AW: Weitere Wetterentwicklung ab Wochenanfang
Hallo Stefan,
ich bete darum. Das wird für lange Zeit mein letztes freies Wochenende sein das ich von Freitag bis Sonntag vollends geniesen kann.
An dem möglichen Schönwetter wird schon ein paar Tage herumgeschustert, allerdings zeigen sich die Mittelfristmodelle wenig beeindruckt von unseren Gelüsten.
Bis Wochenmitte bleibt es wechselhaft mit Schauer oder Gewittern, dabei steigen doch von Tag zu Tag die Flugchancen deutlich an, den an jedem Fleck wird es gewiss nicht regnen. Deshalb Optimismus, dass es schon bald wieder in vielen Regionen zumindest zeitweise gut zu fiegen geht, wenngleich ein echt gutes Streckenflugwetter momentan noch nicht in trockenen Tüchern ist.
Zur aktuellen Wetterentwicklung habe ich grad vorher ne synoptischer Übersicht erstellt die ich jetzt einfach mal reinkopiere. Bin grad richtig faul.
Nachfragen zu den Fachbegriffen ausdrücklich erwünscht. Antworte darauf dann gerne.
Synoptische Übersicht Nordhemisphäre:
Die nordhemisphärische ROSSBY-Zirkulation weisst nach wie vor eine hohe Varianzanzahl auf. Dabei bestimmen überwiegend kurze Wellen bei typischer meridional geprägtem Strömungsmuster die Entwicklung der Keile und Tröge, sowie Cut-Off's. Die Neigungerhaltung dieses Strömungsmusters durchzieht sich vor allem vom Nordatlantik bis in den eurasischen Raum seit dem Frühjahr sehr stabil. Kurzzeitige Lösungsansätze der Mittelfristmodelle (GFS/ECMWF) am Ende des Progneoszeitraumes hinsichtlich des Abbaus dieses Musters wurden aber immer wieder zurückgenommen und es blieb bei stark meridionaler Strömungskonstellation unter negativem NOA-Index.
Aktuelle Wetterlage:
Mitteleuropa liegt aktuell im Einflussbereich eines Höhentiefs über dem nördlichen Deutschland das aus einem Cut-Off Prozess eines ehemaligen norhemisphärischen Troges hervorgegangen ist. Dabei bestimmt zunächst noch gealterte Subpolarluft (xPs) das Wettergeschehen. Das an das Höhentief gekoppelte Bodendrucksystem erfasst mit seiner schwachen Kaltfront am späten Samstag die Nordalpen, die nur schwach ausgeprägt sein wird und in erster Linie durch etwas trockenere Luftmassen wetterwirksam wird. Konvektive Umlagerungen finden nur in stark gemäßigtem Umfang statt. Die Winde drehen nun ebenfalls von Nordwest auf West, bedingt durch den zunehmenden Einfluss des Bodendruckfeldes im Bereich des Höhentiefs mit deutlicher Retrogradverlagerung.
Weitere Entwicklung bis Sonntag:
Nach Abzug der Front strömt kurz trockene Subpolarluft gegen die Alpen, die während der Nacht zum Sonntag unter postfrontaler Subsidenz zur Ruhe kommt. Während das norddeutsche Höhentief sich noch etwas nach Westen verlagert, gliedert sich an dessen Südwestflanke ein weiterer schwacher Kurzwellentrog über Spanien mit Cut-Off-Tendenz an. Mit Winddrehung auf Südwest erreicht damit bereits am Sonntag die Vorderseite des weit geöffneten Warmsektors die Alpen, so dass die Kaltfront kaum nennenswerte oder nachhaltige Wetterwirksamkeit zeigen kann. Mit beginnender schwacher LMA aus Südwesten, werden noch verhalten feucht-warme und zunächst nur mäßig labil geschichtete Luftmassen im Alpenraum wirksam. Aufgrund der nur schwach ausgeprägten Höhenströmung abseits des Jets kann zunächst keine nachhaltige kräftige Warmluftmassenadvektion stattfinden, die eine bevorstehende Hitzewelle ankündigen könnte. Die an den Alpen anliegende schwache Südkwestomponente führt dabei zunächst zu einer deutlichen Rekonfiguration der Luftmassen, so dass der Sonntag in den direkten Föhneinzugsgebieten gar aufgeheitert vonstatten gehen dürfte. Ausserhalb dieser Zonen dominiert weiterhin mäßig feucht-warme Subtropenluft (mS) mit der Tendenz zu Schauern das Wettergeschehen, vor allem in den Alpen.
Tendenz der weiteren Entwicklung ab Montag:
Bis zur Wochenmitte bestimmt rel. tiefes Geopotential im Bereich schwacher Kurzwellentröge das Wettergeschehen unbeständig. Zwar werden mit west bis südwestlicher und stark gemäßigter Strömung deutlich wärmere Subtropiksche (mS) herangeführt, bei nur geringen Druckgegensätzen am Boden sowie der potentiellen Instabilität der Troposphäre muss mit häufigen Schauern und Gewittern gerechnet werden, bei Tageswerten im zunehmend sommerlichen Bereich. Der unbeständige Wettercharakter bleibt aber bis zum Wochenende wahrscheinlich weiterhin erhalten.
Fazit:
Bis zur Mittelfrist weiterhin unbeständiger Witterungscharakter mit Schauern und Gewittern. Es muss abgewartet werden, inwieweit sich der ab der Mittelfrist angedeudete Keilvorstoß nach Europa festigen kann. Deutliche Anzeichen sprechen für den Beibehalt der hohen Störungsneigung durch Kurzwellentröhge oder Cut-Off's.
