Was spricht gegen Vorwärtsstart?

[Gast]

Was hat da mehr Style?

Eindeutig der dreifache Purzelbaum

[ynowak]

Vorwärts oder Rückwärts sollte keine Frage der Philosophie oder Ästhetik sondern eine Frage der Sicherheit sein. Idealerweise sollte ein Pilot beide Startvarianten beherrschen. Meine Startform hängt immer individuell von dem Startplatz und dem Wind ab. Die Entscheidung wie ich starte treffe ich kurz vorher, nach Gefühl und Instinkt. Je nachdem wie ich zum Schirm stehe drehe ich mich dann nochmal um und wechsle die Startform und fast immer liege ich dann mit meiner Starttechnik richtig. Ob das dann ein "cooler" Rückwärtsstart oder ein "anfängerhafter" Vorwärtsstart ist, oder was irgendwelche andere Piloten denken ist wirklich völlig egal. Die Hauptsache ist doch, dass wir sicher starten und dann einen schönen Flug genießen können.

[Skade]

Bei genügend Wind sollte rückwärts aufgezogen werden. Das ist meiner Meinung nach sicherer. Dann aber mit guter Technik. Also nicht wie ich es immer gemacht habe . Sondern Aufziehen als wollte man Groundhandeln und dann wenn alles passt umdrehen und starten. Bei wenig Wind aber auch keinen Rückwärtsstart erzwingen, sondern auch die Einsicht haben , das jetzt ein Vorwärtsstart besser ist.
Bei Rückwärtsaufziehen sieht man einfach besser was los ist, man kann den Schirm doch besser stabilisieren und kontrollieren. Das Laufen danach ist natürlich das gleiche wie beim Vorwärtsstart.

[TomLutz]

Bei meinem Homespot muss man einen Klippenstart machen, da habe ich noch nie jemand vorwärts starten sehen (möchte aber nicht ausschliessen dass das möglich ist). Wenn ein Startabbruch in dem Sinne, dass man nach Beginn des Startphase noch abbrechen können will, nicht möglich ist, sollte man wohl besser Rückwärtsstart machen. Ich fühle mich da sicherer weil ich den Schirm besser im Blick habe.

Andererseits ist auf Ski z.B. wohl nur Vorwärtsstart möglich. Und bei wenig Wind und Rückwärtsstart bin ich beim Zurücklaufen schon so oft gestolpert, da mache ich daher lieber Vorwärtsstart.

[ESP2019]

Andererseits ist auf Ski z.B. wohl nur Vorwärtsstart möglich. Und bei wenig Wind und Rückwärtsstart bin ich beim Zurücklaufen schon so oft gestolpert, da mache ich daher lieber Vorwärtsstart.

Auch auf Ski kann man einen Rückwärtsstart machen. Hängt aber natürlich stark vom Gelände, Startplatz ab. An der hohen Salve Richtung WSW habe ich das schon gemacht. Allerdings mit Kurzski. Da ist das umdrehen dann deutlich einfacher.

[TomLutz]

Auch auf Ski kann man einen Rückwärtsstart machen. ... An der hohen Salve Richtung WSW habe ich das schon gemacht. ....

Im Tiefschnee?

[amstef]

Also bei unseren 200m Hügelchen hier fliegt man fast immer bei Wind. Daher sieht man Vorwärtsstarts hier äußerst selten. Außerdem sind die Startplätze oft sehr steil und kurz. Daher bietet sich ein Vorwärtsstart einfach nicht an. Wenn ich mal irgendwo bin wo ein Vorwärtsstart sinnvoll ist, dann starte ich notgedrungen Vorwärts. Mach es aber nicht so gern, denn mir fehlt da einfach die Übung. Daher starte ich auch in den Alpen, wenn möglich, rückwärts. Hat aber nix mit besonders toll aussehen wollen zu tun.

[Bruno63]

Es dürfen jetzt alle 100000 registrierten User ihre Lieblingsstartmethode hier ausführlich erläutern. ?

[SoaringErnie]

HI,

ich verstehe die Diskussion nicht wirklich.
Ich baue den Satz mal um:
Bei genügend Wind sollte rückwärts aufgezogen werden, dann aber mit guter Technik. Das ist meiner Meinung nach sicherer.

Damit ist eigentlich alles gesagt. Hast Du genügend Wind für einen technisch guten Start mit rückwärts aufziehen, ist dieser m.E. vorzuziehen, da er wesentlich kontrollierter und leichter abzubrechen ist. Zudem kann man bei korrektem Timing (ausdrehzeitpunkt!) besser Korrekturen vornehmen, um anschließend sauber zu starten.

Genügend Wind und gute Technik sind aber immer individuell vorhanden.

