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Polare für Einfachsegler?

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    Polare für Einfachsegler?

    Hat jemand halbwegs belastbare Polarendaten für moderne Einfachsegler wie z.B. Moyes Malibu 2?

    Mir ist schon klar dass solche Polaren nur mit begrenzter Genauigkeit zu ermitteln sind und natürlich auch individuelle Faktoren (Gurtzeug, Haltung im Flug usw.) einen Einfluss haben.

    Ich bräuchte diese Daten für mein Compeo für die Sollfahrt und den Endanflugrechner. Falls jemand solche Daten hat und idealerweise schon gute Erfahrungen damit für den beschriebenen Einsatzzweck gemacht hat wäre das sehr hilfreich.

    #2
    Hallo Carsten,
    die Arbeitspolare in bewegter Luft musst Du Dir selbst erfliegen. Stell doch mal was ein, z.B. Gleitzahl 7,5 bei 40 km/h und nutze den Anflugrechner. Trimmgeschwindigkeit erfliegen, zwei Punkte aus deinen Leistungen ausdenken. Du kannst sie ja mit der Peilmethode überprüfen. (Flieg deine Geschwindigkeit an, steigt der Hintergrund oder versinkt er?)

    Mit einem Wills Wing XC 155 erflog Davis Straub 1996 in Messreihe 1: Bestes Gleiten bei 45,4 km/h mit Gleitzahl 8,89; Messreihe 2: 45,5 km/h mit Gleitzahl: 9,65; Messreihe 3: 45,4 km/h wiederum Gleitzahl 8,89.

    Mit einem Merlin 158 und 102 kg Einhängegewicht erflog ich 2003 in 9 Flügen an der Emberger Alm gemittelte Werte: Gleitzahl 8,7 bei 48,9 km/h. Ich habe mir aus meinen Flügen mit Seeyou ca. 150 km Gleitflugstrecken ermittelt und daraus die Gleitzahlen errechnet. Anschließend mit der Peilmethode im Flug die weiteren Punkte ermittelt.

    Beide Hängegleiter sind aber bauart ähnliche Medium Doppelsegler.


    Gruß Hans

    Kommentar


      #3
      Auf der Wills Wing Website gibt es einen Artikel mit Polarendaten der aktuellen Modelle:


      Ich habe einfach mal die Daten für den Falcon in mein Compeo+ eingegeben. Für den Einsatzzweck (Sollfahrt, Endanflugrechner) scheint das auch für den Malibu 2 hinreichend genau zu passen.

      Vermutlich ginge das durch selber erfliegen genauer, das würde aber nicht unerheblichen Aufwand erfordern.
      Eine Überprüfung mit SeeYou steht noch aus.

      Kommentar


        #4
        zitat aus alten zeiten in diesem forum, jedoch top aktuell...


        09.09.2004, 10:09

        AW: Wie gut gleiten unsere Vögel??

        Polare erfliegen und deuten

        Die Diskussion über die Polare von Fluggeräten ist sicher so alt wie die Fliegerei selbst und äußerst interessant, jedoch ihre Ermittlung und Interpretierung nicht ganz so einfach. Seit vielen Jahren habe ich mich privat und in meiner freien Mitarbeit für A-I-R mit dem Erfliegen von Leistungsdaten beschäfftigt. Hier möchte ich versuchen, einen Einblick in die Problematik zu geben.

        Vor allem beim Flugdrachen gibt es Einflüsse, die selbst ein absolut identisches Fluggerät zu unterschiedlichen Flugleistungen bringen können!

        1. Um die Werte im Flug zu messen, benutzen wir Messgeräte. Diese Messgeräte haben eine Toleranz und Anzeigestreuung. Eine Fehlanzeige von 5 km/h erzeugt zum Beispiel beim ATOS V eine Änderung des besten Gleitens von mehr als 2 Gleitzahlen! Diese Messgeräte müssen also geeicht sein, um messen zu können. Diese Eichung muß am Fluggerät im Flug erfolgen, weil der Anbringungsort des Instrumentes und die Pilotenposition Einfluß auf das Messergebnis hat. Eine am Steuerbügel angebrachte Geschwindigkeitssonde mißt durch den sich ändernden Einfluß des sich im Schnellflug in seiner Position nach vorn bewegendem Piloten verfälschte Werte.

        2. Der/die PilotIn mit seinem/ihrem Gurtzeug hat einen erheblichen Einfluß auf die Flugleistung, der mit steigender Flugleistung der Fläche immer gravierender wird. Ein schlechtes Gurtzeug und ein schlechter Liegewinkel ergibt eine große Widerstandsfläche, die einem Hochleister leicht über 20% seiner Gleitzahl einbremsen kann.

        3. Die Wetterbedingungen beeinflussen das Ergebnis in einer Größenordnung, die manchem vielleicht nicht bewußt ist. Eine steigende Luftmasse von nur 5cm/Sekunde erhöht die Gleitzahl beim ATOS um 2 Gleitzahlen. 5cm/Sekunde, das sind nur 3 Meter Höhenbewegung der Luft in einer Minute! Ein Messintervall von nur 20 Sekunden im interessanten Bereich des besten Gleitens hat also wenig Messgenauigkeit, da sollte man schon etwas länger geradeaus fliegen (können).

