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DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

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    #76
    AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

    Zitat von Arnold Schmid Beitrag anzeigen
    Hallo zusammen,
    ich folge eurer Diskussion nun schon eine ganze Weile und bin teilweise amüsiert darüber wie beharrlich jeder seinen Standpunkt verteidigt ohne vom anderen die logischen Fakten anzuerkennen
    Dass man durch das Lehnen auf eine Seite im Gurt sein Gewicht ganz erheblich einseitig verteilt, lässt sich auch ohne Federwaagen ganz leicht demonstrieren. Man ziehe eine Leine durch zwei Ringe einer Kinderschaukel, hängt sich mit seinem Gurt ein und lehnt sich auf eine Seite. Man rutscht oben durch bis fast die gesamte Last nahezu auf eine Seite hängt.
    Habt ihr euch schon mal überlegt was die mehr belastete Schirmseite macht ob nun mit Knick oder ohne? Bei mir ist sie, ob waagrecht am Boden oder senkrecht über mir, näher bei mir als die andere Seite, wie die durchlaufende Leine bei den Ringen der Kinderschaukel und aus dieser veränderten Geometrie erfolgt durch die runde Form auch ein Auftrieb in eine andere Richtung als bei gleichmäßiger Verteilung. Dies ist übrigens keine innere Kraft, denn wenn man die Leinen einer Seite schon von vorneherein kürzer einbaut, „zieht“ der Flügel, rein aerodynamisch, auch auf die kurze Seite. Ist beim Gleitschirm zwar nicht so ausgeprägt wie beim Drachen, aber ist definitiv vorhanden. Wenn man einen starren Flügel mit einem minimal beweglichem Gelenk in der Mitte ausstattet und auf der einen Seite an der Unterverspannung zieht, erreicht man durch die Gewichtsverlagerung und die negative Flügelform den gleichen Effekt, übrigens mit nur einem Knick. Also spielt der schmale Knickbereich in der Mitte des Gleitsegels nur eine minimale Rolle, aber er spielt mit.
    Gruß Noldi
    Morgen!

    Die Argumentation kann ich nun nicht ganz nachvollziehen, denn eine nach unten geknickte Flügelhälfte (ohne Doppelknick) macht ja letztlich nichts anderes als besagter Dopeelknick mit seinem nicht-senkrechten Auftriebsvektor. Zur Lösung der Frage ob nun das Gewicht oder der Knick für die initiale Kurvenneigung verantwortlich ist, hilft das nichts. Übrigens: Hätte man zwei GETRENNTE Schirmhälften und würde die Leinen einer Seite verkürzen, ergäbe sich eigentlich so gut wie kein Rollmoment, denn die beiden Hälften haben zunächst mal eine spiegelsymmetrische Auftriebsverteilung, der resultierende Auftrieb bleibt also senkrecht nach oben gerichtet (zumindest von vorne gesehen).
    Aber: Realistisch gibt es eine Schirmmitte, die beim Reinlegen nachgibt, was sie im erstem Moment auch machen muß, da das System sich mit seiner Massenträgheit gegen die 'Schwerpunktverschiebung' wehrt.
    Anderer Ansatz: was heißt eigentlich Schwerpunktverschiebung? aus der Mitte heraus? Im Grunde genommen geht es doch darum, den Ansatzpunkt von Auftrieb und Gewichtskraft gegeneinander zu verschieben, bzw. deren resultierende Vektoren in unterschidliche Richtungen weisen zu lassen. Betrachtet man den Gleitschirm mit Pilot als reinen geometrischen Körper und 'verdreht' nun den Piloten, ändert sich am geometrischen Schwerpunkt so gut wie gar nichts, denn durch den Knick in der Flügelmitte wandert der Pilot im Trapez Flügelmitte / Stammleinen / Brustgurt so gut wie nicht zur Seite.
    ABER: Der Auftriebsvektor durch den Druckpunkt des Schirms schneidet nicht mehr den Piloten, sondern geht an ihm vorbei, wodurch der Schirm rollt. Im Grunde ist das beim Drachen und Cage das gleiche, der geometrische Schwerpunkt spielt keine Rolle, lediglich die Lage des Piloten gegenüber dem Auftrieb.
    Als geometrisches System betrachtet müsste der Pilot, wie bereits erwähnt, sein Gewicht komplett an einen Karabiner hängen (20cm Verschiebung) um das Rollmoment zu erreichen, das der Knick in der Flügelmitte erzeugt. In diesem Moment würde wir den Knick aber wiederum deutlich vergößern, so das wiederum dessen Wirkung überwiegt.
    Wie man's auch dreht und wendet, auch wenn die Verschiebung des Schwerpunktes sicher ihren Teil dazu beiträgt, man kann die beiden Effekte nicht isolieren, da der Knick immer den entscheidenderen Beitrag zum Rollen hat.

