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Oberarmbruch nach Drachencrash

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    Oberarmbruch nach Drachencrash

    Hallo zusammen,

    beim Lesen der aktuellen DHV-Unfallstatistik (Ausgabe 155) kann man den Eindruck gewinnen, dass einem als Drachenflieger bei einem Crash eigentlich nichts anderes als ein Oberarmbruch passieren kann. Andere Verletzungen (die tödlich verlaufenden Unfälle mal ausgenommen) tauchen praktisch nicht auf.

    Mir ist allerdings nicht hundertprozentig klar, wie diese Brüche zustande kommen, und ob man sich nicht dagegen schützen kann. Schlägt der Steuerbügel von innen auf die breit gehaltenen Arme des Piloten, wenn der durch's Trapez pendelt oder prallt er von außen dagegen, wenn der Pilot die Arme am Körper hat? Möglicherweise gibt der Arm ja auch nach, wenn er auf Druck beansprucht wird, weil der Pilot die Steuerbügel nicht loslässt. Könnte man sich durch eine Art Schutz wie beim Eihockey oder Motocross dagegen schützen?

    Bitte eure Meinung dazu.

    Gruß,
    Christoph

    #2
    AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

    Lies mal zum Beispiel hier.



    Gruß
    Udo, der eigene Erfahrungen hat

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      #3
      AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

      Habe gerade den von Udo zitierten Faden nochmal angeschaut, dazu my 2 Cents:

      - Kann man rechtzeitig erkennen, dass man den Steuerbügel loslassen muss? Wohl nicht immer, aber oft. Ich weiß häufig deutlich vor dem Scheppern, dass ich die Landung vermasselt habe: Zu spät oder zu zögerlich gedrückt, ich laufe mit, stolpere oder bremse zu früh, der Drachen geht auf die Nase - loslassen. Ich bin im Endanflug zu langsam; der leichte Seitenwind hebt mir den Flügel (alles Kardinalfehler, die nicht sein müssen, aber passieren!), der Drachen schmiert zur anderen Seite - loslassen. Kostet Steuerbügel, rettet Oberarmknochen.
      Nochmal: Ich glaube schon, dass es Fälle gibt, wo man die Notwendigkeit des Loslassens nicht rechtzeitig erkennen kann. Aber häufig kann man es doch, und deshalb lohnt es sich, das Loslassen mental zu trainieren.

      - Ich glaube trotz der dortigen Analyse des Torsionsbruchs, dass relativ "weiche" Steuerbügel (im Gegensatz zu "Schwertern" wie z.B. seinerzeit denen von Airwave) das Verletzungsrisiko vermindern. Nur selten dürfte der Kraftvektor, der vom Steuerbügel ausgeht, genau die Richtung der Profilsehne des Trapezrohrprofils haben (in diesem Fall dürften alle profilierten Rohre wenig nachgeben). Wenn die Kraft vom Steuerbügel aber etwas schräg zur Profilsehne und damit auch schräg zur Rohrrichtung auf den Arm einwirkt, kann die Verformung eines weichen Steuerbügels eintreten, bevor der Oberarm seine Belastungsgrenze überschritten hat.
      Nur meine hausgemachte Theorie... Und wiederum: Natürlich ist das kein perfekter Schutz, wie Udos Erfahrung mit runden (!) Trapezrohren zeigt. Trotzdem wollte ich nicht mit den steifen "Schwertern" unterwegs sein.

      - Und: Ich falle eben doch gegen den Steuerbügel, und zwar gerade wenn und weil ich vor dem Einschlag losgelasssen habe. Und dann bin ich froh, wenn der Steuerbügel nachgibt.

      HAPPY LANDINGS
      Carsten
      (der mit so einem Beitrag bestimmt das Schicksal herausgefordert hat...)
      Zuletzt geändert von czuelch; 11.01.2009, 22:01. Grund: Ergänzung

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        #4
        AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

        Carsten,

        ich fliege seit dem nur noch mit Aerosafe-Bügeln, nur glaube ich auch nicht wirklich dass es was bringt. Es ist sicher die Torison, ich kann Dir gern mal das Röntgenbild zeigen.

        Gruß
        Udo

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          #5
          AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

          Schon klar - ich sehe schon, dass die typische Drachenfliegerverletzung ein Oberarm-Torsionsbruch ist. Ich hätte eben die Hoffnung, dass ein insgesamt biegeweicherer Steuerbügel auch das Risiko eines Torsionsbruchs vermindern kann (ohne es ausschließen zu können). Mir geht es nicht nur um die Endkante, sondern um die Biegeweichheit des Steuerbügels insgesamt.
          Und wie gesagt, man muss die beiden Punkte zusammen sehen: Wenn's geht loslassen - und dann gegen einen möglichst leicht verformbaren Steuerbügel prallen, der die Energie aufnimmt.