        Stimmen alle Messbedingungen, Gurtzeug (Flächenbelastung!)und Liegeposition, so bekommen wir Leistungdaten der Fläche. Ich bezeichne sie als "Optimale Polare". Um verschieden Polare vergleichen zu können, muß ich sicherstellen, das auch vergleichende Messbedingungen herrschten.
        Dieser Schwierigkeiten bewußt, ermitteln Segelflieger die Flugleistung aus diesem Grund durch Vergleichsflüge mit einem Referenz-Segelflugzeug. Dieses Referenz-Segelflugzeug wurde in ausreichend vielen Messflügen exakt vermessen.

        Mit der "Optimalen Polare" fange ich in der Flugpraxis jedoch wenig an. Ich kann sie nicht einmal im Flugrechner verwenden! Denn in der thermisch durchmischten unruhigen Luft kann der Pilot den Anstellwinkel des besten Gleitens nicht so exakt einhalten. Dann muß er zu allem Überfluß auch noch Steuerbewegungen ausführen und damit Leistung "verschenken". Flexible Drachen gieren und der Pilot muß korrigieren, beim Starrflügel mit Spoilersteuerung kostet jeder Ausschlag etwas Leistung und auch bei Flügeln wie Impakt oder Phantom verringert ein Steuerausschlag die Leistungsbilanz der Fläche. Ist die Steuerung schwergängig, so verdreht sich zudem der/die PilotIn im Steuerbügel und sein Bremswiderstand wächst rapide. Der Flugrechner benötigt somit eine andere Polare, ich bezeichne sie als "Arbeitspolare". Diese "Arbeitspolare" kann bis zu 30 Prozent unter der "Optimalen Polare" liegen, je nach Fluggerät und Pilotenkönnen.

        Wie ermittelt man nun die "Arbeitspolare"? Ich gebe eine um ca. 20 Prozent verringerte "Optimale Polare" in den Flugrechner und überprüfe die Richtigkeit mit der Funktion des Anflugrechners. Erreiche ich während mehrerer Flüge den Anflugpunkt immer zu hoch oder zu niedrig, optimiere ich die eingegebenen Werte bis es dann irgendwann passt.

        Die Richtigkeit dieser Ausführungen läßt sich leicht an den Ergebnissen des Angerer Open oder der Flüge im OLC lesen. Beim Angerer Open (Leider dem einzigem vergleichendem Gleitzahlfliegen) lagen die Geschwindigkeiten für Gleitzahl 10 bei den schnellsten ATOS - Piloten bei 86 km/h. Die Luft war relativ ruhig, wenig Steuerausschläge notwendig, dafür verringert die Startphase mit dem Schließen des Gurtzeuges die Flugleistung in der Anfangsphase. Wenn man nun die oben von Olaf Barthodzie angeführte "Optimale Polare" des Impakt heranzieht und bei Gleitzahl 10 oder der Geschwindigkeit 86km/h schaut, erkennt man die tendenzmäßige Übereinstimmung der Daten. Die ATOS-Polare scheint im oberen Geschwindigkeitsbereich etwas flacher zu verlaufen, was jedoch in diesem eng beieinander liegendem Bereich nur durch einen vergleichenden Flug geklärt werden könnte.
        Im OLC ist es interessant, Gleitflugstücke von windschwächeren Tagen oder Flüge aus Wettbewerben zu untersuchen. Auch hier bestätigen sich die "Optimalen Polare" und die "Arbeitspolare." Damit kann man sogar optimieren: Fallen die eigenen Leistungsdaten ständig schlechter aus als die verglichenen, sollte man vielleicht doch einmal seine Ausrüstung oder seinen Flugstil und Flughaltung überprüfen.

        Mit der Angabe von der optimalen Gleitzahl 19 für den ATOS V und 20 für den ATOS VX hat man sich bei A-I-R nicht etwa "zu weit aus dem Fenster gelehnt", sondern gibt damit absolut realistische und nachprüfbare Leistungswerte an.

        Messwerte oder Leistungsangaben auf dem Papier vergleichen kann man nur, wenn auch die Bedingungen dieser Messungen bekannt und vergleichbar sind. Ein Referenzgerät mit Referenzpilot/In wäre wünschenswert.

        Das Gleiten ist jedoch nur ein Leistungsmerkmal eines Flügels. Das Steigen und die Steuerung kommen naturgemäß beim Fliegen noch vor dem Gleiten. Doch das ist einer weiteren längeren Betrachtung wert....

        Grüße Adi Meierkord


        viel spass beim erfliegen...
        urs


        Kommentar


          #5
          Polare beim Einfachsegler in der Praxis:
          Ich war ein paar Mal bei den Angerer Open.
          Die Einfachsegler haben es in der Regel nicht bis ins Ziel geschafft.

          Kommentar

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