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Turbulenzen am Montag, warum bei Abschirmung

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    #76
    AW: Turbulenzen am Montag, warum bei Abschirmung

    Zitat von ctz Beitrag anzeigen
    Ich erlaube mir hier einen kleinen "Schubser".... Finde das Thema zu interessant
    Lieber Claudio,
    Du beantwortest Dir Deine "offenen Fragen" weitgehend selber.
    Dieser Thread wurde eröffnet, um eine bestimmte für´s Freifliegen wichtige Wetterlage zu hinterfragen, und das ist hinreichend geschehen.

    Die Wetterlehrbücher aus der obenstehenden Liste schreibt auch niemand gerne für Dich ab.
    Du hast auch schon selber gemerkt, dass die Wetterkarte aus der Zeitung manchmal zu wenig Infos enthält.
    Ein Beispiel, wo die Hirlam Karten an ihre Grenzen stoßen hatten wir gemeinsam beobachtet.
    Dabei haben wir ein empfehlenswertes Vorgehen verfolgt.

    Wenn Du also einen eigenen Erfahrungsschatz zu Deiner Region aufbauen willst,
    solltest Du in drei Stufen vorgehen: Vorhersagen (Forecast), Kurzfristvorhersagen (Nowcast), und Meßwerte (Debriefing).

    Ich schaue dazu am Donnerstag die Vorhersagen für´s Wochenende und plane ob, wo und mit welchem Flügel ich Fliegen gehe (Forecast).
    Am Morgen vor der Auffahrt zum Startplatz schaue ich mir Wettermeldungen (Wind, Höhenwind, Regenradar, Satellitenfilm) und neueste Vorhersagen an (Nowcast).
    Wenn ich dann beim Fliegen gemerkt habe, wie es war, schaue ich nach was war: Windmeßwerte, Radar, Wolken (Debrief).

    Die Möglichkeiten und Grenzen sehen für unsere Region (deutsche Mittelgebirge) bestimmt etwas anders aus, als für Dich in der Schweiz.
    Für mich als Drachenflieger anders, als für Gleitschirm-Flugversuche.
    Du bist möglicherweise willig ein anderes Maß an Risiko zu akzeptieren, als ich.

    Darum kann man in der Flugwetter-Beurteilung nur sehr wenig allgemeinverbindliche Aussagen treffen,
    wie "Kein Fliegen bei Gewitter", oder "nicht fliegen bei Föhn", oder "nicht fliegen bei Kaltfront".
    Die FAI sagt "keine Wettbewerbsaufgabe über 37 km/h Wind".
    In Forbes wurde darüber gegangen. An der Hochries habe ich bei halb so viel Wind einen gecancelten Tag erlebt.

    Ich schreibe hier, weil ich oft kritisiert werde.
    Ein objektives Debriefing mündet dann oft in einen emotionalen Streit, wo es jedem nur noch ums Recht behalten geht.
    Ehrlich muß jeder Pilot nur zu einem Menschen sein: zu sich selber.
    Aber auch da hapert es hin und wieder...

    Finde Deinen Weg. Ausschließlich im Forum allerdings wirst Du dafür nicht genug Wegweiser bekommen.
    W.

    Kommentar


      #77
      AW: Turbulenzen am Montag, warum bei Abschirmung

      Ich schätze die bisher erhaltenen Informationen sehr und habe auch mehrere Wetterlexika zum Thema bemüht. Daher kommen auch meine, wie ich jetzt weiss, offenbar weitgehend zutreffenden Einschätzungen.

      Dennoch bleiben mir ein paar offene Punkte. Wenn ich diese von erfahrenen Fliegern aus Fliegerperspektive erklärt bekommen würde wäre das natürlich etwas besser, als via Wettertheorie eigene Rückschlüsse, teils über lange Zeit zu ziehen.
      Ich werde selbstverständlich meine eigenen Schlüsse aus den erhaltenen Informationen ziehen und immer selber entscheiden was für mich fliegbar ist und was nicht.

