Blick nach vorne - Neustart nach Corona

[MikeR]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Es werden also Flugberge mit moderaten Anstiegen gesucht.

Kann mir jemand Tipps geben. Danke!

Olli

Ein 30 m Hügel reicht. Marlon Jonat hat es vorgemacht. Reicht das nicht, bist halt ein zu schlechter Pilot

[shoulders]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Im Alpenvorland hast Du es I.d.R. überall mit 600-800hm Anstieg zu tun, und die Wege sind familiengerecht. Ich verzichte deshalb erst mal auf die Aufzählung der Klassiker...

Wenn Dir das zu viel ist, bleiben Berge mit einer Auffahrmöglichkeit auf halbe Höhe oder mehr (musst halt nachher den Rückweg zum Auto organisieren, aber das geht ja u. U. erst mal ohne Gepäck (abstellen). Da wäre z. B. Vogelsang (Sudelfeld) zu nennen. Der in dieser Hinsicht ideale Jochberg ist ja leider schon verbrannt...


CU
Shoulders

"Echte Vögel kotzen nicht!"

[SoaringErnie]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Mal ernsthaft:

Wenn eine schrittweise Freigabe angedacht wird, muss, der bisherigen Argumentation zum Verbot folgend, das RISIKO im Fokus stehen.

Als sollte man als erstes eine kontrollierten und zahlenmäßig beschränkten Betrieb am Haushang, wo sich die meisten auskennen, in Erwägung ziehen.
Das ist sicher nicht das, was manche (Strecken-) Piloten sich wünschen, würde aber den "kann nicht flegen gehen" Frust etwas reduzieren.

[Uli Straßer]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Ich habe ja gerade erst vollmundig angekündigt, das Missionieren in Sachen "Flugverbot" runterzufahren, aber hier im Thread geht es um den Blick nach vorne und dazu ist es nützlich, wenn man sich den Weg ansieht, der zum Status quo geführt hat.

Vorab und um das auch nochmal klarzustellen: Ich kann die Enttäuschung einiger über die Entscheidung des DHV verstehen und will die auch nicht schönreden. Die Entscheidung ist unschön, für alle.

Das eine Lager tröstet sich damit, dass dadurch ein Folgeschaden hoffentlich ausbleibt, die andere Seite ist untröstlich.

Jetzt kurz zur Historie der Entscheidungen:

• Bereits am 9. März hat der italienische Verband seine Wertungen über den XContest wegen Corona eingestellt.

• Am 16. März ist Österreich an der Reihe gewesen.

• Am gleichen Tag hat der DHV den DHV-XC pausiert.

• Direkt im Anschluss an die Bekanntgabe der Pausierung habe ich als DHV-XC Pilotensprecher den DHV gebeten, auch das Hochladen von Flügen technisch zu unterbinden, um Unfrieden etc. zu vermeiden (siehe z.B. Kommentare zu Basti Huber’s letztem hochgeladenem Flug).

• Ebenfalls am 16.03. erging die Bayerische Allgemeinverfügung. Die Bayerischen Schleppgelände waren damit behördlich stillgelegt.

• Am 18.03. gab es 4 Gleitschirmunfälle mit entsprechenden Rettungseinsätzen.

• Am 19.03. hat der DHV – auch für mich in dieser Konsequenz nun ja, schon etwas überraschend – alle Fluggelände dicht gemacht.

• Ebenfalls ab 19.03. konnten keine Flüge mehr hochgeladen werden.

Ich hätte nicht in der Haut der Entscheider stecken mögen. Aber eine Entscheidung musste fallen. Ich versuche, die Alternativen aus der Sicht der Natur zu beschreiben.

Ein bewährtes Mittel im Tierreich, sich vor Fressfeinden zu schützen, ist, dass man sich rechtzeitig totstellt. Dann wird man mit etwas Glück nicht als Beute entdeckt und kommt davon. Das war die Taktik des DHV. Das Problem bei dieser Taktik ist, dass - wenn man sie angewendet hat – es kein Zurück gibt. Man muss bewegungslos verharren bis die Gefahr vorüber ist. Erst danach kann es weitergehen. Eine verfrühte Bewegung bedeutet den Tod.

Eine andere von Tieren angewandte Taktik – evtl. die nach Meinung einiger besser vom DHV zu verfolgende – ist, sich bei drohender Gefahr rechtzeitig in Sicherheit zu bringen bzw. zu verstecken und nur ab und zu im vermeintlich günstigen Moment, schnell in den Gefahrenbereich zurückzukehren, um z.B. Nahrung aufzunehmen oder in unserem Fall in die Luft zu kommen. Das Problem bei dieser Taktik ist, dass eine falsche Bewegung zur falschen Zeit vom Fressfeind wahrgenommen werden kann und dann ist man diesem schutzlos ausgeliefert.

