SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

[Slople.com]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Aber InReach mit sinnvollen Trackingintervall unter 10 min ist für mich finanziell weit jenseits der Schmerzgrenze (1000€ p.a.). Das sind keine Beträge mehr für Hobby Sportler.

Wieso weniger als 10 Minuten?
Ich nutze den genau so und gehe davon aus, dass ich - wenn nicht mehr handlungsfähig - so gefunden werde. Im schlimmsten Fall geht es halt ein paar Minuten, bis mein aktuellster Standort rausgeht - na und? Es muss es ja eh erst jemand bemerken, dass da was faul ist.
Falls ich den Notfall selbst auslösen kann, spielt das Interval ja keine Rolle.

[Gailtaler]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Ein paar oder gar 10 Min. können bei einem Sturz in eine Spalte/Doline o.ä. den Suchradius schon unangenehm erhöhen. Falls Du in zügigem Tempo unterwegs bist und der letzte Trackpunkt blöderweise 9,5 Min. vor dem Sturz gesetzt wurde ist es sehr unwahrscheinlich, daß man Dich dann zeitnah - wenn überhaupt - findet. Ist allerdings ein Szenario welches eher beim Tourengehen & Bergwandern/-steigen als beim Gleitschirmfliegen auftreten könnte.

Gruß.

[Onk]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Wieso weniger als 10 Minuten?
Ich nutze den genau so und gehe davon aus, dass ich - wenn nicht mehr handlungsfähig - so gefunden werde. Im schlimmsten Fall geht es halt ein paar Minuten, bis mein aktuellster Standort rausgeht - na und? Es muss es ja eh erst jemand bemerken, dass da was faul ist.
Falls ich den Notfall selbst auslösen kann, spielt das Interval ja keine Rolle.

Solange das Gerät noch sendet und die Daten empfangen werden - Du aber nicht mehr drücken kannst - geht das in Ordnung. Dann hast Du X Punkte am selben Fleck bis Dich jemand vermisst. Da findet man Dich.
Sollte das Gerät beim Aufschlag zerstört werden oder die Sende/Empfangsbedingungen (Du brauchst Empfang für die GPS-Position und Sendeverbindung zur Übermittlung) schlecht sein, dann spielt es schon eine Rolle.
10 Minuten bei nur 30 km/h sind schon 5 km Suchradius um den letzten Punkt. Das ist ein Kreis mit 10km Durchmesser. Wenn ich das mal in eine topographische Karte in den Alpen eintrage wird klar, was das für die Suchmannschaft bedeutet.
Natürlich sind die Wahrscheinlichkeiten in diesem Kreis nicht gleich verteilt. Vorherige Flugrichtung ist bekannt, sinnvolle/zu erwartende Flugrouten kann man abschätzen. Aber trotzdem bleibt ein Korridor der in unübersichtlichem/schlecht zugänglichen Gelände eine katastrophale Größenordnung erreicht.

Klar, was ich hier skizziere ist worst case - aber das sind ja auch die Beweggründe so ein Gerät mitzunehmen. Wenn's primär ums Livetracking geht sind Skymaster & Co. die bessere Wahl.

[Onk]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Den Spot Benötige ich primär wenn ich international unterwegs bin mit schlecht funktionierender Rettungskette. Für die Alpenfliegerei benötige ich den Spot eigentlich nicht mehr.

Die Rettungskette in den Alpen funktioniert im Durchschnitt sicher sehr gut - aber auslösen muss sie auch jemand. Die GSM-Abdeckung hat immer noch unangenehme Lücken, auch wenn sie im Durchschnitt sehr gut ist. Ein "brauch' ich in den Alpen nicht mehr" ist eine Frage des eigenen Risiko-Managements.
Qualität der Rettungskette ist etwas völlig anderes als Rettungskette auslösen und muss getrennt betrachtet warden.

Zweifellos ist der Kundenservice vom Spot verbesserungswürdig. Auf der anderen Seite hört man in den Foren halt auch nur die Handvoll Enttäuschten.

Braucht man den Kundenservice stellt sich die Qualität als unterirdisch heraus.
Die Qualität der Service-Prozesse ist wiederum nicht übertragbar auf die Rettungsprozesse - über die ich bisher nichts belastbar Negatives gehört habe.

