Ohren anlegen im Landeanflug

[Klaus-Peter]

In Heft 169 wurde der Landeanflug mit GS ausführlich behandelt. Insbesondere erforderliche Höhenkorrekturen durch beeinlussen des Gleitwinkels wurden beschrieben. Mich wundert, dass in der Betrachtung die Möglichkeit des " Ohrenanlegens" mit keinem Wort erwähnt wurde.
Ich habe dies oft praktiziert und konnte auf diese Weise im Anflug wirkungsvoll Höhe abbauen wenn es erforderlich war.
Gibt es dabei ein Risiko, was ich übersehen habe?

[Manfred Laudahn]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Ja gibt es.
In turbuenter Luft musst du mit Sackflug rechnen.
Ebenfalls der Windgradient ist dabei ein Problem.
Es gibt m. E. kein Anflugproblem, dass sich nicht auch mit offenem Schirm lösen lässt.

Grüße
Manfred

[Gast]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Ein noch größeres Risiko als der Sackflug ist es, dass man mit angelegten Ohren kein Schirmfeedback hat und auch nicht in der Lage ist im Falle eines drohenden Klappers angemessen zu reagieren. Bei einem großen Klapper wird es Dich chancenlos in den Dreck hauen. Ich würde gerade im Landeanflug niemals die aktive Schirmkontrolle aufgeben!

[setup]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Hier mal ein kleines Video einer Landung vor ein paar Tagen. Mittlerweile bin ich sicher, dass "Ohrenanlegen" die bessere Option gewesen wäre. Viele Piloten (vor allem die, die den Landeplatz kennen) sind an diesem Tag mit angelegten Ohren gelandet. Bei meiner Landung war viel "Glück" dabei.

Gebt´s mir

Michael

[Gast]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Gebt´s mir

Hihi, hast Du nen Enzo? Bei mir sieht das immer so aus ;-)

Nein, im Ernst: Hättest Du nicht einfach am leeseiteigen Ende der Wiese (da wo Du angefangen hast) achtern können anstatt einen Vollkreis zu fliegen? Bist einfach etwas zu hoch in den (vermeintlichen ;-) Endandflug. Mit einem guten Gleiter muss man da schon recht weit runter achtern. Aber das ist halt einer der Nachteile der neuen, sehr gut gleitenden Schirmen, die jeden Heber mitnehmen, man muss wirklich bis fast zum Boden achtern - mit entsprechendem Risiko dann doch mal mit etwas zu viel Kurvensinken in der Kurve zu landen. Solange man den Schirm aber relativ flach dreht und nicht zu sehr abtauchen lässt, ist das eigentlich auch unproblematisch. Generell finde ich (entgegen der Lehrmeinung) bei solchen engen Wiesen und Wind / und/oder thermischen Ablösungen oft das Achtern besser als die klassische Landevolte.

[Pikay]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

@Setup: Ohne es dir geben zu wollen, aber: Wieso hast du beim ersten drüberfliegen, als du merktest, dass du zu lang wirst, nicht einfach runtergepumpt?

[soundglider]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Hast du dich komplett aufgerichtet und bist aus dem GZ gegangen? Allein der Widerstand dadurch sorgt für deutlich mehr sinken. Evtl. hätte das schon gereicht, falls dus nicht gemacht hast (war nicht gut erkennbar im Video).

[setup]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Hihi, hast Du nen Enzo? Bei mir sieht das immer so aus ;-)

Nö, stinknormaler Mentor2. Hätte ich nach dem Abdrehen beim ersten Endanflug nicht noch ne kleine Ablösung erwischt, wär´s ne Baumlandung geworden. Und um die Frage: "warum bist Du nicht auf der großen langen Wiese gelandet?" gleich mit zu beantworten: weil ich ne faule S** bin und der obere Landeplatz direkt an der Straße liegt


Happy landings,
Michael

[setup]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

@Setup: Ohne es dir geben zu wollen, aber: Wieso hast du beim ersten drüberfliegen, als du merktest, dass du zu lang wirst, nicht einfach runtergepumpt?

Weil ich, seit ich meine Tüte in einer ähnlichen Situation (kräftiger Heber im Endanflug) einmal zu weit abgebremst hatte um nicht in die Bäume zu fliegen. Der Schirm stieg noch ungefähr 5 Meter, dann lag ich eine Sekunde später auf dem Rücken. Das war kurz nachdem ich mir einen Lendenwirbel gebrochen hatte (zum Glück hat das Titan gehalten ). Seitdem bin ich so was von vorsichtig, was den Einsatz der Bremse im Endanflug angeht.

Hast du dich komplett aufgerichtet und bist aus dem GZ gegangen? Allein der Widerstand dadurch sorgt für deutlich mehr sinken. Evtl. hätte das schon gereicht, falls dus nicht gemacht hast (war nicht gut erkennbar im Video).

Im Queranflug siehst Du, wie ich aus dem Gurtzeug gehe und zwar genau aus dem von Dir beschriebenen Grund. Hat aber nichts genützt.

