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Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

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    AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

    Zitat von pumadompteur Beitrag anzeigen
    Servus Oberlender,

    um welches Gebiet, das geschlossen wird/wurde, geht es in deinem Post? Oder hab ich was im Thread verpasst?

    Fliegergrüße

    Robert
    Nein, die Meldung ist brandaktuell.

    Es handelt sich um die Falkenfluh im Aaretal zwischen Thun und Bern gelegen, dass durch das Deltateam Falkenfluh betreut wird. Der Flughafen Bern hat ohne Kenntnis von betroffenen Gemeinden und Vereinen den ILS - Südanflug beim BAZL beantragt. Das hätte zur Folge, dass der CTR und die TMA massiv gegen Süden und Osten vergrössert werden muss und faktisch die Einstellung des Flugbetriebs an der Fluh, die mitten in der CTR zu liegen kommt, bedeutet. Desweiteres ist auch die Flachlandfliegerei in der Schweiz durch diese Eingabe weiter eingeschränkt.

    Die betroffenen Vereine wurden erst vor ein paar Wochen überhaupt durch den SHV in Kenntnis gesetzt. Auch der Verband weiss erst seit kurzem davon und man steht unter grossem Zeitdruck. Bereits im Januar läuft das Bewilligungsverfahren an, dass knapp einen Monat dauert. Ab 2015 würde das ganze umgesetzt.

    Falls das Thema interessieren sollte, kann man einen Thread dazu eröffnen.

    Kommentar


      AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

      Habe jetzt mal die Beiträge ausgewertet und zusammengefasst und einen Teil dieser Zusammenfassung der Frage in der Eröffnung des Themas vorangestellt.

      Außerdem dort wie auch hier die Zusammenfassung als pdf-file angehängt.

      Gruß, Bernhard
      Angehängte Dateien

      Kommentar


        AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

        Hallo Flieger,

        wir können seit heuer wieder in Vorarlberg über den Verein (DFC-Bregenzerwald) HG ausbilden. Das Schulungsgelände wurde 2013 neu zugelassen und geschult werden kann in Andelsbuch, Bezau und Diedamskopf, Schoppernau. Der erste Termin für den Übungshang ist am 15. März. Weil über den Verein geschult wird, ist im Schulungspreis in Ausrüstung über den gesamten Ausbildungszeitraum im Preis inkludiert.
        Der Verein stellt dazu zwei neue Malibu Schulungsgerät zur Verfügung.

        Die Ausbildung findet in Kooperation mit der Flugschule Bregenzerwald statt und es ist, wenn immer möglich, ein aktiver Drachenpilot aus dem Verein bei der Schulung mit dabei.

        Mehr Infos gibt es unter www.dfc-bregenzerwald.at

        Mach aber noch ein eigene Thread dazu auf.

        Kommentar


          AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

          Zitat von Bernhard Wienand Beitrag anzeigen
          Habe jetzt mal die Beiträge ausgewertet und zusammengefasst und einen Teil dieser Zusammenfassung der Frage in der Eröffnung des Themas vorangestellt.
          Hmm.
          Meine Meinung kann ich da nicht wirklich wieder finden:
          Ich denke, technische (Weiter-) Entwicklung hat das größte Potential, die Drachenflugszene zu beleben. Wenn ich mir die Geschichte der Hängegleiter anschaue, waren Zeiten der Euphorie immer an neue Möglichkeiten gekoppelt. Erst war es die Möglichkeit, überhaupt vom Boden abzuheben (Lilienthal, etc.), dann dass dies für Jedermann möglich ist (Rogallo-Drachen). Es folgte die Möglichkeit zu thermischem Fliegen. Und der Gleitschirm brachte das Fluggerät im etwas größeren Rucksack. Wobei das wohl im Vergleich zu der Stimmung, die die Pionier-Filme der Siebziger ausstrahlen, eine eher schwach ausgeprägte Welle war/ist. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Entwicklung vom Wellen-Surfen zum Windsurfen, zum Kiting.

