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    #31
    Hallo Steffen,
    entschuldige die späte Antwort, hatte lange nicht ins Forum geschaut.
    Den Sport3 habe ich vor ziemlich genau einem Jahr bei Carsten abgeholt und seitdem damit etwa 40 Flüge gemacht mit 60 Stunden. Vorher flog ich viele Jahre AEROS Combat und danach 6 Jahre Moyes Litespeed RX4. Mit den Jahren (demnächst 70) ließen die Kräfte nach, dem wollte ich damit Rechnung tragen. Mit fast 10kg weniger Masse lässt er sich am Boden deutlich leichter beherrschen als seine Vorgänger. Die Turmhochleister habe ich mir zuvor natürlich auch angeschaut, bin dann aber davon abgekommen und wollte einen beherzteren Schnitt machen. So habe mich für einen modernen Intermediate entschieden. Über den WW S3 wurde ja schon viel geschrieben und viel gelobt. Einen Probeflug hatte ich damit nicht unternommen. Vom Probefliegen halte ich nicht viel. Man braucht immer längere Zeit, um sich mit einem neuen Gerät vertraut zu machen. Den Testbericht von Alex Ploner hatte ich mir durchgelesen, auch die Berichte von anderen Piloten über die Flugeigenschaften. Wie sind nun meine Erfahrungen nach dem ersten Jahr damit?
    Der S3 ist ein gelungener Entwurf für einen Intermediate, der eher nach oben schielt. Die Streckung ist geringer als beim Turmhochleister, man erwartet gutmütigere Flugeigenschaften. Das bestätigte sich. Beim Startlauf lässt er sich gut führen und hebt früh ab. Das deutlich geringere Gewicht macht sich angenehm bemerkbar. Ich hatte stets 1/4 der VG dabei gespannt. Der erste Start war am Hang in Laucha. Zunächst musste ich beherzt steuern, bis ich die VG ganz öffnete. Dann sind die Steuerkräfte angenehm. Meine Turmlosen davor waren noch etwas agiler, aber ein Intermediate sollte ja auch nicht zu feinfühlig reagieren. Bei der ersten Landung war ich überrascht, wie schnell der Drachen Fahrt aufnimmt. Beim Moyes stieg bei offener oder wenig gespannter VG der Bügeldruck bei Fahrtaufnahme immer sehr schnell an. Man hatte dann gleich ein Gefühl dafür, dass man schneller unterwegs ist, was man ja im Endanflug beabsichtigt. Diese Rückkopplung ist beim S3 kaum da, weil der Bügeldruck nur geringfügig zunimmt. Man ist plötzlich überrascht davon, dass man in Bodennähe plötzlich schnell unterwegs ist. Es dauert dann doch eine Weile, bis die Fahrt soweit abgenommen hat, dass man den Drachen rausdrücken kann zur Landung. Das artete bei mir aus zum Wellenflug, weil ich mehrmals nacheinander rausdrücken wollte und im Ansatz spürte, dass ich noch zu schnell war. Also wieder rannehmen, wieder rausdrücken, wieder rannehmen, dann ging es aber doch. Mittlerweile klappt es meistens mit einer schönen Landung, weil die Strömung sehr spät abreißt (knapp halbe VG). Also das Landen ist deutlich entspannter geworden.
    Wie sieht es in der Thermik aus?
    Mit dem S3 steige ich schneller als die Konkurrenz! Ich kann enger kreisen, weil mit geringerer Geschwindigkeit. Bei ruhiger Thermik kreise ich mit etwa der Geschwindigkeit des geringsten Sinkens (knapp unter 40km/h laut Compeo). Dabei muss ich ziemlich drücken, um ihn so langsam zu fliegen, gleichzeitig noch deutlich stützen. Bei ganz schwacher Thermik macht das aber aus einem Nullschieber ein Steigen. In stärkerer Thermik habe ich einen Vorteil beim Zentrieren, weil der Flügel ein gutes Feedback gibt vor dem Strömungsabriss. Man kann den Drachen regelrecht ums Eck würgen, wenn man in das Thermikzentrum kreist und damit das Steigen schnell zentrieren. Wenn ein Ligapilot über mir kreist, weiß er, dass er bald Platz machen muss, weil ich schneller steige. Beim folgenden Geradeausflug mache ich ihm dann höflich Platz, wenn er an mir vorbei fliegt. Das ist dann die andere Seite der Medaille. Wenn man sportlich unterwegs ist auf Strecke, merkt man schnell den Unterschied im Gleitwinkel. Mit voll gespannter VG kann man den S3 recht schnell fliegen. Das geht auch aus dem Testflugbericht hervor und ist die Begründung für die hohe Einstufung mit DHV3. Der Bügeldruck ist dabei ziemlich gering, verglichen mit meinem Moyes. Bei dem musste die VG bis zum Anschlag gezogen werden, um flott unterwegs zu sein. Bei höheren Geschwindigkeiten fliegen mir die Turmlosen davon, mein Vorteil beim Kreisen schwindet allmählich, aber sicher. Also bin ich etwas langsamer unterwegs, daran musste ich mich aber erst gewöhnen. Nun ist Streckenfliegen ein komplexer Vorgang, viel entscheidet das Pilotenkönnen. Mit 1200km in der letzten XC-Saison konnte ich ganz gut in der HG-Liga mithalten und auch in der Turmdrachenklasse, und freue mich schon auf die nächste Streckenflugsaison.
    Du erwähntest die Flosse an meinem Kielrohr. Die stammt von einem Combat-Leitwerk. Mein Moyes bereitete mir im UL-Schlepp durch Gieren häufig Probleme. Nach Montage der Flosse waren diese beseitigt. Der S3 benötigt sicherlich nicht die Flosse. Ich habe sie aber trotzdem dabei, weil sie generell den Geradeausflug etwas beruhigt. Da ich sehr oft mit Videokameras fliege, ist das wünschenswert. Im UL-Schlepp ist der S3 sehr angenehm, weil auch hier der geringe Bügeldruck vorteilhaft wirkt. Mit Flosse ist es dann total easy hinter dem UL zu bleiben. Mittlerweile ist die Flosse auch zu einer Art Markenzeichen von mir geworden, hat eben hohen Erkennungswert.
    Gibt es etwas zu bemeckern am S3? Beim Zusammenlegen stört der Turm mit den Luffleinen. Ich hänge sie jetzt nicht mehr aus. Das klappt ganz gut, wenn das Segel sorgfältig gerollt wird. Dann stört es, dass bei zusammengefalteten Flügeln dieses Bündel auf dem Trapez entweder nach rechts oder links kippt. Das sind aber Kleinigkeiten, ansonsten bin ich hoch zufrieden mit meiner Wahl.
    Ich antworte gerne auf weitere Fragen, beste Grüße
    Konrad