Ich kündige eigentlich jedes Jahr erfolgreich online, bekomme daraufhin am Folgetag eine Bestätigung per Email und 2 Tage später einen 50€ bis 70€ Rabatt. Dann verlängere ich mein Abo wieder per Mail. Das funktioniert gut.

Hab' ich dieses Jahr erstmals so gemacht. Nächstes Jahr wird neu entschieden.

Die OK Message lasse ich mir nach jeder Landung zur Kontrolle auch auf mein Handy schicken. Diese kam immer innerhalb von 5 Minuten an. Auch im Ausland mit „Teil-Abdeckung“. Neben dem SOS Knopf habe ich noch den Help Knopf als Rettung konfiguriert mit privaten Kontakten.

Das mache ich genauso - und hatte z.B. in Mexiko massive Probleme mit der Zustellung der SMS, was mich wiederum mit dem Kunden-Service in Kontakt brachte - der unterirdisches geleistet hat...

[Gailtaler]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Solange das Gerät noch sendet [...]

Kann schwierig werden in einer Spalte/Doline/Tree Well.

Gruß.

[Onk]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Kann schwierig werden in einer Spalte/Doline/Tree Well.

Gruß.

Klar - und wer einen Spot mal im Betrieb auch nur durch eine steile, bewaldete Bergflanke getragen hat (auf dem Rucksack) weiß wie "lustig" die Punkte nachher verteilt sein können.

Daher auch im weiteren Text meine Worte:

"oder die Sende/Empfangsbedingungen (Du brauchst Empfang für die GPS-Position und Sendeverbindung zur Übermittlung) schlecht sein"...

[Gast]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

https://www.youtube.com/watch?v=FM-TOw5kg6g

[martin2005]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

und hatte z.B. in Mexiko massive Probleme mit der Zustellung der SMS

(ohne jetzt SPOT verteidigen zu wollen) das muss jetzt nicht unbedingt am SPOT liegen. SMS ist ein unzuverlässiges Kommunikationsmittel, sogar in Europa gehen bei mir immer wieder SMS verloren. In Mittel- und Südamerika habe ich häufiger Probleme: Selber dort probiert, z.B. wenn mir meine Freundin bei der Landung mit einem europäischen Handy eine SMS schickt, kommt die öfter nicht an bei mir (ich mit ebenfalls europäischem SIM-Vertrag).

[Onk]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

(ohne jetzt SPOT verteidigen zu wollen) das muss jetzt nicht unbedingt am SPOT liegen. SMS ist ein unzuverlässiges Kommunikationsmittel, sogar in Europa gehen bei mir immer wieder SMS verloren. In Mittel- und Südamerika habe ich häufiger Probleme: Selber dort probiert, z.B. wenn mir meine Freundin bei der Landung mit einem europäischen Handy eine SMS schickt, kommt die öfter nicht an bei mir (ich mit ebenfalls europäischem SIM-Vertrag).

Das ist richtig. Ich kenne das Problem in diversen Ländern insbesondere mit der Zustellung auf die europäischen Mobilnummern. Da kommt es öfter zu Verlusten.
Mit lokalen Nummern im jeweiligen Land klappt es in der Regel problemlos - auch via SPOT.
In Mexiko gab es da reichlich Probleme, was im Zusammenspiel zwischen SPOT und dem lokalen Carrier lag bzw. daran wie SPOT die Daten an den Carrier übergibt.
Aber das ist jetzt wirklich OT.

Der Umgang des SPOT-Support mit dem Problem war einfach komplett unprofessionell. Diese Erfahrung deckt sich mit dem was andere bzgl. des Supports schildern.

[O.Blonske]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Das ist richtig.
Mit lokalen Nummern im jeweiligen Land klappt es in der Regel problemlos - auch via SPOT.

Nein, genau das tut es eben nicht. Die Problematik ist ja kein Einzelfall.
Und das schreibe ich hier solange bis es auch beim ONK angekommen ist

Bei geringer Netzabdeckung ist für den Retrief sehr oft kein online tracking via webseite/tablet o.ä. mehr möglich.
Eine sms kommt aber auch ohne 4G irgendwie durch, also in der Regel, ha ha

[Skysurferle]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

hab mir nun auch mal Gedanken gemacht🤔 Habe eine Kündigungsemail geschrieben an customercare@findmespot.com und nach 2 Tagen schon Rückmeldung inkl. 50€ Rabatt erhalten. Finde dies eine angemessene Reaktionszeit.