      Kann auch gerne einen eigenen Thread eröffnen, falls das gewünscht ist. Auch nach "Studium" von Beschrieben, ist mir nach wie vor einiges offen/nicht eindeutig:

      HIRLAM
      rote Linien = präfrontale Warmluftadvektion, oder auch Warmluftkonvergenz
      Entstehung: Hier wird die Luftmasse im Warmsektor von der schnelleren, folgenden Kaltfront verdichtet und zum Aufsteigen gezwungen (weit vor der eigentlichen Kaltfront).
      Fragen:
      - Karten/Briefing: nur auf HIRLAM zu sehen (andere Karten)? Ist dieses Phenomen grundsätzlich in jedem Warmsektor zu erwarten?
      - Draussen/Beobachten: wie ist dies zu identifizieren, Vorzeichen? Eigentliches Erscheinungsbild?

      blaue Linien = Kaltluftschwälle oder auch ??? noch andere Namen?
      Entstehung: "gealterte Tiefs"...
      Fragen:
      - Was genau geht da vor sich? Ist mir noch unklar...
      - Karten/Briefing: nur auf HIRLAM zu sehen? Wann ist dieses Phenomen zu erwarten (auf anderen Karten)?
      - Draussen/Beobachten: Wohl ein ähnliches Erscheinungsbild wie eine tatsächliche Kaltfront?

      Wäre wirklich ein interessanntes Thema für eine Diskussion, nicht? Stehe ich mit diesem "Nicht-Wissen" alleine da?

      Gruss,
      Claudio

      Kommentar


        #78
        AW: Turbulenzen am Montag, warum bei Abschirmung

        Na gut, weil ich gerade dabei bin und draußen ist kein Wind und blöder Hochdruck-Nebel:
        Zitat von ctz Beitrag anzeigen
        HIRLAM
        rote Linien = präfrontale Warmluftadvektion, oder auch Warmluftkonvergenz
        Entstehung: Hier wird die Luftmasse im Warmsektor von der schnelleren, folgenden Kaltfront verdichtet und zum Aufsteigen gezwungen (weit vor der eigentlichen Kaltfront).
        Fragen:
        - Karten/Briefing: nur auf HIRLAM zu sehen (andere Karten)? Ist dieses Phenomen grundsätzlich in jedem Warmsektor zu erwarten?
        - Draussen/Beobachten: wie ist dies zu identifizieren, Vorzeichen? Eigentliches Erscheinungsbild?
        Hier sind wir ja immerhin noch beim Thema dieses Fadens.
        Dazu erfährst Du wenig von Fliegern, die zwar die Effekte zu nutzen wissen, aber sich der Gefahren bewusst sind.
        Niemand wird Dir sagen: "das ist geil zum Streckenfliegen, da geht es manchmal bis auf 7800 m rauf."
        Der DHV bemüht einen Wetter-Professor und Ballonfahrer, um immer mal wieder vor Wettergefahren zu warnen.
        Ich habe mich mal mit einer kritischen Auseinandersetzung damit in die Nesseln gesetzt.
        Das Phänomen wohnt nicht dem Warmsektor inne, sondern kommt VOR einer Kaltfront.

        Ob und wie stark, also auch ob lebensgefährlich oder mit Freude fliegbar hängt dabei vom "wieviel?" ab:
        Wie schnell kommt die Front? Wie groß ist der Temperatursturz.
        Erscheinungsbild: schwülwarm, gewittrig, schnell aufschießende Wolken, einzelne Gewitter, ohne Abkühlung.
        Für meinen Geschmack: Fliegen mit dem Drachen -gut. Fliegen mit dem Gleitschirm - gefährlich, gefährlich!
        Außer in Hirlam-Karten kannst Du sowas besser in Temp-Vorhersagen oder in Meteogrammen mit Temperaturgradient-Vorhersage erkennen.
        Der Stefan Hörmann auf gleitsegelwetter.de hat zum "Zwischenhoch-Fliegen" auch mal was kluges geschrieben.