          Die Aerosafe-Bügel finde ich beim Halten am Start genial.

          Gruß
          Carsten
          Zuletzt geändert von czuelch; 11.01.2009, 22:17.

          Kommentar


            #6
            AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

            Loslassen lohnt sich mental zu trainieren.
            Wirklich, es geht.
            Angehängte Dateien

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              #7
              AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

              Dirk,
              das ist das Nachher-Bild, das vor der OP ist interessanter. Ich müsste erst Scannen und das geht nur im Office, also heute nicht mehr.

              Das mit dem loslassen ist so eine Sache, man ist halt darauf eigestellt den Drachen bis zu allerletzt kontrollieren zu wollen. Und als es bei mir damals passierte war es mir nicht unbedingt vorher bewußt, es ging so verflucht schnell. Mein Fehler ist eher der gewesen, dass ich zu spät auf den Gedanken kam den Drachen über dem Boden abzufangen und so mit viel zu hoher Geschwindiglkeit eingebombt bin, dass dies nicht mehr passiert, daran will ich eher arbeiten.

              Gruß
              Udo
              Zuletzt geändert von UdoH; 11.01.2009, 22:56.

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                #8
                AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

                Hallo Udo,
                na die Bruchverläufe sind recht gut zu sehen; wollte damit zeigen, das so ein Arm beim Crash und Festhalten eben auf Scherung und Drehung belastet wird, und dafür ist er einfach nicht gebaut.
                Bitte glaub mir: beim Flexi ist das Loslassen egal mit welcher Geschwindigkeit das beste Mittel. Wenn Räder dran sind, schlittert das Teil oft noch auf dem Boden aus, auch wenn die Richtung nicht genau stimmt.
                Beim Starren ist da Vorsicht geboten, da er sehr kurz ist (Streckung) und der Kopf bis zur Nase durchpendeln kann.
                Ist übrigens nicht mein Arm; der andere war auch gebrochen. Es wäre mit Loslassen nichts passiert.

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                  #9
                  AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

                  Ich glaube Dir das Dirk, ich hatte die Frage ja auch nicht gestellt. Ich weiß aber schon auch wie schwer das rechtzeitige loslassen sein kann.

                  Gruß
                  Udo

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                    #10
                    AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

                    Hallo Crash-Lander,

                    mich würde interessieren ob bei Oberarmbrüchen häufig weitere Komplikationen auftreten. Bitte berichtet mal.
                    Auch ich habe mir bei einer schlechten Landung den Oberarm gebrochen. Im Krankenhaus hatte ich die Wahl zwischen einem herkömmlichen Gips und einem Markknochennagel. Leider hatte ich mich für letzteres entschieden. Als ich aus der Narkose erwachte hatte ich eine Radialis-Parese (Fallhand, Lähmung des Radialis-Nervs). Ich hoffe nicht, daß ich mir nochmals die Gräten breche, aber falls doch, wüsste ich gerne wie groß die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen ist.

                    Gruß
                    Hans

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                      #11
                      AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

                      Die oben beschriebenen Bruchoperationen sind incl. Entfernung des Metalls ohne Komplikationen verlaufen, ohne Einschränkung der Beweglichkeit. Es bleiben Narben und gewisse Wetterfühligkeit.
                      Ich wüsste nicht wie man eine Statistik hinbekommen sollte; letztlich müssten da die Versicherer Daten zur Verfügung stellen.

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                        #12
                        AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

                        Hallo Hans,
                        also bei mir war es so ähnlich wie auf dem Röntgenbild vom Dirk. Eine Metallplatte und Schrauben außerdem hatten die noch an mehreren Stellen ein Drahtgerödel drum geflochten. Ich hatte damals wenig Möglichkeiten mir die Technik auszusuchen. Das ganze passierte im Sommer 2004 in Südfrankreich. Ein Jahr später lies ich die Platte bei der hiesigen Uniklinik wieder entfernen, die liegt jetzt daheim in der Glasvitrine :-). Der Operateur, der sie entfernt hatte, sagte mir aber dass er sehr vorsichtig sein musste, um den Radialisnerv nicht zu beeinträchtigen.

                        Heute habe ich auf der Oberseite des Unterarms noch einen schmalen Streifen, da kann mich wer mit einer Nadel picksen und ich werde es nicht spüren. Das betrifft aber nur die Oberste Hautschicht, sonst ist mal abgesehen von einer hässlichen Narbe aber alles schon lang wieder im grünen Bereich.

