Streckengurtzeug Skywalk RANGE(1):
Das Tube-Problem ist nicht ganz neu, daher und in Ermangelung einer Alternative unsere Anleitung zum Bau einer dauerhaft funktionierenden Lösung.
Warum der Tube undicht wird, dazu unten für Interessierte mehr.
Benötigtes Material:
- Drachenstoff / Spinnaker (88 cm x 26 cm), oder die Ummantelung vom bestehenden Tube nutzen
- Fahrradschlauch 20“ (Klapprad) mit Dunlop-Ventil (Autoventil), Innenventil ausgeschraubt !!!
- 2 Kabelbinder guter Qualität 5 cm bis 10 cm
- Gewebeschlauch 10cm (Durchmesser innen 6mm, außen 10mm)
- Wenn vorhanden, 1ml 5-Minuten-Epoxi
- Ca. 30 Minuten Arbeitsaufwand
Tipp: Vor dem Ausbau des Tubes bitte ein Stück Kordel am Ende des Tubes befestigen(die Kordel wird durch den Ausbau vom Tube in die Führung eingezogen), diese Kordel hilft nachher ungemein bei der Montage/Einbau im Gurtzeug! Wer die Kordel vergisst, der darf sich auf lustige 30 Minuten Fummelarbeit freuen.
Neubau (Austausch Innenschlauch weiter unten):
Zuschneiden einer Stoffbahn aus Spinnakerstoff aus dem Drachenbau
Länge ca. 88 cm, Breite ca. 14cm (5,5cm plus Naht)
kleine Reststücke 3 x 3 cm für die Ventildurchführung zuschneiden
Loch für Ventil anzeichnen und die beiden kleinen 3x3 cm Stücke „innen“ annähen, Abstand für die Ventildurchführung von der Außenseite ca. 15cm verwenden (überstehender Mantel kann später gekürzt werden). Keine Zick-Zack-Nähte verwenden, Stichabstand ca. 1,5 bis 2, Faden aus Polyester 80 bis 35 Garn verwenden.
Für die Naht auf der Stoffbahn ca. 1cm vom Rand einen Strich anzeichnen, der Strich hilft bei der Ausführung der Naht, wer es ohne Anzeichnen kann, das geht auch, nur müssen im fertig genähten Mantel innen 5,5 cm lichte Breite vorhanden sein, sonst passt der Schlauch nicht rein.
Loch für Ventil mit einem Lötkolben einschmelzen (dann franst der Stoff nicht aus).
Mantel-Außennaht nähen(die beiden 3x3cm Verstärkungen sollten dabei innen liegen) und jetzt den Schlauch einziehen, der Abstand von Ventilmitte zur Außenkante sollte nach Einziehen des Schlauchs 12 cm am Schlauch gemessen betragen.
Mantelenden doppelt vernähen und überstehenden Mantel abschneiden.
Der 20"-Schlauch ist werkseitig mit entsprechendem Ventileinsatz versehen, diesen unbedingt herausnehmen !!!
Wer ein Stück Gewebeschlauch und einen Pumpball besitzt, kann diese jetzt anbringen, Gewebeschlauch mit Heißluftgebläse oder sanfter Flamme anwärmen und auf den Dunlop-Ventilschaft bis an den Schlauch pressen. Besitzer eines Kegelsenkers können den Gewebeschlauch innen leicht senken/anschrägen, so ist das Aufschieben wesentlich einfacher.
Gewebeschlauchlänge anpassen, Pumpball einstecken und vorher mit etwas 5-Minuten-Epoxi die entsprechende Stelle am Pumpball einstreichen (dient nur zur Sicherheit, es funktioniert auch ohne). Mit Kabelbindern Gewebeschlauch sichern und überstehende Enden der Kabelbinder so abschneiden, dass keine scharfen Kanten entstehen.
Tube einbauen und freuen.
Umrüstung Tube: (Austausch Innenschlauch)
Letztendlich gleiches Prozedere wie oben, aber es wird der Pumpball, das passende Stück Gewebeschlauch und der Außenmantel verwendet und nur eine neuer 20“ Schlauch eingezogen, die Enden neu vernäht, Pumpball und Kabelbinder anbringen und fertig.
