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Schöner landen mit dem Drachen

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    #16
    AW: Schöner landen mit dem Drachen

    Hallo,
    ich glaub ich sollte noch klarstellen, dass mein Problemen eher bei mir und nicht am Drachen liegt (hoffentlich lag) und ich bin auch sehr zufrieden mit meiner Kiste. (Ist auch keiner von 19irgendwas). Ich habe wahrscheinlich einfach einige Male den richtigen Zeitpunkt zum Ausdrücken verpasst und bin zu tief ausgeglitten. Sollte auch schauen, dass ich einfach wider mal mehr lande. So 3x - 5x landen pro Flug wären gut . Hochleister geeigneter Übungshang mit Rolltreppe wäre mal was, wo man einfach mal 10 Landungen hinlegen kann und auch mal was probieren kann. Natürlich mit frisch gemähtem Rasen. Eine Open-Air Bar für danach und ...

    Als ich mir die Bilder von Bernhard angesehen habe, dachte ich mir, irgendwie schaut das so aus wie bei mir auch schon einige male und ich glaube eben nicht dass es am "nicht" nach oben ausdrücken liegt,
    da ich ja immer nach "oben" gedrückt hatte und deswegen habe ich so meine Probleme mit dem Ausdruck "oben" beim Ausstossen.

    Ich wollte hier einfach nur das Gefühl beschreiben das ich hatte und ich glaube auch nicht wirklich das es am Drachen liegt - deswegen habe ich ja auch das "mein" Drachen in Ausführungszeichen gesetzt.
    Es gibt genug Piloten die mit demselben Modell regelmäßig sehr gut landen.
    Und natürlich hat ein Hochleister einfach ein kleineres Fenster zum Ausdrücken als ein Einfachsegler.
    Und früher ging es ja auch (mit dem gleichen Drachen) und auch letztes Jahr waren einige schöne Landungen dabei, v.a. wenn ich mich darauf konzentriert habe höher auszugleiten. Dann muss ich auch nicht jede Böe sofort ausgleichen um zu verhindern, dass die Basis aufsetzt, bin wohl auch entspannter und dann klappts auch - nicht immer, aber immer öfter

    Und an sich ist das ja auch eine sehr positive Eigenschaft, wenn ein Drachen auch bei langsamen Geschwindigkeiten noch gut fliegt.
    Nur wenn der Drachen wegkippt, instabil wird oder was auch immer macht und Du bist noch nicht am drücken, ist Dir halt auch schneller klar, dass Du einfach schon zu langsam warst.
    Also langer Rede kurzer Sinn, der Drachen ist nicht schuld und schon gar nicht das Modell. Vielleicht könnte man mit ein paar Einstellungen noch was verbessern.
    So würde ich sagen (um doch noch eine Ausrede zu haben,) dass mein Flieger eher etwas langsam getrimmt ist, somit es bei Trimmgeschwindigkeit schon etwas knapp für den Flare ist (eher Trim-1 als Trim+1). Aber das lässt sich ja schnell mal ändern.

    Muss auch sagen, dass ich nur mit wenig VG lande, da mir nah am Boden ein gute Handling sehr willkommen ist. Aber da ist wohl etwas experimentieren angesagt, wie czuelch schon geschrieben hat.

    Klar kann auch das Gurtzeug eine Rolle spielen und vieles andere und auch die Einstellung von Gurtzeug und Drachen und auch die persönliche.

    Gruß A.

    Kommentar


      #17
      AW: Schöner landen mit dem Drachen

      Kurz vorab:
      Habe das pdf-file vorne ausgetauscht, siehe auch Anhang hier, da die Links im bisherigen file nicht funktioniert haben. Dabei sind die gelinkten Clips mit das Beste.


      Hallo Thomas (Spyder),

      dass mit dem Aufrichten ist schon richtig. Daher bin ich auf die zentrale Bedeutung des Aufrichtens für eine Landung auf den Füßen im Text auch ausführlich eingegangen.