    In diesem Sinne fröhliches diskutieren,

    Gruß,

    Benjamin
    ___________________

    Wer aufgibt, wird nie erfahren, ob es nicht doch funktioniert hätte... ;-)

    Kommentar


      #77
      AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

      @ JP
      Eipassemaluff nochmal: jetzt zweifelst du den Wert 130Nm an. Diesen Wert hat auch der Konrad in seinen beiden DHV-Beiträgen so ausgerechnet. Damit sagst du also auch, daß der Konrad falsch gerechnet hat und daneben liegt, oder?

      Sind deine 30N die Querkraft oben am Schirm wegen des Knicks. Wenn ja, bekommst du mit dem 7m Hebel vom Knick zum SP (nahe am Piloten) ca. 210Nm Roll-Moment. Das wären noch viel mehr als die 130Nm. Was sind deine 30Nm?


      @ Patrick
      Noch ein kleines Gedanken-Experiment: Du sitzt schön aufgerichtet in deinem GS und fliegst gemütlich durch die Lüfte. Jetzt nimmst du mal eine Stabilo-Leine in die Hand und ziehst mal gehörig dran. Was passiert?

      Wenn ich deine Argumenation bisher richtig verstanden habe müsste die erhöhte Zugkraft in der Stabilo-Leine den Schirm jetzt mächtig rollen lassen. Tut er das?
      Jeder von den hier Schreibenden hat das sicher schon mal in wirklich ausprobiert. Wenn man an der Stabilo-Leine zieht tut sich nicht viel. Kein ausgeprägtes Rollen.

      Warum? So wie du über die Leine am Flügel ziehst zieht die Gegenreaktion (das ist die Muskelkraft in deinem Arm) am Piloten und das Ganze hält sich natürlich das Gleichgewicht. Hier handelt es sich wieder um eine innere Kraft, die das System nicht beeinflussen kann. Und so ist und war es mit den Kräften in den Tragegurten. Welche Kräfte und warum in einem Tragegurt auch wirken mögen, sie können den GS nicht rollen.

      Es fehlt noch deine Antwort zu dem Schrumpfschlauch-Analogon. Her damit!


      @ Steffen
      Danke für deine motivierenden Zeilen in diesem thread. Bei dem Spielen auf der Wiese kann man den Knick vielfältig einsetzen um was zu zeigen. Dein Vorschlag, den horizontalen Schirm nur durch entsprechendes Drehen des Gurtes von links nach rechts und zurück zu rollen ist ebenso beeindruckend und klar. Aber die Kollegen hier würden sofort sagen: Ja, aber der Schirm ist doch gar icht wie im Flug ausgerichtet.

      Ich hab da auch noch was probiert, was in dem Filmchen nicht gezeigt ist: Abrollen/Ablegen des Schirms auf den Stabilo. Wenn man den Schirm auf einer Seite schön auf den Stabilo legt und dabei die Schirmmitte noch etwas über dem Boden lässt, so daß diese auch angeströmt wird, kann man durch den Knick den Schirm hochziehen lassen oder auch wieder runterfallen lassen.


      @ Noldi
      Dein Beispiel, wenn ich's richtig verstanden habe, beschreibt den typischen Gurtzeug-Simulator, wie er beim Händler steht. Ein Seil geht vom einen Karabiner über einen Durchläufer oben (meist wie ein Kleiderbügel ausgeführt) zu anderen Karabiner. Man setzt sich ins Gurtzeug, kippt zur Seite und fällt in diese Seite rein. Klar.

      Wo ist jetzt aber der Piloten-SP in Bezug auf die gesamte Anordnung? Immer noch exakt unter dem einen Einhängepunkt oben am Kleiderbügel. Der Pilot hat seinen SP nicht aus der Mitte bekommen. Er liegt zwar seitlich im Gurtzeug, drückt schon eine Beule in die seitliche Gurtzeug-Wand, sein Bauchnabel hängt aber immer noch exakt mittig zum Gesamten. Und so gibt's kein Gewichts-Moment.

