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Föhnig, was versteht der Flieger unter diesem Begriff?

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    #16
    AW: Föhnig, was versteht der Flieger unter diesem Begriff?

    @gleitschirmflieger: das ist sicher so.... aber konkurrenz belebt das geschäft, wie man so schön sagt

    :~)

    Kommentar


      #17
      AW: Ot: ...

      Zitat von Gleitschirmflieger
      Wann gibt es endlichen den Zentralmegasupercomputer, der die Werte aller Messstationen auswertet und uns (und allen anderen) die sichere Wetter+Föhnprognose auf Tage im voraus erstellt?
      Hi,

      den Super-Megakompiutär gibt es doch schon. Beim Namen genannt heisst er "Wetterfrosch", allgemeingültig ist es der Meteorologe, in Fliegerkreisen auch als Meteorolüge bekannt. :-/

      Bei solchen Ereignisen wie Föhn wird es übrigens niemals möglich sein, solche kurzfristigen Entwicklungen punktgenau von Maschinen vorherzusagen. Sehr viel genauer macht das der Meteorolge (Synoptiker) jetzt schon der in seinem Fachgebiet sich mit den lokalen Begebenheiten und solchen Wetterentwicklungen viel besser auskennt als so ein komisches Wettermodell.

      Übrigens:
      Nur ein sehr kleiner Teil der Fachschaft der Meteorologen beschäftigen sich mit der aktuellen und max. mittelfristigen Wetterentwicklung, also dem beobachtenden und vorhersagenden Teil, der Synoptik in der Meteorologie. Die meisten Meteorologen programmieren und basteln fleißig an Modellvorhersagen oder an Klimamodellen und binden da auch statistische und klimatische Werte mit ein. Muss eine ziemlich anstrengende Sache sein, die Atmosphäre in Formeln verpackt in so einen Kompiutär zu stopfen.

      Da bleibe ich lieber der Synoptik treu, die auch so ziemlich spannend und fordernd ist.

      tschüssle
      Stefan.
      http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog

      Kommentar


        #18
        AW: Ot: ...

        Zitat von Stefan Hörmann
        Da bleibe ich lieber der Synoptik treu, die auch so ziemlich spannend und fordernd ist.
        tschüssle
        Stefan.
        ....na das wollen wir doch hoffen

        Kommentar


          #19
          AW: Ot: ...

          Da bleibe ich lieber der Synoptik treu, die auch so ziemlich spannend und fordernd ist.

          tschüssle
          Stefan.[/QUOTE]

          Lass Dir ja nicht einfallen davon abzuhauen!!!!!!

          Kommentar


            #20
            AW: Föhnig, was versteht der Flieger unter diesem Begriff?

            Hallo,

            nach den Föhnphasen Anfang Februar und jener vom vergangenen Wochenende ist es nun Zeit auf meine Fragestellung beziehend den Unterschied zwischen dem doch häufig verwendeten Begriffen föhnig und Föhn zu erklären.

            Von föhnig zu sprechen birgt immer auch die Gefahr, dass die Grenze dieses Begriffes gesprengt wird und es schnell einmal zum Föhn kommt. Vor allem in den Gebieten wo der Föhn hinlänglich nur als föhniger Wind bezeichnet wird, ist die Gefahr bei einer wirklichen Föhnlage groß, vom durchbrechenden Föhnwind überrascht zu werden.

            Die Grenze ist damit ebenso schwammig wie der Begriff ansich, doch irgendwo wird es ja wohl Unterschiede geben? Richtig, diese Unterschiede gibt es doch gibt es dafür keine fixe Grenze. Der Föhn selbst ist bisher in 3 Theorien bestimmt worden. Die gängigste und auch die die vom DHV geschult wird (wird verbreitet in der Luftfahrt geschult) ist die thermodynamische Föhntheorie von 1943. Sie gilt in der Wissenschaft mittlerweile als veraltet, wird aber dennoch auch heute noch zur plausiblen Föhnerklärung verwendet. Die beiden weiteren Föhntheorien basieren auf der "hydraulischen Föhntheorie I und II" die hauptsächlich von den Innsbruckern erforscht worden ist.

            Für Föhnig hingegen - damit sind wir wieder beim Thema - gibt es keine handfeste und damit greifbare Theorie. Von daher kann folgende Erklärung für "föhnig" nur auf meinem Föhnwissen fussen.

            Föhn:
            Föhn ist ganz eindeutig wenn die Höhenströmung im Vorfeld eines Tiefs im Westen in den Alpen aus Süden kommt, der Druckgradient zwischen Süd- und Nordalpen einen hohen Wert (>3-5hPa) aufweist und damit zu rechnen ist, dass die Strömung über den Alpen massiv beschleundigt am Alpenhauptkamm "herabgeführt" wird und so der typische Föhnwind zustande kommt. Einhergehend mit Föhnwetterlagen ist stets auch die Wellenentwicklung gegeben die ihrerseits die Bildung von Föhnrotoren einleitet. Damit wird auch verbreitet an die Höhenströmung angekoppelt die durch den vertikalen Impulstransport bis in tiefe Regionen Föhnwind herabgeführt wird.

            -> Mit Föhndurchbruch in mittlere bis tiefe Lagen ist auf jeden Fall zu rechnen. Nix für uns Textil- und Stangenpiloten.