      Ich bin mir aber sicher, dass auch mit einem Gurtzeug, mit dem man sich nur bis 45 Grad aufrichten kann, wie bei mir (und das auch nur mit sehr weit gestellten Beinschlaufen), Landungen auf den Füßen gelingen, wenn man richtig ausstößt, da man dem Kraftvektor schon eine Richtung geben kann, nach vorne durch Strecken der Arme, nach oben mit zunächst noch angewinkelten Armen aus der Schulter heraus.

      Hoffe, mit Beginn der Saison eine entsprechende Bildfrequenz zeigen zu können.


      Hallo Tomas (Ikarus-Pellicci),

      Probleme mit dem Kiel gibt es nach meiner Beobachtung sehr selten. Vielleicht bei den neune Atos mit dem langen Carbon-Kiel?
      Probleme mit Gurtzeugen sind dagegen leider viel zu häufig. Da muss wirklich was getan werden, z.B. bei der Musterprüfung auch auf Aufrichtvermögen prüfen (Dein alter Vorschlag).


      Hallo Thomas (TomK),

      guter Vorschlag. Mal sehen, was kommt.

      Wegen der Gurtzeug-Problematik habe ich zu Beginn der Saison, wenn ich in die Alpen fahre, eine Verabredung mit Hannes Weininger von der Prüfstelle. Wenn's gut läuft werden wir einige gängige Gurtzeuge im Trapezgestell bzgl. Aufrichten testen und Fotos hiervon machen.


      Hallo Andreas,

      vielen Dank für Deine Schilderungen.

      Dazu kurz vorab: Im 2. Bild mit dem Ausstoßen nach vorne zeigt das mittlere Bild der Sequenz tatsächlich den Moment des Ausstoßens. Das 3. Bild der Sequenz ist der Moment kurz vorm schrägen Aufsetzen mit den Knien und der Basis.

      Wenn man die Unterschenkel nach hinten nimmt (und dazu noch sein Kreuz durchbiegt), hängt der Oberkörper wegen des Massenausgleichs noch ein bisschen mehr aufgerichtetPS. Deswegen die Vorstellung mit den Beinen zum Kielrohr. Auf den Drachen selbst geht davon (ohne/vor dem Ausstoßen) noch kein Impuls aus. Nimmt man vor dem Ausstoßen dagegen die Beine nach vorne (um z.B. auch notfalls noch auf die Füße zu kommen), kommt der Oberkörper wegen des Massenausgleichs auch mehr nach vorne, was das Ausstoßen nach oben tatsächlich erschwert. Dies passiert im 2. Bild nach dem Ausstoßen jedoch nicht. Da geht's nur noch darum, das Aufsetzen des Trapezes abzufangen.

      Es macht schon einen Unterschied, ob man mit seinen Armen, mit dem Rücken am Kielrohr hängend, nach oben (parallel zur Körperachse) drückt, oder nach vorne (quer zur Körperachse). Entscheidend ist dabei aber auch, wo die Hände an den Trapezseitenrohren angreifen, nämlich je höher, desto besser, allerdings niemals hinter dem Kopf (was allerdings auch körperlich kaum möglich ist).

      Wenn heutige Drachen am Ende des Ausgleitens die Nase nach unten nehmen wollen (obwohl man schon weit ausgedrückt hat), so liegt das daran, dass aufgrund ihrer Schränkung an den Außenflügeln, also hinten, die Strömung immer noch anliegt und entsprechend gut trägt, während am mittleren Flügel, also vorne, die Strömung längst abgerissen ist und entsprechend schlecht trägt. Das führt zu einem stark kopflastigen Moment, siehe Carstens Beitrag.
      Daher wird empfohlen, nicht mit ganz loser VG (hoher Schränkung) zu landen, siehe z.B. auch Alex Ploner im DHV-Info 179 Januar 2013.

      Auch ich finde, dass ein etwas höheres Ausgleiten gegenüber einem eher tiefen Ausgleiten das Aufsetzen eher leichter macht.


