Brennkopf gesperrt?

[Gast]

AW: Brennkopf gesperrt?

...schön wär´s, aber die Gruttenhütte ist für uns Flieger ebenfalls gesperrt !!!
(und zwar aus den gleichen Gründen -unflätige Beleidigungen-)

traurig, Rainer

Ich bin sicher daß Hägo das weiß! hast Du den versteckten Humor nicht erkannt?

Gleich neben dem Brennkopf liegt das Lochnerhorn. Da kommt man von Österreich nur zu Fuß rauf. Dummerweise stehen da auch immer wieder Autos oben. von Deutschland (Schleching) führt da wohl eine Straße rauf. Ob öffentlich oder nicht weiß ich nicht.
Der ganze Raum um den Walchsee dürfte allerding fürderhin tabu sein. Letzen Sonntag ist eine Fliegerin von Kössen aus am Walchsee gelandet. Der Grundstückseigner hat sie gleich mit 5 Euronen zur Kasse gebeten.

mfg
Martin

[oskar.w]

AW: Brennkopf gesperrt?

Hallo,


leider ist der "gemeine Gleitschirmtourist" nicht immer mit dem nötigen Respekt gegenüber Bauern und Grundeigentümer ausgestattet.
Ich erlebe es immer wieder, dass vor allem Stadtmenschen im hohen Gras einlanden, trotz anderer Möglichkeiten, und das dann auch noch mit Sprüchen wie "mein gutes Recht" oder "dringende Aussenlandung" gegenüber Bauern rechtfertigen, ja in manchen Fällen den Bauern direkt beschimpfen.
Das ein Bauer bei Beschipfungen von Fliegern auf eigenem Grund und Boden dann "rot" sieht ist nur allzu verständlich, man sollte nicht vergessen dass die Bauern in der Regel vom Ertrag ihrers Bodens leben.
In der Regel kann man auf Streckenflügen immer ein gemähtes Feld oder zumindest eine Weide oder einen Traktorweg zum Landen finden, vorausgesetzt man fliegt entsprechend vorausschauend. Und sollte man trotz allem einmal im hohen Gras landen müssen, kann man ja den Schirm zusammenraffen und auf kürzestem Weg das Feld verlassen um anderswo den Schirm zusammenzulegen. Ein freundliches Wort und/ioder Entschuldigung dem Bauern gegenüber ist dann wirklich nicht zuviel verlangt und hat mir zumindest immer weitergeholfen.
Aber wie gesagt, Stadtmenschen sehen das anders, hohes Gras hat da eben keinen Wert, und die Wiesen und Felder sind in deren Augen für alle da.
Wenn es aber mal um ihr eigenes Grundstück in der Stadt geht, wissen sie sich zu behaupten. Wehe dem Bauer dann, wenn er mal schnell für eine Stunde auf dem Privatparkplatz des Gleitschirmfliegers in der Stadt parken würde...

Nichts für ungut, nur so mal zum Nachdenken

Grüße
Oskar

[Gipfelflieger]

AW: Brennkopf gesperrt?

Zitat von rene:

Weiß man, was genau passiert ist?

René

Ich hab die Frage von Rene an Sepp Himberger von der Flugschule Kössen weitergegeben.
Ich erhielt folgende Antwort:

Hallo Sepp,
Na jede Menge und unerträglich andauernde Fehlverhalten - wie etwa besonders massive Umgehung der Weggebühr, wahllose Landungen im gesamten Gelände, eben kein offizieller (vertraglich vereinbarter) Start-bzw.Landeplatz, wiederholte Beschimpfungen der Bauern, unzulässige Ankündigungen und Werbung für den Flugberg,.....usw.
M.b.G. Sepp

Das was mir die Flugschule Kössen hier gemailt hat wurde in einigen Postings ja bestätigt. Meines Erachtes war es ein großer Fehler die Straße gegen Gebühr zu öffnen und den Fußkranken unter den Gleitschirmfliegern die Möglichkeit zu geben den Berg mit dem Auto zu "erklimmen". Wieso es immer wieder Flieger gibt die absolut keine Verhaltensregeln kennen und ihr Hirn z.T. gar nicht mehr benutzen ist mir völlig unerklärlich.
Erst die Gruttenhütte, jetzt der Brennkopf dann der .............. usw. wie lange noch??
VG
Sepp

http://www.ParaAlpin.de

[Gast]

AW: Brennkopf gesperrt?