      Ich hoffe, ich hab deinen Beitrag nicht missverstanden (war m.E. etwas schwer verständlich). Wenn ja, ignorier meine Meinung dazu.


      Gruß, Horst

      _________________
      Der Trick ist der Knick!
      Skywalk Teampilot

      Kommentar


        #78
        AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

        Hallo,

        Wo ist jetzt aber der Piloten-SP in Bezug auf die gesamte Anordnung? Immer noch exakt unter dem einen Einhängepunkt oben am Kleiderbügel. Der Pilot hat seinen SP nicht aus der Mitte bekommen. Er liegt zwar seitlich im Gurtzeug, drückt schon eine Beule in die seitliche Gurtzeug-Wand, sein Bauchnabel hängt aber immer noch exakt mittig zum Gesamten. Und so gibt's kein Gewichts-Moment.
        Das stimmt nicht, die Gurtzeug Kinematik sieht ganz anders aus.
        Ich werde also mal wieder ein Bildchen malen, dazu habe ich jetzt keine Zeit.
        Es beruht darauf, das der Schwerpunkt nicht im Drehpunkt (und damit "Neutralpunkt") der "Waage" liegt, die sich aus Sitzbrett und den Gelenken am Karabiner bildet.
        Wie gesagt, Bild kommt, vlt. gelingt es mir auch den Unterschied zw. "hoher" und "tiefer" Aufhängung zu vermitteln.

        Eipassemaluff nochmal: jetzt zweifelst du den Wert 130Nm an. Diesen Wert hat auch der Konrad in seinen beiden DHV-Beiträgen so ausgerechnet. Damit sagst du also auch, daß der Konrad falsch gerechnet hat und daneben liegt, oder?
        Sind deine 30N die Querkraft oben am Schirm wegen des Knicks. Wenn ja, bekommst du mit dem 7m Hebel vom Knick zum SP (nahe am Piloten) ca. 210Nm Roll-Moment. Das wären noch viel mehr als die 130Nm. Was sind deine 30Nm?
        Der hat wohl Deine Zahl übernommen.
        Das Moment was Du berechnest Stimmt deswegen nicht, weil
        1. Du vom statischen Falle ausgehst (Auslenkung Pendel), wir beim Kurvenfliegen mit den verschiedenen Kurvenradien und Massen einen ganz anderen Fall haben, ganz sicher keinen statischen!
        2. Du die Kräfte auf falsche Hebellängen beziehst nämlich nicht den Gesamtneutralpunkt und Gesamtschwerpunkt.
        Gruß,
        -JP
        Zuletzt geändert von JP Philippe; 14.01.2008, 12:29.
        -

        Kommentar


          #79
          AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

          Zitat von JP Philippe Beitrag anzeigen
          Nein, kann er nicht, da die Struktur im Vergleich zu der Kraft des Piloten zu steif ist ;-).
          War nicht ganz ernst gemeint, oder?


          Aber wenn der Pilot im Vergleich zu seinem Flugzeug sehr schwer ist, wird sich das Flugzeug zur Seite neigen, wenn der Pilot sein Gewicht so verlagert, das seine Gewichtskraft nicht im, sondern neben dem Neutralpunkt angreift..
          Das ist richtig. Dazu müßte der Pilot sich jedoch um einen maßgeblichen Betrag auf der Querachse des Flugzeugs bewegen können.

          Man müßte dann ein FLugzeug bauen, das unten unter dem Rumpf z.B. eine lange Querstange (also parallel zum Tragflügel) angebracht hat. Der Pilot müßte sich nun an der Querstange (in Richtung TF-Ende) "entlanghangeln".

          (Kann das eigentlich der GS-Pilot? Tut er das, wenn er sich aus dem Gurtzeug lehnt?)

          Kommentar


            #80
            AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

            Zitat von Pikachu Beitrag anzeigen
            War nicht ganz ernst gemeint, oder?




            Das ist richtig. Dazu müßte der Pilot sich jedoch um einen maßgeblichen Betrag auf der Querachse des Flugzeugs bewegen können.

            Man müßte dann ein FLugzeug bauen, das unten unter dem Rumpf z.B. eine lange Querstange (also parallel zum Tragflügel) angebracht hat. Der Pilot müßte sich nun an der Querstange (in Richtung TF-Ende) "entlanghangeln".