      Zum Schluss nochmals zum Gurtzeug, siehe auch Carstens Beitrag, und zu Anweisungen zum Landen:

      Entscheidend ist, wie aufgerichtet man mit seinem Gurtzeug hängt (nach dem Hochdrücken von der Basis, wenn der Slider nach vorne gerutscht oder/und man in die Beinschlaufen gesackt ist (oder man notfalls hochgedrückt das Neigungsseil arretiert hat)), ohne dass man durch sich hochziehen an den Trapezseitenrohren nachhilft. Dies verpufft nämlich beim Ausstoßen nach oben. Die Aufrichteigenschaft eines Gurtzeugs lässt sich schon in einem Trapezgestell prüfen.

      Anweisungen und Hilfestellungen zum Landen in meiner Ausbildung, so wie ich mich erinnere, empfinde ich rückblickend gesehen als ungenügend. Die Schwierigkeit mag aber auch daran liegen, dass sich Fehler innerhalb weniger Sekunden abspielen und sich ohne eine Aufzeichnung kaum sorgfältig analysieren lassen. Auch im Verein gab mir niemand Tipps zum Ausgleiten und Ausstoßen. Jetzt meinte ein Fluglehrer bei uns, ich solle höher am Trapez greifen. Das war aber nur halb richtig. Mein größerer Fehler war nach Sichtung der GoPro-Aufnahmen das Ausstoßen nach vorne.

      Gruß, Bernhard

      PS 28.1.:
      Das mit den Unterschenkeln nach hinten funktioniert nur in dem Maße, in dem man schon aufgerichtet hängt. Sonst wirkt es kontraproduktiv. Das sind also nur noch Feinheiten, wenn sonst alles stimmt. Grundlegend ist das Aufrichten mit dem Gurtzeug.
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Bernhard Wienand; 28.01.2017, 13:11. Grund: PS

      Kommentar


        #18
        AW: Schöner landen mit dem Drachen

        Hi Bernhard,
        zum Kiel:

        alle von mir ausgelieferten Geräte (egal welcher Hersteller) seit dem Ikarus 500
        haben das Merkmal des angepassten Kiels. Ein langer Kiel entsteht weil die Segelenden, besonders bei Turmlosen Geräten, beim Auf- und Abbauen nicht den Boden berühren sollten.
        Bei Turmgeräten eher nicht weil die Oberverspannung das Querrohr nach oben hält und die Flügelenden dadurch nicht den Boden berühren.

        Außerdem spielt die Körpergröße eine große Rolle.

        Landen und Gurtzeug:

        die zum landen notwendige Bewegung sollte eine Drehbewegung aus vor und hoch sein.
        Die vorteilhafteste Stelle am Steuerbügel ist in Schulterhöhe, da ist die größte Effektivität der notwendigen Drehbewegung.

        Vorschlag zu deinem Besuch:

        Gurtzeughersteller mit einladen um Erfahrungsaustausch zu praktizieren und nicht mit grauer Theorie neue Vorschriften zu produzieren.
        Gurtzeuge auf gutes Landeverhalten zu prüfen geht am besten bei der Landung.

        Die Prüfstelle bräuchte einen Einfachsegler der einfach zu landen ist um an dem die Gurtzeuge zu Prüfen, dann nur noch einen Piloten der flexible Hängegleiter fliegt und sich das zutraut und Hersteller frei beurteilen kann.

        Tomas

        Kommentar


          #19
          AW: Schöner landen mit dem Drachen

          Hmm,

          wenn man sich vor der Landung Gedanken machen muss, gehts meist nicht gut.... Ich flieg seit ewig mit nem Cocoon Gurt, zum Landen eigentlich optimal . Trotzdem hats mich ab und an auch mal erwischt. Zu langsam getrimmt und zu wenig VG waren meistens die Ursache..
          Zuletzt geändert von M.Wagner; 29.01.2017, 00:40.

          Kommentar


            #20
            AW: Schöner landen mit dem Drachen

            Hier eine poetischen Annäherung was Landen mit dem Drachen betrifft:



            Mein Beitrag:

            Landest Du übel,
            verbiegst Du den Steuerbügel!

            Gruss Josef

            Kommentar


              #21
              AW: Schöner landen mit dem Drachen

              Nach einigen berechtigten Einwänden (zum Ausstoßen ...) und aus eigener Neugier habe ich mich mit dem Landen nochmals genauer befasst, siehe Anhang.

