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Schirm vertrimmt

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    #16
    AW: Schirm vertrimmt

    Zitat von Goldfitt Beitrag anzeigen
    Mich würde interresieren wann ich meine Leinen wechseln muss habe bis her immer nur ummantelte keinen geflogen und jetzt den ersten schirm (carrera) mit unummantelten Leinen hab ich da mehr Probleme mit oder ist was zu beachten vielen dank schon mal
    Genau dafür ist ja u.a. ein 2-Jahres-Check da.
    Durch eine signifikante Stichprobe ermittelt der Checker die Leinenfestigkeit an Deinem Schirm und tauscht dann diese eine, oder auch zwei oder mehr (ggf. alle) Leinen aus.
    Unummantelte Leinen sind natürlich meist dünner und mechanischer Belastung ungeschützt ausgeliefert. Wie lange sie halten, hängt also u.a. von der Behandlung von Dir ab.

    Hochschätzungen der Lebenserwartung von Leinen kann man nur durch statistische Auswertung von Reißwerten ermitteln.
    (ein hochinteressantes Thema! ...... es gab Fälle, bei denen sich die Bruchlast von Stammleinen innerhalb von wenigen Wochen halbiert hatte.)

    Individuell auf einen Schirm muss auf jeden Fall gerissen werden.
    Wann und in welchem Umfang dies erfolgen muss (sollte) hängt vom Hersteller ab. Hier gibt es KEINEN Konsenz, weder für die Anzahl der beim Check zu zerreissenden Leinen, noch für die Bruchlast-Grenzwerte. Während bei einen Hersteller z.B. eine A-Stammleine bei 80daN noch ein "ok" bekommt, ist sie beim anderen Hersteller bereits lange durchgefallen, weil der Grenzwert hier z.B bei 120daN liegt, also 50% höher.

    eigentlich traurig, oder?

    Gruß vom Ralf
    Zuletzt geändert von Ralf Antz; 28.08.2015, 09:13.

    Kommentar


      #17
      AW: Schirm vertrimmt

      Zitat von Ralf Antz Beitrag anzeigen
      Hier gibt es KEINEN Konsenz, weder für die Anzahl der beim Check zu zerreissenden Leinen, noch für die Bruchlast-Grenzwerte. Während bei einen Hersteller z.B. eine A-Stammleine bei 80daN noch ein "ok" bekommt, ist sie beim anderen Hersteller bereits lange durchgefallen, weil der Grenzwert hier z.B bei 120daN liegt, also 50% höher.
      Hallo Ralf,

      haben die Leinen unterschiedlicher Hersteller und Schirme nicht bereits unterschiedliche nominelle Reissfestigkeiten (abhängig von Leinenlieferant, Dicke, etc.)? Und hängt die benötigte Mindestreissfestigkeit einer Leine nicht von der relativen Belastung und damit der individuellen Schirmkonstruktion ab? Dann müssen nach meinem Verständnis doch die Vorgaben der Hersteller zwangsweise voneinander abweichen. Sinn machen würde vielleicht eher noch eine herstellerübergreifende Vorgabe der Reissfestigkeit gealterter Leinen bezogen auf die nominelle Reissfestigkeit im Auslieferungszustand?

      Grüße,
      Michael

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        #18
        AW: Schirm vertrimmt

        Mich würde mal interessieren, ob außerhalb der Wettkampfschirme eigentlich zuletzt mit den bis in EN-B hinter üblich werdenden unummantelten Leinen schon ernsthaft Probleme aufgetreten sind.

        Bisher bin ich es - und das ist auch in meinem Bekanntenkreis so - gewohnt, daß die Porosität die Lebensdauer der (B-C) Schirme bestimmt, sprich der Leinensatz hält länger als der Schirm und unummantelte Galerieleinen scheinen das nicht zu verändern.
        Komplette 'Rennbeleinung' wird aber auch in den unten Klassen häufiger, sind da schon Probleme aufgetaucht?
        Wenn es piept - eindrehen...