            Föhnig:

            Föhnig hingegen ist es, wenn der Druckunterschied Nord-/Südalpen (noch) deutlich gering ist (<3hPa) und die Höhenströmung in Höhen zwischen 3000m unter etwa 50 km/h liegt. Damit geraten die Alpen zwar in eine typische Leesituation, Föhnwind (Wellenentwicklung) bleibt in aller Regel aus wenn sich die Druckgegensätze nicht weiter verstärken, z.B. im Vorfeld eines nahenden Tiefs. Dennoch wirken hier die Leeeffekte so wie sie immer im Leebereich eines Gebirges auftreten. Die Bewölkung lockert durch erzeugtes Luftmassensinken einhergehend mit Luftmassenabtrocknung auf, es wird gar aufgeheitert. Besonders oft ist es föhnig, wenn die Täler der Alpen oder das Alpenvorland mit einem dicken Kaltluftsee aufgefüllt ist. Da kann in der Höhe tatsächlich schon der Föhn wehen, aber zu schwach um durch die Inversion zu brechen.

            Der Begriff Föhnig bleibt damit ein Begriff der lokal und auch höhenabhängig stets ein großer Unsicherheitsfaktor bleibt. Wann und wo ist Föhn, wo ist es "nur" föhnig oder wann und wo wird aus föhnig Föhn???

            -> deutlicher Wind auf den Gipfeln wird gerade für Gleitschirm- und Drachenpiloten hinderlich für gute Flüge in höhen im Gipfelniveau sein, während die mittleren und tieferen Lagen oft windberuhigt und in gut geschützter Inversion gute Flugbedingungen ermöglichen.


            Fazit:
            In der Analyse und Prognostik werde ich in meinen Flugwetterprognosen stets von Föhn reden, wenn mit deutlicher Wellenbildung nördlich des Alpenhauptkammes zu rechnen ist. Die typischen Föhngebiete werden unter diesen Bedingungen schon recht sicher vom Föhn erfasst und je nach weiterer Entwicklung (Erwärmung, Inversionsauflösung, Druckverschärfung, Stauniederschlag etc.) wird sich der Föhn auch in mittlere und tiefere Lagen durchsetzen können. Damit es zur Wellenbildung kommt muss die Höhenströmung über den Alpen in 3000m ca. 50-60 km/h erreichen.

            Eindeutig von föhnig kann man dann noch sprechen, wenn zwar der Grundstrom eine Leesituation am Gebirge herbeiführt, es aber nicht zur Wellenbildung kommen wird. Ohne Wellenentwicklung wird der Wind bedingt durch den Druckgradienten meist auch nur in den Gipfellagen bedeutend wehen, während in den mittleren und tieferen Lagen NICHT mit Föhnduchbruch zu rechnen ist. Die Windgeschwindigkeiten in 3000m darf dabei ca. 50 km/h nicht überschreiten.

            Der Versuch, beide Begriffe eindeutig voneinander zu trennen wird kaum möglich sein, denn die Grenzen sind wie die Begriff selbst als sehr schwammig anzusehen.

            Ein weiterer Unsicherheitsfaktor der aus föhnigen Bedingungen echten Föhn machen kann ist die Labilität. Gerade in der thermisch aktiven Jahreszeit mit fehlenden Inversionen kann der Höhenwind dann auch ohne ersichtliche Wellenbildung gefährliche Turbulenz erzeugen.

            Zum Schluss meines didaktischen Erklärungsversuches noch eine Frage:

            Bei welcher der drei gezeigten Situationen würdest Du von Föhn und föhnig reden?



            Für Interessierte: Hier noch eine recht gut ausgearbeitete Föhnerklärung bei Wikipedia:

            Viele Grüße
            Stefan

            http://www.gleitsegelwetter.de - Flugwetter- und Thermikprognosen
            Zuletzt geändert von Stefan Hörmann; 21.02.2006, 03:44.
            http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog

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              #21
              AW: Föhnig, was versteht der Flieger unter diesem Begriff?

              ich find die erklärung klasse, vor allem weil du ausführlich auf die unterschiedlichen ausprägungen von "föhnig" eingehst. das erstaunliche dabei ist, dass sich das ganze wunderbar mit meinen erfahrungen deckt

              ;~) sepp

              Kommentar


                #22
                AW: Föhnig, was versteht der Flieger unter diesem Begriff?

                Zitat von Stefan Hörmann
                Bei welcher der drei gezeigten Situationen würdest Du von Föhn und föhnig reden?

                Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, müsste (a) föhnig, (b) Föhn und (c) eher föhnig sein... oder?
                Lieber mit Fernsicht aufdrehn,
                als beim Fernsehn abdrehn!

                Kommentar


                  #23
                  AW: Föhnig, was versteht der Flieger unter diesem Begriff?

                  Zitat von David
                  Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, müsste (a) föhnig, (b) Föhn und (c) eher föhnig sein... oder?
                  Ich bin dafür das a) flacher Föhn ist - Verwirrung perfekt? *g*

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Föhnig, was versteht der Flieger unter diesem Begriff?

                    Falls einer sich etwas näher an die Strömungsmechanik herantraut, gibts hier



                    ein paar Informationen.

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Föhnig, was versteht der Flieger unter diesem Begriff?

                      Eine sehr nette und ausführliche Diplomarbeit zum Thema Leewellen/Föhn gibts hier:



                      Jetzt brauchts nur noch das erste Tuch, dass zum Wellenreiten taugt...

                      :-)

                      Kommentar

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