Blick nach vorne - Neustart nach Corona

[Michael Buck]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Mal ne andere blöde Frage, wie fühlt sich so ein Windenstart denn an? Das einzige mal hab ich so was ein halbes Jahr nach meinem A-Schein ausprobiert, da haben wir mit Gummiseil-Handschlepp rumgeblödelt. Wir haben mit 5er-Schleppcrew aber nur die Mädels mit XXS-Schirm ungefähr 5-10 m in die Luft bekommen. Ich durfte mit meinen 100+ kg ungefähr 50 m dem Schleppteam hintergaloppieren, bis die mit hängender Zunge aufgegeben haben. Höhengewinn maximal 20 cm

Edit: War natürlich ein hochoffiziell DHV-zugelassenes Handschleppgelände mit Zertifizierung der Schleppsklaven nach allen erdenklichen LTF und EN-Normen. Nicht dass mich jetzt nach 24 Jahren der Fluch der §60 und §25 des LuftVG trifft, die ich unvorsichtigerweise in einem anderen Faden zitiert habe

[Bair]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Ließ Mal die Überschrift, wir wollten hier positiv sein und in die Zukunft schauen.

Gel, das wäre jetzt schön bequem.


Jede verantwortungsvolle Regierung wird hoffentlich den Bewohnern der Nachbarstaaten solange die Einreise verweigern, bis diese Nachbarstaaten weitgehend virenfrei sind oder Impfungen, wenigstens Medikamente verfügbar sind. Das sind sie dem Schutz der eigenen Bevölkerung, der eigenen Rettungsdienste und des eigenen Gesundheitssystemes schuldig.

Bevor ihr also darauf spekuliert, als symptomfreie Virenträger die Einwohner der Nachbarstaaten erneut zu infizieren, kaum dass deren rigide Vorschriften erste Erfolge zeigen, solltet ihr erst mal darauf warten, dass die Bayerischen Ministerien euch die Nutzung eurer eigenen Gelände wieder erlauben.

Das wäre die korrekte Reihenfolge und obendrein ganz im Sinne der hier immer wieder lautstark eingeforderten Solidarität. Ihr verlangt sie von euren Landsleuten, also zeigt sie jetzt gefälligst auch selbst. Auch wenns ja nur um Ausländer geht.

Bernd

[marcel1]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Könnte man den Schleppbetrieb so organisieren, dass immer die nötigen 2 m Abstand eingehalten werden? Pilot und Startleiter müssen doch nicht unbedingt die Köpfe zusammenstecken? Und kann der Windenfahrer die Winde allein bedienen?

Im richtigen Gelände geht das schon. Probleme wirst Du bei Geländen haben, die nicht viel Platz haben. Es gibt Gelände quasi auf dem Feldweg.

Windenfahrer kann natürlich die Winde alleine bedienen. Dann gibt es nur keine Windenfahrerausbildung.

Bei der Startvorbereitung kann man dann nicht assistieren und keine Beinschlaufen kontrollieren, das ist bei ansonsten erfahrenen Fliegern zu verantworten.

Die Theorie zum Windenstart ist Flugschulintern organisiert, nix mit DHV Prüfer, da findet sich ein Weg.

Der Knackpunkt ist, wie Du ja selber sagst

Und weiter angenommen, es sind wieder Versammlungen von mehr als 3 Personen erlaubt und die generelle Schließung von Sporteinrichtungen wird aufgehoben,

Drücken wir die Daumen, vielleicht kommt das so als 2-3. Runde bei den Erleichterungen. Juni vielleicht? Daumen drücken. Mir geht es jetzt schon furchtbar auf den S......

P.S.

Mal ne andere blöde Frage, wie fühlt sich so ein Windenstart denn an?

Manche Leute finden es recht gewöhnungsbedürftig, wieder andere recht normal. Aber es ist letztendlich Mittel zum Zweck und man merkt mit genug Erfahrung den Unterschied zum frei Fliegen gar nicht mehr. Anfangs benötigt es natürlich eine gewisse Konzentration. Später geht es vollautomatisch und (theoretisch, nicht getestet) bei 1.6 Promille.