            (Kann das eigentlich der GS-Pilot? Tut er das, wenn er sich aus dem Gurtzeug lehnt?)
            Nö, kann er nicht! Wir verschieben mit dem seitlich 'rauslehnen' auch nicht den Schwerpunkt, sondern den Neutralpunkt des Schirms.
            Das Beispiel mit der Gurtzeug-Schaukel passt eigentlich ganz gut: Wenn ich beim seitlich rauslehnen eine Schwerpunktverschiebung erreichen könnte würde ich um den Aufhängehaken rotieren - komische Vorstellung...
            Die Gurte stellen sich zwar minimal schräg, der Schwerpunkt bleibt aber IMMER exakt unter dem Haken (Gurtzeugschaukel nach dem Kleiderbügel-Prinzip, keine Umlenkrollen)
            ___________________

            Wer aufgibt, wird nie erfahren, ob es nicht doch funktioniert hätte... ;-)

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              #81
              AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

              Zitat von Horst Altmann Beitrag anzeigen
              Ich hab aber noch nicht ganz verstanden, wie du das mit dem Entgegenwirken meinst.

              Hatte gedacht, daß der Knick eine evtl. vorhandene Schubkraft von der kurvenäußeren Seite auf die kurveninnere Seite dämpft. Wäre der Flügel steif und wäre er (wie beim GS ja der Fall) an einem einzigen Punkt gelagert und würde man dann auf die kurvenäußere Seite eine Schubkraft ausüben, dann würde er um den Lagerpunkt rollen.

              Wäre es aber so, daß der Flügel aus zwei steifen Hälften bestünde, die in der Mitte flexibel verbunden wären, dann entstünde genau dieser Knick, und die kurveninnere Seite bekäme von der Schubkraft, die auf die kurvenäußere Seite wirkt, viel weniger mit. Der Knick (also die flexible Verbindung der TF-Hälften) würde die einwirkende Schubkraft dämpfen.

              Kommentar


                #82
                AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                Hi,

                Bzgl. dem oben an Noldi erwähnten Gurtzeug-Simulator hab ich mal ein Bildchen gemalt. Zusätzlich ist in dem Bild die Übertragung dieser Idealisierung auf den Gleitschirm aufgezeigt: Der SP des Piloten bleibt mittig zum Schirm, auch wenn er in seinem Gurtzeug zur Seite rutscht.

                Das gleiche glaube ich drückt I-Zen in seinem Beitrag auch aus.

                Das Wichtigste an dem gezeigten Modell ist:
                Der Piloten-SP bleibt mittig unterm Flügel. Damit ist auch der Gesamt-SP (eh fast der Piloten-SP) in der Mitte. Und da der Auftrieb weiterhin (in etwa) in der Schirmmitte angreift hat man aus dieser scheinbaren Gewichts-Verlagerung kein Rollmoment im System.

                Trotzdem funktioniert's in der Praxis und der Flügel rollt und kurvt. Warum? Wegen des aerodynamischen Knick-Moments natürlich. (auch wenn viele diesen Satz nicht mehr hören können, ich schreib's immer wieder ...)
                Angehängte Dateien
                Skywalk Teampilot

                Kommentar


                  #83
                  AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                  Hallo Horst,
                  eigentlich bin ich ja deiner Meinung, aber bei obigem Ansatz sehe ich ein Problem.

                  Wenn man annimmt, dass das Gesamtsystem ein Rückstellmoment hat, also eine stabile Mittenposition einnehmen will, dann muss eine Sitzbrettverkippung auch ein Drehmoment erfordern.
                  Dieses Drehmoment kann aber nach meinem Verständnis nur aus einer Schwerpunktsverlagerung des Piloten zur Seite hin erfolgen.
                  Was du da gezeichnet hast ist also nicht möglich.

