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Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

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    #61
    AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

    Erstmal herzlichen Dank für eure Glückwünsche!

    Zum Thema:

    Im Prinzip halte ich das Cut-away für eine gute Sache. Insbesondere als Waffe gegen das "gefressen werden des Rettungsschirms".
    Mir gehen allerdings ähnliche Gedanken durch den Kopf wie Eduard.

    - Was ist, wenn ich durch die Leinen gefallen bin oder teils noch im Tuch hänge? Also eine saubere Auslösung verhindert wird?

    - was, wenn ich das Teil doch wider Erwarten in sehr niedriger Höhe brauchen sollte?

    Gruß
    Bernd

    Kommentar


      #62
      Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

      @audacium,

      siehst du Eduard, genau diese Fragen machen es unmöglich ein solches System erfolgreich zu vermarkten. Es wird totgeredet ohne verstanden zu werden.
      Ich könnte dir hier auch genug Fälle auflisten wo eine normale Reserve nicht aufgeht oder schlicht fehl am Platz ist.
      Der Gedanke ein Cut Away zu haben ist mir nach der Landung in einem Hochwald gekommen als mich am Tegelberg eine Kaltfront verschluckt hatte und einige Kilometer weiter mich runtergespült hatte. Schön blöd kann man da sagen, wenn jemand so lange fliegt bis die Front da ist. Nur manchmal willst du vor der Front landen und der Vorläufer vor der Walze lässt dich weder gegen den Wind ankommen noch runterkommen. Dieser "Kaltfrontspass" ist die Hölle genauso wie es eine Gewitterwolke wäre in die du hineingezogen wirst. Mit dem Cut Away hängst du einfach ab und bedingt durch das hohe sinken und die sehr hohe Geschwindigkeit einer Springerkappe kommst du easy gegen den Wind und herunter. Das Cut Away ist tot. Der normale Pilot wird das nicht benutzen, selbst wenn es noch so toll öffnet und funktioniert. Ich habe da auch keinen Missionarstrieb mehr, also auch kein Interesse hier eine Lanze zu brechen und die Fragen im Detail zu beantworten.
      Vielmehr wird es Zeit die Öffnungen bei Rundkappen zu verbessern für die ungünstigen Fälle der Anströmung. Da ist ein Markt. Von den paar Cut Aways kann kein Mensch leben und man braucht auch ein speziell angepasstes Gurtzeug dazu. Also nicht seine favourite harness von Hersteller X gepaart mit der Springerkappe - das geht nicht.

      Sorry wenn ich hier aus der Cut Away Diskussion aussteige. Ich weiss was ich gesagt habe und stehe dazu auch. Es bleibt für mich das Beste Rettungsgerät.

      Gruss
      Uli

      Kommentar


        #63
        AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

        schade das das nicht weiter verfolgt wird / werden kann.

        Das Cut away von profly ist ja ganz nett, habs nur leider noch nie in echt gesehn, (hatte mal gefragt ob sie eines da haben, hatten sie aber leider ned, auf der thermik)

        Ich hätte so etwas super gerne, aber nur in kombination mit einer normalen Resere.
        Ok ich bräuchte es nicht, aber das Acro und test piloten nicht mit so etwas fliegen wundert mich ein wenig.

        Hätte ich genug geld würde ich es mir trotzdem kaufen, standartnotprozedur koennte ja gleichbleiben, (keine ahnung was los, keine ahnug wie hoch,... reserve raus...)
        Wenn man zeit hat kann man ja den anderen griff testen zum abtrennen. :-).

        Würden sicherlich auch einige so spasseshalber überm see testen :-) ach warum gibts da nur keinen markt für :-(.

        Naja geschätzte 2000€ für gz, flächentreserve, und normale reserve sind halt leider auch viel geld. (Klar da kommt noch rabatt drauf, wie teuer so etwas wirklich sein muesste weiß ich nicht genau, weniger als 1500€ kann ich mir aber schwer vorstellen)

        Was haltet ihr eigentlich von dem neuen System von AVA-Sport. ?
        (Normale Reserver wird über Rip-Cord ausgelösst, eine feder wie bei einem Fallschirmreservehilfsschirm drückt ("schleudert") den fallschirm weg. )
        Gabs auf der Free flight zu sehen. Gibts da auch videos von tests in der Luft.
        (nen paar skywalk jungs haben da wohl ihre gz mit dem system abgehohlt!? )

        Wo liegt da der Vorteil??
        Also ich glaube ich kann so weit werfen wie die feder Schleudert, und da halt nicht nur in eine Richtung,...