Viele Grüße
Stefan
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Zitat von Überflieger
ich bete darum. Das wird für lange Zeit mein letztes freies Wochenende sein das ich von Freitag bis Sonntag vollends geniesen kann.
An dem möglichen Schönwetter wird schon ein paar Tage herumgeschustert, allerdings zeigen sich die Mittelfristmodelle wenig beeindruckt von unseren Gelüsten.
Bis Wochenmitte bleibt es wechselhaft mit Schauer oder Gewittern, dabei steigen doch von Tag zu Tag die Flugchancen deutlich an, den an jedem Fleck wird es gewiss nicht regnen. Deshalb Optimismus, dass es schon bald wieder in vielen Regionen zumindest zeitweise gut zu fiegen geht, wenngleich ein echt gutes Streckenflugwetter momentan noch nicht in trockenen Tüchern ist.
Zur aktuellen Wetterentwicklung habe ich grad vorher ne synoptischer Übersicht erstellt die ich jetzt einfach mal reinkopiere. Bin grad richtig faul.
Nachfragen zu den Fachbegriffen ausdrücklich erwünscht. Antworte darauf dann gerne.
Synoptische Übersicht Nordhemisphäre:
Die nordhemisphärische ROSSBY-Zirkulation weisst nach wie vor eine hohe Varianzanzahl auf. Dabei bestimmen überwiegend kurze Wellen bei typischer meridional geprägtem Strömungsmuster die Entwicklung der Keile und Tröge, sowie Cut-Off's. Die Neigungerhaltung dieses Strömungsmusters durchzieht sich vor allem vom Nordatlantik bis in den eurasischen Raum seit dem Frühjahr sehr stabil. Kurzzeitige Lösungsansätze der Mittelfristmodelle (GFS/ECMWF) am Ende des Progneoszeitraumes hinsichtlich des Abbaus dieses Musters wurden aber immer wieder zurückgenommen und es blieb bei stark meridionaler Strömungskonstellation unter negativem NOA-Index.
Aktuelle Wetterlage:
Mitteleuropa liegt aktuell im Einflussbereich eines Höhentiefs über dem nördlichen Deutschland das aus einem Cut-Off Prozess eines ehemaligen norhemisphärischen Troges hervorgegangen ist. Dabei bestimmt zunächst noch gealterte Subpolarluft (xPs) das Wettergeschehen. Das an das Höhentief gekoppelte Bodendrucksystem erfasst mit seiner schwachen Kaltfront am späten Samstag die Nordalpen, die nur schwach ausgeprägt sein wird und in erster Linie durch etwas trockenere Luftmassen wetterwirksam wird. Konvektive Umlagerungen finden nur in stark gemäßigtem Umfang statt. Die Winde drehen nun ebenfalls von Nordwest auf West, bedingt durch den zunehmenden Einfluss des Bodendruckfeldes im Bereich des Höhentiefs mit deutlicher Retrogradverlagerung.
Weitere Entwicklung bis Sonntag:
Nach Abzug der Front strömt kurz trockene Subpolarluft gegen die Alpen, die während der Nacht zum Sonntag unter postfrontaler Subsidenz zur Ruhe kommt. Während das norddeutsche Höhentief sich noch etwas nach Westen verlagert, gliedert sich an dessen Südwestflanke ein weiterer schwacher Kurzwellentrog über Spanien mit Cut-Off-Tendenz an. Mit Winddrehung auf Südwest erreicht damit bereits am Sonntag die Vorderseite des weit geöffneten Warmsektors die Alpen, so dass die Kaltfront kaum nennenswerte oder nachhaltige Wetterwirksamkeit zeigen kann. Mit beginnender schwacher LMA aus Südwesten, werden noch verhalten feucht-warme und zunächst nur mäßig labil geschichtete Luftmassen im Alpenraum wirksam. Aufgrund der nur schwach ausgeprägten Höhenströmung abseits des Jets kann zunächst keine nachhaltige kräftige Warmluftmassenadvektion stattfinden, die eine bevorstehende Hitzewelle ankündigen könnte. Die an den Alpen anliegende schwache Südkwestomponente führt dabei zunächst zu einer deutlichen Rekonfiguration der Luftmassen, so dass der Sonntag in den direkten Föhneinzugsgebieten gar aufgeheitert vonstatten gehen dürfte. Ausserhalb dieser Zonen dominiert weiterhin mäßig feucht-warme Subtropenluft (mS) mit der Tendenz zu Schauern das Wettergeschehen, vor allem in den Alpen.
Tendenz der weiteren Entwicklung ab Montag:
Bis zur Wochenmitte bestimmt rel. tiefes Geopotential im Bereich schwacher Kurzwellentröge das Wettergeschehen unbeständig. Zwar werden mit west bis südwestlicher und stark gemäßigter Strömung deutlich wärmere Subtropiksche (mS) herangeführt, bei nur geringen Druckgegensätzen am Boden sowie der potentiellen Instabilität der Troposphäre muss mit häufigen Schauern und Gewittern gerechnet werden, bei Tageswerten im zunehmend sommerlichen Bereich. Der unbeständige Wettercharakter bleibt aber bis zum Wochenende wahrscheinlich weiterhin erhalten.
Fazit:
Bis zur Mittelfrist weiterhin unbeständiger Witterungscharakter mit Schauern und Gewittern. Es muss abgewartet werden, inwieweit sich der ab der Mittelfrist angedeudete Keilvorstoß nach Europa festigen kann. Deutliche Anzeichen sprechen für den Beibehalt der hohen Störungsneigung durch Kurzwellentröhge oder Cut-Off's.
Viele Grüße
Stefan
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