                  Kommentar


                    #84
                    AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                    Hallo Horst
                    Du hast in deiner Skizze das wichtigste dargestellt, aber nicht erwähnt. Die Flügelhälfte geht auf der gekippten Seite etwas weiter runter. Nun stell dir mal die Vectorpfeile für den Auftrieb an der Kappe vor. Ebenso wie sie am Knick mehr auf die Seite führen, sind sie durch die Rundverschiebung der Kappe hier auch mehr auf die Seite gerichtet und führen so zum Rollmoment. Der Knick verstärkt den Effekt zwar, es würde aber auch ohne Knick gehen.
                    Grüße Noldi

                    Kommentar


                      #85
                      AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                      Zitat von Arnold Schmid Beitrag anzeigen
                      Ebenso wie sie am Knick mehr auf die Seite führen, sind sie durch die Rundverschiebung der Kappe hier auch mehr auf die Seite gerichtet und führen so zum Rollmoment. Der Knick verstärkt den Effekt zwar, es würde aber auch ohne Knick gehen.
                      Grüße Noldi
                      Na endlich geht diese Diskussion mal in die richtige Richtung, dass nämlich nicht allen über Gewichtskräfte (mehr oder weniger Auftrieb an einer Flügelhälfte) und Knicke (seitlich gerichteter Auftrieb in der Flügelmitte), sondern über die aerodynamischen Kräfte des gesamten Flügels gesprochen wird (Richtung aller Auftriebsvektoren und deren Verteilung am gesamten Flügel).

                      Es gibt Flügel, die machen in der Kurve einen großen, andere einen kleinen Knick. Das bedeutet aber nicht, dass erstere unbedingt besser in die Kurve gehen. Es geht immer darum, das gesamte System zu betrachten.

                      Lucian
                      Herausgeber von Lu-Glidz und dem Podcast Podz-Glidz
                      [url]https://lu-glidz.blogspot.com[/url]

                      Kommentar


                        #86
                        AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                        Hallo,

                        im folgenden versuche ich zu erklären, wie die Kinematik der Gewichtsverlagerung funktioniert, und das der Schwerpunkt des Piloten keineswegs an der gleichen Stelle bleibt.
                        Dennoch möchte ich hier nochmal klarstellen, worin für mich der Hauptgrund für die Rollbewegung besteht:
                        Auftriebsvektor und Gewichtskarftvektor des Piloten sind nicht mehr auf einer Linie (kollinear) dadurch entsteht ein Moment was zum Rollen führt.

                        Also.

                        Das wichtigste ist:
                        Der Schwerpunkt des Piloten befindet sich nicht auf Höhe des Sitzbretts!
                        Das kommt daher, das beim stehenden Menschen der Schwerpunkt etwa in der Höhe des Bauchnabels befindet (im Sitzen etwas höher..).
                        [Beweis: Wenn ich mich auf einem Stuhl nach aussen lehne, falle ich runter, sobald der Schwerpunkt neben meinen Bobbes wandert.. wer es testen will ]

                        Damit ergibt sich, das der Schwerpunkt ÜBER dem Sitzbrett liegt. (würde er im Sitzbrett liegen, hätte Horst recht.)

                        Es ergibt sich die Kinematik wie in der angehängten Skizze gezeigt..

                        Es ist Schematisiert die Aufhängung und das Sitzbrett mir den zugehörigen Gelenken gezeigt (die kleinen Kreise). Der Schwerpunkt (oder Bauchnabel) ist der Große Kreis. Man erkennt, das man mit geringer Abweichung von der Symmetrieachse des Sitzbretts (gestrichelte Linie) eine relativ großen Versatz des Schwerpunktes erreicht. Das Sitzbrett ist übrigens mit 25° gekippt, also stark, aber realistisch.

                        Der Schwerpunkt da bleiben wo er ist?
                        Nein.
                        Sagt
                        -JP

                        PS: Den Brustgurt habe ich weggelassen, spielt ja keine Rolle.
                        Angehängte Dateien
                        Zuletzt geändert von JP Philippe; 14.01.2008, 20:06.
                        -

                        Kommentar


                          #87
                          AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                          Der Knick verstärkt den Effekt zwar, es würde aber auch ohne Knick gehen.
                          Dies beweist der Film von Horst.

                          In der zweiten Sequenz setzt er seine Körperdrehung ein und es ensteht kein Knick, im Ansatz kann man ihn ahnen nach der Gegenbewegung, trotzdem rollt der Flügel sehr schön.

                          Zieht er mit der Hand den Tragegurt herunter, gabs den ausgeprägtesten Knick.

                          Es geht immer darum, das gesamte System zu betrachten.
                          So ist es, das Gefühl habe ich schon länger.