        Ist es wirklich so das man in einer Extremsituation vllt das werfen vergisst, oder so starke g kräfte auftreten das man es nichth inbekommt ???

        Kommentar


          #64
          AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

          Zitat von Skysport Beitrag anzeigen
          Ich habe da auch keinen Missionarstrieb mehr, also auch kein Interesse hier eine Lanze zu brechen und die Fragen im Detail zu beantworten.
          Vielmehr wird es Zeit die Öffnungen bei Rundkappen zu verbessern für die ungünstigen Fälle der Anströmung. Da ist ein Markt. Von den paar Cut Aways kann kein Mensch leben und man braucht auch ein speziell angepasstes Gurtzeug dazu. Also nicht seine favourite harness von Hersteller X gepaart mit der Springerkappe - das geht nicht.

          Sorry wenn ich hier aus der Cut Away Diskussion aussteige. Ich weiss was ich gesagt habe und stehe dazu auch. Es bleibt für mich das Beste Rettungsgerät.

          Gruss
          Uli
          Hallo Uli.
          Wirklich sehr schade. So läuft das wohl häufig.
          Ist mir klar, dass du frustriert bist weil du bereits viel Zeit und Energie in ein besseres System investiert hast und dann nachher feststellst, dass es ein wenig wie mit "Perlen vor Säue" ist.

          Ich denke halt nur, es würde sich vielleicht trotzdem lohnen, noch ein wenig an der Lanze rumzusägen. Das Interesse am Thema ist nicht gerade gering und da das System ja eigentlich schon serienreif ist...

          Gerade der Acro-Bereich erfährt doch die letzten Jahre ziemlich Beliebtheit, oder irre ich?
          ( Ok - in D vielleicht nicht so arg, aber der Rest der Welt? )
          Das dürfte dann auch so grob die Zielgruppe sein. Der Mainstream-Pilot wird sich erstmal kaum so ein Teil zulegen, aber wenn sich das System bewähren könnte...vielleicht...doch ein wachsender Markt?

          Zitat von Skysport Beitrag anzeigen
          @audacium,

          siehst du Eduard, genau diese Fragen machen es unmöglich ein solches System erfolgreich zu vermarkten. Es wird totgeredet ohne verstanden zu werden.
          Ich könnte dir hier auch genug Fälle auflisten wo eine normale Reserve nicht aufgeht oder schlicht fehl am Platz ist.
          Ich würde das nicht als totreden, sondern als Chance betrachten. Wenn sich mal niemand mehr dafür interessiert - dann ist es wirklich tot. Und wenn keiner die Fragen beantwortet, wer soll's dann verstehen?

          Die Fragen, die Eduard und mich da beschäftigen sind nicht unberechtigt und sollten nicht einfach so unbeantwortet im Raum stehen gelassen werden.
          Gibt's vielleicht auch schon so was wie ein FAQ auf irgend einem Portal?

          Einige weitere Fragen hätte ich sogar noch:
          - Wie flott ist man mit der kleinen Matratze unterwegs? Welche Grössen gibt es ggf.?
          - ca. Sinken, ohne Eingreifen des Piloten?

          Ich meine, wenn man das System vermarkten will, sollte man halt beispielsweise auf der Thermikmesse ( Beispiel von Niki am Profly-Stand ) oder ähnlichen Veranstaltungen wenigstens mal eins zum anschauen da haben - denk ich mir halt mal so ganz naiv...

          Dann: FAQ zum verlinken mit schönen Videobeispielen etc. pp. - wenn's mal wieder länger dauert, und die neugierigen Forumsuser wieder alles ganz genau wissen wollen.


          LG
          Bernd
          Zuletzt geändert von El Zorro; 21.07.2008, 21:58.

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            #65
            AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

            Nochmal zum 7up:
            Mir hat der 7up bereits das Leben gerettet, nachdem ich turbulenzbedingt und falschreaktionsbedingt in meiner Kappe saß. Der über mir fliegende Pilot bescheinigte äußerst geringes Pendeln. Mir selbst ist aufgefallen, dass es kaum einen Eröffnungs"stoß" gab, sondern die Öffnung rasch und sanft erfolgte. (Öffnung bei ca. 20m/sec Fallgeschwindigkeit)
            Dass ich mir 2 Lendenwirbel stauchte, liegt einzig daran, dass ich mit gestrecktem Bein gelandet bin.