          Die im Moment verfügbaren Hängegleiter haben erhebliche Schwächen beim Einfluss des Piloten -- sowohl Drachen als auch Schirme. Mit dem Drachen sind die meisten vom Segelflug bekannten Kunstflugfiguren rein technisch nicht möglich. Ein Standard-Manöver wie eine saubere Landung benötigt ein Geschick, das viele Piloten viel zu häufig überfordert. Viele Unfälle passieren letztlich, weil der Input des Piloten einen vergleichsweise schwachen Einfluss auf den Flugzustand hat. Beim Gleitschirm sind zwar die Symptome anders. Aber auch dort ist die Kontrolle über den Flugzustand schwach. Auch wenn Klapper sich in den meisten Fällen schnell weder öffnen, ist so ein unbeabsichtigter Formverlust des Flügels eigentlich nicht akzeptabel. Und wenn man bei Windstärken, die noch weit von echtem Sturm entfernt sind, am Boden bleiben muss, dann spricht das auch nicht gerade für eine große Manövrierreserve.

          Ich denke, der Katalog der möglichen Flugkonstruktionen ist noch lange nicht ausgereizt. Ein Aspekt, der bisher noch so gut wie gar nicht ausgelotet wurde, sind Konfigurationen, die erst durch Input des Piloten stabil fliegen. Es ist schon auffallend, dass so ziemlich alle Vögel auf diese Weise unterwegs sind. Die Evolution hatte ein paar hundert Millionen Jahre Zeit, bei ihren Konstruktionen für passive Stabilität zu sorgen. Hat sie aber nicht. Weder bei Vögeln noch bei Flugsauriern und auch nicht bei Flughörnchen hat sie eine stabile Konfiguration gewählt.

          Wir Menschen sind von Natur aus in der Lage, instabile Lagen zu stabilisieren. Das brauchen wir beim gehen, stehen und laufen auf zwei Beinen. Fahrrad- und Motorrad zeigen, dass wir das auch auf radikal andere Systeme übertragen können. Das sollte auch im Flug gehen. Es muss "nur" ein dem Fahrrad entsprechendes Gerät für die Luft her. Es muss nicht von Anfang an alles besser als die bestehenden Geräte können. Der Gleitschirm war auch erstmal nur ein besserer Fallschirm, über dessen Gleiteigenschaften die Drachenflieger nur schmunzelten. Und die Rogallos waren noch viel weiter vom schon erreichten Stand der Segelfliegertechnik entfernt. Also, hat jemand einen Ansatz einer Idee?

          ---<)kaimartin(>---

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            AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

            Meiner Meinung nach kann die Drachenflugszene nur durch Jugendförderung belebt werden.
            Konkret heißt das für den einzelnen:

            -) Onlineöffentlichkeitsarbeit leisten: Youtubevideos erstellen, Streckenflüge online stellen, in einem Blog seine Erfahrung und Wissen teilen.
            -) die eigenen Kinder und vielelicht deren Freunde zum fliegen mitnehmen.
            -) seinem Bekanntenkeis nicht verheimlichen dass man Drachenflieger ist. (weil man sich die Extremsportlernachrede ersparen will)
            -) vor Freunden nicht damit pralen wie heikel oder gar gefährlich diese oder jene Situation war. -> Das Draufgängerimage nicht pfegen sondern loswerden.
            -) Zu jenen jungen Leuten mit dem höchsten Drachenfliegerpotential (die Gleitschirmflieger) nett sein.

            Der letzte Punkt hat sehr viel potential. Wenn Gleitschirmflieger und Drachenflieger näher zusammenrücken. Gemeinsaes Streckenfliegen organisieren, Erfahrungen austauschen...

