeer und das Hoch über dem nördlichen Mitteleuropa - haben sich soweit umgebastelt, dass es nun eine Ende hat mit diesen hohen Temperaturen. *schwitz*
Aktuelle Wetterlage:
Mitteleuropa liegt derzeit auf der Rückseite eines über Osteuropa angelangten umfangreichen Hochdruckgebietes. Ebenfalls hat sich auf dem Ostatlantik ein kräftiges Hochdruckgebiet installiert, das nun zunehmend den bevorstehenden Wetterwechsel mitbestimmt. Zwischen beiden Hochdruckgebieten drängt aktuell ein Tiefdrucktrog von der Nordsee her nach Südosten vor. Gekennzeichnet ist seine Vorderseite durch eine Kaltfront, die bereits den Nordwesten Deutschlands erfasst hat. Weiters interessant sind zwei Höhentiefs, die auf dem Satellitenbild deuttlich zu sehen sind. Eines rotiert über Spanien, das andere befindet sich an der Nordküste Afrikas. Das Höhentief über Spanien fördert noch immer recht feuchte Warmluft nach Westeuropa (man sieht die Bewölkung am Satellitenbilder hervorragend) und bildet bald eine markante Luftmassengrenze in Form der ankommenden Kaltfront.
Das Wettersystem das uns nun auch interessiert, ist das starke Hochdruckgebiet über dem Nordostatlantik, das seinen Einfluss noch etwas nach West- und Mitteleuropa ausdehnt. Weiter interresant der Tiefdrucktrog über der Nordsee, dessen Trogtief weit im hohen Norden liegt. Dennoch stößt seine Kaltfront nun langsam nach Mitteleuropa vor. Sie leitet einen anständigen Wetterwechsel ein.
Weitere Wetterentwicklung bis zum Sonntag:
Freitag:
Die Kalftront aus Nordwesten erreicht am Nachmittag bzw. Abend die Alpen. Zuvor dürfte sich bei Winddrehung von Süd auf West der Hochnebel weitgehend lichten und es werde mehr Licht als zuletzt. Gegen Abend allerdings zieht es zu und es trübt ein. Mit Aufzug der Kaltfront steht in den Bergen ein markanter Wettersturz bevor, denn die Temperaturen gehen um 10 bis 13 Grad zurück und Schnee fällt dabei zunächst bis gegen 1000m herab. Die Kaltluft erfasst dabei die gesamten Alpen und die Temperaturen gehen von 10-12 auf 0 bis -2 Grad zurück. Der Winter schickt sich an.
Samstag:
Am Samstag stehen wir auf und frieren,
und da draussen, die Landschaft,
der Schnee wird sie verzieren.
In der Nacht und am Samstagvormittag liegt die Kaltfront an den Alpen und es kommt zu etwas Niederschlag, der in Höhen ab 1000m als Schnee fällt. Bei etwas stärkerem und längerem Niederschlag kann auch bis 800m herab aufgrund der entstehenden "Verdunstungskälte" fallen. Insgesamt stellt sich dann am Samstag wechselhaftes und nasskaltes Novemberwetter mit einigen kräftigen Regen- Schnee- und Graupelschauer ein. Zwischendurch dürfte aber auch die Sonne a Plätzle durch die tiefen Wolken finden.
Sonntag:
Das Hochdruckgebiet über Westeuropa verstärkt seinen Einfluss auf Mitteleuropa und somit kommt die eingeflossene Meereskaltluft einwenig unter Zwischenhocheinfluss. Im Bereich der Nordalpen bleibt es anfangs aber noch stärker bewölkt und im Norstau fallen in den höheren Lagen letzte Flocken. Ab Nachmittag wird der Hochdruckeinfluss wetterwirksam, doch die hochgradig labile Meeresluft erzeugt rasch wieder einige Schauer, die gegen die Alpennordseite steuern.
Wetterprognose für Freitag, den 05.11.2004
Der Freitag beginnt wie gehabt. Nebel und Hochnebel in den Tälern. Darüber bei mehrschichtiger, teils aufgelockerter Bewölkung freundlich und NOCH recht warm. Im Laufe des Tages nimmt aber von Westen her die Bewölkung zu, respektive, sie sinkt ab. Ab den Nachmittagsstunden erreichte die Kaltfront die Alpennordseite. Damit einhergehend treten markante Wettergefahren auf, wie Sturm in den Bergen, der aufgrund des Temperatursturzes rasch bis unter 1000m als Schnee fällt.ALPINE WETTERGEFAHREN!
Wetterprognose für Samstag, den 06.11.2004
Nach letzten Schneeschauern im Nordstau lockert die Bewölkung gegen Mittag etwas auf und es kann kurz einmal die Sonne scheinen. Rasch entwickeln sich aber in der eingeflossenen feucht-labilen Meereskaltluft Regen- Schnee- und Graupelschauer. Die Tageshöchstwerte erreichen nur noch (zitter) 2 bis 6 Grad. In Der Nacht zum Sonntag gehen die Temperaturen in Aufklarungsgebieten stark zurück und liegen zwischen 1 und -4 Grad, örtlich in exponierten Lagen bis -7 Grad!. Ortlich bildet sich Nebel. Dann Gefahr durch REIFGLÄTTE.