Fazit:
Regelmäßig trainieren gehen (auch wenn es mal nicht fliegbar ist) und die Entscheidung zum Rückwärtsaufziehen dann vom Trainingsstand abhängig machen, dann werdet ihr auch merken, dass das Fenster für dafür nutzbaren Wind mit der Zeit immer größer wird.
Und die Technik bitte auch mal von erfahrenen Piloten / Trainern beurteilen lassen, es ist keine Schande, wenn man es auch nach ein paar Jahren noch nicht perfekt beherrscht und besser geht immer!

Im Übrigen habe ich tatsächlich schon Rückwärtsstarts gesehen, die aber immer das Risiko beinhalten, dass der Pilot bis zum Ausdrehen nicht sieht, wohin er fliegt.

[Garmin1]

Ich habe die Diskussion heute gelesen und soeben in meinem Videos folgendes gefunden. Ich war am selben Tag ganz einfach, wie ein Schüler beim 5 Höhenflug, vorwärts gestartet. War in dem Fall sicher besser oder sofort ausdrehen, unter Flügel und weg..

[ESP2019]

Im Tiefschnee?

Im Tiefschnee würde wohl kaum jemand Kurzski nehmen, Du?

[Vibe]

Ich habe die Diskussion heute gelesen und soeben in meinem Videos folgendes gefunden. Ich war am selben Tag ganz einfach, wie ein Schüler beim 5 Höhenflug, vorwärts gestartet. War in dem Fall sicher besser oder sofort ausdrehen, unter Flügel und weg..

Ganz sicher nicht. Genau das ist ja der Fehler den der Pilot hier macht. Der Wind hätte locker gereicht um den Schirm erstmal über sich zu stabilisieren und sich dann auszudrehen. Er fängt aber schon an sich auszudrehen wie der Schirm noch steigt. Machen leider 90% der Piloten so. Aber in der Phase hat man halt keine wirklich Kontrolle mehr und dann passieren solche Sachen.

[FliegenWilli]

Genau das ist ja der Fehler den der Pilot hier macht. Der Wind hätte locker gereicht um den Schirm erstmal über sich zu stabilisieren und sich dann auszudrehen. Er fängt aber schon an sich auszudrehen wie der Schirm noch steigt. Machen leider 90% der Piloten so. Aber in der Phase hat man halt keine wirklich Kontrolle mehr und dann passieren solche Sachen.

Bei manchen FS ist das die Lehrmeinung. Es gibt Pro und Contra Argumente für diese Startart (wenn man's denn richtig macht). Man kann aber anderer Meinung sein, was besser ist.
Ich bevorzuge wie Vibe meist die insgesamt ruhigere Methode, erst den Schirm im Zenit zu stabilisieren, ehe ich mich ausdrehe und zum Beschleunigen über gehe.

[marcel1]

Es gibt wenige Argumente für ein hektisches Ausdrehen, insbesondere wenn der Schirm noch nicht über dem Piloten stabilisiert ist. Das bringt einfach nur mehr Unruhe rein und führt zu einem schlecht kontrollierten Start. Und man kann natürlich auch weiter rückwärts laufen und den Schirm so erst mal stabilisieren. Das bekomme ich nur nicht hin, weil ich immer Bedenken habe, das zu verstolpern.
Deshalb und weil ich keine Leichtschirme fliege, starte ich bei Nullwind immer Vorwärts. Und ich beobachte, daß das für die große Mehrheit der Nullwind-Rückwärtsstarter ebenso besser wäre, nur muß man dann eben den Vorwärtsstart auch üben und beherrschen. Was man nie oder zu selten macht, kann man nicht mehr.

Übrigens habe ich auch schon absolut perfekte Nullwind-Rückwärtsstarts mit Normalschirmen gesehen. Allerdings waren die Piloten dann meist von der Kategorie absoluter Crack. Den Durchschnittspiloten (und auch vielen relativ guten Piloten) gelingt das unter Nullwindbedingungen eigentlich nie gut rückwärts. Das ist meine Beobachtung. Ich kanns wie gesagt selber nicht gescheit bei Nullwind.

[TomLutz]

Im Tiefschnee würde wohl kaum jemand Kurzski nehmen, Du?

Zum Hochlaufen / Abfahren natürlich nicht, aber für den Rückwärtstart im Tiefschnee würde ich tatsächlich Kurzski bevorzugen. Im Ernst: ich würde mir das nie zutrauen, denke aber, dass man mit viel Übung und genug Wind auch im Tiefschnee einen Rückwärststart mit Ski hinbekäme: Schirm etwas stallen, dann hochschiessen lassen und die Energie für einen kleinen Hüpfer nutzen (prägnant kurz anbremsen), und dabei drehen. Teste ich mal ... - Tom