              Wegen der Beschränkung der Dateigrößen musste ich den Text leider teilen.

              Eigentlich wollte ich meine neuen Erkenntnisse gleich ausprobieren, aber das wird jetzt noch etwas dauern, siehe


              Wegen der Beschränkung der Anzahl an Dateien pro Beitrag, folgen weitere Bilder im nächsten Beitrag.

              Happy Landings, Bernhard
              Angehängte Dateien

              Kommentar


                #22
                AW: Schöner landen mit dem Drachen

                Hier die weiteren Bilder,

                Gruß, Bernhard
                Angehängte Dateien

                Kommentar


                  #23
                  AW: Schöner landen mit dem Drachen

                  Hallo zusammen,

                  ähnlich wie der Bernhard Wienand habe ich meine Erkenntnisse über das Thema "Landen" auch vor vielen Jahren nach einer üblen Landekrise zusammengeschrieben und danach ständig überarbeitet. Das hier ist der finale Stand, vielleicht hilft es ja irgendwem. Ich habe keine grundlegend neuen Erkenntnisse zu präsentieren, die Zusammenfassungen in DHV-Infos sind prinzipiell richtig und umfassend genug (jedenfalls die vom Lehrteam). Genau da war damals in der Krise aber mein Problem. Warum konnte ich diese an sich überschaubare Informationsmenge nicht systematisch reproduzierbar umsetzen? Ok, meine Krise war etwas vor der ersten mir bekannten Zusammenfassung vom DHV (z.B. DHV-Infos 85, 111, 120, 177), aber meine selbst gefunden und zusammengetragenen Ergebnisse von davor waren praktisch deckungsgleich. Was war also das Problem? Ganz einfach: Bei der Menge an Informationen und der gewählten Darstellung war mir nicht klar, was davon wirklich wichtig ist um sicher runter zu kommen, und was nur optional (viel hilft nicht immer viel). Und auf das wirklich Wichtige kommt es an. Mit Stress bei der Landung kann man nicht mehr so frei denken wie am Sofa zu Hause, da ist noch alles logisch. Und für uns Freizeitpiloten ist Landestress sicher das Thema. Der Ansatz ist es also, Stress zu reduzieren durch Fokussieren auf das, was einen sicher runterbringt. Und die wirklich wichtigen Punkte bei der Landung sind überraschend und erfreulich wenige.

                  Da wäre erstmal die richtige Wahl der „Position“ und Geschwindikeit. Dieser Teil der Landevorbereitung ist in der Regel noch stressfrei, zumal wenn man genügend hoch am Landeplatz ankommt. Trotzdem ist er sehr wichtig, da eine verkorkste Landeeinteilung die nachfolgende Landung beliebig erschweren kann. Keine Landung ohne ordentliche Landevolte!
                  Zur Position:
                  Dazu gehört erstmal die Bestimmung der Windgeschwindigkeit und -Richtung. Ich unterscheide nur noch grob zwischen Schwachwindlandungen (0 ... 5km/h oder so) und anderen Landungen. Dann "klemme" ich die Basis passend fest und fliege ab dann im Wesentlichen mit diesem Tempo / Basisposition. Punkt eins abgehakt.
                  Ein Punkt, dessen Bedeutung ich lange übersehen habe, ist die Lage der Position. GANZ WICHTIG: Die Position wird so gewählt, dass man die kleinstmögliche Landevolte fliegen kann. Kleinstmöglich!
                  Warum? Einmal funktioniert 3D-Sehen im Nahbereich besser als in der Ferne (sag ich mal so). Man verschätzt sich auf jeden Fall weniger leicht. Zum Anderen gilt die Beobachtung von der Windstärke und dem Sinken vor der Landung nur für die nahe Umgebung. Jeder Meter, um den ich die Volte unnötig erweitere, macht die Landeplanung unnötig unkalkulierbar. Kleinstmögliche Volte bedeutet auch, dass der Queranflug eher kurz gehalten wird.
                  Daraus ergibt sich dann logisch die Landevolte, bestenfalls kann man noch je nach Gelände zwischen rechts- und linksrum wählen. Zweiter Punkt abgehakt. Bis hier immer noch stressfrei.

