Starker Talwind (?) in der ersten Märzwoche

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  • shoulders
    Registrierter Benutzer
    • 07.10.2008
    • 7277
    • Stefan Ungemach
    • Ingolstadt & Chiemgau

    #16
    Zitat von ESP2019
    Das würde ich bezweifeln:
    wenn die globale Erwärmung entsprechend global stattfindet, erhöht sich das grundsätzliche Temperaturniveau. Es wird somit im Flachland UND in den Alpen wärmer. Die Luft steigt hier wie dort ggf. etwas höher auf, das bedeutet im Umkehrschluss aber eben nicht, dass der Temperatur- oder Druckunterschied zwischen Flachland und Alpen größer sein muss.
    Globale Erwärmung bedeutet nicht, dass überall auf der Weltkugel die Temperaturen linear um den gleichen Differenzbetrag ansteigen und damit zum Beispiel Ausgleichsbewegungen gleich bleiben. Durch einen globalen Temperaturanstieg verhalten sich alle möglichen Bewegungen grundsätzlich anders (zum Beispiel die Atlantische Meridionale Umwälzzirkulation, deren populärwissenschaftlich bekannterer Teil der Golfstrom ist) und verursachen allerorten neue, lokale Phänomene - zum Beispiel auch Änderungen von Windsystemen.
    Stefan Ungemach
    pfb.ungemachdata.de/

    Warnung: der Autor ist auch gewerblich in der Branche tätig. Wer seinen Beiträgen unbesehen glaubt oder ihm was abkauft, ist selber schuld. Und wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten

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    • marcel1
      Registrierter Benutzer
      • 28.08.2007
      • 3980
      • Marcel

      #17
      Dass sich ein Talwind umkehrt oder sonstwie durch den Klimawandel verändert, kann nicht logisch begründet werden. Auch nicht mit dem Verweis eines ggf. Geänderten Golfstromes.
      Ich hatte es eigentlich deutlich mit weniger Schnee in den Hochlagen begründet. Und von dem Klimaeffekt können alle Skigebiete ein Lied singen. Warum glaubst Du, daß es im Frühling meist weniger Talwind wie im Spätsommer hat?
      Wenn es piept - eindrehen...

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      • shoulders
        Registrierter Benutzer
        • 07.10.2008
        • 7277
        • Stefan Ungemach
        • Ingolstadt & Chiemgau

        #18
        Na, hoffentlich findest wenigstens Du eine Antwort unter Deinem Text und nicht aus dem Zusammenhang gerissen nachträglich irgendwo weiter oben hinein gemogelt, wo sie einen besseren Wissensstand suggerieren soll. Ohne Dein Zitat wüsste ich jetzt noch nix davon 😂
        Stefan Ungemach
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        • shoulders
          Registrierter Benutzer
          • 07.10.2008
          • 7277
          • Stefan Ungemach
          • Ingolstadt & Chiemgau

          #19
          ESP2019 Aber reden wir ruhig mal über den Golfstrom. Als Beispiel für die Untauglichkeit grober Vereinfachungen (als monokausale Erklärung war er ja ausdrücklich nicht genannt worden, und schon gar nicht hat irgendwer einen umgedrehten Talwind postuliert) taugt der prima:

          Ozeane heizen sich mehr auf. Die Temperaturunterschiede zwischen Wasserschichten nehmen ab, die Ausgleichsbewegung wird schwächer und verlagert sich in der Höhe. Damit reicht sie weniger weit und folgt der Topografie des Meeres Ordens auf veränderten Bahnen. Hätten wir es mit einer gleichmäßig auf der ganzen Weltkugel steigenden Temperatur (so die krass vereinfachende Auslegung des Begriffs "globale Erwärmung") zu tun, dürfte das nicht messbar sein - ist es aber.

          Kurzum: Selbst wenn es überall halbwegs gleichmäßig wärmer würde, bekommen wir es mit allerlei lokal veränderten Mustern zu tun - zum Beispiel auch durch veränderte Albedos vermehrt auftretende Dusties im Flachland. Versuch zur Abwechslung mal, auch ein etwas komplexeres Konzept erst zu verstehen, statt gleich beleidigt dreinzuschlagen und womöglich festzustellen, dass es im Salzachtal (bei dem Du anfangs auch nicht gemerkt hast, dass Deine Pinzgaukenntnisse den falschen Landesteil betreffen) derzeit auch keine Dusties gibt... 😅
          Zuletzt geändert von shoulders; 13.03.2025, 15:05. Grund: Doppelsatz entfernt
          Stefan Ungemach
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          • Idefix
            Registrierter Benutzer
            • 07.01.2004
            • 1012

            #20
            Zitat von marcel1
            (...)für die Talwinde zählt aber nur die insgesamt auftretende stärkere Aufwärmung der Luft im Alpenraum (...) da die Zentralalpen sich ohne Schnee in Höhenlagen natürlich genau in den Höhenlagen stärker aufheizen können.
            Der Zusammenhang zwischen Schnee und Talwind klingt plausibel.