        Kommentar


          #19
          AW: Schirm vertrimmt

          Ich denke die heutigen tücher halten schon viel aus habe zb das Tuch meines carrera vor 1 Woche gemessen der schirm ist 15 Monate alt wurde zirka 60 Stunden geflogen und ich hab in aber immer pfleglich behandelt Werte an der mittleren Eintrittskante waren laut JDC wohlgemerkt 982 sec :-D das entspricht dem neuzustand ich mach mir da mehr um die Vertrimmung oder Bruchlast meiner "rennbeleinung" sorgen :-)

          Kommentar


            #20
            AW: Schirm vertrimmt

            Zitat von Michael Buck Beitrag anzeigen
            haben die Leinen unterschiedlicher Hersteller und Schirme nicht bereits unterschiedliche nominelle Reissfestigkeiten (abhängig von Leinenlieferant, Dicke, etc.)?
            ja klar,- aber Hersteller x und y und z... bedienen sich ja aus dem identischen Pool. Es gibt ja nicht für jeden Gleitschirmhersteller einen anderen Leinenhersteller....
            deshalb könnte man sich trotzdem auf einen gemeinsames Verfahren zur Festlegung der Bruchlastgrenze einigen.

            Möglichkeiten:
            - max Startgewicht * 8 (wegen 8G) geteilt durch alle Stammleinen.... ergibt die Bruchlastgrenze einer einzelnen Leine
            - max Startgewicht * 8 geteilt durch alle A- und B-Stammleinen ....
            - max SG * 8 geteilt durch (was auch immer) + gewisser Prozentsatz oder Festwert ....
            - Bruchlast der verwendeten Leine, abhängig vom Material und der Dicke, vor bzw. nach Knicktests geteilt durch was auch immer (alle Stammleinen / A-, B-Stammleinen.... )

            Zitat von Michael Buck Beitrag anzeigen
            Und hängt die benötigte Mindestreissfestigkeit einer Leine nicht von der relativen Belastung und damit der individuellen Schirmkonstruktion ab?
            yupp,- ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das sooooo verschieden ist. Es wird sicher keinen Schirm geben, bei dem der Auftrieb auf den C-D-Leinen bzw. mehr außen am Flügel erzeugt wird. Man könnte/sollte zwischen der Bruchlast einer A1-Stamm und A3-Stamm unterscheiden, d'accord! Aber das Verfahren zur Ermittlung der Berechnung dieser Grenze könnte und sollte einheitlich geregelt sein. Wofür gibt's denn u.a. die PMA?
            Na ja, wer festlegt, das D-Leinen schön dunkelblau sind und die Stabileinen (dunkel)-grün, - Verschlaufungen und Knoten im Gras oder Stein oder sonstwas nun wieder schwerer zu erkennen sind, - was will ich da als Fluglehrer mit knapp 30 Jahren am Hang von den Profis als Festlegung erwarten?

            Zitat von Michael Buck Beitrag anzeigen
            Sinn machen würde vielleicht eher noch eine herstellerübergreifende Vorgabe der Reissfestigkeit gealterter Leinen bezogen auf die nominelle Reissfestigkeit im Auslieferungszustand?
            abhängig vom Startgewicht?
            Ein und dieselbe Leine auf'm Tandem muss sicherlich mehr halten, als auf einem XXS-Schirm, oder?
            und genau um diese Fragen geht es. Müsste doch möglich sein, hier unter den Herstellern einen Konsens zu defnieren. Ein erster Schritt in Richtung allgemein gültige Checkkriterien. Den DHV geht das Ganze nix an, die Sicherstellung (Check.. Reparaturen.. ), das sollte einem als Pilot klar sein.

            Zitat von mas- Beitrag anzeigen
            Bisher bin ich es - und das ist auch in meinem Bekanntenkreis so - gewohnt, daß die Porosität die Lebensdauer ......bestimmt,
            aller Schirme, nicht nur die höher klassifizierten.
            "Wenn ein Mensch stirbt, schreit das Käutzchen im Wald", hat man früher gewusst - und irgendwie stimmt(e) das auch.

            - Menschen sterben häufig nachts
            - man macht das Licht an, um den Sterbenden zu begleiten.
            - im Zeitalter der Nicht-elektrischen-hell-erleuchteten Welt kamen die Käutzchen, angelockt vom Licht, aus dem Wald und schrien.

            so ähnlich ist das mit der Porosität

            - Schirm wird älter
            - die Porosität wird schlechter
            - Schirm fliegt auffälliger
            - damit ist die Porosität ein Indiz für's Schirmalter - und dies kann ich eben leicht messen.
            - ergo Porosität schlecht = Schirm kaputt.