            Beim Thema Neuentwicklung, wünsche ich mir einen Starrflügler mit der Wendigkeit einer Kunstflugmaschine. Auch wenn der jetzige VR wirklich sehr ausgereift ist, ist die langsame Rollgeschwindigkeit meiner Meinung nach der Grund wieso immernoch die breite Mehrheit (und 99% bei den jungen Piloten) flexible Drachen fliegt, bei dem nur die hälfte der Steuerimpulse beim Gerät ankommen, weil die andere hälfte von der Thermik übersteuert wird.

            lg
            Martin

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              AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

              Zitat von m.a.r.t.i.n Beitrag anzeigen
              Auch wenn der jetzige VR wirklich sehr ausgereift ist, ist die langsame Rollgeschwindigkeit meiner Meinung nach der Grund wieso immernoch die breite Mehrheit (und 99% bei den jungen Piloten) flexible Drachen fliegt, bei dem nur die hälfte der Steuerimpulse beim Gerät ankommen, weil die andere hälfte von der Thermik übersteuert wird.
              Hmm...also ich fliege einen Flexi weil mir die Starren:

              - zu teuer sind
              - zu heikel im Handling
              - zu langsam im Aufbau
              - zu schwer sind

              So ein VR mag ein tolles Gerät sein, aber gerade für "Jungpiloten" nahezu unerschwinglich.
              Ich glaube da würde ich dann eher gleich Segelfliegen, da habe ich dann wirklich eine saubere Steuerung.

              Grüsse!

              Kommentar


                AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

                Stimmt ich bin vom VR deshalb auch noch nicht überzeugt und fliege noch V:
                -) gebrauchter Marktwert max. 2500€ (praktisch ohne Leistungsverlust zum damaligem Neugerät)
                -) Karbontrapez mit austauschbaren Sollbruchstellen, die sich im Gegensatz zu herkömmlichen profilierten Trapezrohren auch direkt nach vorne nachgeben können
                -) gleich viele Aufbauschritte wie beim Flexi.
                -) geteilt 2 mal angenehmes Gewicht
                -) wendiger als der VR und gleitet besser als moderne Hochleister

                Ich bin überzeugt dass der Zukunftsdrache eine ähnlich direkte Steuerung braucht wie ein Segelflieger. Vielleicht ein Phantom von A-I-R?

                Ein fahrradähnliches Gerät ist doch ein Gerät mit direkter Steuerung. (muss ja nicht gleich "umfallen", wenn man kurz aufs Vario schaut)
                lg
                Martin

                Kommentar


                  Ein paar Gedanken nach dem Messe-Besuch

                  Am letzten Samstag war ich auf der Thermik-Messe in Sindelfingen. Da gab es wie üblich einen AIR-Stand, an dem die neuesten Errungenschaften gezeigt wurden. U.a. ein VRS mit E-Lift, mit Störklappen, einem kräftig dimensionierten Carbon-Rechteckprofil als Leitwerksträger und mit einem T-Leitwerk, bei dem das typische Atos-Leitwerk auf einer schwenkbaren (!) kleinen Seitenleitwerksflosse saß, so dass der Anstellwinkel des Höhenleitwerks geändert werden konnte.
                  Sehr eindrucksvoll, eine wirklich tolle technische Leistung.
                  Aber: Mir ist das deutlich zu komplex. Klar, das war natürlich nur das Spitzenmodell, es gibt natürlich weiterhin die normalen VR, VQ, VRS.
                  Auf dem Stand lag dann einen Flyer aus, auf dem die aktuellen Atos-Modelle aufgelistet waren. Für alle waren Gewichte über 40 kg angegeben, auch für den VRS und den VQ. Ich schätze die Ehrlichkeit, aber auch da muss ich sagen: Das ist mir einfach zu viel. Bei 40 kg liegt bei mir eine absolute Schmerzgrenze, und eigentlich will ich nicht viel mehr als 30 kg Gewicht. Ja, man kann die beiden Flügelhälften separat transportieren. Aber erstens wirkt sich das hohe Gewicht auch bei Start und Landung aus, und zweitens ist es ein Riesen-Gebastel, bis die Kiste aus dem zweigeteilten Zustand aufgebaut ist. Ich kenne Olivers schöne Film-Dokumentation, und ja, ich finde es echt aufwendig (bin sowieso ein berüchtigter "Langsam-Aufbauer" ). Nur meine Meinung... ich weiß, dass viele das anders sehen. Es hängt mit dem zusammen, was ich anderswo geschrieben habe: Drachenfliegen muss einfach sein.