->Wetterprognose für Sonntag, den 07.11.2004
Nach wie vor bestimmt nasskalte Nordseeluft das Wettergeschehen im Alpenraum. Zwar verstärkt sich der Hochdruckeinfluss etwas, doch es ist so labil, dass jeder Sonnenstrahl "in die Luft" geht. Mit dem Tagesgang neuerlich auflebende Schauertätigkeit ist die Folge und so kommt es auch am Sonntag immer wieder zu Regen- Schnee- und Graupelschauern. Die Schneefallgrenze liegt dabei meist zwischen 700 und 900m. Achja, je weiter weg von den Bergen, desto mehr Chance auf länger Sonne. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen (bibber) nur noch 1 bis 4 Grad und ab 900m herrscht Dauerfrost. Nachts wird es zwischen -2 und -5 Grad kalt.
Tendenz der weiteren Wetterentwicklung zum Wochenanfang:
Das Hochdruckgebiet bleibt nach den aktuellen Modellvorhersagen über Westeuropa liegen. Es verändert Position und Form nur wenig, so dass die am Freitag initialisierte Nordlage auch am Wochenanfang erhalten bleibt. Mitteleuropa und speziell der Alpenraum bleiben dabei im Grenzbereich zwischen Trog und Keil (Hoch=Keil,Tief=Trog), denn entlang des Hochdruckgebietes werden Randstörungen herumgeführt, die aus Norden gegen die Alpen vorankommen. Daher sind speziell im Bereich des Alpennordrandes immer wieder einige Schauer zu erwarten die bei Höchstwerten von 5 Grad bis in höhere Täler als Schnee fallen. Die Schneegrenze - das ist jene Grenze bei der der Schnee liegen bleibt - dürfte die meiste Zeit um 800-1000m liegen. Sie schwankt aber je nach Tagesgang und Einstrahlung.
Fazit:
So, geschafft Die elendige warme Pampe wird am Freitag weggeblasen und wir können in frischer kalter Nordseeluft endlich wieder tief durchatmen. Am Freitag werden wir vor eintreffen der Kaltfront am Alpennordrand wohl noch a Abgleiterle bei Westwind machen können. Am Samstag sind die Flugaussichten aber mau. Am Sonntag aber könnte es an den nach Süd ausgerichteten Hängen, denen tiefe Täler zugrunde liegen, a weng thermisch im Bereich von Hangthermik gehen, denn der Temperaturgradient ist so gut, dass jeder Sonnestrahl in baren Aufwind umgemünzt wird. Der Höhenwind ist aber nicht ohne, also obacht und die Schauer, mit denen müssen wir auch leben. Aber sind wir realistisch. Die Flugmöglichkeiten bleiben eher klein.
Fliegerisch könnte die Alpensüdseite interessant werden, da hier bei einer mäßig starken Nordlage es zu einer Föhnsituation kommt, die an der sehr tief gelegenen Alpensüdseite unter Umständen zu sehr guten Flugbedingungen führen kann. Gleich mehr dazu in der Antwort auf die eingetroffenen Anfragen, ob der Alpensüdseitenkoffer zum Einsatz kommen kann oder nicht.
Anfrage zur Flugtauglichkeit der Alpensüdseite bei Nordwind:
Ab Freitag gerät die Alpensüdseite in eine mäßig starke nördliche Höhenströmung, mit der es dort langsam zur Föhnsituation kommt. Die Modellwinde basteln dazu am Samstag und Sonntag Windgeschwindigkeiten von bis zu 20 Knoten ( = 38 km/h) im Mittel in 1500m, am Sonntag im Osten noch bisschen mehr. Da die tiefen Täler und die Startplätze meist unter dieser Höhe liegen und es um zwischen 1000 und 1200m herum zur Inversionsbildung kommt (eigentlich nur Isothermie = konstant bleibende Lufttemperatur mit zunehmender Höhe), dürften die tieferen Lagen von der Höhenströmung abgekoppt sein. Unterhalb der Inversion sind bei trockenen Luftmassen, voller Einstrahlung und bei weitgehend klarem Himmel recht gute thermische Bedingungen möglich. Allerdings sind diese Bedingungen erst am Sonntag zu erwarten, da am Samstag die Kaltluft auch nach Norditalien einströmt und es erheblich labilisiert. Die sehr warmen bodennahen Luftmassen werden hier ausgelöst. Schauer und Gewitter, ein durchaus denkbares Szenario.
Liebe Grüße
Stefan 'Cumulonimbus' Hörmann
http://www.gleitsegelwetter.de - GFS - Gleitsegelwetter Flugwetter Service
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