            Hierauf wird in der Schulliteratur viel zu wenig hingewiesen:
            Die Landung am Retter ist zu vergleichen mit einem Sprung aus 1,5 m Höhe. (+/-)

            Aber: Springe ich von einer 1,5 m hohem Mauer, bin ich innerlich vorbereitet: springen quasi = landen.
            Beim Retterabgang kann man aber kaum erkennen, wann man eigentlich landet. Plötzlich ist man da. (Liegt an der Perspektive - erst auf den letzten Metern wird alles richtig schnell groß)


            Mein Praxistipp also:

            7up = sehr empfehlenswert

            Aber: "Landetechnik" nach Retterwurf noch wichtiger!!! Keinesfalls instinktmäßig die Beine in "Abwehrhaltung" strecken!!! Sondern: Beine leicht anwinkeln, Körperspannung zeitig aufbauen, Landung möglichst auf den Füßen, dann über Protektor abrollen.

            Jörg

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              #66
              AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

              Nun ja, in der Wissenschaft sagt man manchmal, wahrhaft revolutionäre Theorien / Neuerungen setzen sich durch indem Ihre Widersacher aussterben.
              Da die Menschen doch grundsätzlich gleich sind, warum sollte es dann mit so einem System wie dem Cut-Away anders sein?
              Und mal ehrlich, es muß ja auch nicht jedes System für jeden Piloten gleich gut geignet sein. Und ob z.B. das Cut-Away ideal für unerfahrene oder reine Gelegenheitspiloten wäre? Schon rein preislich wäre das System für diese Gruppe schwer zu verdauen.
              Trotzdem, interessanter Thread.
              Wenn es piept - eindrehen...

              Kommentar


                #67
                AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

                Zitat von Skysport Beitrag anzeigen
                siehst du, genau diese Fragen machen es unmöglich ein solches System erfolgreich zu vermarkten. Es wird totgeredet ohne verstanden zu werden.
                [...]
                Sorry wenn ich hier aus der Cut Away Diskussion aussteige. Ich weiss was ich gesagt habe und stehe dazu auch. Es bleibt für mich das Beste Rettungsgerät.

                @skysport
                schade, dass da jetzt eine Antwort nach Art beleidigter Leberwurst kommt, anstatt Argumente zu bringen und bspw. aufzuzeigen, wo genau "totgeredet wird ohne verstanden zu werden". Bedauerlich finde ich, dass Du Dir anscheinend wenige oder keine Gedanken ueber die Parallelen zur Springerei gemacht hast.

                Manchen reicht es, wenn gurumaessig verkuendet wird "bestes XY" und sind dann zufrieden. Ich gehoere mehr zum Typ "selbst mitdenken ist wichtig und fruchtbar", und gerade in der Fliegerei moechte ich mit- und vorausdenken und werde im Wege einer Diskussion auch gerne von einer anderen Meinung ueberzeugt, wenn ich die verschiedenen Sichtweisen auf ein Problem kennengelernt habe und abwaegen kann! Da sind wir wohl unterschiedlich...

                @Bernd und andere Interessierte
                Egal welches Cutaway-System wir betrachten und unabhaengig von den Marktchancen: Eine Voraussetzung fuer einen sinnvollen Einsatz scheint mir ein deutlich staerkeres Hoehenbewusstsein der Gleitschirmflieger und das Setzen harter Hoehenlimits, aehnlich wie in der Springerei. Eine bewusste Loesung von einem mich wenigstens noch etwas bremsenden Gleitschirm (im Vergleich zum Freifall) nahe am Boden, ohne ausreichend Zeit fuer eventuelle Problembehebung bei der Reserveausloesung zu haben, erscheint mir momentan zu riskant. Schwierig ist aber, dass wir gerade beim Gleitschirmfliegen oft wechselndes Gelaende haben. Gut vorstellen koennte ich mir aber so ein Cutaway beim Akrotraining ueber immer dem gleichen Gelaende, wo es auch sinnvoll ist, den Hoehenmesser auf Hoehe ueber Grund einzustellen. Dann ein Limit von bspw. 100 m AGL setzen, darueber bei Stoerungen Cutaway, darunter zweite Reserve dazuwerfen.
                Zuletzt geändert von audacium; 07.12.2008, 16:49.