Beim Vernähen mit einer Nähmaschine hilft ein Reißverschlussfuß, damit kann man recht nah an den Schlauchenden nähen. Bitte nicht in den Schlauch nähen, aber das sollte klar sein.
Neu verkleben:
Erneutes Verkleben wird wenig bis keine Lösung bringen, die Klebestelle ist einer hohen Belastung ausgesetzt und nur wirklich fettfreie Enden (Aceton verwenden) können unter Druck (Schraubzwinge) und bei 60-70°C (Backofen) neu vulkanisiert werden.
Wer es trotzdem versuchen möchte, nur zu .
Fotos von zwei komplett neu gebauten Tubes mit Detailaufnahmen / Pumpball aus der Medizintechnik (4,50 €) / mit 5-Minuten-Epoxi verklebt / Gewebeschlauch aus dem Baumarkt
Original Tube:
Selbstbau-Tube:
Vorgeschichte:
Seit August 2009 fliegen mittlerweile alle drei Piloten bei uns im Team das Skywalk RANGE(1), leider war bei allen 3 GZ’s der Tube nach der ersten Verwendung defekt. Zu großer Druck könnte man jetzt sagen, aber nach dem ersten defekten Tube pumpt man automatisch etwas vorsichtiger auf und per Hand sind maximal 0,5 bar Druck erreichbar.
Beim Skywalk RANGE(1) Streckengurtzeug, gebaut bei AVA, wird eine etwas anfällige Technik zum Strecken des Heckteils -ein so genanter Tube- eingesetzt.
Verwendet wird ein Fahrradschlauch, welcher an den Enden abgeschnitten wurde und dann „irgendwie verklebt“ wurde, soweit der Plan, von fachgerecht vulkanisiert kann bei unseren 3 RANGE(1) nicht die Rede sein. Wie das bei AVA geklebt wurde ist mir schleierhaft. Kaum aufgepumpt, erfolgt unweigerlich ein leises Zischen und die Klebung ist auseinander und damit der Schlauch undicht und Essig mit der Heckteilstreckung. Bei unserem in März 2010 gelieferten und 3. RANGE(1) waren die Enden ordentlich vulkanisiert, aber leider hat man bei der Pressung den Schlauch gleich mit einem neuen Loch beschädigt, also auch undicht.
Also ausbauen, vom genähten Mantel und Formgeber befreien, selbst neu verkleben und wieder einnähen? Das Ergebnis war aus meiner Sicht vorhersehbar, das wird so nicht dauerhaft halten. Also Kabelbinder um die Enden vom Tube knebeln und als Übergangslösung benutzen. Auf Dauer schafft es das zentrale Problem nicht aus der Welt, hilft aber für ein paar Flüge.
Es würde mich unberührt lassen, wenn es sich bei der „aufgepumpten“ Technik für das Heck und der Undichtigkeit um einen Einzelfall handeln würde, aber leider habe ich fast ausschließlich Piloten an diversen Startplätzen bei Wettbewerben mit schlaffem Heckteil fliegen gesehen und kannte zu dem Zeitpunkt die Ursache nur noch nicht. Die Klebestelle wird durch den Aufpumpdruck stark belastet und das scheint die Ursache selbst zu sein.
Skywalk ist natürlich sehr kundenfreundlich und schickt einen neuen und getesteten Tube kostenfrei zu. Nichts anderes hätte ich erwartet.
Qualitätsorientierter wäre gewesen, nur GZ’s mit getestetem Tube an die Kunden zu versenden, das konnten wir in 3 von 3 Fällen leider nicht feststellen. Ob der Austausch über Skywalk eine dauerhafte und haltbare Lösung ist? Dazu darf sich jeder gern eine eigene Meinung bilden.
Im aktuellen RANGE2 wird anstelle des Tubes eine andere Technik verwendet (Lexanstreifen) um das Heck sauber zu strecken.
Ach ja, hat einer der RANGE(1)-Piloten ein deutsches Handbuch zum GZ bekommen? Oder lagen 2 Bummelhaken bei?
Würde mich mal interessieren.