            Die wahren Gründe des schlechteren Schirmverhaltens liegen aber sicher nicht in der Porosität, es sei denn, jemand kann mir schlüssig erklären, warum der Überdruck im Gleitschirm von ca. 0,3 hPa eine mit 8 - 10m/s anliegende Strömung am Schirm so nachhaltig beeinflussen kann, dass der Schirm sein Auftriebsverhalten signifikant ändert.

            außerdem:
            -Flächenfallschirme sind neuwertig super porös (müssen es sein.. oder hat sich das inzwischen geändert? und ich hab's nicht mitbekommen - ich weiß, es gibt beschichtete Tücher beim Springen... ?)

            Ich hatte letztes Jahr einen GS, der hatte auf der gesamten Anströmkante 0,0sec auf der JDC (Messgerät zur Ermittlung der Luftdurchlässigkeit). Die Kappe flog immer noch einwandfrei, (stand allerdings auch gut im Trim) - hatte lediglich auf Grund von zerknitterten Zellwänden, Probleme beim Füllen, Steigen und damit Starten.
            Im Zeitalter der Profilerhaltung alter Schirme durch Stäbchen ist das Thema wohl durch.

            Ein weiterer Grund, warum Schirme, je älter sie wurden, Probleme hatten, war neben der nicht korrigierten Trimmung zu einen meist höheren Anstellwinkel (Schirm hängt, Sackflug, Trudelneigung, Stallpunkt wandert "hoch"... ) die unterschiedliche Alterung von Ober- und Untersegel bzw. Zellwände....
            Kurz und klein: Die Kappen verziehen (verzogen) sich und veränderten das Schirmverhalten. Ursache war die unterschiedliche Vorbehandlung der Tücher (Vorschrumpfung durch Kalanderung) - Meines Wissens ist das Thema auch ummi.

            All diese Dinge wurden aber stets an der Porosität festgenagelt, die sicher keine sooooo besondere Ursache für ein verändertes Schirmverhalten darstellt.

            Nebenbei ist u.a. aus dieser Überlegung das NTT entstanden. Die bescheuerte Porositätsüberprüfung als Ursache zu sehen war und ist meiner Ansicht nach, immer schon falsch gewesen. Vielleicht kann ja mal jemand das Gegenteil begründen? Ich lern' gerne dazu.

            Gruß vom

            Ralf
            Zuletzt geändert von Ralf Antz; 28.08.2015, 12:09.

            Kommentar


              #21
              Schirm vertrimmt

              Hi Ralf

              vielen Dank für diesen tollen Beitrag klingt für mich alles sehr schlüssig.
              Schön das man hier neben dem gezicke auch was lernen kann.

              Meine Freundin hatte mit ihrem Mojo Riesen Probleme beim Start und wendete sich im Rahmen eines Trainings an die Fluglehrer. Da der Schirm erst zwei Wochen zuvor ein neuen Check bekommen hatte und da die Tuchwerte an der Eintrittskante nicht die besten waren war für alle der Fall klar.
              Ich glaubte nicht ganz daran auch auf Grund der vielen Beiträge von Ralf hier zum
              Thema Trimm. Ich schickte den Schirm in die Paraclinic und die fanden heraus das er einem zu großen Anstellwinkel hatte und korrigierten die A und B-Ebene um 10mm seit dem startet sie mit viel Freude wieder und ohne Probleme.
              Wenn man bedenkt wie groß die Zulässige Toleranz des Herstellers ist und was hier die 10mm ausgemacht haben was starten und auch das Anfahren aus dem B-Stall betrifft. Die Hersteller und manche Checkbetriebe machen es sich da schon einfach. Schön das es auch andere gibt kann jedem nur Empfehlen seinen Trimm ordentlich prüfen und auch korrigieren lassen dann fliegt es sich spürbar angenehmer.

              Grüße Daniel

              Kommentar


                #22
                AW: Schirm vertrimmt

                Ja richtig, das stimmt schon, was der Ralf sagt. Es gibt keinen 1:1 Zusammenhang zwischen der Porösität und ob bzw. wie gut die Kiste noch fliegt. Hab selbst schon mal nen Schirm mit 2 Sekunden Tuchwerten gehabt, der noch unauffällig flog.

