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Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

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    Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

    Es ist schon paradox: In wenigen hundert Metern Hang- und Bodennähe fliege ich befreit und engagiert, setze Thermikblasen sofort um, schlage Haken, plane Talquerungen, beschleunige, spirale, reagiere, fühle mich wohl.

    Gerate ich aber in große Höhe, so ab 1000 m über Grund, werde ich zunehmend stiller, zaghafter, ja teilweise verkrampfter. Ich mag große Höhen nicht, obwohl sie doch hohe Sicherheit bedeuten. Ist das Höhenangst? Schirm, Gurtzeug und Pilot sind da oben doch dieselben wie weiter unten, und doch fühle ich mich in großer Höhe wie in einer anderen Welt. Stiller, einsamer, verlassener. Deplatziert. Und dadurch verhindere ich mein latent vorhandenes XC-Potenzial.

    Es ist ein mentales Problem, ich weiß.

    Bin ich allein damit?

    Wie geht Ihr damit um?

    #2
    AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

    Hi Stabilo
    Ich kenne das aus eigener Erfahrung, ein grosser Teil des Phänomens hat sich bei mir mit der Routine gelegt. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob das "nur" ein mentales Problem ist. Wenn ich jenseits der 3500müM unterwegs bin merke ich die Effekte der dünnen Luft. Da sind Flüssigkeitszufuhr, genügend Kohlenhydrate und ein gewisses Bewusstsein für die Verlangsamung des Denkapparats wichtig.
    Psychologisch hilft es mir viel, mich bei grosser Höhe mehr an Wolken, anderen Piloten und Vögeln zu orientieren und meine Flugplanung nicht hauptsächlich nach unten zu orientieren. Where you see is where you get, oder so....

    Happy Landings
    Ueli

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      #3
      AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

      Ich kann mich an das Gefühl aus meiner Anfangszeit erinnern. Zum Beispiel bei meiner ersten Talquerung, da warens auf einmal 2000 Meter bis unten und ich war verunsichert... Hat aber nicht lange gedauert, da war dieses mulmige Gefühl nicht mehr vohranden - Gewöhnungseffekt? - aber kürzlich hatte ich dieses Gefühl wieder. Waren nur 500 Meter bis zum Grund, aber aus irgendeinem Grund fühlte ich mich nicht sicher. Absolut ruhige Bedingungen und dennoch habe ich alle Schnallen, Leinen und Schlösser mehrfach begutachtet, ob irgendwas nicht in Ordnung sei

      War aber danach wieder weg... und ich hoffe, es kommt nicht wieder
      Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.
      (Albert Schweitzer, ev. Theologe, Arzt u. Philosoph, 1875-1965)

      Kommentar


        #4
        AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

        Mir gehts ähnlich. Hab mich früher oft dabei ertappt, wie ich die Karabiner in der Höhe nochmal gecheckt hab, ob sie auch wirklich zu sind. Je mehr man fliegt umso besser wird es wobei es bei mir nie ganz weggegangen ist. Da bist du auch nicht alleine mit ... geht vielen Leuten so und ich würd mich da halt langsam rantasten und viel fliegen. Routine bringt dir da Entspannung und Sicherheit !

        Kommentar


          #5
          AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

          Erstmal gleich etwas vorweg: Leider wird Dir mein Beitrag wahrscheinlich nicht weiterhelfen können.

          Da ich aber vor einiger Zeit hier im Forum einen ähnlichen Thread gelesen habe, der mich echt zum Nachdenken angeregt hat, möchte ich jetzt doch was zu dem Thema schreiben.
          Bei mir ist es ziemlich genau umgekehrt wie bei Dir. Ich habe als Teenager mit dem Segelfliegen angefangen und habe da über viele Jahre verinnerlicht, dass Höhe gleich Sicherheit ist. Im März diesen Jahres habe ich mit der Gleitschirmfliegerei angefangen und auch da wurde uns, vor allem in der Höhenflugschulung, eingebläut, immer möglichst viel Höhenreserven zu haben.
          Inwzischen habe ich meine ersten längeren Flüge in Eigenverantwortung hinter mir, sowohl thermisch als auch am Hang. Vor allem der Hang war für mich anfangs aber eine große Überwindung. Ich hatte teilweise das Gefühl, gleich an den Baumwipfeln hängen zu bleiben - und dann fliegt ein anderer Gleitschirm deutlich unter mir vorbei. Ich habe mich dann ganz langsam schrittweise an den Hang herangetastet, immer mit der Option, sofort ins Tal rein abzudrehen, sollte es nötig werden. Ich merke es aber immer noch, dass ein Flug am Hang zwar einerseits ein tolles Erlebnis ist, andererseits für mich aber auch mehr Aufmerksamkeit erfordert und Stress verursacht, als wenn ich ein ganzes Stück über der höchsten Erhebung im Umkreis in der Thermik fliege.