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                  #68
                  Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

                  @ audacium,

                  ich habe mich nicht verabschiedet wegen beleidigter Leberwurst. Ganz und gar nicht. Wie ich in deinem @Bernd lese gibt mir meine Verabschiedung wiederum recht. Eine Höhe von 100 m anzusetzen ist ziemlich daneben. Sorry. Wenn der Einsatzbereich nur über100 m wäre dann hätte ich es damals gleich gelassen da Geld reinzustecken. Wenn du mit den 20 m nicht leben kannst wirst du auch nie ein Cut Away aktivieren und hast die Sache leider immer noch nicht verstanden wie sie funktioniert. Das Cut Away hat nichts mit der Springerei zu tun. Ich selbst bin auch Springer - zumindest gewesen - und kann keine Parallelen feststellen. Beim Springen trennst du und solltest dich nach der Trennung stabilisieren um dann die Reserve zu ziehen. Beim Cut Away fällt das alles weg. Du ziehst nur ein einziges Mal. Der wegfliegende Hauptschirm mit vielleicht 25m² zieht dir deine Reserve raus (grösster Hilfsschirm der Welt), streckt sie und da kein Slider drin ist öffnet die Reserve in einem Wimpernschlag oder zwei. Steilspiralenöffnungen habe ich selbst gemacht, dann fliegst du weg wie eine Milchkanne beim Milchkannenwerfen aus der Drehung. Öffnungszeit eher noch weniger weil höhere Speed. Ja das wäre es überhaupt für die Jungs, denen viel Adrenalin immer noch zu wenig ist.............) vielleicht gibt es da einen Markt?

                  beste Grüsse
                  Uli Kurrle

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                    #69
                    AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

                    Zitat von Skysport Beitrag anzeigen
                    Beim Springen trennst du und solltest dich nach der Trennung stabilisieren um dann die Reserve zu ziehen. Beim Cut Away fällt das alles weg. Du ziehst nur ein einziges Mal. Der wegfliegende Hauptschirm mit vielleicht 25m² zieht dir deine Reserve raus (grösster Hilfsschirm der Welt), streckt sie und da kein Slider drin ist öffnet die Reserve in einem Wimpernschlag oder zwei. Steilspiralenöffnungen habe ich selbst gemacht, dann fliegst du weg wie eine Milchkanne beim Milchkannenwerfen aus der Drehung. Öffnungszeit eher noch weniger weil höhere Speed. Ja das wäre es überhaupt für die Jungs, denen viel Adrenalin immer noch zu wenig ist.............) vielleicht gibt es da einen Markt?

                    beste Grüsse
                    Uli Kurrle
                    Aus dieser Beschreibung lese ich heraus, dass die Cut-Away mit hoher Wahrscheinlichkeit eine angemessene Lösung der "Retterfrass Problematik" sein könnte.

                    Das ist in meinen Augen ein ganz grosser Pluspunkt für das System!

                    Den konv. Zweitretter bräuchte man dann nur noch für genau den einen Fall: Wenn man ins Segel gefallen ist.

                    LG
                    Bernd

                    P.S: Die Frage mit dem ca. Sinken und Speed beim durchschnittlichen Cutaway-System ist noch offen

                    Kommentar


                      #70
                      AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

                      Hallo Uli,


                      Zitat von Skysport Beitrag anzeigen
                      @ audacium,

                      ich habe mich nicht verabschiedet wegen beleidigter Leberwurst. Ganz und gar nicht. Wie ich in deinem @Bernd lese gibt mir meine Verabschiedung wiederum recht. Eine Höhe von 100 m anzusetzen ist ziemlich daneben. Sorry. Wenn der Einsatzbereich nur über100 m wäre dann hätte ich es damals gleich gelassen da Geld reinzustecken. Wenn du mit den 20 m nicht leben kannst wirst du auch nie ein Cut Away aktivieren und hast die Sache leider immer noch nicht verstanden wie sie funktioniert. Das Cut Away hat nichts mit der Springerei zu tun. Ich selbst bin auch Springer - zumindest gewesen - und kann keine Parallelen feststellen. Beim Springen trennst du und solltest dich nach der Trennung stabilisieren um dann die Reserve zu ziehen. Beim Cut Away fällt das alles weg. Du ziehst nur ein einziges Mal. Der wegfliegende Hauptschirm mit vielleicht 25m² zieht dir deine Reserve raus (grösster Hilfsschirm der Welt), streckt sie und da kein Slider drin ist öffnet die Reserve in einem Wimpernschlag oder zwei.
                      Doch doch, das Prinzip habe ich schon verstanden . Mir ist auch klar, dass wir hier nicht von Abtrennen, Stabilisieren und dann Reserveoeffnen reden (wobei das uebrigens so eigentlich nicht mehr gelehrt wird, da schon zahlreiche Leute beim zu langen Stabilisieren eingeschlagen sind).