Wir haben mit 5er-Schleppcrew

Euer Fehler: kaum Gegenwind... aber so ein Motor kann das besser. Rückenwindstart geht für erfahrene Flieger durchaus. An nem thermischen, windschwachen Tag mit umlaufenden Winden probiere ich immer mit Rückenwind zu starten. 8-P

[THR]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Später geht es vollautomatisch und (theoretisch, nicht getestet) bei 1.6 Promille.

Und auch (getestet, nicht theoretisch) bei 16 Knoten Wind von scharf rechts

[Michael Buck]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Euer Fehler: kaum Gegenwind... aber so ein Motor kann das besser.

Wir waren halt jung und unbedarft. Aber war eine Riesengaudi. Eigentlich haben wir uns nur die Zeit vertrieben, bis es sozialverträglich war, das Lagerfeuer anzuzünden und den ersten Bierkasten zu lehren. Auch, ja, die gute alte Zeit, ich werde ganz schwermütig

[DerPeter]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Hallo Michael,
so wie es vom DHV gelehrt und im Optimalfall auch durchgeführt wird, ist der Windenstart kontrollierter und selbstbestimmter als mancher Bergstart. Das hat mich beim Erlernen tatsächlich erstaunt. Da das Gelände üblicherweise flach ist kann man gerade in der Ausbildung den Start einfach abbrechen und dann (ohne wieder hoch oder zurückzulaufen) von dort direkt den nächsten Versuch machen.
Wenn mit etwas Sicherheitsabstand zum Boden mit voller Kraft gezogen wird, ist die Flugrichtung halt erstmal recht steil nach oben, und wird dann zur Winde hin flacher. Mit etwas Glück wird man mit genügend Höhe in eine Thermik geschleppt, so dass man direkt aufdrehen kann. (Hauptgewinn im Windenlotto). Wenn nicht landet man wieder direkt am Startplatz und hat jedenfalls nicht die ganze Pack- und Wiederhochkomm-Aktion eines Berg-Absaufers.

Grundsätzlich ist das Windenfliegen Teamwork, und jeder sollte sich nach den eigenen Möglichkeiten einbringen. Es gibt Wartezeiten und der Startzeitpunkt kann nicht so frei gewählt werden wie am Berg.
Wer sehr individualistisch unterwegs wird sich beim Walk and Fly wohler fühlen.

Solange man am Seil fliegt, ist das ganze Steuerverhalten halt deutlich anders und es ist sehr wichtig die paar Grundsätze zu erlernen und zu beherzigen, die einen vor Lockout oder Sackflug bewahren. Das ist nicht so schwer und dafür gibt es ja die Ausbildung und später erfahrenere Kollegen am Startplatz.

Grüße
Peter

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[Uli Straßer]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Hallo Michael,

ich habe auch 20 Jahre gebraucht, bis ich letztes Jahr dann doch endlich meinen Windenschleppschein gemacht habe.

Ich hab das lange vor mir hergeschoben, da ich Schiss vor der kurzen Phase gleich nach dem Start hatte, während der der Pilot wenige Sekunden bei einem Seilriss schlechte Karten hätte und sein Schicksal ganz in den Händen des Windenfahrers liegt. Ich hasse solche Momente der Ohnmacht. Aber meine bisherigen WindenfahrerInnen waren tolle Feinmotoriker und haben mir zu paar wunderbaren Flügen verholfen.

Es ist eine tolle Erweiterung der Möglichleiten und die Organisation und Kameradschaft in den Schleppvereinen hat mich schwer beeindruckt. Das kennt man als reiner Hangstarter so nicht und verpasst definitiv etwas.

Gruß

Uli

[Michael Buck]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Gel, das wäre jetzt schön bequem.
Bernd

Hallo Bernd,

ich wollte jetzt nicht deinen vollen Beitrag zitieren, um dich direkt anzusprechen. Wir haben uns ja woanders auch schon mal in die Wolle gekriegt. Nachdem ich das mit ein paar Tagen Abstand noch mal im Kontext gelesen habe, muss ich zugeben, dass ich auf einen deiner Beiträge unnötigerweise heftig reagiert habe, weil ich durch die Posts anderer, die in vorher immer wieder in dieselbe Kerbe gehauen haben, genervt war. Wir waren oder sind wahrscheinlich immer noch nicht einer Meinung, aber ich habe inzwischen den Eindruck, dass du durchaus auch andere Meinungen gelten lässt. Deshalb, falls ich zu persönlich geworden bin, bitte ich um Entschuldigung. In der Sache bleibe ich natürlich weiterhin hart

