ist eigentlich ein Tabuthema. Nicht das es komplett ignoriert wird. Aber die wenigen Sekunden von der Erkenntnis der Sturzrealität bis zum Aufschlag sind eine Grauzone, über die wenig gesprochen wird. Ich habe selbst einen Absturz mit Aufschlag mit nur leichten Verletzungen überlebt. Fünf Jahre nach diesem Unfall sind diese wenigen Sekunden immer noch in meinem Alltag präsent. D.h. ich denke immer noch sehr oft an diesen kurzen Moment. Nach der Schrecksekunde und der Erkenntnis, dass eine selbständige Schirmöffnung nicht zu erwarten war, und die Höhe (es waren nur etwa zwanzig Meter) für die Rettung nicht mehr reichen sind die letzten Sekunden bis zum Aufschlag bei mir als intensive Selbsterfahrung in Erinnerung. Angst hatte ich nur im Erkennungsmoment meiner Situation. Meinen Tod habe ich eher selbstverständlich als normale Möglichkeit empfunden. Ich habe merkwürdigerweise keinen Moment Panik oder so etwas ähnliches gehabt, schon gar keine Todesangst. Im Gegenteil. Kurz vor dem Aufschlag war ich eigentlich einverstanden mit allem was passiert, oder besser formuliert: ich habe zugeschaut was passiert und war dabei mit mir im Reinen. Selten war ich mir selbst so nahe wie in der letzten Phase vor dem Aufschlag. Heute empfinde ich diesen Erfahrungsmoment als sehr intensiven angenehmen Teil meines Lebens auf den ich nicht verzichten möchte. Der unangenehme Teil war vor und nach diesem Moment, als mein Ratio, die Verantwortungsgefühle für meine Familie und mein Schmerzempfinden wieder eingeschaltet waren. Die Verarbeitung dieser Situation beschränkte sich auch auf die üblichen Gemeinplätze. Also Verletzungsfolgen und ob es mir beim Fliegen „wieder gut geht“. Mich würde interessieren wie andere Piloten „ihren Absturz“erfahren haben und wie sie heute darüber denken.
Gruß Wolgang
(typisches Sauwetterthema)
Gruß Wolgang
(typisches Sauwetterthema)
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