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      #32
      'Wenn ein Ligapilot über mir kreist, weiß er, dass er bald Platz machen muss, weil ich schneller steige.'

      Hallo Konrad,

      ist Deine Flächenbelastung so gering oder sind die Liga-Piloten so schwach? ;-)

      Grüße, Bernhard

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        #33
        Zitat von Bernhard Wienand Beitrag anzeigen
        'Wenn ein Ligapilot über mir kreist, weiß er, dass er bald Platz machen muss, weil ich schneller steige.'

        Hallo Konrad,

        ist Deine Flächenbelastung so gering oder sind die Liga-Piloten so schwach? ;-)

        Grüße, Bernhard
        Bernhard, weder noch!
        Der Konrad ist besonders präzise und effizient, das beste Steigen zu zentrieren.
        Das war auch früher schon so, als er noch Combat oder Litespeed geflogen ist.
        Mit dem etwas langsameren und großflächigeren Sport, steigt er darum sehr gut.
        Es lohnt sich aber für den ausweichenden Ligapiloten mit Konrad weiter zu kreisen,
        weil das erleichtert im besten Steigen drin zu bleiben (und nicht den Bart vorzeitig zu verlieren, wie mir das allzu oft passiert).

        Merke: Kooperativer Flugstil führt für alle zu besseren Ergebnissen.
        (Und: Wer von "Auskurbeln" labert, ist ein schlechter Pilot).

        Grüße, W.

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