                  Auf dem Aeros-Stand gab es den neuesten Combat-C 12.7 mit dreigeteilten (und daher kurzpackbaren) Carbon-Flügelrohren zu sehen. Der Vogel, bei dem an vielen Details gearbeitet worden ist, wiegt realistische 31-32 kg; ich hab ihn (wie viele andere auch) hochgehoben. Er ist aufzubauen wie ein ganz normaler Flex-Drachen. Glaubt man Markus (und ich glaube ihm), dann spürt man das geringe Gewicht in jeder Phase - beim Transport, beim Start, im Flug, bei der Landung. Ja, der Combat ist auch schon relativ komplex mit seinem Leitwerk und dem variablen Aufhängepunkt, stimmt. Aber das finde ich "gerade noch" akzeptabel. Um die Schwerpunktverstellung muss man sich nicht groß kümmern, und auch das Leitwerk macht nicht viel Zusatzaufwand. Wer als "Nurflügel-Purist" das Leitwerk nicht will, der kann natürlich auch einen Carbon-Laminar o.ä. nehmen, auch ein tolles Gerät (preislich liegen beide nach Liste übrigens praktisch gleich).

                  Meine Wahl wäre - wenn ich so viel Geld auszugeben hätte* - klar: Ich würde den Flex-Drachen wählen. Dass gegenüber dem Atos gewisse Abstriche beim langsamen und mittleren Gleiten zu machen sein mögen, würde ich in Kauf nehmen.

                  Wie gesagt, just my 2 Cents. Ich will niemandem seinen Atos madig machen; die Geschmäcker sind einfach verschieden. Und die Argumente für einen gebrauchten Atos-V sehe ich schon.

                  Gruß
                  C.

                  * Die Carbon-Flexis kosten immer noch deutlich (!) weniger als die Atosse (jeweils Neupreise verglichen). Aber in beiden Fällen ist es halt vergleichsweise viel Geld. Man darf nicht vergessen, dass es weiterhin für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas gibt: Von sehr guten Turmdrachen über "klassische" Turmlose (bei denen nur das Querrorhr aus Carbon ist) bis hin zu den oben beschriebenen Top-Geräten.

                  Kommentar


                    AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

                    Für soviel "Euronen" gibt es ca.3 - 5 Einfachsegler und 2 - 3 Turmdrachen bei mir

                    Tomas

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                      AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

                      Zitat von kaimartin Beitrag anzeigen
                      Ich denke, der Katalog der möglichen Flugkonstruktionen ist noch lange nicht ausgereizt. Ein Aspekt, der bisher noch so gut wie gar nicht ausgelotet wurde, sind Konfigurationen, die erst durch Input des Piloten stabil fliegen. Es ist schon auffallend, dass so ziemlich alle Vögel auf diese Weise unterwegs sind. Die Evolution hatte ein paar hundert Millionen Jahre Zeit, bei ihren Konstruktionen für passive Stabilität zu sorgen. Hat sie aber nicht. Weder bei Vögeln noch bei Flugsauriern und auch nicht bei Flughörnchen hat sie eine stabile Konfiguration gewählt.

                      Wir Menschen sind von Natur aus in der Lage, instabile Lagen zu stabilisieren. Das brauchen wir beim gehen, stehen und laufen auf zwei Beinen. Fahrrad- und Motorrad zeigen, dass wir das auch auf radikal andere Systeme übertragen können. Das sollte auch im Flug gehen. Es muss "nur" ein dem Fahrrad entsprechendes Gerät für die Luft her.
                      Interessanter Aspekt!

                      Allerdings bin ich mir da nicht so sicher, ob uns die vielen hundert Millionen Jahre Evolution tatsächlich mit den entsprechenden neuronalen Schaltkreisen im Gehirn gesegnet haben, die dafür sorgen, dass sie den instabilen Flug beherschen, und - vorallem - unserem Bewustsein dabei auch noch ein "Glücksgefühl" zuteil wird.

                      Jeder RC-Modellflieger (wahrscheinlich waren/sind das viele von uns) kennt das doch, wie sch... sich das "anfühlt", wenn ein Modellflieger hoffnungslos schwanzlastig getrimmt ist. Nicht umsonst sind mittlerweile auch die vielen Kreisel v.a. in Hubschraubermodellen und Quadrokopter etc. nicht mehr weg zu denken.
                      Man steuert einen Computer, der letztlich über zusätzliche Sensorik (Kreisel) die komplizierte, hochdynamische Regelung - das eigentliche Fliegen - übernimmt.

