Erzgebirgischer Wind

[Elvis on Air]

Hallo,

Ich kenne bereits den "bayrischen Wind".
Neu war für mich, daß es einen "erzgebirgischen Wind" geben soll.

Was ist darunter genau zu verstehen?

Danke vorab

[Klemens]

AW: Erzgebirgischer Wind

Hallo Elvis,

habe gerade mal den Regionalklimatologen bei uns im Institut nach dem erzgebirgischen Wind gefragt. Es gibt kein Lokalwindsystem, welches so heisst.
Kann natuerlich sein, dass es sich hierbei um eine Formulierung handelt, die fuer Eingeweihte einen gewissen Informationswert beinhaltet - jedoch ist es keine wissenschaftliche Bezeichnung, die entsprechend dokumentiert ist.

Ein Lokalwind im Erzgebirge ist zum Beispiel der Boehmische Wind - siehe dazu

http://www.wetteronline.de/feature/bh151004.htm

Hoffe geholfen zu haben.

Einen schoenen Tag wuenscht

Klemens

[Airos Parazotti]

Erzgebirgischer Wind= Böhmischer Wind ???

...und der hat bei den Einheimischen sehr wohl eine Bedeutung:
Nämlich SAUKALT !!
(es gibt sogar Volkslieger über jenen.)
In Bischofsgrün ist es deshalb 7 Monate Winter
und 5 Monate kalt
Schnatter Airos

[Elvis on Air]

Erzgebirgischer Wind ist nicht böhmischer Wind

Hallo Klemens, hallo Airos,

Ufff -noch mal Glück gehabt! Eure Antworten haben mein Weltbild dann doch wieder in die alte Ordnung zurück gebracht. Der böhmische Wind war mir ntürlich bekannt.

Vielleicht als Hintergrund: Besagter "erzgebirgischer Wind" wurde im Zusammenhang mit Föhnlagen im /am böhmischen Becken erwähnt, welche sich, auf ungeklärte Art und Weise, bis nach Thüringen ziehen sollen. Irgendwie soll das wieder vom Fichtelberg ausgehen; -was ich mir nach Lage und Höhe schon gar nicht erklären konnte. Jedenfalls alles sehr nebulös...
Ich kenne zwar im Böhmischen die Inversionswetterlagen, welche im Winterhalbjahr gar nicht so selten sind. -aber Föhn, der vom Fichtelberg aus nach Thüringen wirkt ... da war ich dann doch etwas baff. Obwohl das wär´doch mal wieder eine großartige Weltverschwörungstheorie! Die hätte man hier im Forum im Winterhalbjahr vortrefflich diskutieren können. Seit den letzten Landtagswahlen ist den Sachsen nun wirklich alles zuzutrauen!

Wie gesagt ich hab´s nicht wirklich verstanden. Es machte alles keinen Sinn. -Allerdings "derjenigewelcheresmirsooderungefährsoerzählth at" weiß normalerweise schon sehr genau worüber er redet. Das Auf und Ab im Flug lassen tatsächlich auf Föhn-Wellen oder ähnliches schließen & so wie´s mich runter gespült hat, lag er mit seiner Einschätzung an dem Tag ganz sicher nicht falsch. Im konkreten Fall, bzw. beim "erzgebirgischen Wind" war er sich aber selbst nicht sicher.

Also jedenfalls: Euch beiden an erster Stelle den Dank des Vaterlandes für die Verhinderung des 1. sächsisch-thüringischen Föhnkriegs
Sowie -dem angemessen nachgeordnet- von mir herzlichen Dank für die Klärung des Sachverhalts.

[Airos Parazotti]

Föhn im Erzgebirg und Riesengebiet

...muß was dran sein...
wenn ich mich noch richtig an meine Alzheimergefilterte Ausbildung vor
Jaaaahren erinnere , heissen die Föhnwolken bei den Segelfliegern auch
"Moanzagottl-Wolken" .
,,,und dies soll wiederum von einem Gottlieb Moanz herrühren, welchselbiger diese Wolken als Erster beschrieben haben soll:
UND EIN SCHÄFER IM RIESENGEBIRGE WAR !!!
Wer weiß Näheres ?? ( haben wir einen Geschichts-Schrätt ))
Airos

[Elvis on Air]

AW: Föhn im Erzgebirg und Riesengebiet

...muß was dran sein...
wenn ich mich noch richtig an meine Alzheimergefilterte Ausbildung vor
Jaaaahren erinnere , heissen die Föhnwolken bei den Segelfliegern auch
"Moanzagottl-Wolken" .
,,,und dies soll wiederum von einem Gottlieb Moanz herrühren,
Airos

Sehr guter Hinweis!
Alzheimer hat bei mir offensichtlich ein Stadium erreicht hat, in dem einem "Moanzagotti" rein gar nichts mehr sagt... Jedenfalls hab´ ich gleich mal meinen Telefonjoker Herrn Google konsultiert. Nach Deinem Hinweis findet er immerhin ein Phänomen, welches in etwa dem entsprechen könnte, was ich erlebt hab´und was mir beschrieben wurde.

