Hallo,
da die Winde ja bereits in der Höhe nochmals zugenommen haben (Wendelstein meldet 81 km/h in Böen) und noch weiter zunehmen werden, besteht ab sofort erhebliches Sturmpotential, zunächst auf den Bergen. Verdeutlicht wird dies derzeit vom GFS-Modell (Global Forecast System aus Amerika), dessen netten Wind ich gleich zeigen werde.
Diese sich anbahnende Sturmlage hat wahrscheinlich das Potential Orkan Lothar I vom 26.12.1999 Paroli zu bieten, denn der heftige Jetstream ist mit bis zu 300 km/h richtig schnell. Auch bedenktlich ist für uns, dass der Jetstream über Süddeutschland liegt, wie bei Lothar I.
Hier wird in der Luftschicht, in der ein Luftdruck 850 hPa erreicht wird, ein netter Wind modelliert. Ursache hierfür ist ein Randtief, das im Bereich des nach Mitteleuropa hereinwandernden Tiefdrucktroges aus Norden direkt in den Jetstream gerät und da es auf seiner Vorderseite für kurze Zeit Warmluft mit viel Energie in das Wettersystem pumpt, kommt es zur sehr schnellen und oft heftigen Verstärkung der Luftdruck- und Temperaturgegensätze. -> Sturmlage.
Im bayerischen Wald sind da 65 Knoten drin. Ein Dreieck im Fähnchen = 50 Knoten. Ein langer Strich neben dem Fähnchen = 10 Knoten und ein kurzer Strich = 5 Knoten. Sind ca. 115 km/h im Mittel auf 1300-1400m. Nicht übel.
Auf dieser Karte sieht man die Strömungslinien des Höhenwindes und die Farbflächen spiegeln die Windgeschwindigkeiten wieder, die in dieser Karte auf der Druckfläche von 300 hPa erreicht werden. Ne Legende gibts rechts. Auf den Modellkarten sind übrigens immer die Mittelwinde eingetragen. 300 hPa werden auf ca. 9000m erreicht.
Ziemlich beeindruckend sind die 160 Knoten in nur etwas mehr als 9000m. Das sind im Mittel 288 km/h, die der Jetstream hier verursacht. Nun, was interessieren uns die Winde in großer Höhe?
Wir befinden uns am Freitag im Randtief (das ja direkt im Jetstream liegt), auf dessen Rückseite sehr kalte Luft hereinkommt. In ca. 5500m (500 hPa) werden -35 Grad erwartet, bei Temperaturen von Anfangs 5-10 Grad auf 500m. Das sind auf 5000m Höhenunterschied bis zu 45 Grad. Das ist ein Temperaturgradient im Mittel von 0.9 Grad. Das ist sowas von saumäßig labil, dass der Höhenwind durch den Impulstransport in Schauern bis zum Boden herabgemischt werden kann. Natürlich mit erheblicher Verminderung der Geschwindigkeit aufgrund der Bodenreibung.
Übrigens:
Die 850 hPa werden bei kräftigem und warmen Hochdruckeinfluss oft erst in 1600-1700m erreicht, bei kaltem Tiefdruck allerdings kann diese Luftschicht auch schon ab 1200-1300m erreicht werden.
Wie man anhand der beiden Windkarten erkennen kann, sieht das für Freitag recht brenzlig aus und bei der Zunft der Berufsmeteorologen läuten derzeit die Alarmglocken im Akkord.
Sind wir gespannt, denn noch vergeht etwas Zeit bis zum Sturmereigniss und es sind durchaus noch deutliche Veränderungen möglich.
Liebe Grüße
Stefan 'Cumulonimbus' Hörmann
http://www.gleitsegelwetter.de - GFS - Gleitsegelwetter Flugwetter Service
da die Winde ja bereits in der Höhe nochmals zugenommen haben (Wendelstein meldet 81 km/h in Böen) und noch weiter zunehmen werden, besteht ab sofort erhebliches Sturmpotential, zunächst auf den Bergen. Verdeutlicht wird dies derzeit vom GFS-Modell (Global Forecast System aus Amerika), dessen netten Wind ich gleich zeigen werde.
Diese sich anbahnende Sturmlage hat wahrscheinlich das Potential Orkan Lothar I vom 26.12.1999 Paroli zu bieten, denn der heftige Jetstream ist mit bis zu 300 km/h richtig schnell. Auch bedenktlich ist für uns, dass der Jetstream über Süddeutschland liegt, wie bei Lothar I.
Hier wird in der Luftschicht, in der ein Luftdruck 850 hPa erreicht wird, ein netter Wind modelliert. Ursache hierfür ist ein Randtief, das im Bereich des nach Mitteleuropa hereinwandernden Tiefdrucktroges aus Norden direkt in den Jetstream gerät und da es auf seiner Vorderseite für kurze Zeit Warmluft mit viel Energie in das Wettersystem pumpt, kommt es zur sehr schnellen und oft heftigen Verstärkung der Luftdruck- und Temperaturgegensätze. -> Sturmlage.
Im bayerischen Wald sind da 65 Knoten drin. Ein Dreieck im Fähnchen = 50 Knoten. Ein langer Strich neben dem Fähnchen = 10 Knoten und ein kurzer Strich = 5 Knoten. Sind ca. 115 km/h im Mittel auf 1300-1400m. Nicht übel.
Auf dieser Karte sieht man die Strömungslinien des Höhenwindes und die Farbflächen spiegeln die Windgeschwindigkeiten wieder, die in dieser Karte auf der Druckfläche von 300 hPa erreicht werden. Ne Legende gibts rechts. Auf den Modellkarten sind übrigens immer die Mittelwinde eingetragen. 300 hPa werden auf ca. 9000m erreicht.
Ziemlich beeindruckend sind die 160 Knoten in nur etwas mehr als 9000m. Das sind im Mittel 288 km/h, die der Jetstream hier verursacht. Nun, was interessieren uns die Winde in großer Höhe?
Wir befinden uns am Freitag im Randtief (das ja direkt im Jetstream liegt), auf dessen Rückseite sehr kalte Luft hereinkommt. In ca. 5500m (500 hPa) werden -35 Grad erwartet, bei Temperaturen von Anfangs 5-10 Grad auf 500m. Das sind auf 5000m Höhenunterschied bis zu 45 Grad. Das ist ein Temperaturgradient im Mittel von 0.9 Grad. Das ist sowas von saumäßig labil, dass der Höhenwind durch den Impulstransport in Schauern bis zum Boden herabgemischt werden kann. Natürlich mit erheblicher Verminderung der Geschwindigkeit aufgrund der Bodenreibung.
Übrigens:
Die 850 hPa werden bei kräftigem und warmen Hochdruckeinfluss oft erst in 1600-1700m erreicht, bei kaltem Tiefdruck allerdings kann diese Luftschicht auch schon ab 1200-1300m erreicht werden.
Wie man anhand der beiden Windkarten erkennen kann, sieht das für Freitag recht brenzlig aus und bei der Zunft der Berufsmeteorologen läuten derzeit die Alarmglocken im Akkord.
Sind wir gespannt, denn noch vergeht etwas Zeit bis zum Sturmereigniss und es sind durchaus noch deutliche Veränderungen möglich.
Liebe Grüße
Stefan 'Cumulonimbus' Hörmann
http://www.gleitsegelwetter.de - GFS - Gleitsegelwetter Flugwetter Service
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