Grüße,
Setup

[Buntspecht]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

.... Generell finde ich (entgegen der Lehrmeinung) bei solchen engen Wiesen und Wind / und/oder thermischen Ablösungen oft das Achtern besser als die klassische Landevolte.

Ist das eigentlich nicht immer besser, solange man der Einzige im Landeanflug ist?
Durch Abachtern ist es doch quasi unmöglich zu hoch oder tief in den Endanflug zu kommen.

Habe das Video ohne Ton angeschaut. Hätte mich nicht verwundert wenn da Motorgeräusche zu hören gewesen wären.

[setup]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Ist das eigentlich nicht immer besser, solange man der Einzige im Landeanflug ist?
Durch Abachtern ist es doch quasi unmöglich zu hoch oder tief in den Endanflug zu kommen.

Habe das Video ohne Ton angeschaut. Hätte mich nicht verwundert wenn da Motorgeräusche zu hören gewesen wären.

Ich lerne gerne dazu. Aber bei Sekunde 42 habe ich noch maximal 5 Meter Höhe. Mit Abachtern ist da nicht mehr viel. Normalerweise hätte die Strecke auch gereicht, wenn die Ablösung nicht gewesen wäre. Von der Höhe fand ich persönlich den Landeanflug nicht schlecht. Dass ich dann jedoch nicht genug gebremst habe oder - und úm das geht´s ja hier - die Ohren reingeholt habe hat mich im nachhinein sehr nachdenklich gemacht.
Wie bereits erwähnt, andere Piloten hatten die Ohren angelegt und hatten keine Probleme damit.

Grüße,
Michael

[thunder1986]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Ich lerne gerne dazu. Aber bei Sekunde 42 habe ich noch maximal 5 Meter Höhe. Mit Abachtern ist da nicht mehr viel. Normalerweise hätte die Strecke auch gereicht, wenn die Ablösung nicht gewesen wäre. Von der Höhe fand ich persönlich den Landeanflug nicht schlecht. Dass ich dann jedoch nicht genug gebremst habe oder - und úm das geht´s ja hier - die Ohren reingeholt habe hat mich im nachhinein sehr nachdenklich gemacht.
Wie bereits erwähnt, andere Piloten hatten die Ohren angelegt und hatten keine Probleme damit.

Grüße,
Michael

Du hättest auch im ersten Endanflug (als du gemerkt hast, dass es steigt oder zumindest nicht sinkt) zickzack fliegen können, wenn dir die Höhe zum echten abachtern zu wenig vorkam. Jedenfalls kann man den Endanflug dadurch deutlich in die Länge ziehen.
Ich lande fast immer mit Abachtern, wenn es thermisch/windig ist. Dann kann ich mit etwas Kurvensinken aus 3-6 Metern Höhe in den Endanflug gehen und super ausflaren.

[zuppi]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Ich staune immer wieder wie ihr Aufgrund eines Videos, auf dem man weder eine richtige Übersicht hat, die wirkliche Höhe kaum abschätzen kann und auch das Gefälle des Geländes nicht sieht, so gute Beurteilungen und Korrekturen geben könnt. Respekt. Ich muss da noch viel lernen.

[setup]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Du hättest auch im ersten Endanflug (als du gemerkt hast, dass es steigt oder zumindest nicht sinkt) zickzack fliegen können, wenn dir die Höhe zum echten abachtern zu wenig vorkam. Jedenfalls kann man den Endanflug dadurch deutlich in die Länge ziehen.
Ich lande fast immer mit Abachtern, wenn es thermisch/windig ist. Dann kann ich mit etwas Kurvensinken aus 3-6 Metern Höhe in den Endanflug gehen und super ausflaren.

Hallo Andreas,

ich hatte im Endanflug bereits weniger als 5 Meter Höhe, aber es ging ums Verrecken nicht runter. Die Frage um die es mir (hier) geht: Ohren rein oder nicht? Das nächste mal werde ich auf diesem Landeplatz in einer ähnlichen Situation definitiv die Ohren anlegen, weil auch mit Abachtern hätte es mich auf den letzten Metern wieder hoch gebeamt.

Grüße,
Michael

[berndw]

AW: Ohren anlegen im Landeanflug

Hier mal ein kleines Video einer Landung vor ein paar Tagen. Mittlerweile bin ich sicher, dass "Ohrenanlegen" die bessere Option gewesen wäre.
Gebt´s mir

Michael

Hi Micha, mit angelegten Ohren landen musst du erstmal in Ruhe üben. Es in Not zu versuchen bringt zuviel Unruhe rein.
In dem Fall hätte ich bei min1:00 im Steigen weiter rechtsgedreht und wär mit dem Wind ausflairend bergauf gelandet.

@Jörg, hast du bei angelegten ohren schonmal nen Klapper gehabt?

@All nur mal für´s Protokoll: angelegte Ohren in Bodennähe sind nicht weniger gefährlich als "Pumpen" (Stallpkt erfliegen und wieder anfahren lassen) oder eine Bodenspirale.