Ich erlebe es immer wieder, dass vor allem Stadtmenschen ........

Das Schüren von Vorurteilen und Klischees ist aber auch nicht viel besser, oder? (auch nur mal so zum Nachdenken).

Gruß
Holger

[oskar.w]

AW: Brennkopf gesperrt?

Das Schüren von Vorurteilen und Klischees ist aber auch nicht viel besser, oder? (auch nur mal so zum Nachdenken).

Gruß
Holger

Hallo Holger,


es mag in Deinen Augen ein Vorurteil sein, aber es ist nun mal Tatsache, dass immer wieder solche Leute den Bauern keinen Respekt entgegen bringen, die nicht im geringsten eine Ahnung von seiner Arbeit haben. Das hindert diese Piloten jedoch nicht daran, eben von den Bauern vollstes Verständnis für den Gleitschirmsport und die damit verbundenen Aussenlandungen zu fordern. Wehe der Bauer erlaubt sich dann, den Piloten zu kritisieren....
Also wie schon gesagt, ein freundlicher Umgangston bewirkt in den meisten Fällen Wunder. Kein Bauer wird wegen einer Aussenlandung einen Aufstand machen, schon gar nicht wenn der Pilot sich entsprechend verhält.
Wenn allerdings täglich mehrere Piloten solches Fehlverhalten (womöglich sogar Beschmimpfungen dem Bauern gegenüber) an den Tag legen siehts natürlich schon wieder anders aus, dann muss man sich nicht wundern, wenn eines schönes Tages Schluss mit "Freiem Fliegen" ist.


Schöne Grüße
Oskar

P.S. ich habe auch schon erlebt, wie Touristen im hüfthohen Gras zu starten versucht haben. Sie hatten keine Chance, den Schirm nur halbwegs sauber auszulegen, sämtliche Leinen haben sich sofort im hohen Gras verfangen und verknotet. Als der Bauer gekommen ist und sie aus seinem Feld gejagt hatte, waren bereits ca. 100 m² vollkommen niedergewalzt.

[Gast]

AW: Brennkopf gesperrt?

Nun, dann könnte Österreich ja Touristen die Einreise verbieten......

In der Sache gebe ich Dir völlig Recht - nur Deine Einteilung in Touristen - Nichttouristen, Stadtmenschen - Nichtstadtmenschen halte ich in diesem Zusammenhang für daneben. Unerzogene Idioten gibt es leider in allen Schichten und Gruppen, leider eben auch unter den Piloten. Und nach meiner Überzeugung ist der jeweilige Anteil gar nicht so unterschiedlich. Sie sind daher auch in der Gruppe der "nichttouristischen Landmenschen" anteilsmäßig entsprechend vertreten....

Gruß
Holger

[oskar.w]

AW: Brennkopf gesperrt?

Hallo Holger,


bei uns fällts nun mal auf, dass vor allem Touristen sich nicht entsprechend verhalten, bei einheimischen Piloten passiert das sehr selten, die wissen um die Probleme der Bauern.
In unserem Dorf sind ungefähr 50% von den einheimischen Piloten selber Bauer oder Sohn eines Bauern und leben somit am Bauernhof, weitere 40 % kennen die Probleme und Sorgen der Bauern bereits seit ihrer Kindheit, und die restlichen 10% lernen sehr schnell von ihren Flugkollegen den Bauern mit Respekt zu begegnen.
Nicht falsch verstehen, ich will damit nicht behaupten, dass alle Flugtouristen von solchem Fehlverhalten geprägt sind. Aber von denjenigen Piloen, die sich um nichts und niemand scheren, sind es dann doch wieder auffallend viele...