                Dennoch ist es der Hauptalterungsindikator. Und in meiner Erfahrung war es dieser Faktor, der meist das Ende besiegelt hat. Nicht die Leinenfestigkeit. Meine Frage zielte darauf ab, ob sich des mittlerweile ändert dank mehr 'Rennbeleinung'.

                Bei den Wettkampfschirmen sind ja z.B. Herstellerseitig alle 150 Stunden neue Leinen vorgeschrieben. Fast alle anderen Schirme fliegen hingegen mit einem Leinensatz ihr ganzes Leben lang, ohne daß die Leinenfestigkeit unter das Minimum fällt.

                Darum die Frage, ob sich das mittlerweile verschiebt. Irgendwo könnte sich da ja ein Übergangsbereich auftun. Und das ist ganz unabhängig von der Trimmproblematik zu sehen.
                Zuletzt geändert von marcel1; 28.08.2015, 15:09.
                Wenn es piept - eindrehen...

                Kommentar


                  #23
                  AW: Schirm vertrimmt

                  Zitat von mas- Beitrag anzeigen
                  Ja richtig, das stimmt schon, was der Ralf sagt. Es gibt keinen 1:1 Zusammenhang zwischen der Porösität und ob bzw. wie gut die Kiste noch fliegt. Hab selbst schon mal nen Schirm mit 2 Sekunden Tuchwerten gehabt, der noch unauffällig flog.
                  Ich kann dass auch bestaetigen. Hatten einen Swing mit 0 Sekunden. Flog unauffaellig einen ganzen Sommer lang.
                  NOVA

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Schirm vertrimmt

                    Möchte nicht wissen, wie viele Schirme schon ausgemustert wurden, die eigentlich noch top geflogen wären, wenn man sie vernünftig getrimmt hätte.

                    Ich kann Ralfs Ausagen bestätigen, da ich einige alte Schirme in Gebrauch habe. Die Porositätswerte als Kriterium für die Flugtauglichkeit herzunehmen hat sich nach meiner Erfahrung erledigt. Das Leinensetup (Trimm), Leinenfestigkeit, Reissfestigkeit des Tuchs dagegen sind echte Kriterien, denen man die Aufmerksamkeit schenken sollte.

                    Ich staune immer wieder über die Geduld, mit der Ralf versucht aufzuklären.

                    Gruß
                    Bernd

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Schirm vertrimmt

                      Na ja - wenn die Porösitätswerte komplett runter sind, mag der Schirm je nachdem noch ne ganze Weile nicht runter fallen. Sogar bei gescheitem Trimm noch brauchbar fliegen.

                      Nur gibt es dafür halt keine Garantie und irgend einen Verschleißindikator muß man nehmen. Sämtliche Abspannungen, Zellwände, das ganze Innenleben ist schon gealtert. Aber das kann man nicht gut messen. Die Luftdurchlässigkeit ist einfach zu messen und nimmt grob parallel mit der Beanspruchung und den Sonnenstunden ab, somit durchaus tauglich als Richtwert.

                      Von der Leistung, auf die Manche so fixiert sind, mal gar nicht zu sprechen. So manches neue Modell sähe nicht gut aus, wenn die Leute gegen einen neuen Schirm der vorherigen Generation testen würden. Zum Glück für die Hersteller tut das kaum jemand. ;-)

                      Abgesehen davon kann man lange über den richtigen Verschleißindikator debattieren, aber hierzulande gilt, kein Check für nen porösen Schirm. Somit Ende Gelände..
                      Zuletzt geändert von marcel1; 28.08.2015, 20:58.
                      Wenn es piept - eindrehen...

                      Kommentar


                        #26
                        AW: Schirm vertrimmt

                        Wenn die Porisität so unwichtig ist - wieso werden dann die Tücher überhaupt beschichtet?
                        Irgendwo muss es doch einen Punkt geben, ab dem die Luftdurchlässigkeit des Tuchs eine Rolle spielt, auch unabhängig von anderen Alterserscheinungen des Schirms. Oder?