                      Es sind genau zwei Punkte, die mich bzgl. Cutaway beim Gleitschirmfliegen skeptisch stimmen, und weder die Argumente fuer das Profly-Gurtzeug noch Deine entkraeften aus meiner Sicht diese Bedenken:

                      1) Technisches Versagen der Trennvorrichtung: Ja, ich glaube Dir gerne, dass das System 100 Mal zuverlaessig funktioniert hat. Aber mechanische Systeme versagen. Je weniger desto schoener aber irgendwann versagen sie. Ich denke somit an den Fall, wo das Cutaway einfach gar nicht funktioniert oder meinetwegen nicht einmal versagt, sondern nur eine Sekunde laenger braucht zum Oeffnen. Habe ich die Trennung zu spaet eingeleitet, dann schlage ich mit noch hoeherer Sinkgeschwindigkeit ein. Jetzt wirst Du sagen "ja so eine Rundkappe oder Rogallo oeffnet auch nicht immer". Richtig. Aber im Vergleich zum Cutaway besteht entweder kein Unterschied (ich haenge in beiden Faellen noch an dem fehlfunktionierenden Gleitschirm, keine Reserve bremst meinen Fall) und im schlechtesten Fall ist beim Cutaway der Gleitschirm abgetrennt aber die Reserve noch nicht draussen, so dass ich mit deutlich erhoehter Sinkrate einschlage. Daher meine Parallele zum Springen, wo ich mir eine gewisse Mindesthoehe vorgebe, eben um ggf. mit einem zeitweiligen Versagen des Rettersystems umgehen zu koennen. Und der Unterschied zum Springen: Ich bin beim Gleitschirm sehr viel oefter in Bodennaehe als bei einer Fallschirmoeffnung, so dass mein allererstes und vorrangiges Ziel das Bremsen des Falles sein muss. Alles was das Risiko fuer einen ungebremsten Fall erhoeht - eben das Abtrennen! - moechte ich nicht in Bodennaehe erleben. DAS ist das, wo ich von Dir kein Gegenargument erkenne.

                      2) Ich bin verwickelt mit dem Gleitschirm, im duemmsten Fall merke ich es nicht einmal richtig, weil die Leinen irgendwo an meinem Gurtzeug haengen und ich in der Aufregung das nicht merke. Ich betaetige die Trennvorrichtung. Jetzt koennen in meiner Vorstellung alle moeglichen haesslichen Dinge passieren, und nein, das hat nichts mit Schlechtreden zu tun, sondern mit Vorausdenken und Abwaegen der moeglichen Risiken, alles andere finde ich reichlich unbekuemmert. Bspw. koennte der Gleitschirm sich teilweise loesen, so dass er ueberhaupt nicht mehr bremst, aber es reicht nicht zum Ausloesen der Reserve. Oder die Reserve wird teilweise ausgeloest, verwickelt sich aber sofort mit dem Gleitschirm weil er noch irgendwo am Gurtzeug haengt.

                      Passiert mir das in 100 m (wir wollen jetzt nicht ueber einzelne Meter streiten), kann ich schauen, ob ich das loesen kann oder ggf. die Zweitrettung dazuwerfen. Passiert mir das in 20 m, wie Du vorschlaegst, schlage ich ein.

                      Und nochmals der Unterschied zum Dazuwerfen einer Rettung: Wenn sie sich nicht oeffnet, stehe ich nicht schlechter da als vorher, im Gegensatz zu einer teilweise funktionierenden Cutaway Rettung. Wenn die dazugeworfene Rettung aber funktioniert (und das tut sie ja dann doch recht oft), bremst sie von Anfang an den Fall mit ab, was in Bodennaehe die erste Prioritaet ist.

