Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

[hangglider]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

Wer legt das fest? Wer überprüft das? Was, wenn dem zuwidergehandelt wird?

Ob man selbstständig fliegen kann muß man für sich selbst festlegen.
Spätestens beim 1. Flug ohne Flugschule.

Auch muß man das selbst für sich überprüfen.

Wer dem zuwiederhandelt betrügt sich selbst !!!!!!

Warum haben denn so viele Angst vor dem 1. Flug ohne Flugschule ?

HG

[langhaarrocker]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

Warum haben denn so viele Angst vor dem 1. Flug ohne Flugschule ?HG

Das halte ich für ein eigenes Thema, das von der Frage, ob die letzten Schulflüge mit / ohne Funk stattfinden sollten nicht berührt wird. Beim ersten Flug ohne Schule muß man nämlich plötzlich selbstständig zumindest das Wetter einschätzen. Gegebenenfalls ist man auch erstmalig in einem unbekannten Gelände, das einzuschätzen ist. Das hat beides nichts mit "fergesteuertem" Fliegen zu tun.

Wie hier eine Flugschule Selbstständigkeit fördern könnte? Keine Ahnung. Schließlich entscheidet der Fluglehrer, ob und wo geschult wird. Lediglich den Startzeitpunkt und den Auslegeplatz des Schirms auf dem Startplatz kann er noch dem Schüler überlassen.

Phil

[#herby#]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

@hangglieder

Versuch das Ganze mal von einer anderen Seite aus zu sehen. Wer fliegen lernen will zahlt eine ganze Menge Geld an die Flugschule und bekommt dafür eine Dienstleistung geboten. Mein Interesse als Flugschüler ist es möglichst viel von dieser Dienstleistung zu bekommen. Perfekt funktioniert das, wenn der Flugleher in der Lage ist bei jedem Flug den Flugschühler entsprechend seines Lernfortschrittes zu fordern aber nicht zu überfordern. Richtig eingesetzt leistet die Funkverbindung als Feedbackmöglichkeit hier eine sehr wertvolle Unterstützung.
Nach meiner Erfahrung machen die meisten Flugschüler ihre Prüfung nach den 40 Höhenflügen. Die ersten Alleinflüge machen sie dann ebenfalls in dem gleichen Gebiet in dem sie auch ihre Schulung gemacht haben. Das hat den Vorteil, das zu der neuen Erfahrung nun ganz allein zu fliegen sie nicht auch noch auf neue Start und Landeplatze einstellen müssen. Was auch gut so ist, denn machen wir uns nichts vor, nach der Prüfung sind die neuen Piloten noch blutig Anfänger, die gut daran tun langsam an Neues herranzutasten. Meisstens treffen sie dann auch am Startplatz auf ihre ehemaligen Fluglehrer, die sie kennen und durchaus noch weitere Tipps geben.

Warum sollte man nun diese Phase des "abnabelns" von der Flugschule bereits in die Ausbildungsphase (40 Flüge) hineinziehen? Damit verringert man doch nur das Servicepacket was man von der Flugschule bekommt und für das man bezahlt hat. Macht für mich aus der Sicht des Schülers keinen Sinn.

Musste mich schon sehr wundern als mir mal ein Pilot erzählt hat, das er bereits nach 35 Flügen zur Prüfung zugelassen wurde, weil der Leherer der Meinung war, das er schon so toll fliegt und die andern 5 Flüge nicht mehr braucht. Der Typ war ganz stoltz darauf bis ich im darauf aufmerksam gemacht habe das es wohl eher so ist, das ihm die Flugschule um 5 Trainingsflüge beschissen hat, die er schließlich bezahlt hat. Selbst wenn er schon gut fliegt gibt es bei so wenig Flügen immer noch was dazuzulehrnen.

[rene]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

Dreht das Ganze mal um und seht es aus der Sicht eines Fluglehrers.[...]
Wie gesagt... nur so ein paar Gedanken dazu. Und immer alles von 2 Seiten sehen.

Guter Ansatz. Funkunterstützung finde ich ganz gut, zumal der Fluglehrer seine Beiträge ja im Lauf der Höhenflüge reduzieren kann. Etwas zu kurz kam mir in meiner Ausbildung die Thermik - richtige Thermikflüge haben wir leider nicht gemacht (vermutlich war bei einigen Teilnehmern die Grobmotorik ausgeprägt und die Schule hat deswegen darauf verzichtet :-)

Grüßle, René

P.S. Bzgl. Hormonstau etc. - Robi, WO IST DEIN AVATAR??? *lechz* ;-))

[ekke]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

...wegen ferngesteuert ist man im hohen Norden neue Wege gegangen,
und hat ein System für grobmotorische bzw. unsensible Piloten getestet.

siehe da

[XeTro]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

Seien wir doch mal ehrlich:
Was uns alles entgangen wäre, wenn wir keinen Funk für die Schüler hätten...

Der Klassiker:

"... rechts rum, ..., rechts, ... , rechts, ..., das andere rechts..."


Oder:
"... Das gibt wieder Ärger mit den Umweltschützern! Auf dem ganzen Startplatz nur ein Busch - und ... fliegt da voll durch..."


Oder die lange Liste, wie man einen Knoten aus den Leinen bekommt...