                      Abstrakt phliosophisch/evolutionär betrachtet:
                      Die neuronalen Schaltkreise in unseren Gehirnen steuern Silizium-Schaltkreise (quasi als Gehirnprothese), die die eigentliche Flugregelung übernehmen, weil die neuronalen Schaltkreise, die unsere Evolution hervorgebracht hat, selbst dazu nicht in der Lage sind.

                      Früher (ja, ganz früher) war es doch immer interessant, wenn bei einem Modellflugtag als absolutes Highlight ein (damals kreiselloser) Hubschrauber abhob:
                      Meistens flogen schon kurz nach dem Abheben die Trümmer...

                      VGB
                      Zuletzt geändert von BeKu; 01.03.2014, 21:03.

                      Kommentar


                        AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

                        Zitat von BeKu Beitrag anzeigen
                        Jeder RC-Modellflieger (wahrscheinlich waren/sind das viele von uns) kennt das doch, wie sch... sich das "anfühlt", wenn ein Modellflieger hoffnungslos schwanzlastig getrimmt ist.
                        Ein ferngesteuertes Fahrradmodell würde sich vermutlich genauso sch... "anfühlen". Und doch ist Fahrradfahren buchstäblich kinderleicht. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Modellflieger-Piloten und einem echten Piloten, der mich trotz der Modellfliegererfahrung für den echten Piloten optimistisch macht: Der echte Pilot fühlt nicht nur mit Gänsefüßchen, was das Fluggerät gerade macht.

                        Ein zweiter Unterschied ist, dass die Korrektur-Reaktion um so schneller erfolgen muss, je kleiner und je schneller das Fluggerät ist. Ähnliches kennt man vom Balancieren eines Stocks auf einem Finger. Eine einen Meter lange Stange kann man ohne viel Übung eine Minute lang auf dem Zeigefinger balancieren. Und nun versuche man dasselbe mit einem Streichholz, oder auch einem Bleistift. Da sind wir Menschen chancenlos. Umgekehrt wird daraus eine gute Nachricht für die Traum vom fahrradähnlichen Fluggerät. Mit einer Flügelfläche irgendwo zwischen zehn und zwanzig Quadratmetern sind seine Abmessungen deutlich größer und die notwendige Reaktionsgeschwindigkeit entsprechend kleiner als bei typischen Modellflugzeugen.

                        Die ersten Flugzeuge der Wright-Brüder waren grob instabil für den Anstellwinkel, leicht instabil um die Roll-Achse und nur knapp stabil um die Hochachse. Das wurde anlässlich des hundertjährigen Jubiläums an Hand von einem 1:1 Nachbau im Windkanal nachgewiesen. Siehe Seite 17 dieses PDF: http://www.wrightflyer.org/wp-conten...st-Results.pdf
                        Und doch haben die Wrights mit diesen Flugzeugen stundenlange Flüge absolviert. Von der Europa-Tour gibt es einen Film "Wilbur Wright und seine Flugmaschine", der Dank durch die EU geförderten Bemühungen um die Erhaltung historischer Kurzfilme auf Youtube verfügbar ist: https://www.youtube.com/watch?v=8osZHhkp-cM
                        In der zweiten Hälfte zeigt der Films, dass mitfliegende Kameras etwas älter als Youtube-Videos sind. Die "GoPro" hatte zwar die Ausmaße und das Gewicht eines Menschen. Die Aufnahme zeigt aber vorbildlich die Sicht des Piloten. Dabei ist der Entenflügel im Bild, mit den Wilbur Wright permanent ansteuert, um den Flug stabil zu halten. Ich schließe daraus, dass wir Menschen durchaus in der Lage sind, eine instabile Flugmaschine wie ein Fahrrad durch aktive Steuerimpulse zu stabilisieren. Andererseits wird ihre Konfiguration mit dem Entenflügel ziemlich sicher nicht das Beste sein, was in dieser Richtung möglich ist. Da werfe ich wieder einen Blick auf die Vögel und stelle fest, dass selbst Enten keine Entenflügel haben.