                        Kommentar


                          #27
                          AW: Schirm vertrimmt

                          Zitat von mas- Beitrag anzeigen
                          Na ja - wenn die Porösitätswerte komplett runter sind, mag der Schirm je nachdem noch ne ganze Weile nicht runter fallen. Sogar bei gescheitem Trimm noch brauchbar fliegen.
                          "ne ganze Weile, kann ziemlich lange sein!... sogar Jahre, bzw. viele Flugstunden!"

                          Zitat von mas- Beitrag anzeigen
                          Nur gibt es dafür halt keine Garantie und irgend einen Verschleißindikator muß man nehmen.
                          Du machst mir da immer noch den Fehler, die nachlassende Luftdurchlässigkeit in einem komplett linearen Zusammenhang zum Schirmalter, bzw. dem Gebrauchszustand zu setzen. Dabei sind mir Fälle bekannt, bei denen selbst neuwertige Schirme mit wenigen Flugstunden bereits eine grenzwertige Porosität hatten. Du kannst das einem Material nicht ansehen!!
                          Ich erinnere posthum an das häufig verwendete Material des inzwischen nicht mehr existierenden Tuchherstellers Carrigton. Da gab es ein häufig verbasteltes Tuch N1097, das sehr schnell sehr porös wurde und schnell grenzwertig war. Dieses Material wurde in tausenden Schirmen verbaut und dennoch gab es nie Auffälligkeiten! Um Schirme vor dem AUS beim Check zu bewahren, wurden dann auch mal schnell die Grenzwerte runtergesetzt. Das war vor vielen, vielen Jahren.

                          Du möchtest also wirklich einen völlig unzureichenden Verschleißindikator akzeptieren?? .... dann hoffe ich für Dich, dass Dein Schirm davon nie betroffen sein wird, und ich bin mir sicher, dass Du das dann auch nicht akzeptieren würdest.

                          Zitat von mas- Beitrag anzeigen
                          Die Luftdurchlässigkeit ist einfach zu messen und nimmt grob parallel mit der Beanspruchung und den Sonnenstunden ab, somit durchaus tauglich als Richtwert.
                          Eben nicht! ... "grob" mag schon richtig sein,- aber "tauglich" eben nicht.

                          Zitat von mas- Beitrag anzeigen
                          So manches neue Modell sähe nicht gut aus, wenn die Leute gegen einen neuen (Du meinst sicher alten) Schirm der vorherigen Generation testen würden. Zum Glück für die Hersteller tut das kaum jemand. ;-)
                          und genau darum wird das Thema auch nicht hochgekocht,- und genau deshalb gibt es bei meinen Statements auch keine Zustimmung oder Gegenrede. Man möchte einfach, dass dieses Thema nicht allzusehr ins Gespräch kommt. Zunächst wurde NTT als "Problem" von Nova debattiert, inzwischen haben hoffentlich mehr Piloten begriffen, dass NTT eine Lösung und kein Problem ist. Es ist ein Tool zur Qualitätssicherung und garantiert die sichere Langlebigkeit von den Gebrauchten! Andere Hersteller und Checker ziehen langsam nach, aber solange die Toleranz von absolut 30mm als Kriterium herangezogen wird und die qualitative Aussage von Messwerten nach wie vor nur tabellarisch dargestellt wird und jeder einzelne Messwert ohne Bezug beurteilt wird, ist die Sicherheit nach einem Check nicht gewährleistet - der Check an sich fahrlässig am Vertrauen von Euch festgesetzt.

                          Lass mich mal im Einzelnen kurz resümieren:

                          Checkpunkt 1:
                          Porosität
                          - ich hoffe, der wird bald nur noch nebenbei ermittelt. Wir nähern uns. Als Indikator taugt er wenig, bestenfalls als zusätzliches Argument, wenn andere Indikatoren grenzwertig sind.

                          Checkpunkt 2:
                          Sichprüfung
                          - kann eigentlich jeder selbst machen, dafür brauche ich keinen Fachmann, oder?

                          Checkpunkt 3:
                          Leinenfestigkeit
                          - Ja, das ist ein Punkt, der vom Fachmann überprüft werden muss und dem wirklich Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Hier haben wir eine echten Indikator für das Alter, den Gebrauchszustand und die Sicherheit einer gebrauchten Kappe.