[Claus Vischer, FS Siegen]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Ich hatte das auch schon, dass mit Spot die "OK" - SMS in Australien nicht durchgekommen sind. Nach meinen Informationen liegt das nicht direkt an dem System Iridium/Spot, sondern daran, dass diese Firma die billigsten SMS Provider unter Vertrag hat, die wiederum von den Netzbetreibern schon mal als Spammer eingestuft werden. Die Reaktion des Spot Support war auch bei mir unterirdisch. Dieses "SMS-Spam" Problem könnte ja auch bei Garmin Inreach auftreten....Email soll besser funktionieren - aber wie Oli schon schrieb ist das unterwegs eine schlechtere Lösung. Claus

[Uli Straßer]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Hallo zusammen,

als langjähriger (inzwischen 11 Jahre) SPOT-Nutzer kann ich die hier aufgezählten Negativ-Punkte beim System SPOT nur teilweise bestätigen bzw. versuchen, ein paar Kritikpunkte genauer zu beleuchten und einige Für und Wider aufzulisten.

Gleich vorab: Ich habe heute meinen SPOT-Vertrag vorsichtshalber (er würde sich im Dez. verlängern) per Mail gekündigt, da gerade wieder eine Ankündigung einer zusätzlich erhobenen Netzwerkinstandhaltungsgebühr von jährlich 19,99 € zzgl. MWSt. per Mail eingetrudelt ist .

Bin gespannt, ob ich auch einen Nachlass angeboten bekomme

Hier mal auf die Schnelle meine (sicher unvollständige) Liste mit Pro's und Contra's:

Pro (ich beziehe mich auf das Model Gen3, da ich das benutze, den ersten SPOT nutze ich nicht mehr, das SPOT 2-Gerät hatte ich nicht):

- simpel zu bedienen
- rel. einfache Personalisierung im www
- robust
- wasserdicht (soweit für's Fliegen relevant)
- leicht
- sehr lange Batterielaufzeit (die ganze vergangene Saison mit den gleichen Batterien - über 270 h Airtime, Gerät bei fast allen Flügen immer an, heute das erste Mal eine Warnung wg. schwacher Batterien)
- Hardware-Preis akzeptabel
- 5 min. Trackingintervall im Basistarif enthalten, mit (rel. hohem = ca. +100 €) Aufpreis 2,5 min. möglich (halbiertes Zeitintervall = geviertelte!! Suchfläche)
- beim Fliegen = in der Luft Übermittlung der Trackpunkte extrem zuverlässig
- 911-Notruf hat bei mir funktioniert
- unabhängig von terrestrischen Mobilfunknetzen (Handy)

Contra:

- nur Jahresvertrag möglich (bei mir nicht so entscheidend, da ich das Gerät auch im Winter auf Skitouren etc. mitnehme - ist ja schon bezahlt)
- in letzter Zeit markant nervige Preissteigerung des Service (habe 2008 mit 149 € pro Jahr (10 min. - Tracking) angefangen, ab 2014 dann 153 € bzw. nach Umstellung auf 5 min. - Intervall 180 €, 2016 197 €, 2017 234 €, 2018 247 €, 2019 ?) *inkl. GEOS-Versicherung = 11 € 2008, aktuell 15 €
- wer dann kündigt, bekommt wohl ein Rabattangebot, wer nicht meckert... selbst schuld? - bin gespannt
- Kommunikation nur in eine Richtung
- Netzabdeckung nicht rund um den Globus, aber außer für Zentralafrika, Südindien und die Polregionen ok, Europa und Amerika top.
- sms-Meldungen bleiben in manchen Ländern hängen (email ging bei mir bisher immer). Das sms-Problem hat aber eher etwas mit den Mobilfunkanbietern dieser Länder und deren Kommunikation mit unseren heimischen Mobilnetzen zu tun

Wen meine Meinung im Allgemeinen zum Livetracking interessiert, im DHV-Info 184 habe ich vor einigen Jahren schon mal etwas dazu geschrieben ("SPOT on fire").