Welche der beiden Taktiken für den DHV die bessere gewesen wäre, weiß ich nicht. Fakt ist, es wurde die Variante Totstellen gewählt und jetzt sind wir tot bis die Gefahr vorüber ist (wenn wir nicht für immer tot sein wollen).

Eine dritte im Tierreich praktizierte Taktik ist, ein Körperteil beim Feindangriff zu opfern und abzuwerfen (manche Eidechsen machen das glaube ich). Da wüsste ich jetzt nicht, wie das beim DHV funktionieren sollte. Vielleicht sollten wir zuerst nur die Turmdrachen rauslassen und schauen dann, was passiert

Wie gesagt, ich bin echt froh, dass ich das nicht zu entscheiden hatte.

G'sund bleim

Uli

[marcel1]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Ok, nachdem wir jetzt zurück geblickt haben, mal der Blick wirklich nach vorne:

1. Bis nach Ostern ist eh alles aus, ob danach direkt schon erste Schritte zur Normalisierung kommen, wird von den Zahlen abhängen und ist aktuell kaum zu erahnen.

2. Die Expertengremien sind sich einig, daß es nur in eher kleinen Schritten gehen kann.

3. Man braucht ca. 3 Wochen, um an den Zahlen zu sehen, ob ein Schritt zu viel war. Wird sich also +-3 wochenweise abspielen.

4. Machen wir uns nix vor: Die größten Schmerzen aktuell liegen in den wirtschaftliche Kosten. Die ersten Schritte werden dort versuchen, etwas Luft zu lassen. Die Sportvereine stehen da eher hinten an. Da können wir noch so viel mit Freiluftsport argumentieren. 8-(

5. Die Frühlingssaison ist also zu 99.9% passé, wie geht es danach weiter, vielleicht?

Wo sind die Probleme / Knackpunkte für unseren Sport in einem solchen schrittweisen Szenario?

Muß man je nach Art der Sportausübung betrachten:

I. Mittelgebirge und andere Gegenden ohne echte Naturstartplätze:
Hier ist vor allem Überfüllung und begrenzter Platz am Startplatz (weniger problematisch Landeplatz) das Hauptproblem. Es wird sicherlich behördliche Auflagen nicht nur Hinsichtlich der 1.5m Abstandsregel geben. Wie gehen die Vereine damit um? Wo Startplätze eh Mangelware sind, wird man vermutlich kaum um eine Kontingentierung umhin kommen.

II. Windenschlepp:
Auch hier sind die Probleme durchaus ähnlich zu I. Zusätzlich die Startprozedur. Startleiter muß auf Abstand arbeiten, keine Kontrolle des Einhängens / kein Assistieren mehr. Mit B-Schein darf auf Startleiter verzichtet werden, Windenfahrerausbildung stellt man ggf. erst mal zurück. Knackpunkt ist welche Gruppengröße wird unter welchen Auflagen erlaubt.

III. Bergbahnflieger:
Ich schätze die Bergbahnen werden mit als letztes auf machen, weil sich einfach keine Abstandsregeln sinnvoll einhalten lassen bei den meisten Bahnen und das ist keine systemrelevante Touri-Infrastruktur im Sommer. Mit eigenem Auto hoch mag theoretisch gehen, praktisch gibt das bei jedem stärker frequentierten Start immer Park- und Anliegerprobleme. Die Exit-Strategie wird Kreativität erfordern und nicht leicht werden. Wenn Gondeln 1-2 Personen fahren, lohnt das für die Betreiber nicht oder wird sehr teuer. Auch hier sind Kontingentierungsmaßnahmen schwer zu vermeiden.

IV. Walk und fly:
Hier gibt's das Problem, daß es in Deutschland nur sehr wenige zugelassene W&F Starts gibt (für die dann ein Überfüllungsproblem droht). Die meisten der eingefleischten W&F Piloten (eh eine deutliche Minderheit der Flieger) sind unter dem Radar einfach illegal gestartet bisher. Zu Revisionszeiten gab es vom DHV sogar schon mal ein Donnerwetter, das dann gefälligst nicht noch zu dokumentieren durch Hochladen der Flüge. Wenn in einem ersten Schritt theoretisch W&F wieder möglich wird, besteht natürlich die Gefahr, daß dann genau das Spotlight auf diese in Deutschland meist illegale Aktivität scheint. Schwierig, wie gehen wir damit um?