                          Checkpunkt 4:
                          Trimmung
                          - solange die Toleranz von +/- 15mm besteht, könnt Ihr davon ausgehen, dass selbst gefährlich getrimmte Schirme einen Check passieren können. Hier ist Handlungsbedarf, aber ich wiederhole mich....

                          Checkpunkt 5:
                          - Reißfestigkeit Material (Betsometertest)
                          - Ich kenne keinen einzigen Fall, bei dem alle anderen Punkte ok waren und NUR dieser Punkt zum Durchfallen geführt hat. Wenn die Weiterreißfestigkeit grenzwertig war, waren die Reißwerte der Leinen und/oder die Porositätswerte auch schon unter oder am Grenzwert.

                          Tja, - und meiner Einschätzung nach, sind die Checkkosten für einen Reißtest, der übrigens in den ersten Jahren bei Dyneema-Stammbeleinung nicht mal in den Checkanweisungen stehen muss, für eine leicht unsinnige Porositätsprüfung nebst einer vielleicht fahrlässigen Überprüfung der Trimmung und einem bei normalen Schirmen überflüssigen Betsometertest die Checkkosten recht hoch.

                          Ich wiederhole mich, ich weiß, aber die fachgerechte Überprüfung des Trimms ist das entscheidende Argument für einen sicher(er)en Schirm. Akzeptiert keine Trimmüberprüfung mit einer +/- 15mm Toleranz die klare Empfehlung.

                          (so hab' ich gerade einen "Nicht-Nova" vermessen, der vor einem Jahr einen gültigen Check bekommen hatte. Alle Messwerte waren innerhalb der üblichen +/- 15mm, soweit ok, aber allein die innerste A-Stammleine wies eine Asymmetrie von ca. 25mm!! auf. Der Schirm zog auch, laut Pilotin, beim Aufziehen ständig zur Seite.... .wen wundert's..

                          Schönes Wochenende!

                          Ralf

                          Zitat von thmu Beitrag anzeigen
                          Wenn die Porisität so unwichtig ist - wieso werden dann die Tücher überhaupt beschichtet?
                          Irgendwo muss es doch einen Punkt geben, ab dem die Luftdurchlässigkeit des Tuchs eine Rolle spielt, auch unabhängig von anderen Alterserscheinungen des Schirms. Oder?
                          natürlich eine sehr berechtigte Frage! Hier trifft theoretische Überlegung auf praktische Erfahrung, die sich nicht 100%ig deckt. Ich vermute, dass der Staudruck bei kompletten "Taschentüchern" (unbeschichtetes Tuch) den Umschlagpunkt und Abrisspunkt der Strömung am Obersegel tatsächlich kritisch nach vorn wandern lässt. Bis zu einem gewissen Punkt, den wir allerdings nicht überschreiten, lässt sich dies aber duch eine Trimanpassung kompensieren. Der Schirm wird etwas schneller eingestellt,- (hier geht's übrigens nur um wenige Millimeter).
                          Ich weiß nicht, ob je neue Gleitschirme vergleichsweise mal mit unbeschichtetem Material hergestellt wurden?

                          Die Beschichtug trägt natürlich insgesamt auch zur Stabiliät der Kappe bei und sorgt für eine aufgerichtete Anströmkante beim Auslegen. Wär' mal interessant ein "Stäbchenschirm" mit unbeschichtetem Material zu bauen. Ich denke, das würde funktionieren....
                          Zuletzt geändert von Ralf Antz; 29.08.2015, 10:24.

                          Kommentar


                            #28
                            AW: Schirm vertrimmt

                            Zitat von mas- Beitrag anzeigen
                            Abgesehen davon kann man lange über den richtigen Verschleißindikator debattieren, aber hierzulande gilt, kein Check für nen porösen Schirm. Somit Ende Gelände..
                            Stimmt, dann brauch man ja darueber garnicht mehr reden. Leg dich wieder schlafen Ralf

                            @Mas: Es wird dich vielleicht erschrecken aber was "hierzulande gilt" ist nicht immer richtig. Hierzulande gilt auch dass dein Schirm 30mm aus dem Trimm sein darf. Moechtest du mit so einem Schirm fliegen? Ich glaube nicht. Frueher oder spaeter werden geltene normen und Regeln im Sinne der Pilotensicherheit geaendert werden muessen. Bis dahin kann man nicht nur ueber den richtigen Verschleissindikator debatieren, man muss es sogar!