                  Dann beginne ich an der Position mit dem Abkreisen und der Frage: Wann gehe ich in den Gegenanflug?
                  Sorry Flieger, da kann ich keine blutdrucksenkenden Erkenntnisse beisteuern (außer üben, üben, üben). Achtet auf die Geschwindigkeit (die darf beim Abkreisen im Zweifelsfalle im oberen nötigen Bereich sein) und kein Abdriften von der Position.
                  Wichtig: Es kommt zwangsläufig vor, dass man etwas zu hoch zum Abfliegen, aber zu niedrig für einen weiteren Vollkreis ist. Wenn man das optimieren will, dann verlängert man wenige Sekunden gegen den Wind, bevor man in den Gegenanflug umdreht. Niemals wird die Volte ohne ganz gewichtigen Grund geplant nach hinten ausgedehnt. Dann mache ich was falsch. Niemals nie nicht!

                  Der Endanflug
                  Hier habe ich 2 wichtige Punkte ausgemacht, die ich auch anders darstellen werde als das DHV Lehrteam, um auf den Punkt zu kommen:
                  - Der Endanflug wird streng zweigeteilt in die Sinkphase und die Ausgleitphase. Beides sind im Prinzip gerade Flugbahnen mit einem angemessen kurzem Übergang.
                  - Die Höhe beim Ausgleiten wird über die Füße gesteuert.

                  a) Sinkphase: Sie beginnt nach dem Eindrehen in den Endanflug. Dann ziehe ich den Drachen bis knapp über Grund runter. Dabei ist es wichtig, dass ich den gedachten Schnittpunkt der möglichst geraden Flugbahn mit dem Boden, also den Knickpunkt der Flugbahn, kontinuierlich ansehe und konsequent anfliege. Weiter in Flugrichtung muss der Weg jetzt eh frei sein, den brauche ich für die paar Sekunden nicht zu beobachten. Gleichzeitig achte ich darauf, dass ich über Grund noch zügige Fahrt habe. Nur mit dem Fokussieren auf den Knickpunkt ergibt sich - jedenfalls bei mir funktionierte das nur so - die gewollt "geknickte" Flugbahn mit nachfolgend optimal langer, tiefer Ausgleitphase. Ohne wird es dann meist eher eine "Banane".

                  b) Die „tiefe Ausgleitphase“. Dies bedeutet, dass die letzten - sagen wir mal mindestens 5 - Sekunden des Endanflugs absolut parallel zum Boden erfolgen müssen, und zwar in einer Höhe, bei der die Füße des Piloten nach dem Aufrichten leicht im Gras schleifen. Der Tip vom DHV "Basis ~1m über Grund" ist aus meiner Sicht für den landenden Piloten sinnfrei - wer schaut schon auf die Höhe der Basis? Keiner. Das hilft bestenfalls dem Beobachter / Fluglehrer. Viel besser kann ich meine Höhe über die Füße kontrollieren, dann brauche ich hinterher auch keinen zu fragen, wie hoch ich war. Ich weiß es ja selber. Kontinuierlicher leichter Kontakt der Füße zum Gras ist gut, alles andere ist zu hoch. In dieser Höhe gleite ich dann aus, bis ich sie nicht mehr halten kann. Dann wird sofort konsequent ausgestoßen, die Arme bleiben anschließend gerade bis man steht. Mitlaufen sollte immer eingeplant werden.

                  Hier also kurz gefasst meine optimiert reduzierte "Checkliste Landung":
                  - Position & Geschwindigkeit festlegen
                  - Kleinstmögliche Landevolte
                  zweigeteilter Endanflug mit
                  - Anpeilen des Knickpunktes und
                  - Füßen im Gras beim Ausgleiten

                  Diese Eckpunkte sind - wichtig! - unabhängig vom Drachentyp (Einfachsegler oder Hochleister), Gurtzeug und Pilot. Die Umsetzung kann und wird natürlich jeweils anzupassen sein, das muss jeder für sich rausbekommen. Aber nicht schummeln ...