[bertS]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Hallo Marcel,
Erstmal das ist eine vernünftige Übersicht, (auch ) aus Drachenfliegersicht noch folgende Ergänzungen:
...
V (2-er) Sessellifte (Hochplatte, Unternberg) mit großer Einschränkung, etc) sind eigentlich prädestiniert für das Wiederanfahren des Tourismus weil im Einzelbetrieb durch den großen Abstand Coronasicherheit bis auf Einsteigehilfen gewährleistet wäre.
VI Minigondeln (Kössen) im Einzelbetrieb möglich und wegen den Packsäcken auch jetzt schon üblich.
VII Autotransport (Kandel, hier ist der Parkplatz am Start riesig ) im Einzelbetrieb möglich, wenn man das Auto mit (e-)bike am LP vom Startplatz zurückholt .
...
Starthilfe bei HG ist nur von der Seite und in entsprechendem Abstand möglich.

Die Problematik von überbelasteten Rettungsdiensten ist mir durchaus bewusst hab ich hier aber ausgeblendet.
LG Bert

[Uli Straßer]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

So rasant und aggressiv wie sich das Virus ausbreitet gehe ich persönlich von einer tatsächlichen Durchseuchung in D von vermutlich weit über dem 10-fachen der bisher bekannten positiv auf Corona Getesteten aus. Mit etwas Glück* sind es noch deutlich mehr. Stand heute eine Million Corona-Infektionen (inkl. derjenigen ohne Symptome) in D würde mich nicht im geringsten überraschen. Das ist schon eine ganze Menge und es werden ja nach und nach immer mehr. Darf halt nur nicht zu schnell gehen, wegen "flattenthecurve".

Bei zukünftigen Tätigkeiten, die zwingend die Unterschreitung des Mindestabstandes mit sich bringen setze ich persönlich stark auf flächendeckend verfügbare Antikörpertests. Das entspannt eine Menge. Mit so einem Nachweis könnte z.B. ein Startleiter im Schleppgelände Gold wert sein. Die Vorteile im Gesundheits- und Polizeidienst wären enorm. Daher werden solche Test verständlicherweise nicht als allererstes bei potentiellen Startleitern durchgeführt werden .

Das könnte aber ein Teil des Silberstreifs am Horizont sein. Grundvoraussetzung für Lockerungen im risikobehafteten Freizeitsport wird jedoch nach wie vor ein nicht überlastetes Gesundheitssystem sein.

Gruß

Uli

*Anmerkung: Nicht dass das in den falschen Hals kommt, mit Glück meine ich nicht möglichst schnell viele alte Tote und dann sind wir durch. Selbstverständlich muss alles daran gesetzt werden, unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten, damit im Idealfall kein einziger Toter nur aufgrund mangelnder Versorgung zu beklagen ist. Glück bezieht sich hier auf einen deutlich harmloseren Krankheirsverlauf inkl. niedrigerer Sterberaten als aktuell vermutet.

[Uli Straßer]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Es tut sich etwas in Richtung Entspannung. Österreich will ab 14. April die Anti-Corona-Maßnahmen lockern.

[Born2Fly]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Zumindest die offizielle Zahl der Neuinfektionen stagniert oder geht sogar zurück derzeit.

Rasant und aggressiv sieht das irgendwie nicht aus.

Bei uns findet der Wochenmarkt wieder statt.

[Bair]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Es tut sich etwas in Richtung Entspannung. Österreich will ab 14. April die Anti-Corona-Maßnahmen lockern.

Taufrische Info aus der PK von heute:

ab 14. werden kleine Geschäfte plus Bau- und Gartencenter wieder geöffnet; Voraussetzung: Maskenpflicht und nicht mehr als 1 Kunde pro 20 m2, Einhaltung durch Selbstkontrolle der Geschäfte selbst plus amtliche Stichproben. Keine Friseure, Sportstudios, etc.

Ausgangsbeschränkungen bleiben in Kraft bis -Stand jetzt- Ende April; Ausnahmen: Arbeit, Einkauf, Hilfe für andere oder Luftschnappen/Einzelsport. Weiteres Vorgehen nach Ende April in Abhängigkeit von der Entwicklung der Fallzahlen, also auch weitere Verlängerung nicht ausgeschlossen-

Auslandsreisen bis auf weiteres nicht möglich, auch wegen der Einreisebeschränkung (z.B. Zwangsquarantäne, fehlende Gesundheitszertifikate) anderer Länder. Ende derzeit nicht absehbar, auch abhängig von der Verfügbarkeit von Antikörpertests.