                            Liebe Gruesse,

                            Kerim
                            NOVA

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                              #29
                              AW: Schirm vertrimmt

                              Zitat von mas- Beitrag anzeigen
                              Mich würde mal interessieren, ob außerhalb der Wettkampfschirme eigentlich zuletzt mit den bis in EN-B hinter üblich werdenden unummantelten Leinen schon ernsthaft Probleme aufgetreten sind.

                              Bisher bin ich es - und das ist auch in meinem Bekanntenkreis so - gewohnt, daß die Porosität die Lebensdauer der (B-C) Schirme bestimmt, sprich der Leinensatz hält länger als der Schirm und unummantelte Galerieleinen scheinen das nicht zu verändern.
                              Komplette 'Rennbeleinung' wird aber auch in den unten Klassen häufiger, sind da schon Probleme aufgetaucht?
                              Um auf deine Frage zurückzukommen: Schau dir mal diesen Faden an!

                              Dazu würde mich auch mal der aktuelle Erfahrungsstand der Checkbetriebe interessieren! Schauen sich die Checkbetriebe solche leichten Ausfransungen genauer an? Was geben die Hersteller an Checkanleitungen vor?
                              Bei ummantelten Leinen war die Sichtprüfung einfacher und eindeutig...

                              Gruss
                              Zuletzt geändert von FliegenWilli; 29.08.2015, 21:14.

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                                #30
                                AW: Schirm vertrimmt

                                @Mas: Es wird dich vielleicht erschrecken aber was "hierzulande gilt" ist nicht immer richtig.
                                8-; Keine Angst, das erschreckt mich nicht. Allerdings bin ich gnadenlos pragmatisch.

                                Wenn mein Schirm keinen Check mehr bekommt, weil die Tuchwerte völlig runter sind, dann halte ich es für keine so gute Idee, damit in Deutschland noch ewig rum zu eiern. Weniger weil ich paragraphengläubig bin, als viel mehr, weil dann u.a. auch meine Unfallversicherung hinfällig wäre und ich obendrein nicht ganz so ein Profi bin wie Ralf. Einfach nur anhand einer Sichtprüfung kann ich nicht so gut sehen, wann es wirklich Zeit wird, die Tüte aus zu mustern. Damit täten sich wohl so einige schwer - von wegen wenn der Wunsch der Vater des Gedankens ist, sieht die alte Tüte doch noch ganz gut aus...

                                Und die Leinenfestigkeit ist sicher auch ein Indikator, nur der einzig Wahre? Die ganzen Wettkampfflieger wären wohl nicht so glücklich, wenn sie mit dem ersten Leinensatz gleich den ganzen Schirm verklappen dürften, oder? Muß der Schirm als Ganzes hinüber sein, nur weil die Leinen getauscht werden müssen? Kommt das bei "normalen" Schirmen oft vor, daß die Leinen durch sind aber die anderen Verschleißindikatoren noch gut sind?

                                Irgendwie gibt es keinen Indikator, der wirklich linear und absolut zuverlässig die Abnutzung anzeigt. Mir scheint nach wie vor die Porösität als einer der Besseren. Kann man gerne drüber debatieren, ob wir jetzt vielleicht spezielle Meßstreifen einbauen. Aber jedenfalls werden die Tuchwerte keineswegs nur in Deutschland als Hauptindikator für die Abnutzung eines Schirmes verwendet. Das wird in den meisten Ländern so gemacht - paßt also nicht ganz, hier von typisch deutsch zu sprechen, scheint mir.

                                P.S.: Daß der Relativtrimm eines Schirmes egal wäre, so lange alles +-15 mm ist, hab ich obendrein nie gesagt. Keine Ahnung, warum man mir das in den Mund legen will. Ich schick meinen Schirm nicht zum x-beliebigen Billigchecker. Ganz bestimmt nicht, wenn ich Windenschlepp mache.
                                Zuletzt geändert von marcel1; 29.08.2015, 22:05.
                                Wenn es piept - eindrehen...

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