                  Trotzdem noch ein paar Anmerkungen:
                  Ersten: Es ist oft genug durchgekaut worden, aber wichtig: Ein Gurtzeug, das beim Landen nicht von selbst in aufgerichteter Position bleibt, sondern das Festhalten des Piloten am Steuerbügel erfordert, gehört auf den Müll. Punkt aus Ende. Siehe: https://www.gleitschirmdrachenforum....uge-Aufrichten
                  Zweitens: Fakt: Wenn man sich erstmal aufgerichtet und hochgegriffen hat, dann kann man nur noch ungefähr mit Trimmgeschwindigkeit oder noch langsamer fliegen. Das ist rein geometrisch vorgegeben durch Drachen-, Gurtzeug- und Pilotengeometrie (und die Bwegeungsfreiheit im Schultergelenk), kommt aber in fast jeder praktisch vorkommenden Konstellation auf's Gleiche raus. Das muss einem ganz klar sein. Mehr geht nicht! Da kann man selber gar nichts für und hat auch nichts mit eigener Unfähigkeit oder so zu tun.
                  Damit kommen wir zu diesem Problem: Der Übergang aus dem beschleunigten Landeanflug in liegender Position, ohne dass der Drachen dann beim Aufrichten und Umgreifen wegsteigt, weil man vor dem Umgreifen noch deutlich über Trimm fliegt.
                  Lösung:
                  - Allgemein: Man darf nur schrittweise hochgreifen. Also lange genug liegen bleiben bzw. nach Aufrichten noch an der Basis greifen (Problem "Aufstützen"). Beim Flexi würde ich empfehlen, bis zum Beginn der tiefen Ausgleitphase eher liegen zu bleiben. Man sehe sich die Videos von Wettbewerben an, da machen die guten Piloten das in Serie.
                  - Starrflügel (selbst gerne praktiziert): Man richtet sich auf, greift aber erstmal von der Basis nur unten an die Steuerbügel um, die Arme sind dann lang und nach schräg-unten gestreckt. Das steuert sich noch wunderbar dank der Klappen, und man kann noch richtig flotte Fahrt machen. Dann rutscht man mit den Händen langsam hoch, meist erst in der tiefen Ausgleitphase. Mit dieser Haltung mit den breiten Armen erzeugt man auch maximalen Widerstand und verkürzt den Endanflug. Wenn es nicht arg turbulent ist, müsste die Methode auch mit den meisten Flexis funktionieren (abhängig vom Handling). Ob einem die Methode taugt, sollte man vorher in ruhiger Luft und mit Höhe erstmal vorsichtig ausprobieren. Es kann auch nicht schaden, so mal einen schwachen Bart auszukurbeln, schließlich kann es bei der Landevolte ja auch mal ruckeln.

                  Drittens: Der "geknickte Endanflug" wie oben beschrieben wird bei Nullwindlandungen mit einem Hochleister oftmals nicht wirklich geknickt, man müsste dazu in der Sinkphase unnötig schnell anfliegen. Das ist so lange kein Problem, wie auf die tiefe Ausgleitphase ("Füße im Gras") geachtet wird. Meist reicht es hier, mit ein paar Metern über Grund mal kurz zu beschleunigen, um den Knick hinzubekommen. Erfahrungsgemäß wird das aber gerne durch ein flaches Dahinsinken bis zum Ende ersetzt ("Banane"), wenn man nicht dran denkt - schlecht! Eine Hilfe ist hier ggf. der Einsatz des Bremsschirms. Aber das ist eine andere Geschichte.