Veranstaltungen, Sportevents etc. nicht vor Ende Juni erlaubt.


Bis Ende April geht in A also erstmal sicher nichts für uns und die weiteren Aussichten sind m.E. nicht sonderlich optimistisch.


Bernd

[SoaringErnie]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Ein 30 m Hügel reicht

Und wie - s. Armins Flüge.

@Bprn2Fly:
Zumindest die offizielle Zahl der Neuinfektionen stagniert oder geht sogar zurück derzeit.
Das sagt nur aus, das weniger positiv getestet wurden.

Da es eigentlich an allem, inclusive Tests, mangelt, ist das nur logisch, dass die erkannten Fälle zurückgehen.
Bei einer Bekannten haben sie nicht mal bei deutlichen Grippemerkmalen getestet, obwohl der ebenfalls erkrankt Mann gerade aus Südtirol zurückgekommen war...

Zum Flugbetrieb:

Je nach Hanggröße wäre das schon machbar.
Links starten, 'rausfliegen und rechts landen.
Anzahl Piloten reduzieren, dauert dann halt eine Weile, bis man dran ist.

[Born2Fly]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

@Bprn2Fly:
Zumindest die offizielle Zahl der Neuinfektionen stagniert oder geht sogar zurück derzeit.
Das sagt nur aus, das weniger positiv getestet wurden.

Da es eigentlich an allem, inclusive Tests, mangelt, ist das nur logisch, dass die erkannten Fälle zurückgehen.
Bei einer Bekannten haben sie nicht mal bei deutlichen Grippemerkmalen getestet, obwohl der ebenfalls erkrankt Mann gerade aus Südtirol zurückgekommen war...

Gilt das auch für die Todesfälle?
Die sind bei uns quantitativ ja auch eher gering.

Und woher wissen wir, wann wir "durchseucht" sind? Weil dann können wir uns ja viele der Maßnahmen sparen.

Wenigstens ist jetzt Sommer, ich lag den ganzen Tag in der Sonne, Vitamin D ist auch Mal wieder nett. Und draußen ordentlich Sport machen. Hat auch was (nachdem die Fitnessstudios ja leider schon lange dicht sind).

"Merkel verspricht Aufhebung aller Maßnahmen nach Ende der Pandemie"

Das sind doch Mal Neuigkeiten 🙄

[marcel1]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Es tut sich etwas in Richtung Entspannung. Österreich will ab 14. April die Anti-Corona-Maßnahmen lockern.

Hmm ja, wie erwartet / befürchtet: Das betrifft erst mal gewisse Geschäfte, wo die wirtschaftlichen Schmerzen am größten waren.

[Sigma4]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Gilt das auch für die Todesfälle?
Die sind bei uns quantitativ ja auch eher gering.

Und woher wissen wir, wann wir "durchseucht" sind? Weil dann können wir uns ja viele der Maßnahmen sparen.

Wenigstens ist jetzt Sommer, ich lag den ganzen Tag in der Sonne, Vitamin D ist auch Mal wieder nett. Und draußen ordentlich Sport machen. Hat auch was (nachdem die Fitnessstudios ja leider schon lange dicht sind).

"Merkel verspricht Aufhebung aller Maßnahmen nach Ende der Pandemie"

Das sind doch Mal Neuigkeiten ��

Ich habe mir das mal durchgerechnet mit der Durchseuchung.
Bei 5000 Neuinfizierten (ohne Dunkelziffer) pro Tag bei 83 000 000 Einwohnern brauchen wir 45 Jahre.

Ohje, habe gerade nachgelesen, heute waren es nur noch 3600, dann sind wir bei 63 Jahren. Das überleb ich auf keinen Fall.

Okay, bei 60-70% sind es dann ein paar Jahre weniger.

[Born2Fly]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Ich habe mir das mal durchgerechnet mit der Durchseuchung.
Bei 5000 Neuinfizierten (ohne Dunkelziffer) pro Tag bei 83 000 000 Einwohnern brauchen wir 45 Jahre.

Ohje, habe gerade nachgelesen, heute waren es nur noch 3600, dann sind wir bei 63 Jahren. Das überleb ich auf keinen Fall.

Okay, bei 60-70% sind es dann ein paar Jahre weniger.

Ja, lächerlich.

Aber die Zahlen können nicht stimmen.

In CZ wird jetzt auch wieder grlockter und die haben die Grenzen Recht früh dicht gemacht gehabt.