            Nicht verstanden habe ich den Zusammenhang zwischen DustDevil und veränderter Albedo im Flachland.
            Zitat von shoulders
            (...)zum Beispiel auch durch veränderte Albedos vermehrt auftretende Dusties im Flachland. (...)
            ?

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            • shoulders
              Registrierter Benutzer
              • 07.10.2008
              • 7277
              • Stefan Ungemach
              • Ingolstadt & Chiemgau

              #21
              Albedo: Böden trocknen wegen gestiegener Temperaturen aus, werden dadurch dunkler, erhitzen sich schneller punktuell und es kommt zu heftigen Ablösungen mit Grundrotation. Vgl. Vortrag von Volker Schwanitz am DHV Sportlertag ("Kolumbianische Verhältnisse). Und nochmal: Das sind Beispiele für geänderte Windmuster aufgrund globaler Erwärmungseffekte (die Idee, es würde einfach alles gleichmäßig wärmer, die Drückunterschiede blieben gleich und deshalb dürfte es keine Windänderungen wg. globaler Erwärmung geben, ist einfach viel zu simpel) keine Erklärungsversuche für den konkreten Talwind im Salzachtal bei Pfarrwerfen.
              Stefan Ungemach
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              • Idefix
                Registrierter Benutzer
                • 07.01.2004
                • 1012

                #22
                Letzte Woche hatte ich an zwei Tagen Dusties über flurbereinigten Monokulturen im Flachland beobachtet.
                Ausgetrockneter Boden erscheint mir stets heller als feuchter.
                Vgl. auch
                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Albedo-d_hg.png Ansichten: 0 Größe: 59,1 KB ID: 945752
                https://​​​​​wikipedia.org/wiki/Datei:Albedo-d_hg.png.
                Bzw. wikipedia.org/wiki/Albedo.

                In welchem DhvInfo war der Vortrag über "kolumbianische Verhältnisse"?

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                • shoulders
                  Registrierter Benutzer
                  • 07.10.2008
                  • 7277
                  • Stefan Ungemach
                  • Ingolstadt & Chiemgau

                  #23
                  In keinem. Das war ein Vortrag beim Sportlertag (2018 oder 2022).
                  Stefan Ungemach
                  pfb.ungemachdata.de/

                  Warnung: der Autor ist auch gewerblich in der Branche tätig. Wer seinen Beiträgen unbesehen glaubt oder ihm was abkauft, ist selber schuld. Und wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten

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                  • bustle
                    Registrierter Benutzer
                    • 04.03.2025
                    • 8

                    #24
                    Zitat von shoulders
                    (...) Selbst wenn es überall halbwegs gleichmäßig wärmer würde, bekommen wir es mit allerlei lokal veränderten Mustern zu tun (...)
                    "elevation dependent warming" lautet das Stichwort zur Google-Suche, falls sich jemand mit der wissenschaftlichen Forschung dazu beschäftigen will. Da gibt es schon konkrete Muster, dass sich verschiedene Höhenlagen unterschiedlich stark erwärmen. Und bezüglich lokaler Effekte kann man für die Alpen neben Änderungen der Schneebedeckung auch die Änderungen der Eisbedeckung als anschauliches Beispiel anbringen. Wenn man bedenkt, dass es an den großen Alpengletschern noch Eismächtigkeiten von mehreren 100 Metern gibt dann ergeben sich da sogar topographisch noch nennenswerte Änderungen in relativ kurzer Zeit (Mer de Glace, Aletsch, ...)