Allways happy Landings
Udo
Das Tube-Problem ist nicht ganz neu, daher und in Ermangelung einer Alternative unsere Anleitung zum Bau einer dauerhaft funktionierenden Lösung.
Warum der Tube undicht wird, dazu unten für Interessierte mehr.
Benötigtes Material:
- Drachenstoff / Spinnaker (88 cm x 26 cm), oder die Ummantelung vom bestehenden Tube nutzen
- Fahrradschlauch 20“ (Klapprad) mit Dunlop-Ventil (Autoventil), Innenventil ausgeschraubt !!!
- 2 Kabelbinder guter Qualität 5 cm bis 10 cm
- Gewebeschlauch 10cm (Durchmesser innen 6mm, außen 10mm)
- Wenn vorhanden, 1ml 5-Minuten-Epoxi
- Ca. 30 Minuten Arbeitsaufwand
Tipp: Vor dem Ausbau des Tubes bitte ein Stück Kordel am Ende des Tubes befestigen(die Kordel wird durch den Ausbau vom Tube in die Führung eingezogen), diese Kordel hilft nachher ungemein bei der Montage/Einbau im Gurtzeug! Wer die Kordel vergisst, der darf sich auf lustige 30 Minuten Fummelarbeit freuen.
Neubau (Austausch Innenschlauch weiter unten):
Zuschneiden einer Stoffbahn aus Spinnakerstoff aus dem Drachenbau
Länge ca. 88 cm, Breite ca. 14cm (5,5cm plus Naht)
kleine Reststücke 3 x 3 cm für die Ventildurchführung zuschneiden
Loch für Ventil anzeichnen und die beiden kleinen 3x3 cm Stücke „innen“ annähen, Abstand für die Ventildurchführung von der Außenseite ca. 15cm verwenden (überstehender Mantel kann später gekürzt werden). Keine Zick-Zack-Nähte verwenden, Stichabstand ca. 1,5 bis 2, Faden aus Polyester 80 bis 35 Garn verwenden.
Für die Naht auf der Stoffbahn ca. 1cm vom Rand einen Strich anzeichnen, der Strich hilft bei der Ausführung der Naht, wer es ohne Anzeichnen kann, das geht auch, nur müssen im fertig genähten Mantel innen 5,5 cm lichte Breite vorhanden sein, sonst passt der Schlauch nicht rein.
Loch für Ventil mit einem Lötkolben einschmelzen (dann franst der Stoff nicht aus).
Mantel-Außennaht nähen(die beiden 3x3cm Verstärkungen sollten dabei innen liegen) und jetzt den Schlauch einziehen, der Abstand von Ventilmitte zur Außenkante sollte nach Einziehen des Schlauchs 12 cm am Schlauch gemessen betragen.
Mantelenden doppelt vernähen und überstehenden Mantel abschneiden.
Der 20"-Schlauch ist werkseitig mit entsprechendem Ventileinsatz versehen, diesen unbedingt herausnehmen !!!
Wer ein Stück Gewebeschlauch und einen Pumpball besitzt, kann diese jetzt anbringen, Gewebeschlauch mit Heißluftgebläse oder sanfter Flamme anwärmen und auf den Dunlop-Ventilschaft bis an den Schlauch pressen. Besitzer eines Kegelsenkers können den Gewebeschlauch innen leicht senken/anschrägen, so ist das Aufschieben wesentlich einfacher.
Gewebeschlauchlänge anpassen, Pumpball einstecken und vorher mit etwas 5-Minuten-Epoxi die entsprechende Stelle am Pumpball einstreichen (dient nur zur Sicherheit, es funktioniert auch ohne). Mit Kabelbindern Gewebeschlauch sichern und überstehende Enden der Kabelbinder so abschneiden, dass keine scharfen Kanten entstehen.
Tube einbauen und freuen.
Umrüstung Tube: (Austausch Innenschlauch)
Letztendlich gleiches Prozedere wie oben, aber es wird der Pumpball, das passende Stück Gewebeschlauch und der Außenmantel verwendet und nur eine neuer 20“ Schlauch eingezogen, die Enden neu vernäht, Pumpball und Kabelbinder anbringen und fertig.