                  Viertens: An die kleinstmögliche Landevolte muss man sich rantasten, und man darf es auch nicht übertreiben. Der geknickte Endanflug braucht ja auch eine gewisse Länge, vor allem bei Nullwind, da kann man nicht beliebig dran rumschrauben. Vor allem bei starkem Wind oder zu kleiner Landevolte besteht auch die Gefahr der Bodenberührung mit dem Flügel beim Eindrehen in Quer- oder Endanflug. Die kleinstmögliche Landevolte spielt auch bei Einfachseglern keine größere Rolle (ergibt sich meist von selbst) und für Anfänger erst recht keine Rolle. Ab Intermediate ist das aber zunehmend wichtig. Eigentlich lernt man als Einsteiger erst ab Intermediate überhaupt richtiges Landen, davor ist es eher das kontrollierte Verhindern eines Crashes. Anfänger sollten das realistisch sehen, sonst passieren beim Umstieg böse Sachen.

                  Fünftens: Die Theorie wurde für mich viel klarer, als ich die Landung vom Ende her aufgerollt habe, und dann die Landevolte rückwärts durchgegangen bin. Tip: Man fängt mit der Bewegungsrichtung des Drachens und der Höhe über Grund zum Zeitpunkt des Ausstoßens an und arbeitet sich dann rückwärts.

                  Und am Ende ein kleiner Basischeck zur realistischen Einschätzung der eigenen Landekünste: Du landest bei Nullwind sicher im Stehen?
                  Ja: Sehr gut, aber bleib dran
                  Nein: Üben, üben, üben!

                  HTH
                  Rüdiger

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Schöner landen mit dem Drachen

                    ...Sorry @Rüdiger und Bernhard, euere Schilderung der Drachenlandung/nen sind meiner Meinung nach, viel zu wissenschaftlich und zu kompliziert. Wenn das ein Anfänger/ Interessent liest, weiß dieser nicht mehr wie ihm geschieht und lässt das HG Fliegen evtl. bleiben...
                    Ausserdem fehlt in eueren Beiträgen das ( richtige ) Reagieren bei Umlaufenden Winden / Seitenwind während der Ausschwebphase!

                    SF
                    Zuletzt geändert von gutstarter; 27.12.2018, 19:37.

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Schöner landen mit dem Drachen

                      Zitat von Wolkengeflüster Beitrag anzeigen
                      Hier eine poetischen Annäherung was Landen mit dem Drachen betrifft:



                      Mein Beitrag:

                      Landest Du übel,
                      verbiegst Du den Steuerbügel!

                      Gruss Josef
                      .
                      Guter Link, Josef

                      Frohe Weihnachten
                      Gruß Conny
                      .............................
                      Zitat von Sir Isaac Newton: Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

                      Kommentar


                        #26
                        AW: Schöner landen mit dem Drachen

                        Bis zum Intermediate hab ich, wie Gutstarter, mir über das Landen auch nicht allzu viel Gedanken gemacht. Mit dem Umstieg auf einen Turmlosen relativ flott nach der Schulung wurde die Sachen mit dem Landen schon anspruchsvoller und ich hab mir wie der Rüdiger eine kleine Lande-Checkliste im Geiste zurechtgelegt.

                        Die Meinungen der anderen Mal einfach, wissenschaftlich oder poetisch haben mir schon geholfen die meine für mich optimale Checkliste oder eher optimalen Ablauf herauszufinden. Nicht alles klappt bei jedem. Manches ist ja auch Geschmacksache (wann greif ich um) oder Geräte bzw. Gurtzeug abhängig.

                        Kritik ist natürlich einfach. Ich auf alle Fälle bin allen, die sich die Mühe machen Ihre Gedanken hier zu teilen sehr dankbar.

                        Schöne Weihnachten!

                        Kommentar


                          #27
                          AW: Schöner landen mit dem Drachen

                          Hallo lieber Bergbewohner,

                          helfe gern


                          Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis

                          Theoretisch ist alles berechenbar doch es funktioniert nicht, Praktisch funktioniert es und keiner weis warum.

                          Mir fällt das immer öfter auf, und mein Verdacht ist das da die Erfahrung dafür verständlicher weise fehlt.

                          Aus meiner Erfahrung ist eine kleine Landevolte unbrauchbar da sie keine Korrekturen in der Länge verzeiht und damit das Landefeld schwierig zu Treffen ist.

                          Das Landefeld wird meistens überflogen.

                          Ich fliege das Landefeld immer zu kurz an um genug Reserve für das Ausgleiten zu haben.