Moazagotl Wolken auch "Moaza-Gotls (Wetter-) wolken" genannt,

nach mundartlichen Überlieferung, wird der Name abgeleitet von einem Gottlieb Matz. oder Moanz Ein schlesischer Schäfer, welcher diese mehrfach übereinander geschichteten Lenticulariswolken, häufig am Nordostrand der Riesengebirges beobachtete. Er beschrieb und nutze sie erstmals in seinen Wettervorhersagen


Ihr Aussehen hat ihnen den Namen Linsenwolken gegeben. ( Photo : http://www.top-wetter.de//fgalerien/...aser/bild1.jpg ) Die korrekte Bezeichnung einer solchen Wolke ist Altocumulus lenticularis (Ac len). „Plate-Clouds“ (Moazagotl-Wolken, Sandwich-Wolken) sind eine Besonderheit der Ac lenticularis. Mit Moazagotl Wolken bezeichnet man konkret mehrfach übereinander geschichtete Leewolken.. Sie können entstehen,
- wenn unterschiedlich feuchte Luftschichten in verschiedenen Höhen vorherrschen oder
- wenn die Leewellen, an deren oberen Flanke / Oberseite sich die Wolken bilden können, in verschiedenen Höhen unterschiedlich starke Amplituden aufweisen..
Anders ausgedrückt: Mehrfach übereinander geschichtete Leewolken können entstehen, wenn entweder unterschiedlich feuchte Luftschichten in verschiedenen Höhen vorherrschen oder aber die Leewellen, an deren oberer Flanke sich die Wolken bilden können, in verschiedenen Höhen unterschiedlich starke Amplituden aufweisen.
(Quelle: http://www.top-wetter.de/lexikon/m/moazagotlwolken.htm )

Jedenfalls: Die Linse erhält ihre Form da der Taupunkt an der Unterseite der Wolke liegt.
Die "Windwelle" kommt hier also etwas über den Taupunkt an, die Luftfeuchtigkeit kondensiert und es entsteht die Sichtbare Wolke.
Bedingt durch die Wellenform geht der Wind, dahinter wieder unter den Taupunkt.. Bei dieser Temperatur löst sich die Wolke wieder auf.
Für den Betrachter ist die Linse stationär. Nimmt man aber eine Zeitrafferkamera, so kann man bei näherer Betrachtung die Strömung der Wellen in ihrer Bewegung erkennen.

Moazagotl Wolken können als gewöhnliche Leewellen genau wie der Föhn überall im Lee von Gebirgszügen auftreten. Sie sind ein Beispiel, daß auch an den Mittelgebirgen föhnige Wetterlagen auftreten können. -entsprechend der geringeren Höhe der Berge freilich gemildert.

"Windwelle" - das geht in Mittelgebirgen aber wohl auch ohne Fön. Weil der Wind über Berge weht und dabei eine sich nachziehende Welle erzeugt.
Gehe ich richtig in der Annahme, daß die Wolke aus diesem Grund durchaus auch als längliche Wolke/ Wolkenband auftreten kann?. Z.B. entlang des böhmischen Beckens

Trtzdem folgendes Zitat:
„Moazagtol-Wolken sind also ein sichtbaren Hinweis auf Aufwindgebiete. Der Wind in einer solchen Welle kann recht stark sein und man hat in der Aufwärtsrichtung der Welle starkes Steigen bei gleichzeitig Null Bewegung über Grund. Für Segelflieger ein Traum. Man kann quasi auf der Welle in der Luft surfen!“
- Wie gesagt ein Zitat. So viel zu meiner groben Google- Recherche. Tja und nu?

--->NEIN; ICH HAB´NICHT GESAGT: AB JETZT WIRD BEI FÖHN GEFLOGEN !!!
Mir sind die Warnungen zu den Föhnlagen vor allem im Alpenraum bekannt. Über die Gefährlichkeit muß –zumindest für unseren Sport- nun wirklich nicht mehr diskutiert werden.

Machen wir uns nichts vor: Was in solchen Bedingungen selbst bei 200m im Mittelgebirge abgeht ist doch „recht sportlich“, „anspruchsvoll“, -um nicht zu sagen „heftig“. Die „Auf-Ab-Affenschaukel“ hat ja vielleicht noch was so lange es sich Magen freundlich im Rahmen hält. Mit 5m-Saufen runter gespült zu werden, ist aber nun wirklich nicht das, was man unter relaxtem Flug zu verstehen wäre

Jedenfalls: fangen die Dinge an Sinn zu machen. Nochmals. Danke für den Hinweis. Vielleicht kann der eine oder andere Experte sachdienlich ergänzen und korrigieren.

[Airos Parazotti]

Elvis and the Lentis

Hey Elvis !!
Saugute Recherche !!!
Ist für mich auch der Beweis daß "Föhnwolken" auch im Mittelgebirge vorkommen.
...übrigens , aus eigener Erfahrung: Gibts auch in der Sahara ( vom Anti-Atlas herkommend ??? )
Lässt der Föhnsturm Dich erbeben,
gehn wir lieber einen heben
( siehe Stefans Prognose fürs Wochenende)
Prost Airos