Zuletzt noch das am schwierigsten Anzusprechende, das auch mit dem Thema Neustart zu tun hat. Bei vielen deiner Beiträgen tue ich mich, und wahrscheinlich auch andere, ehrlich gesagt schwer, herauszufinden, was du *wirklich* meinst. Ironie ist ein schönes Stilmittel, aber in Medien wir diesem Forum wird sie sehr oft missverstanden. Und nüchtern betrachtet kann man auch ohne sie auskommen, wenn man etwas Wichtiges mitteilen will

[Michael Buck]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Danke, ihr macht mir Mut. Wenn ich ehrlich bin, hat mich bisher unbewusst der von Uli angesprochene Schiss vor dem ausgeliefert sein abgehalten, den Windenschein zu machen

Aber nachdem uns die Berliner in der 2. Bundesliga fast noch auf der Zielgeraden abgefangen hätten, weil im Schwarzwald entweder Überentwicklungen waren oder nur im Fichtenzapfenkickmodus geflogen werden konnte, während im Nordosten die idealen Wolkenstraßen standen, muss man einfach umdenken

Bringt aber diese Saison wahrscheinlich nichts mehr. Wobei .... wenn jetzt keine Wertungsflüge mehr eingereicht werden, können wir zumindest nicht mehr abgesteigen

[FliegenWilli]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Mal ne andere blöde Frage, wie fühlt sich so ein Windenstart denn an? Das einzige mal hab ich so was ein halbes Jahr nach meinem A-Schein ausprobiert, da haben wir mit Gummiseil-Handschlepp rumgeblödelt.

Anders als ein Bergstart. Während du am Berg, mit der Kappe über dir, selbst richtig Gas zum Abheben geben musst, hast du an der Winde kräftige Unterstützung durch das Windenseil. Ok, der Wechsel von Winde zurück zum Bergstart wird schlimmer, weil du die Zugkraft vom Seil vermissen wirst
Nach dem Sicherheitsstart am Seil wirst du es ungewohnt finden, dass die Kappe weit hinter dir ist und du im Gurtzeug mehr als gewohnt nach hinten gekippt sitzt. Das ist normal so, gewöhne dir das Kommando "Hände hoch" an, weil Anbremsen bei Zugkraft vom Seil problematisch wird - hoher Anstellwinkel, Gefahr Strömungsabriß. Aber das wird dir die Flugschule noch genauer erklären.

Windenstart und Corona: Drück deinem Startleiter eine Schutzmaske in die Hand. Ein Helm schützt weder ihn noch dich. Oder nimm eine Sturmhaube oder Schal. Gerade wenn der Startleiter üblicherweise luvseitig zum Piloten weniger als 2m entfernt steht, wenn er das Schleppseil in die Klinke des Piloten einhängt. Der Windenfahrer ist fein raus, er sitzt üblicherweise weit weit weg vom Startplatz.

Wünsche dir viel Spaß an der Winde und schöne Flüge im Flachland

[Bair]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Hallo Michael,


o.k., dann mal kurz völlig ironiebefreit :

du brauchst dich bei mir gar nicht zu entschuldigen, weil ich nicht jedes an mich gerichete Wort auf die Goldwaage lege (in diesen Zeiten und bei unseren Themen schon gar nicht – da braucht jeder von uns einen Auskotzbonus). Bei unserem Disput habe ich mich nur zwischendurch mal kurz genervt – nach an Glaserl Gin Tonic war das aber schnell wieder vorbei . Wenn ich mich betroffen, getroffen fühle, dann merkt das der jeweilige Schreiber andererseits recht schnell . Und natürlich nehme ich die Entschuldigung vorbehaltlos an (btw.: es ehrt dich, dass du die Formulierung „um Entschuldigung bitten“ verwendest – entschuldigen kann nämlich immer nur der andere, man kann sich niemals selbst entschuldigen).

Hart in der Sache, direkt in der Ansprache, aber kameradschaftlich am Berg, das ist meine Devise. Ich kann wirklich gut Gas geben, aber wer gut beschleunigt hat meist auch gute Bremsen.*


Bernd


*was nicht heissen soll, dass man sich bei mir nicht auch selbst disqualifizieren kann. Und wenn jemand das einmal geschafft hat, dann bleibts auch dabei.