                          Ein kleiner Heber im Anflug und schon stehst du 5m hinter dem Zielkreis und dein Prüfer sagt „gratuliere durchgefallen“!

                          Bei einem Gerät mit einem Gleitwinkel von nur 1:10 war der Heber gerade mal 50 cm.

                          Da hilft die Theorie/Physik also doch um es zu verstehen

                          Gebe gerne Nachhilfe im nächsten Jahr:Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                            #28
                            AW: Schöner landen mit dem Drachen

                            Hi zusammen,

                            Vielen Dank, dass ihr eure Erfahrungen teilt. Sehr interessant! Manche Posts verstehe ich zwar eher nicht so gut, aber das liegt wohl eher an mir als am Geschriebenen. Die Posts von Bernhard haben mir zugegebenermaßen den Schweiß auf die Stirn getrieben.

                            Meine Erfahrung ist, dass Übung den Meister macht. Ein guter Fluglehrer liefert ´ne Menge nützlichen Input, sowohl theoretisch als auch praktisch. Letzten Endes aber muss man es ausprobieren und immer wieder trainieren, bis man für sich selbst das richtige Fine-Tuning gefunden hat. Ein Stück weit ist hier wohl auch der Weg das Ziel. Soll heißen, man lernt nie aus.

                            Was noch nicht genannt wurde, aber für mich persönlich beim Ausstoßen ein wichtiger Faktor ist: Die Windstärke. Je weniger Wind, desto konsequenter - bzw. - je mehr Wind, desto vorsichtiger drücke ich aus.
                            Genauso wichtig ist m.E., dass das Equipment zum Fertigkeiten-Niveau des Piloten passen muss. Der coolste Hochleister wird zum Risiko, wenn der Pilot beim Landen damit überfordert ist und das Ganze zum Glücksspiel wird.

                            Soweit mein Senf.

                            Gruss, Athrox
                            ... nur Fliegen is schöner.

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                              #29
                              AW: Schöner landen mit dem Drachen

                              Zitat von Athrox Beitrag anzeigen
                              Die Posts von Bernhard haben mir zugegebenermaßen den Schweiß auf die Stirn getrieben
                              ...genau das meinte ich!... das schöne Landen mit Drachen ist anspruchsvoll, aber keine Wissenschaft!... und sollte nicht mehr als erforderlich verkompliziert werden. Eine schöne Landung ist sehr stark von den örtlichen Bedingungen abhängig wie:

                              - Lage, Größe und Zustand des Landeplatzes...Windverhältnisse...usw. Allerdings wunderte es mich, dass ich bei der diesjährigen Deutschen D. Meisterschaft ( lertzter Durchgang ), bei richtig guten Bedingungen doch recht viele unschöne Landungen ( Flexis ) zu sehen bekam. Meist war es der Umstand, dass sich so manch Flieger am Schluss seiner Ausschwebphase aus dem Wind drücken ließ, was natürlich nichts mit turmlos zu tun hatte... das waren einfach Piloten Fehler!

                              SF
                              Zuletzt geändert von gutstarter; 27.12.2018, 17:26.

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                                #30
                                AW: Schöner landen mit dem Drachen

                                Hi Gutstarter

                                Eine Landung ohne sie gesehen zu haben kann man nicht beurteilen.

                                Es kann am Wettkampfstress, dem Gelände oder der Landeeinteilung liegen.

                                Viele Piloten sagen manchmal: immer wenn einer zuschaut klapp es nicht.

                                Es kann auch am Gleichgewichtsorgan liegen das sich nach schnellen Richtungswechseln noch nicht beruhigt hat.

                                Lange gerade Landeanflüge helfen da zu einer Beruhigung.

                                Erzwungene Punktlandungen helfen nur dem Steuerbügelverkauf usw.

                                Ich verzichte schon lange darauf und hab kein Problem bei einer falsch gewählten Landung zum Abbauplatz etwas länger zu gehen.

                                Hauptsache ich kann es noch.

                                Tomas

                                Ps: Start und Landeübungen vom Berg inclusive Video Auswertung gibt es bei mir.

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