Beim Vernähen mit einer Nähmaschine hilft ein Reißverschlussfuß, damit kann man recht nah an den Schlauchenden nähen. Bitte nicht in den Schlauch nähen, aber das sollte klar sein.
Neu verkleben:
Erneutes Verkleben wird wenig bis keine Lösung bringen, die Klebestelle ist einer hohen Belastung ausgesetzt und nur wirklich fettfreie Enden (Aceton verwenden) können unter Druck (Schraubzwinge) und bei 60-70°C (Backofen) neu vulkanisiert werden.
Wer es trotzdem versuchen möchte, nur zu .
Fotos von zwei komplett neu gebauten Tubes mit Detailaufnahmen / Pumpball aus der Medizintechnik (4,50 €) / mit 5-Minuten-Epoxi verklebt / Gewebeschlauch aus dem Baumarkt
Original Tube:
Selbstbau-Tube:
Vorgeschichte:
Seit August 2009 fliegen mittlerweile alle drei Piloten bei uns im Team das Skywalk RANGE(1), leider war bei allen 3 GZ’s der Tube nach der ersten Verwendung defekt. Zu großer Druck könnte man jetzt sagen, aber nach dem ersten defekten Tube pumpt man automatisch etwas vorsichtiger auf und per Hand sind maximal 0,5 bar Druck erreichbar.
Beim Skywalk RANGE(1) Streckengurtzeug, gebaut bei AVA, wird eine etwas anfällige Technik zum Strecken des Heckteils -ein so genanter Tube- eingesetzt.
Verwendet wird ein Fahrradschlauch, welcher an den Enden abgeschnitten wurde und dann „irgendwie verklebt“ wurde, soweit der Plan, von fachgerecht vulkanisiert kann bei unseren 3 RANGE(1) nicht die Rede sein. Wie das bei AVA geklebt wurde ist mir schleierhaft. Kaum aufgepumpt, erfolgt unweigerlich ein leises Zischen und die Klebung ist auseinander und damit der Schlauch undicht und Essig mit der Heckteilstreckung. Bei unserem in März 2010 gelieferten und 3. RANGE(1) waren die Enden ordentlich vulkanisiert, aber leider hat man bei der Pressung den Schlauch gleich mit einem neuen Loch beschädigt, also auch undicht.
Also ausbauen, vom genähten Mantel und Formgeber befreien, selbst neu verkleben und wieder einnähen? Das Ergebnis war aus meiner Sicht vorhersehbar, das wird so nicht dauerhaft halten. Also Kabelbinder um die Enden vom Tube knebeln und als Übergangslösung benutzen. Auf Dauer schafft es das zentrale Problem nicht aus der Welt, hilft aber für ein paar Flüge.
Es würde mich unberührt lassen, wenn es sich bei der „aufgepumpten“ Technik für das Heck und der Undichtigkeit um einen Einzelfall handeln würde, aber leider habe ich fast ausschließlich Piloten an diversen Startplätzen bei Wettbewerben mit schlaffem Heckteil fliegen gesehen und kannte zu dem Zeitpunkt die Ursache nur noch nicht. Die Klebestelle wird durch den Aufpumpdruck stark belastet und das scheint die Ursache selbst zu sein.
Skywalk ist natürlich sehr kundenfreundlich und schickt einen neuen und getesteten Tube kostenfrei zu. Nichts anderes hätte ich erwartet.
Qualitätsorientierter wäre gewesen, nur GZ’s mit getestetem Tube an die Kunden zu versenden, das konnten wir in 3 von 3 Fällen leider nicht feststellen. Ob der Austausch über Skywalk eine dauerhafte und haltbare Lösung ist? Dazu darf sich jeder gern eine eigene Meinung bilden.
Im aktuellen RANGE2 wird anstelle des Tubes eine andere Technik verwendet (Lexanstreifen) um das Heck sauber zu strecken.
Ach ja, hat einer der RANGE(1)-Piloten ein deutsches Handbuch zum GZ bekommen? Oder lagen 2 Bummelhaken bei?
Würde mich mal interessieren.
Allways happy Landings
Udo
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