          Bei mir hat es also geholfen, mich kontrolliert und schrittweise in die Bedingungen zu bringen, die mir anfangs nicht geheuer waren. Vielleicht funktioniert das ja bei Dir (in umgekehrter Richtung) auch?

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            #6
            AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

            Ich kenne dieses mulmige Gefühl auch.

            Bei mir kommt es (wahrscheinlich) hauptsächlich durch die fehlenden Referenzpunkte.
            Wenn andere Piloten, Vögel oder Wolken da sind, ich die Höhe kein wirkliches Problem
            Wenn aber die ganze Welt nach unter wegsinkt wird jedes Schaukeln, jede Bewegung
            eine Bewegung ohne dass ich weiß, was gerade passiert. Ich muss mich am Vario
            orientieren, ob es rauf oder runtergeht, ob ich schnell oder langsam fliege. Und ich
            habe mich an den Instrumentenflug noch nicht völlig gewöhnt, auch weil es halt nicht
            sooo oft vorkommt, dass ich eine Routine entwicklen konnte.

            ...fühle ich mich in großer Höhe wie in einer anderen Welt...
            Das ist es wohl

            Für mich habe ich erkannt, dass ich einfach öfter höher fliegen muss und dabei
            sage ich mein Mantra auf: "Höhe = Sicherheit"

            Kommentar


              #7
              AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

              Aha, gut zu wissen dass ich nicht der einzige bin der ab und zu dieses Gefühl hat.

              Ein Fliegerkollege hat mir dazu gesagt dass er in solchen Momenten immer den Probegriff zum Retter macht. Das mache ich jetzt auch, und es hilft ein Bisschen.

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                #8
                AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                Ich danke Euch für das Mitteilen Eurer Erfahrungen!

                Diese verflixte Psychologie bestimmt, ob man sich am Startplatz am einen Tag sauwohl fühlt und jeder Handgriff sitzt wie aus dem Effeff, am anderen Tag benimmt man sich wie der Depp des Tages. Dieses "Spiel" erlebe ich dann auch in der Luft. Mal "King of the sky", mal Thermik-Flüchtling. das Dumme: Ich kann keine Zusammenhänge herstellen, so etwa: Wenn zuvor das und das passiert ist, verhalte ich mich in der Luft dann so und so. Nein, es geschieht willkürlich.

                So kann es passieren, dass ich an einem Top-XC-Tag nur strategielos rumeiere, an einem wolkenverhangenen Abgleitertag aber jeden Kuhfurz zentriert bekomme.

                Ich denke, dass es nur die Routine ist, die einen dauerhaft da rausholt. Und solche "Tricks" wie der Griff zum Retter oder das bewusste Nicht-nach-unten-Schauen können sicher weiterhelfen.

                Kommentar


                  #9
                  AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                  Interessant! Bei mir ist es genau umgekehrt: bin ich hoch über dem Gelände fühle ich mich pudelwohl, komme ich knapp über der Krete an, schaue ich möglichst schnell wieder an Höhe zu gewinnen. Vielleichts kommts von meiner Zeit als Fallschirmspringer!?

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                    so wie man hier liest geht es einigen. Auch ich habe an bestimmten Tagen Respekt vor der Höhe, obwohl ich weis das es eben Sicherheit bedeutet. Die Faxen und Klappern, Wingover mache ich dann lieber in Bodennähe. Sprialen bis das Vario schreit ich soll meine Rettung ziehen. Spiralen und Wingovern aus größerer Höhe machen mag ich dann nicht.
                    Es ist aber sehr Abhängig vom Zustand. Nach dem Nachtdienst oder mit wenig Schlaf, zu wenig getrunken, Streß, zu wenig Gefrühstückt oder Hunger und ich dümpel lieber auf Grathöhe rum.
                    Ausgeschlafen, finde ich es einfach nur gut.
                    Man sollte hier nicht vergessen! Auch der Ochse war mal ein Kalb.

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                      Zitat von ErfurtBob Beitrag anzeigen
                      Aha, gut zu wissen dass ich nicht der einzige bin der ab und zu dieses Gefühl hat.