Schöne Grüße
Oskar

[Gipfelflieger]

AW: Brennkopf gesperrt?

@holger@oskar

ich bin im Norden von Südtirol geboren habe dort 21 Jahre meines Lebens verbracht und lebe seit knapp 30 Jahren in München bzw. in der Umgebung. (Scheiße schon bald 50) Mir sind beide Lebensformen sowohl der ländlichen als auch der städtischen absolut vertraut.
Man kann sicherlich nicht alle Stadtmenschen als Naturbanausen verurteilen. Aber dass diese oft sehr viel weniger Gespür für die Natur haben ist mir auch schon aufgefallen.
Aber grundsätzlich muss man einfach sagen, dass vielen Menschen in der heutigen Zeit (nicht nur GS Piloten) einfach das Fingerspitzengefühl im Umgang mit anderen Mitmenschen, mit der Natur und auch mit selber fehlt.
Auffallend ist auch die Gruppendynamik. Ob Deutsche, Holländer oder Dänen im Süden oder Italiener auf dem Oktoberfest, (Südtiroler auf der ganzen Welt) fast alle fallen sie in Massen irgendwie aus der Rolle.
Dass der Mensch zwar intelligent aber doch nicht lernfähig ist hat die Vergangenheit zur Genüge bewiesen. Deshalb mache ich mir auch keine große Hoffnung, dass es bei den GS Piloten in Zukunft anders sein sollte.
Ein kleines Statement zur Außenlandung allgemein findet ihr auf meiner Seite: www.ParaAlpin.de/aussenlandung.htm
VG Sepp
Und ich hoffe wir sind doch kein hoffnungsloser Fall.

http://www.ParaAlpin.de

[oskar.w]

AW: Brennkopf gesperrt?

Hallo Sepp,


Du hast es auf den Punkt gebracht


Schöne Grüße
Oskar

[Gast]

AW: Brennkopf gesperrt?

Sehe ich auch so. Und darum finde ich es auch gar nicht tragisch, wenn einige Bauern bei Außenlandungen auf ihren Feldern z. B. 5 € verlangen (wenn nicht noch ein weitergehender Schaden entstanden ist, der ersetzt werden muß). Ein Bauer in der Nähe von Kössen fragt wohl sogar noch, ob die Außenlandung geplant oder ungeplant gewesen sei (und verlangt nur im ersteren Fall die 5 €). Ich denke, daß man viel für das Ansehen der Flieger tun kann, wenn man in diesem Moment ehrlich ist (oder in jedem Fall die 5 € anbbietet).

Gruß
Holger

[oskar.w]

AW: Brennkopf gesperrt?

Hallo,


es verlangt die Höflichkeit und der Respekt, den Bauer nach entstandenen Schaden zu fragen. Natürlich sollten dann die eventuell bezahlten 5 € keinen Freibrief für rücksichtsloses Benehmen ausstellen (nun habe ich schließlich 5 € bezahlt, also lege ich auch meinen Schirm gleich hier im Gras zusammen ).
Vor einigen Jahren hats mich auf einem Streckenflug irgendwo im Hochpustertal runtergespült, ich bin damals im ziemlich hohen Gras gelandet. Den Schirm zusammengerafft bin ich zum nahen Hof und hab den Bauern mein Missgeschick erzählt und angeboten, ihm den entstandenen "Schaden" zu ersetzen.
Was soll ich sagen, der Bauer hat nichts verlangt, er hat mir ein Bier spendiert und mich nachher noch zum Bahnhof gefahren...

Wie man in den Wald hineinschreit....


Schöne Grüße
Oskar

[Gast]

AW: Brennkopf gesperrt?

es verlangt die Höflichkeit und der Respekt, den Bauer nach entstandenen Schaden zu fragen. Natürlich sollten dann die eventuell bezahlten 5 € keinen Freibrief für rücksichtsloses Benehmen ausstellen (nun habe ich schließlich 5 € bezahlt, also lege ich auch meinen Schirm gleich hier im Gras zusammen ).