                    Aber ich würde ganz gern auch nochmal zurückkommen zur Eingangsfrage , und damit auch nochmal den Bogen zur Großwetterlage spannen: "Drückt" die Absinkinversion auf die darunter liegenden Luftschichten? Könnte die Lage des Hochdruckzentrums (wenn auch nicht exakt über die Wetterkarte bestimmbar) dann auch entscheidend sein? Wenn ausgehend vom Hochdruckzentrum die Luft unterhalb der Absinkinversion nach außen gedrückt wird, an den Alpen nicht aufsteigen kann und somit in die Täler hineingepresst wird? Vielleicht gibt's noch einen Meteo-Profi der mir sagen kann ob diese Vorstellung denkbar oder eher Quatsch ist

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                    • marcel1
                      Registrierter Benutzer
                      • 28.08.2007
                      • 3980
                      • Marcel

                      #25
                      Zitat von bustle
                      Könnte die Lage des Hochdruckzentrums (wenn auch nicht exakt über die Wetterkarte bestimmbar) dann auch entscheidend sein?
                      Bzgl. Talwinde und lokales Hitzetief wird die Lage dieses Hitzetiefs alleine durch die Einstrahlung bestimmt. Wenn die Ostalpen durch Zirrus/Stratus abgeschirmt werden (und die Westalpen nicht), dann verschiebt sich das in die Richtung, wo mehr Sonne ist. Überregionale Winde (bestimmt durch die Lage der "normalen" Hoch/Tiefdruckgebiete) überlagern die Talwinde natürlich mehr oder weniger, aber für das Hitzetief haben sie keine Bedeutung. Arbeitet der Überregionale Wind gegen den Talwind, wird letzterer abgeschwächt oder im Extremfall umgedreht. Umgekehrt genauso.

                      Absinkinversionen können lokal sicher zu Düseneffekten führen, verhindern aber das Hitzetief / Talwinde nicht. Es gibt starke Talwinde mit oder ohne guter Thermik.
                      Wenn es piept - eindrehen...

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                      • ESP2019
                        Registrierter Benutzer
                        • 03.04.2019
                        • 979

                        #26
                        Zitat von marcel1

                        Ich hatte es eigentlich deutlich mit weniger Schnee in den Hochlagen begründet. Und von dem Klimaeffekt können alle Skigebiete ein Lied singen. Warum glaubst Du, daß es im Frühling meist weniger Talwind wie im Spätsommer hat?
                        Das sind nicht grundsätzlich Effekte des Klimawandel. Es sind Talwinde (sic!), welche jahreszeitlich durch thermisch induziertes Hitzetief, bzw. Umgekehrt (Bergwind) durch die Abkühlung der Luft am Abend / Nacht LOKAL entstehen und im Mittel immer gleich sind (sein dürften). Eine Beeinflussung dieser LOKALEN Winde durch eine GLOBALE Erwärmung könnte allenfalls mittelbar erfolgen. Beispielsweise wenn hierdurch VERMEHRT überregionale Wetterlagen (Westwind, siehe nachfolgend) entstünden. Aber auch dann bleibt die Charakteristik des Talwindes so wie sie wohl schon tausende von Jahren durch die begrenzenden Täler vorgegeben ist.

                        Die Stärke dieser Winde kann meines Erachtens vom Klimawandel nicht beeinflusst werden - wohl aber von überregionalen Wind. Beispielsweise fließt der Talwind bei Kufstein üblicherweise von Norden ein, was ein Aufsoaren am zahmen Kaiser ermöglicht. Ist jedoch überregional eine Westlage wird dieser Talwind oft abgeschwächt oder gar umgekehrt und ein Aufsoaren dann nicht möglich.

                        Eine direkte Beeinflussung dieses (und anderer) Talwinde durch den Klimawandel sehe ich da nicht. Einer logisch nachvollziehbaren Begründung hingegen würde ich mich nicht verschließen - habe jedoch hier im Thread noch keine lesen dürfen.
                        Zuletzt geändert von ESP2019; 19.03.2025, 14:08.

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                        • FliegenWilli
                          Registrierter Benutzer
                          • 14.05.2005
                          • 3788
                          • n.a.

                          #27
                          Ich denke, die aktuellen Wettersituationen (vielleicht schon durch fortschreitenden Klimawandel?) wirken sich auf die Stärke und Tagesablauf von Talwinden aus. Früher™ wären zu dieser Zeit die hohen Berge noch dick mit Schnee bedeckt. Also weniger thermisch induziertes Hitzetief in den Alpen und so weiter.
                          Oder anders formuliert: Wenn wir künftig weniger Schnee im Alpenwinter haben und die Hänge ausapern, dann werden wir eher (= früher im Jahresablauf) die stärkeren Talwinde einplanen müssen.
                          Ob das positiv oder eher negativ für unseren Flugsport sein wird...

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