                      Im uebrigen wuerde ich sogar eine Cutaway Rettung mit Hoehenvorgabe kaufen. Ich fliege eigentlich nur Akro. So eine Cutaway Rettung wuerde fuer mich u.a. das beruhigende Gefuehl darstellen, dass es nicht zu Verwicklungen mit dem Retter kommen kann, gleichzeitig waere sie auch die Aufforderung fuer mich, besonders fuer heisse Manoever konsequent viel Bodenabstand zu lassen, um eben kontrolliert und mit Zeitreserve das Cutaway betaetigen zu koennen. Das waere doch ein Sicherheitsgewinn!
                      Zuletzt geändert von audacium; 22.07.2008, 10:10.

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                        #71
                        AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

                        Hallo Mädls und Jungs.


                        Jetzt gebe ich wieder meinen Senf dazu....
                        1. Der geworfene (egal welcher) Retter ist der gute...
                        2. Da schreiben jetzt 10 Leute die sich mit dem Thema beschäftigen...
                        Dem Rest der Piloten ist das wuscht... Ich wette, dass 80% der Piloten nicht wissen wie
                        ihr Retter heißt, 90% nicht welchen Gewichtsbereich er hat und 95% wieviel erwartetes Sinken
                        sie im besten Fall (keine Schere) habe werden...
                        Weter geht´s 20% der Piloten lassen ihren Retter nie packen, 80% können ihn nicht selber ins Gz einbauen, 95% haben keinen Tau wie man ihn packt, 80% haben keine K-Prüfung machen dürfen, 30% könnten ihn wahrscheinlich gar nicht auslösen...

                        Dem Retter wird einfach keine Beachtung geschenkt. Und solange man um 2599.- eine Komplette Ausrüstung bekommt (Schirm, Gurt, Retter, Helm) wirst man niemanden (leider) ein GZ/RT Trennkombi weißmachen die wahrscheinlich in Serie an die 1500.- kosten wird...

                        Und: das ist von mir provokativ- ich weiß, nichts gegen euch Schreiber hier, weil ihr seit ja diejenigen die sich damit befassen...

                        My Cents: Rundkappe (und 7Up, etc..) für die Masse, die nach ihrer Ausbildung mehr verlernt als dazulernt...
                        Rogallos für alle die, die sich damit beschäftigen - hier würde ich mal eine Auslösung über Wasser und dann im Winter über einem großen Feld bei gut Neuschnee empfehlen. Über Wasser (mit Funk) wirfts jeder... Aber über Grund ist die Hemmung deutlich größer...

                        LG Martin (der im besten Fall mit 5,5m/sec runterkommt, wenn er ohne 2.Retter fliegt)
                        Wenn manche Beiträge von Fhelren nru so strorzen...
                        Die habe ich dann mit meinem total versifften Laptop geschrieben...

                        Kommentar


                          #72
                          AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

                          Zitat von sny Beitrag anzeigen
                          Rogallos für alle die, die sich damit beschäftigen - hier würde ich mal eine Auslösung über Wasser und dann im Winter über einem großen Feld bei gut Neuschnee empfehlen. Über Wasser (mit Funk) wirfts jeder... Aber über Grund ist die Hemmung deutlich größer...
                          Versprochen - wird gemacht, dokumentiert usw. sobald ich den neuen Rogallo mein Eigen nenne kann
                          Hemmungen hab ich dann keine mehr wenn ich weiss, dass ich das Teil steuern kann.

                          Kommentar


                            #73
                            AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

                            Zitat von sny Beitrag anzeigen
                            hier würde ich mal eine Auslösung über Wasser und dann im Winter über einem großen Feld bei gut Neuschnee empfehlen. Über Wasser (mit Funk) wirfts jeder... Aber über Grund ist die Hemmung deutlich größer...
                            Also das mit dem "freiwillig" werfen über Grund bei Neuschnee würde ich mir schon genau überlegen. Wasser ist im Zweifelsfall immer noch weicher und nachgiebiger wie evtl. Neuschnee und der darünterliegende Grund.

                            Und dann kannst Du Dein Gedankenspiel weiterspinnen: über felsdurchsetztem Gelände ist die Hemmung deutlich größer als über Grund bei Neuschnee!