        Zitat von ctz Beitrag anzeigen
        blaue Linien = Kaltluftschwälle oder auch ??? noch andere Namen?
        Entstehung: "gealterte Tiefs"...
        Fragen:
        - Was genau geht da vor sich? Ist mir noch unklar...
        - Karten/Briefing: nur auf HIRLAM zu sehen? Wann ist dieses Phenomen zu erwarten (auf anderen Karten)?
        - Draussen/Beobachten: Wohl ein ähnliches Erscheinungsbild wie eine tatsächliche Kaltfront?

        Wäre wirklich ein interessantes Thema für eine Diskussion, nicht?
        Das mit den "Kaltluftschwällen" bezeichnen andere als "Rückseiten-Wetter" auch schon mal als "Rückseite brutal".
        Es trägt der Beobachtung Rechnung, dass Kaltluftzustrom (Tief im Osten, Hoch im Westen) über Westeuropa häufig nicht in einer einzelnen Kaltfront erfolgt, sondern oft in mehreren Schüben.
        Damit weißt Du was von dem oft an Startplätzen zu hörenden Fliegerspruch "die Front ist durch, wir können fliegen" zu halten ist.

        Rückseiten-Wetter ist labile Kaltluft, mit frischem Wind und gilt als gutes Streckenflugwetter.
        Wenn da nicht die Schauer resp. Rückseiten-Gewitter wären, die eben auch mal als Linien quer zum Wind angeordnet sein können.
        Die Kombination aus starker Thermik und starkem Wind allerdings ist m.E. für Gleitschirme gefährlich
        (darum sind die NW-Lagen zugleich die Tage an denen die weitesten Strecken geflogen werden, und an denen die meisten Unfälle passieren).
        Mit dem Drachen alles easy und great fun (bis es bei der Landung in Turbulenzen "unerwartet" einen Steuerbügel zermeiert).

        Zusätzlich zu den fundamentalen Unterschieden abhängig vom Fluggerät
        (ich habe gute Freunde, die natürlich auch mit GS o.g. Wetterlagen ausfliegen - größere Strecken, als ich)
        kann das bei Dir in der Schweiz auch wieder ganz anders aussehen, als hier im West-deutschen Mittelgebirge.

        Da wirst Du Dich mit Einheimischen Freifliegern über Bise und Föhn unterhalten müssen.
        Auch die Vogesen, das Massif central und das Rhone-Tal verändern hereinkommende Tiefs mit ihren Fronten-Verläufen.
        Darum habe ich oben schon geschrieben, dass Du FÜR Deine REGION Deinen Erfahrungsschatz aufbauen musst.

        Zitat von ctz Beitrag anzeigen
        Stehe ich mit diesem "Nicht-Wissen" alleine da?
        Man kann scheinbar auch ZU viel übers Wetter wissen.
        Zumindest wirst Du, je mehr Du weißt, um so öfter am Landeplatz im Cafe sitzen und anderen zuschauen,
        wie sie sich ahnungslos und darum unbekümmert raushauen. Vielleicht lebst Du damit aber länger.
        Oder Du löst für Dich die allgegenwärtigen Dilemmata mit einer erhöhten Risikobereitschaft und fliegst "trotzdem".
        Davon gibt es ja auch etliche. Nicht nur mich.
        W.

        Kommentar


          #79
          AW: Turbulenzen am Montag, warum bei Abschirmung

          Bin erst gerade vom Fliegen im Süden zurück und habe Deine Antwort erst jetzt gesehen.
          Ich werde mir die Infos in den nächsten Tagen detailliert anschauen.
          Vielen Dank für Deine Mühe WinDfried!

          Kommentar

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