Völlig einverstanden - sollte eigentlich selbstverständlich sein!

Gruß
Holger

[Jürgen S.]

AW: Brennkopf gesperrt?

Die Flugschüler wurden Busse-weise auf den Berg gekarrt.

Hallo,
Wir sind jahrelang morgens so zum Warmwerden auf den Balsberg hochgelaufen. Das dauert ca. eine halbe Stunde. Das machen bzw. machten viele Ex-Schüler der Süddeutschen. Mit einigem Befremden musste ich irgendwann feststellen, dass die Flugschüler per Bus auf den Balsberg gefahren wurden.

Für mich war und ist das Hochlaufen ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Das treibt das Disneyland-Bild aus den Köpfen.
Hochfahren ist ein klarer Fauxpas.
Gruß, Jürgen

P.S.: Keine Ahnung ob's die Süddeutsche war, die auf den Brennkopf gefahren ist.

[Richard S.]

AW: Brennkopf gesperrt?

Vor einigen Jahren hats mich auf einem Streckenflug irgendwo im Hochpustertal runtergespült, ich bin damals im ziemlich hohen Gras gelandet. Den Schirm zusammengerafft bin ich zum nahen Hof und hab den Bauern mein Missgeschick erzählt und angeboten, ihm den entstandenen "Schaden" zu ersetzen.
Was soll ich sagen, der Bauer hat nichts verlangt, er hat mir ein Bier spendiert und mich nachher noch zum Bahnhof gefahren...

Wie man in den Wald hineinschreit....

Hallo Oskar,

ähnliches ist mir vor Jahren auch im Pinzgau (war wohl 1995) passiert, als es mich in der Nähe von Mittersill heruntergespült hatte und ich mich entschuldigend an den Bauern wandte, der meine Landung von seinem Hof aus beobachtete. Zwar fuhr mich der Bauer dann nicht zum Bahnhof - ging nach jeweils mehreren gemeinsam getrunkenen Bieren, zu denen ich eingeladen wurde auch nicht mehr -dafür fragte er mir ein Loch in den Bauch, ich musste ihm quasi meine ganze Lebensgeschichte als Flieger erzählen...;-)))

Und er kriegte sich gar nicht mehr ein, als ich ihm erzählte, dass ich von der Schmittenhöhe kam, etwa zwei Stunden in der Luft war (ist ja eigentlich nichts besonderes). Er hatte bis dahin wohl immer noch geglaubt, so ein Flug dauert allenfalls wenige Minuten und man sinkt wie am Fallschirm... Kurz und gut: Es war unheimlich nett, amüsant und ich war geradezu beschämt, so freundlich von ihm und seiner Familie aufgenommen zu werden...

Und es würde mich nicht wundern, wenn er inzwischen selbst vom Fliegervirus befallen ist...

Freundlichkeit öffnet viele Türen

Gruß, Richard

[Udo Seifert]

AW: Brennkopf gesperrt?

Ich kenne den Brennkopf seit langer Zeit, im Winter als netten Skitourenberg und im Sommer zu Fuß mit dem Gleitschirm. Die Probleme waren aus meiner Sicht absehbar durch die Mautstraße und das dadurch stark angestiegene Fliegeraufkommen. Vielleicht kann man unter hinzuziehung der zuständigen Gemeindevertreter und der betroffenen Grundeigentümer eine für alle befriedigende Lösung finden. Kombinierte Start und Landegebühr - Sperrung der Mautstraße für den allgemeinen Verkehr - Ausweisung einer offiziellen Landedewiese - Entschädigung der Bauern Start- und Landeplatz aus den Einnahmen. Diese Mautstrecken in den Chiemgauer Bergen, Wandberg usw. sind aus meiner Sicht ökologisch und aus Umweltaspekten absolut Katastropal.

Hier verstehe ich auch die Fliegerkollegen- und innen nicht die bedenkenlos diese Einrichtungen nützen.

Ich kann nur hoffen das sich hier eine Wende zum positiven finden lässt.

Grüße Udo