                          Man hat sich so in die Materie vertieft, daß man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Die letzte Zeichnung von JP erscheint mir sehr einleuchtend. Ein bissi Gewicht scheint wohl doch zu mooven und genau das hat man uns in der A-Ausbildung erläutert, ebenso das der Knick mithilft usw. usw.

                          Dann kurvt man schön, schöne runde, keine knickigen,

                          meint WA
                          Grüßle,
                          Wolfgang http://www.dgf-fn.de/

                          Kommentar


                            #88
                            AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                            @WA

                            Und woher kommt Deiner Meinung nach die zusätzliche Gewichtskraft an der (vom Zuschauer aus gesehen) rechten Flügelhälfte, wo doch der Horst am Boden steht?

                            (Also kann der Horst nun doch wohl keine Gewichtsverlagerung herstellen, oder?)

                            Könnte nicht viel eher noch ein Moment aufgrund des Ziehimpulses eine Rolle spielen?

                            Kommentar


                              #89
                              AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                              Zitat von Pikachu Beitrag anzeigen
                              @WA

                              Und woher kommt Deiner Meinung nach die zusätzliche Gewichtskraft an der (vom Zuschauer aus gesehen) rechten Flügelhälfte, wo doch der Horst am Boden steht?

                              >>indem er am Boden stehend, durch Herunterziehen des Tragegurtes den Knick herstellt. Im zweiten Film dreht er den Körper und zieht damit auch den Gurt herunter, nur weitaus weniger, es entsteht kein Knick und trotzdem rollt der Schirm sehr schön. Das ist meine Beobachtung. Mithin ist der Knick nicht alles. Außerdem ist Bodenhandling nicht 1:1 mit Flughandling zu vergleichen<<

                              (Also kann der Horst nun doch wohl keine Gewichtsverlagerung herstellen, oder?)

                              >>Richtig, er simuliert sie.<<

                              Könnte nicht viel eher noch ein Moment aufgrund des Ziehimpulses eine Rolle spielen?

                              >>Eine Vielzahl von Momenten steuern unsere Schirme, das haben wir doch jetzt mannigfaltig gelesen.

                              Ich bin eh erstaunt, wie verbissen und vor allem konträr hier Fachleute über das Phänomen "Gleitschirm-Kurven" diskutieren. Langsam mutet es putzig an.<<
                              Meine nächsten Kurven werde ich, natürlich mit Gewichtsverlagerung, einleiten und dann den ganzen Tragegurt versuchen runterzuziehen. Vermutlich wird mir das schlecht gelingen, aber ich wollte eh auch mal mit assymetrischem Beschleuniger kurven und zwar die Kurvenaußenseite beschl. Wieder ein Moment mehr auf dem Weg zur GS-Kurve.

                              WA
                              Grüßle,
                              Wolfgang http://www.dgf-fn.de/

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                                #90
                                AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                                @ JP
                                Soweit so gut. Dein Modell und mein Modell des Piloten stimmen eigentlich überein. Schau dir doch bitte nochmal meine Vorstellung an. In meiner Idealisierung ist der SP des Piloten auch oberhalb des Sitzbretts und er verschiebt nun diesen SP zur Seite.

                                Wo dein Modell dann aber bei den Karabinern aufhört geht meine Überlegung weiter. Ich meine, daß der weiche Gleitschirm-Flügel (genauso wie der Durchläufer im Gurtzeug-Simulator) nun nachgibt und zwar so, daß der Piloten-SP wieder mittig (also kollinear zum Luftkraftvektor) zu liegen kommt.

                                Nochmal das bereits oben beschriebene Gedanken-Experiment, daß man leicht im Flug probieren kann: Nimm eine Stabiloleine in die Hand, zieh kräftig dran und versuch dich so aus der Mitte rauszuziehen. Wird das gelingen? Ich glaube nicht. Anstatt einer seitlichen Piloten-Verschiebung wird (ich hoffe das nun für meine Argumentation sonst wäre ich falsch) der Flügel außen nachgeben und der Stabilo wird reingezogen. --> Der Gleitschirm kann wegen seiner weichen Struktur das Gewicht (smoment) nicht aufnehmen.

                                So verhälts sich auch beim Reinlegen. Der Flügel (der Klügere?) gibt mit einer Flügelverformung nach und der Mitten-Knick stellt sich ein. Knick --> Rollmoment --> Kurve

                                Gruß, Horst
                                Skywalk Teampilot

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