** was meine Art mich auszudrücken betrifft: unterstelle mir zur Sicherheit immer, dass ich alles, was ich schreibe, zutiefst bösartig meine .

[Michael Buck]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Wünsche dir viel Spaß an der Winde und schöne Flüge im Flachland

Ich befürchte, der Spaß wird eher in Frust umschlagen Man belügt sich ja gerne selbst, und meint, wenn mal es an einem Mittelgebirgshang schafft, die oft einzige Chance zum Eindrehen zu über 50% zu nutzen, ist Windenfliegen ein Kindergeburtstag Die Realitär ist bestimmt gnadenlos

Aber wenn ich hier schon Windenschlepperfahrene gefunden habe ... Wie reagiert und taktiert man beim Windenschlepp, wenn das Vario zumindest die Chance auf einen zerissenen Bart mit, sagen wir mehr als 1 m/s mittlerem Steigen andeutet. Wenn ich am (frühen) Vormittag im Schwarzwald starte, muss ich da schon das Messer zwischen den Zähnen haben, weil wenn ich absaufe, ist der Tag normalerweise gelaufen. Bis ich dann wieder am Startplatz bin, sind die anderen schon längst auf Strecke. Hat man dagegen beim Windenfliegen realistisch mehrer Chancen?

[Michael Buck]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

** was meine Art mich auszudrücken betrifft: unterstelle mir zur Sicherheit immer, dass ich alles, was ich schreibe, zutiefst bösartig meine .

Damit bleibt "the invisible man" weiterhin rätselhaft und auf der dunklen Seite der Macht Ich nehme an, du kennst den Roman von H.G. Wells?

Jetzt wirds völllig off-topic: wenn ich mir persönlich einen Avatar suchen würde, ginge es eher in Richtung "The Big Lebowski". Aber den hat sich leider der Schirmschoner schon weggeschnappt Ich könnte höchstens noch damit kontern,

aber das verstehen jetzt nur noch Nerds

[FliegenWilli]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Ich befürchte, der Spaß wird eher in Frust umschlagen Man belügt sich ja gerne selbst, und meint, wenn mal es an einem Mittelgebirgshang schafft, die oft einzige Chance zum Eindrehen zu über 50% zu nutzen, ist Windenfliegen ein Kindergeburtstag Die Realitär ist bestimmt gnadenlos

Aber wenn ich hier schon Windenschlepperfahrene gefunden habe ... Wie reagiert und taktiert man beim Windenschlepp, wenn das Vario zumindest die Chance auf einen zerissenen Bart mit, sagen wir mehr als 1 m/s mittlerem Steigen andeutet. Wenn ich am (frühen) Vormittag im Schwarzwald starte, muss ich da schon das Messer zwischen den Zähnen haben, weil wenn ich absaufe, ist der Tag normalerweise gelaufen. Bis ich dann wieder am Startplatz bin, sind die anderen schon längst auf Strecke. Hat man dagegen beim Windenfliegen realistisch mehrer Chancen?

Kommt auf die Länge der Helmreihe an (Länge der Piloten-Warteschlange) . Meistens hast du gute Chancen für mehrere Versuche. Der Tag ist lang, die Thermik am Nachmittag auch noch vorhanden und dann sogar besser zu finden. Ok, die XC-Strecke wird mit späterem Start immer kürzer. Ich behaupte mal: An einem thermischen Tag kann ich bei einem von vier Windenstarts in der Thermik aufdrehen. Bei Profis ist das Verhältnis bestimmt besser.

[Michael Buck]

AW: Blick nach vorne - Neustart nach Corona

Kommt auf die Länge der Helmreihe an

Gilt für Helme auch ein Mindestabstand von 2 m

An einem thermischen Tag kann ich bei einem von vier Windenstarts in der Thermik aufdrehen. Bei Profis ist das Verhältnis bestimmt besser.

Das ist das, was mich besonders interessiert, was machen die Profis besser? Sind es vor allem technische Fähigkeiten, also Bart nicht verlieren und drehen ohne Höhenverlust, obwohl nur 30% des Kreises im Steigen sind? Weil der Startzeitpunkt ist ja nur begrenzt wählbar, wenn man nicht Opfer des Lynchmobs der wartenden Piloten werden will.