                            Das wichtigste ist meiner Meinung das Wissem um das Potential der Rettung, dass diese - rechtzeitig und beherzt geworfen - Dir in einer kniffligen Situation besser helfen kann als die Versuche, eine hoffnungslose Situation mit dem Schirm lösen zu wollen. Das sollte einem stets präsent und klar sein.

                            Und das beherzte und schnelle Werfen der Rettung kann man sehr gut im Turnhallentraining üben.

                            Denn die Unfallstatistik zeig sehr deutlich, dass es mehr schwere Unfallfolgen durch das Nichtauslösen der Rettung gab als durch eine geworfene Rettung.

                            Dass selbst bei geworfener Rettung noch ein Restrisiko besteht, ist klar.

                            Zusätzlich sollte man unbedingt mal in einem Sicherheitstraining über Wasser die Rettung werfen, damit man auch mal ein Gefühl dafür bekommt, wie sich das an der Rettung anfühlt.

                            Ich hab beim Dani am Walensee einmal freiwillig die Rettung aus einem gehaltenen Klapper, nachdem der Schirm schon richtig Fahrt aufgenommen hatte und ich die Fliehkräfte deutlich zu spüren bekam, die Rettung geworfen. Und das war ein unglaublich beruhigendes Gefühl, nach solch einer rasanten Situation relativ sanft an der Rettung zu hängen. Diese positive Erfahrung hat mir die Hemmschwelle zum Rettungsgriff nochmals deutlich heruntergesetzt.

                            Gruß

                            H.-P.

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                              #74
                              AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

                              Noch ein Nachteil des Cut-Aways: Mit dem Hauptschirm bleiben viele in Bäumen hängen, wenn der Retterabgang über Wald erfolgt. Der Hauptschirm ist m. E. der bessere Anker als der Retter und vor allem eben ein zusätzlicher. Wenn er weg ist, bleibst Du damit auch nicht hängen. Und Gott weiß wie viele Piloten schon von Bäumen aufgefangen wurden...

                              Soll jetzt keine Sammlung von Gegenargumenten werden, aber ist mir halt grad eingefallen *hüstel* ;-)

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                                #75
                                AW: Rettungsschirm! Welcher ist zu empfehlen?

                                Zitat von joerghelmut Beitrag anzeigen
                                Nochmal zum 7up:
                                Mir hat der 7up bereits das Leben gerettet, nachdem ich turbulenzbedingt und falschreaktionsbedingt in meiner Kappe saß. Der über mir fliegende Pilot bescheinigte äußerst geringes Pendeln. Mir selbst ist aufgefallen, dass es kaum einen Eröffnungs"stoß" gab, sondern die Öffnung rasch und sanft erfolgte. (Öffnung bei ca. 20m/sec Fallgeschwindigkeit)
                                Dass ich mir 2 Lendenwirbel stauchte, liegt einzig daran, dass ich mit gestrecktem Bein gelandet bin.

                                Hierauf wird in der Schulliteratur viel zu wenig hingewiesen:
                                Die Landung am Retter ist zu vergleichen mit einem Sprung aus 1,5 m Höhe. (+/-)

                                Aber: Springe ich von einer 1,5 m hohem Mauer, bin ich innerlich vorbereitet: springen quasi = landen.
                                Beim Retterabgang kann man aber kaum erkennen, wann man eigentlich landet. Plötzlich ist man da. (Liegt an der Perspektive - erst auf den letzten Metern wird alles richtig schnell groß)


                                Mein Praxistipp also:

                                7up = sehr empfehlenswert

                                Aber: "Landetechnik" nach Retterwurf noch wichtiger!!! Keinesfalls instinktmäßig die Beine in "Abwehrhaltung" strecken!!! Sondern: Beine leicht anwinkeln, Körperspannung zeitig aufbauen, Landung möglichst auf den Füßen, dann über Protektor abrollen.

                                Jörg
                                Hallo Jörg,
                                super, endlich mal kein "Rettungs"-Theoretiker, sondern ein aufschlussreicher Erfahrungsbericht!

                                Die SevenUP in L nennt sich nun auch seit Sonntag mein Eigen .
                                Der Thread hat sich auf jeden Fall zwecks Abwägung von Pro´s und Con´s gelohnt.

                                Viele Grüße und sichere Flüge,

                                Stefan

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