Prinzipiell entscheidet jeder für sich selbst, mit welchen Bausteinen er/sie sein Risikomanagement bei seinem Tun oder Nicht-Tun zusammenbaut. JN hat hier ja auch schon einiges erwähnt.

Was beim Thema Livetracking zum jetzigen technischen Status quo aber auf keinen Fall außer Acht gelassen werden sollte, ist die Tatsache, dass es sie noch gibt, die Gebiete ohne Handynetzabdeckung und zwar reichlich. Und glaubt mir, wenn man ein Netz am dringendsten braucht, gibt es keins. Murphy ist schuld... (und die Kosten/Nutzen-Rechnung der Anbieter). Das wird in unserer so Technik-affinen modernen Welt gerne überschätzt. So toll die aktuellen GSM-basierten Trackingsysteme auch funktionieren mögen, denkt an Murphy. Das beliebte X-Alps Livetracking z.B. ist oft Stunden gar nicht live. Die Daten werden zwischengespeichert und erst beim nächsten Netz-Login verschickt. Blöd, wenn man vorher gestoppt wird.

Meine Erfahrungen mit der hier gerne favorisierten Alternative DeLorme in Asien (mehrere Hike & Fly-Unternehmungen von Freunden) sind eher enttäuschend, sehr unzuverlässige Trackübermittlung, auch das a*live-System von ProteGear, das laut Prospekt-Theorie mein Favorit wäre, hält bisher nicht das, was es verspricht. Ist aber noch ganz neu und die Hoffnung stirbt zuletzt...

Also mein Fazit: Wenn ich einen Preisnachlass angeboten bekomme, dann drehe ich noch eine Jahresrunde mit SPOT während ich den Markt drumherum beobachte. Die Kommunikation in beide Richtungen bei anderen satellitengestützten (leider immer noch signifikant kostspieligeren) Trackingsystemen erscheint zunächst verlockend, ist aber eher Kosmetik und als Risikomanagement-Baustein nicht notwendig. Ich habe bei meinem Beinbruch auch 2,5 h nicht gewusst, ob der SPOT-Notruf funktioniert hat und die Wartezeit wäre mit einer zeitnahen Rückmeldung etwas weniger spannend gewesen, aber das Ergebnis wäre das gleiche gewesen. Alle verfügbaren Helis waren anderswo im Einsatz und es ging halt der Reihe nach. Der Heli wäre auch nicht schneller gekommen, wenn ich ins Telefon geheult hätte.

Gruß

Uli

PS: Und gerade habe ich eine kürzlich von SPOT versendete positive Ankündigung verifizieren können: SPOT übermittelt jetzt endlich nach langem Hinnörgeln vieler Nutzer auch die Höhe der Trackpunkte - heute ausprobiert und es funzt. Immerhin etwas in Richtung Kundenzufriedenheit. Ist für die Sicherheit zwar eher uninteressant - Höhe ist im Fall der Fälle ja meist die Geländehöhe und die ist über die xy-Koordinaten hinlänglich bekannt, aber für Rückholer insbesondere im Flachen schon eine gute Info.

[shoulders]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Gerade für die Sicherheit ist die Höhenübermittlung relevant (und ihr Fehlen ein von mir schon immer kritisiertes Problem) - daran kann man nämlich erkennen, ob der Pilot noch fliegt...

CU
Shoulders

"Echte Vögel kotzen nicht!"

[martin2005]

AW: SPOT - würde ich mir nicht mehr kaufen

Hallo Uli,
vielen Dank für den detaillierten Erfahrungsbericht. Berichte aus erster Hand finde ich sehr hilfreich.

Meine Erfahrungen mit der hier gerne favorisierten Alternative DeLorme in Asien (mehrere Hike & Fly-Unternehmungen von Freunden) sind eher enttäuschend, sehr unzuverlässige Trackübermittlung,

Darf ich da ein wenig nachboren, was du mit unzuverlässig meinst? Kommt gar nichts durch oder verspätet, oder ....? War das generell so, oder gab es die Unterschiede nur bei hike in einer engen Schlucht...? War da SPOT im Parallelbetrieb merklich besser?

Danke