                        Es hat natürlich seinen guten Grund, dass die Wrights und alle anderen Flugpioniere wenig später zu Konstruktionen mit stabiler Fluglage übergegangen sind. Von diesen Flugpionieren führt ein direkter Weg zu den heutigen Segelflugzeugen mit ihren überragenden Gleitleistungen. Sie bezahlen dafür unter anderem mit der Notwendigkeit eines Flugplatzes für die Landung. Andererseits waren die ersten Drachenflieger und später die Gleitschirme erfolgreich mit Konzepten, die auf unterschiedliche Weise gegen Grundregeln der Auslegung von Flugzeugen verstoßen. Beide haben deutlich weniger Ansprüche an den Start- und Landeplatz. Besonders der Gleitschirm kommt dem Ideal eines überall landebaren Geräts schon recht nahe.

                        (M)ein Traumfluggerät sollte mindestens so wenig anspruchsvoll bei der Wahl des Landeplatzes sein und sich ähnlich leicht landen lassen wie ein Gleitschirm. Wenn man das ernst nimmt, muss man sich von der für Drachen erprobten Grundkonstruktion eines gepfeilten Flügels mit nach außen geringer werdendem Anstellwinkel verabschieden. Denn das ist die Ursache für die anspruchsvolle Drachenlandung: Die Strömung reißt zuerst in der Mitte des Flügels ab und liegt zuletzt an den Flügelenden an. Der von der Mitte erzeugte Auftrieb greift wegen der Pfeilung deutlich weiter vorne an als der Auftrieb der Außenflügel. In der Zeit, in die Strömung in der Mitte abgerissen ist, fehlt der vorne angreifende Auftrieb, während der weiter hinten angreifende Auftrieb der Außenflügel gerade sein Maximum erreicht. Zusammen ergibt sich daraus ein starkes die Nase nach unten drückendes Drehmoment. Das ist mitten im Flug erwünscht. Nach einem Stall nimmt er von alleine wieder Fahrt auf. Bei der Landung führt die sich senkende Nase allerdings zum unrühmlichen einbomben.

                        Nun könnte man auf die Idee kommen, den Anstellwinkel am Außenflügel größer als in der Flügelmitte zu halten. Damit finge man sich aber ein noch viel unangenehmeres Problem ein: Wenn die Strömung am Außenflügel nur ganz leicht unsymmetrisch abreißt, dann schmiert der Flügel unweigerlich zur Seite ab. Aus so einem Flugzustand kommt man nur mit viel Höhenverlust wieder heraus. So geht es also nicht. Wenn man stattdessen auf die Pfeilform verzichtet, kann man beides haben -- einen Strömungsabriss, der von innen nach außen fortschreitet und einen Strömungsabriss, der keine dramatischen Drehmomente um die Querachse bewirkt. Das ist dann ein gerader Flügel ohne Pfeilform. So etwas ist für sich genommen allerdings instabil für den Anstellwinkel.

                        Segelflugzeugen stabilisieren ihren geraden Flügel mit den kleinen Flächen am langen Schwanz. So ein langer Ausleger nach hinten ist allerdings nicht kompatibel mit dem Wunsch zum Start vom Berghang und einer stehenden Landung mit kompletten Strömungsabriss. Eine andere Möglichkeit wäre ein Profil mit S-Schlag am hinteren Ende. So ein Profil hat sozusagen seinen eigenen Schwanz eingebaut. Dieser Schwanz hängt allerdings am ganz kurzen Hebel. Das führt dazu, dass ein S-Profil recht ineffizient ist. Man braucht mehr Quadratmeter Fläche mit entsprechend mehr Luftreibung für den gleichen Auftrieb. Außerdem muss das Profil genau eingehalten werden. Das beißt sich mit den Möglichkeiten von Stoff, Stangen und Leichtbau.