                        Gruß
                        Udo

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                          #13
                          AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

                          Auch wenn diese Metallschrauberei immer hochgelobt wird, würde ich trotzdem versuchen darauf zu verzichten, selbst wenn die Heilung mit Gips etwas länger dauert.

                          Zum Einen gibts immer hässliche Narben, zum Anderen muss der Plunder auch irgendwann wieder raus.
                          Gerade bei Marknägeln kann es bei einem erneuten Bruch passieren, dass der Knochen der Länge nach aufplatzt wie eine Wurst in der Bratpfanne. Sowas heilt natürlich besonders schlecht.

                          Mit wurde von der Metallentfernung abgeraten eben wegen der Gefahr einer Radialisparese. Und ein halbes Jahr "Hoschi-Hand" hatte ich schonmal, deshalb hab ichs auch nicht machen lassen. Stört auch nicht weiter.
                          http://www.vimeo.com/SaschaN
                          https://www.facebook.com/saschan.hg
                          https://www.youtube.com/channel/UC7lgX90a3BVgwoYzNZLRMIg

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                            #14
                            AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

                            Hallo,

                            ich habe mir 2002 trotz Aerosaverohren den rechten Oberarm gebrochen. Ich hatte dann einen normalen Gips, so um den Oberkörper rum. Ist aber schlecht verheilt, denn 5 Monate später habe ich mir bei einer harmlosen Belastung den Oberarm an der selben Stelle wieder gebrochen. Danach kam eine Platte rein, 3 Schrauben über und drei Schrauben unter der Bruchstelle. Ist wesentlich schneller und besser verheilt. Platte raus war eine ambulante OP. Aus diesem Grund hätte ich bisher jedem zu Metall geraten, aber was ich jetzt hier lese, mit Lähmungen und so, relativiert das etwas.
                            Mit dem loslassen ist das so eine Sache. Ich hätte damals nicht gedacht, das es so endet, ich habe bis zum Schluß gedacht, das ich noch etwas retten kann.

                            Bernd

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Oberarmbruch nach Drachencrash

                              Hallo Leute,

                              ich kenne auch jemanden, der vor 10 Jahren durchs Trapez gesaust war.
                              In der Klinik hatte man ihn damals dann vor die Wahl gestellt: Gipskorsett oder Operation.
                              Als Vor- und Nachteil wurde ihm damals aufgelistet:
                              Bei Gipskorsett dauert die Heilung länger und es kommt zu einer Versteifung der Schulter.
                              Bei der Operation: Es müssen zwei Operationen gemacht werden. Einmal rein und einmal raus. Dafür kann frühzeitig mit der Gymnastik begonnen werden und die Versteifung der Schulter kann fast vermieden werden.
                              Als besonderer Vorteil der Operation wurde ihm die frühe Arbeitsfähigkeit genannt.

                              Da dem Flieger die frühe Arbeitsfähigkeit übel aufgestoßen war und er die Risiken von Operationen gescheut hat, wurde er auf eigenen Wunsch eingegipst.
                              Als er dann mit dem Monstergips im Fliegercamp aufgetauchte, sorgte er für Aufsehen.

                              Auf dem Stellplatz nebenan lag ein Chirurge, der sich seine Röntgenbilder anschaute. Dessen Kommentar war: „Auf Anweisung meines Professors müssen wir in unserer Klinik so was grundsätzlich operieren. Ich gebe Dir aber einen Tipp – lass Dich nur nicht operieren.“
                              Der Kollege hat nach vier Tagen Gips einen Verband bekommen und konnte mit Gymnastik anfangen. Trotzdem war eine Versteifung des Schultergelenkes schon eingetreten. Er hat dann im Laufe der Zeit so hundert mal eine Krankengymnastik bekommen.
                              Wenn er den Arm heute auf den Rücken dreht und versucht die Hand Richtung Schultergelenk zu bewegen, so sieht man eine geringe Einschränkung, die geblieben ist.
                              Aus heutiger Sicht würde er den Gips aber immer wieder den zwei Operationen vorziehen.
                              Was kostet schon ein Kilo Gips?

                              Nur 6 Wochen später ist der Kollege wieder in Neumagen geflogen. Es war wichtig für den Kopf!
                              Seit dem landet der Kollege nur noch im Notfall stehend und zieht grundsätzlich Radlandungen vor.

                              Hans

                              PS.: Ein kleines Bild aus Hinterweiler:
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