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Schlepp am Fixseil mit Trennvorrichtung

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    Schlepp am Fixseil mit Trennvorrichtung

    Hallo,
    gibt es Erfahrungen zum Schlepp mit der DHV zugelassenen Fixseilwinde mit lastabhängiger Trennvorrichtung und Zugkraftanzeige (siehe Link).
    Kann mit diesem System zuverlässig und ohne besondere Gefahr von Lockouts geschleppt werden oder spielt man hiermit 'russisches Roulette' ?
    Welche Ausklinkhöhen könnten mit einem 400 Meter, 4mm PP-Seil bestenfalls realisiert werden?

    #2
    Hi,

    ich habe leider keine Erfahrung mit der WinchBitch. Aber wir haben vor 30 Jahren dummerweise einige „Fixseilschlepps“ gemacht. Gott sei Dank nicht richtig Fix, sondern das Seil wurde an einem Knüppel von einem „Windenfahrer“ gehalten, der auf der Pritsche des Suzuki LJ-Geländewagen saß. Bei zu viel Zug hat der dann losgelassen. Aber halt nur nach Gefühl, und einmal war es etwas zu viel Zug vor dem Loslassen, so dass der Schirm kräftig vorgeschossen ist. So wäre es beinahe zu einem Einschlag gekommen.

    Der Wunsch beim Schleppen ist ja, möglichst genau die richtige Seilkraft zu haben.
    Zu viel horizontale Seilkraft ist gefährlich, besonders in Bodennähe. Zu wenig Kraft ist ärgerlich, weil es nicht richtig (oder gar nicht) hoch geht.
    Zu viel horizontale Seilkraft führt dazu, dass der Pilot weit vor dem Schirm hängt. Bei Seilriß, oder plötzlichem Nachlassen der Zugkraft aus anderen Gründen, pendelt der Pilot zurück und der Schirm nach vorn, wenn er nicht genügend angebremst wird.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: FixSeilSchlepp1.jpg
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Größe: 105,8 KB
ID: 900425
    Zudem besteht bei zu hoher
    horizontaler Seilkraft eine große Gefahr des Lock-Out, wenn Seilzugrichtung und Schirmausrichtung nicht gut überein stimmen.

    Deshalb muss zu viel horizontale Seilkraft in Bodennähe unbedingt vermieden werden.

    Die WinchBitch vermeidet das über ein Trennsystem. Das ist bestimmt gut und zuverlässig, es ist ja auch DHV-zugelassen.
    Beim Fixseilschlepp wird die Seilkraft nur über die Geschwindigkeit des Zugfahrzeugs und die Widerstandskraft des Schirms bei der sich einstellenden Fluggeschwindigkeit (True Airspeed) geregelt.
    Bei Windstille oder konstantem Wind geht das bestimmt passabel, wenn der Fahrer gut, gefühlvoll und richtig Gas gibt. Bei böigen Bedingungen kann der Fahrer dagegen nicht schnell genug auf wechselnden Gegenwind reagieren.

    Das heißt, der Fahrer muss langsam genug fahren, sodass auch bei Gegenwindböen die maximale Zugkraft nicht überschritten wird.
    Wird der Gegenwind oder die Fahrzeuggeschwindigkeit etwas zu groß, löst die Zugkraftbegrenzung aus (wie ein Seilriß). Das gleiche passiert, wenn der Pilot den GS bei bereits hoher Seilkraft anbremst. Mancher wird dazu neigen, die Zugkraftbegrenzung „etwas höher“ einzustellen, um bei böigen Bedingungen zu häufiges Auslösen zu vermeiden. Aber das ist dann lebensgefährlich.

    Dagegen wird bei einer guten Abrollwinde oder bei einer guten E-Winde (z.B. der ELOWIN (Solo)) immer die richtige Seilkraft eingehalten, egal wie schnell das Auto fährt. Das ist sicherer und komfortabler, und braucht weniger Schleppstrecke, weil immer mit maximal zulässiger Seilkraft geschleppt wird. Aber klar, es ist auch aufwändiger und teurer in der Anschaffung.

    Mein Fazit: Ich denke, mit der WinchBitch kann man sicher schleppen, wenn man die Auslösekräfte verantwortlich wählt. Bei ruhigen Bedingungen und gutem Autofahrer geht das bestimmt gut. Bei böigen Bedingungen, und, oder grobmotorischem Fahrer / Fahrzeug wird es dann schwieriger.

    Die maximale Schlepphöhe ist etwa 87% der Seillänge, also 350m bei 400m Seillänge:
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: FixSeilSchlepp2.jpg
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Größe: 44,3 KB
ID: 900426


    Viele Grüße, Martin
    NOVA ELOWIN Entwicklung

    Kommentar


      #3
      Hallo Martin,
      danke für Deine Erfahrungen und Einschätzung zu möglichen Problemen bei einem Fixseilschlepp. Ich sehe diese Art der Winde als eine günstige, leichte und platzsparende Alternative zu den professionellen Abrollwinden. Diese wäre halt schön kompakt um sie z.B. mit in den Urlaub zu nehmen. Die von Dir genannten Kontra-Punkte gegenüber einer komfortablen Abrollwinde müßten dann aber bei dieser Anwendung zwangsläufig in Kauf genommen werden. Der Schlepp gestalltet sich deutlich sensibler und die Gefahren, die Du aufgezählt hast, sind echt nicht ganz ohne.

      Für eine selbstgebaute 'Fixseilwinde' dürften die Kosten vermutlich unter 200 Euro liegen. Als Trennvorrichtung könnte sich evtl. ein starker Neodym Magnet mit eine auf den Piloten massgeschneiderte Gegenplatte (>> definierte Auslösekraft von z.B. 900N) anbieten. Um die tatsächlich anstehende Zugkraft für den Fahrer sichtbar zu machen wäre dann noch eine Wägezelle zu installieren. Leichte Zugkraftschwankungen durch z.B. Thermik, Böen, usw. sollten zum Teil durch die Dehnung des Seils aufgenommen werden.

      Das Konzept der ELOWIN finde ich im übrigen recht gut ....

      Viele Grüße

      Kommentar


        #4
        AW: Schlepp am Fixseil mit Trennvorrichtung

        Wir haben vor 35 Jahren, hunderte von Hängegleiterschlepps (später auch Gleitschirme) mit einer am Autodach montierten GERL-Winde durchgeführt.
        Es gab hierbei nie Probleme.

        Toni

        Kommentar

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