                        Ihr ahnt, worauf ich hinaus will: Eine aktive Stabilisierung/Regelung des Anstellwinkels durch den Piloten würde einen effizienten Flügel erlauben, der sich problemlos auf den Punkt landen lässt. Bleibt die Frage, wie man das praktisch realisiert. Ein meiner Meinung nach wichtiger Aspekt beim Fahrrad ist, dass der Lenker direkt und ohne Verzögerung wirkt. Außerdem ist der Steuerbereich sehr groß. Man kann mechanisch ohne große Anstrengung viel größere Ausschläge machen, als bei normaler Fahrt nötig ist. Bei Bedarf, etwa wenn man losfährt, sind aber auch große Ausschläge möglich. Wie realisiert man entsprechendes für die Querachse eines Flugsportgeräts? Über ein paar Grundsatzüberlegungen bin ich da noch nicht hinaus gekommen.

                        ---<)kaimartin(>---

                        Kommentar


                          AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

                          Hallo zusammen,

                          genau das ist der richtige Weg:



                          Das müssten mehr Vereine durchziehen! Ich könnte mir auch vorstellen, das diverse Drachenhersteller das fördern!

                          Was die Fluggeräte betrifft mache ich mir keine Sorgen: Funky, Relay, Fox usw. damit haben Flugneulinge viel Spass und sofort Erfolgserlebnisse.
                          Die Dinger sind so einfach zu landen wie Gleitschirme.

                          Das wird wohl der grosse Job der Drachenfliegervereine werden sich den eigenen Nachwuchs selber zu besorgen.
                          Nur dürfte der DHV nicht darauf bestehen, das man zur legal berechtigten Ausbildung immer den Aufwand einer Drachenfluglehrerausbildung benötigt.
                          Drachenfluglehrer sterben auch aus...

                          Gruss Josef

                          Kommentar


                            AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

                            Josef, das ist nicht dein Ernst, "Fluglehrer light"?
                            Abgesehen davon, dass der DHV hier zwar organisiert, ist er, soweit ich weiß, nicht die Ausstellungsbehörde für die Fluglehrerlizenzen.
                            Von den Verantwortungs-/ Haftungs- und Versicherungsfragen einmal abgesehen.
                            Um den Mangel an geeigneten(!) und willigen(!) Fluglehrern zu beheben, könnte man versuchen
                            +Fluglehrer, die die Lizenz verfallen ließen, zu reaktivieren.
                            +die periodischen Fortbildungen im Internet stattfinden zu lassen
                            +bestehende Fördermaßnahmen "Vereinsfluglehrer" auszubauen.
                            Ich persönlich bin in dieser Sache pessimistisch weil ich mich selbst nicht reaktivieren lassen würde. Fluglehrer ist ein Sch***Job.
                            lg Bert

                            Kommentar


                              AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

                              Zitat von bertS Beitrag anzeigen
                              ....Josef, das ist nicht dein Ernst, "Fluglehrer light"?....
                              Warum nicht? Beim Führerschein muss man ja auch nicht alle Fahrstunden in der Fahrschule machen. http://www.schein-welt.at/ausbildung...bstfahrer.html

                              Sowas in der Art müßte man doch auch beim Drachenfliegen hinbekommen, oder?

                              LG Peter

                              P.S.: Bitte jetzt nicht darauf rumreiten das man Autofahren und Fliegen nicht vergleichen kann. Mein Betrag dazu sollte ein Denkanstoß sein.

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                                AW: Was würde Deiner Meinung nach die Drachenflugszene beleben?

                                Hallo Bert,

                                doch, Fluglehrer light - genau das mein ich.

                                Der Aufwand für die Vereine bzw. die Personen, die den Fussgänger ans Drachenfliegen ranführen muss sich in Grenzen halten.

                                Ich könnte mir auch vorstellen, Flugschülern im Verein eine Grundausbildung zu geben. Dann könnten sie mit einem gewissen Können
                                meinetwegen an eine richtige Flugschule gehen und den Schein machen. Aber sie fangen nicht bei Null an, auch die Flugschulen bekommen eine gute Durchlaufzeit.

                                Da gibts noch viele gute Möglichkeiten.

                                Man muss das schon so sehen - wir brauchen neue Ideen.

                                Gruss Josef

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