                      Ein Fliegerkollege hat mir dazu gesagt dass er in solchen Momenten immer den Probegriff zum Retter macht. Das mache ich jetzt auch, und es hilft ein Bisschen.

                      Den Probegriff zum Retter sollte eigentlich jeder Pilot ab und zu mal machen, hilft im Notfall den Rettergriff sofort richtig zu greifen und zu bedienen.

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                        Offenbar geht es echt vielen so – mir auch! Ich mache meine Schweinereien auch lieber näher über Grund... so um die 800m abwärts über dem Boden fühle ich mich diesbzgl. am wohlsten. Wobei ich schon gerne auch auf 3.000m fliege – ich glaube in der Höhe fehlt einem einfach der „Halt“, die Referenz zu anderen Dingen und vielleicht greift in diesen Höhen auch die Denke: „wenn ich aus goßer Höhe falle, tut's mehr weh“, was in unserer alltäglichen Standardperspektive ja auch absolut richtig ist. Im Grunde ist es paradox aber vermutlich nicht mehr als eine Gewohnheitssache. Leider ist man zu selten in diesen Höhen unterwegs...
                        LG
                        Nicolas

                        abgeflogen.clothing

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                          #13
                          AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                          Danke,

                          das hat mich gerade noch einmal an meinen ersten kleinen Überlandflug erinnert. Von 860m MSL gestartet und der Tenor war, wenn Du 1800m hast, kannst Du nach Hause fliegen. Bei 2700m MSL bin ich dann aus der Thermik raus und gerade auf den Heimatsee zugeflogen, war echt genug Sicherheitshöhe, um anzukommen. Dann bin ich geradeaus geflogen und es hat mich im Geradeausflug bis auf 3200m MSL gehoben, irgendwann zwischendrin hab ich dann so zu mir gesagt, jetzt ist es aber genug, geht das auch irgendwann wieder runter? Ein komisches Gefühl, keine richtige Angst, aber irgendwie unangenehm.

                          Es ging runter, alles war gut. ;-)

                          Danach hatte ich das nie wieder, es geht mir eigentlich nie hoch genug, aber an dem Tag, ganz ohne Streckenerfahrung auf dem Gleitschirm und in einem fremden Gebiet, ging mir auch ein wenig der Stift.

                          Im Nachhinein reflektiert, warum das nicht herunter ging: einer der besten thermischen Tage! Genial! Inzwischen wird mir nur mulmig, wenn ich in den frühen Nachmiitagsstunden landen muss, da macht die Luft in heißem Klima, was sie möchte. Lieber tagsüber so hoch es geht und abends landen, wenn alles ruhig ist!

                          Alles Gewöhnungssache
                          Stefan
                          --
                          http://de.paragliding-wiki.org wieder online (Bitte Benutzer neu registrieren!)

                          Überlebensratgeber Indien (in Arbeit): http://www.duckflight.de/download/IndienDHVForum.epub

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                            #14
                            AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                            Da hat so jeder seine unsinnigen Angstauslöser. Bei mir ist es nicht die Höhe, sondern das Licht. Wenn es ein absolut ruhiger Flugtag ist, mit einer durchgehenden Stratusbewölkung, die das Sonnenlicht aussperrt und die Welt unter dir grau statt grün und blau ist, fühle ich mich wesentlich unsicherer als bei Sonnenschein. Da kann ich mir tausendmal vorbeten, dass das völlig egal ist, die Bedingungen gut sind usw. Das bringt dann leider gar nichts. Ich möchte nicht von Angst sprechen, aber ich fühle mich deutlich unwohler.

                            Bei Sonne fühle ich mich so leicht, freestyle und spiele ich durch die Gegend, wenn aber eine graue Wolkendecke über mir ist, fühl ich mich manchmal schon beim wingovern unwohl.

                            Völliger Blödsinn, aber leider nicht zu ändern. Gott sei Dank ist das auch Tagesform abhängig. Manchmal merk ich davon auch gar nichts.

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Paradox: Mulmiges Gefühl mit zunehmender Höhe

                              Ich habe einen Respekt vor den Wolken, ich gucke immer das ich ein blaues Feld in der Nähe habe wo ich hin flüchten könnte wenn's näher an die Wolken geht. Ich möchte nie in die Situation kommen in die Wolken reingesogen zu werden. Einige unseren Kollegen schein das wohl nichts auszumachen
                              Mein Blog: [url]www.adnubes.info​[/url]
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