Was war Euer bester Funkspruch?

Sebastian

[Gregor]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

ich hab in Castejon de Sos mal die spanische Variante erlebt:

Fußgänger trainieren (erlernen) einen halben Tag in der Ebene das Aufziehen. Nachmittags dann auf den Berg und runter fliegen, natürlich mit Funk. Der Fluglehrer hat die dann dermaßen dauerhaft und schnellsprechend vollgequasselt, das klang schon fast wie ein Radio-Kommentator eines Fußballspiels, in dem es echt hoch her geht. Wahrscheinlich hatten die Schüler gar keine Zeit, Angst zu bekommen, weil sie sich so auf den Funk konzentriert haben.

[Setus]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

Ist mir jetzt neu, bis zum Schluss mit Funk zu fliegen.

Bei meinem Kurs zum A-Schein, wurde noch bis zum 25. von den 40 (Höhen-) Flügen mit Funk geflogen.
Dann kamen 2 bis 3 Flüge total ohne Funk, und für den Rest hatten wir zwar Funk dabei, aber der Fluglehrer meldete sich nur noch, wenn wir was Besonderes machen sollten (Ohren anlegen, Einklappen oder sowas) oder wenn eben einer total am Sch... bauen war.
Na gut, ist jetzt schon ein paar Tage her (1992) vielleicht hat sich da inzwischen auch was geändert.

[Henner]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

Man kann beim funken schon einiges verbessern. Drei Sachen fallen mir zu meiner Schulung ein:

Der erste Flug ohne daß ich etwas gesagt bekam, war der Prüfungsflug. Die Ruhe war nach den gewohnten Anweisungen (meistens zur Landeeinteilung) dann doch ungewohnt. Ich hatte mich ja so daran gewöhnt, es fehlte was. Flüge ohne Funkbenutzung vor der Prüfung sind sicherlich eine Hilfe.

Einmal habe ich (als ehemaliger Segelflieger) die Gleitfähigkeit voll unterschätzt und kam viel zu niedrig für eine normale Landeeinteilung aus ungewohnter Richtung. Ein Stück vor dem Landeplatz habe ich den Lehrer angefunkt. Er gab leider keine Rückmeldung. In diesem Moment wäre ich für eine Anweisung sehr dankbar gewesen. Mit Rückenwind bin ich in die Landewiese gerade noch reingeplumpst. Er hatte mich schon gehört, gab aber an, mich nicht gesehen zu haben ...... Also: es kann manchmal gut und wichtig sein, wenn man als Schüler auch sprechen kann und die Funke nicht nur auf dem Helm aufgeklebt ist (und der Lehrer dann auch reagiert!). Ich weiß, daß das ein bißchen aufwendiger ist, bei mir tat's ein Lautsprechermikrofon am Schultergurt. Natürlich darf dadurch das Gequatsche nicht ausarten.

Und drittens: wie wird man angesprochen. Mit Vornamen (aber bei den so um 40 Teilnehmern auf der berühmten Südtiroler Alm, kann man nicht von den Lehrern erwarten, daß sie jeden gleich kennen). Das heißt dann oft nur 'gelber .... (Schirmtyp)' oder 'roter .....'. Daß gerade bei Schulen dann mehrere 'gelbe ....' oder 'rote .....' am Himmel sind, ist unumgänglich und Verwechslungen kommen dann schon mal vor. Man sollte sich also schon vor dem Start um eine unverwechselbare Kennung bemühen, damit man auch weiß, wer gemeint ist.

Funken ja, es ist eine große Hilfe, aber manchmal kann man noch was verbessern.

[Pedro]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

Also, kann euch versichern vor meinem ersten Flug ohne Flugschule hatte ich keine Angst.
Bin immer ohne Flugschule geflogen bis ich mich dann endlich entschlossen habe in eine Flugschule zu gehen damit ich dann wenigstens den Nachweis im Sack hatte dass ich "legal" fliegen konnte.
In der Flugschule musste ich einfach die vorgeschriebenen Flüge absolvieren und hatte nie Funkbegleitung, ich musste am Abend ja nur die Unterschrift im Flugbuch haben damit ich mit diesem Nachweis an die Prüfung konnte.
Ich war schon immer ein freier Fleger und heute bin ich halt ein freier Flieger mit Lizenz. Hi
Eure Sorgen sind mir fremd !
pedro

[parasnoopy]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

(aber bei den so um 40 Teilnehmern auf der berühmten Südtiroler Alm, kann man nicht von den Lehrern erwarten, daß sie jeden gleich kennen). Das heißt dann oft nur 'gelber .... (Schirmtyp)' oder 'roter .....'. Daß gerade bei Schulen dann mehrere 'gelbe ....' oder 'rote .....' am Himmel sind, ist unumgänglich und Verwechslungen kommen dann schon mal vor.

wenn er schon die Namen nicht auseinander halten kann, wie kann er dann die evtl. schon vorhandene Flugerfahrung beurteilen?
vielleicht sind da 40 etwas viele Schüler?
mir hätte so ein Massenbetrieb keinen Spaß gemacht -da hilft dann auch die Funke nichts. Denn wann weiss ein Fluglehrer wann er sich zurücknehmen sollte?
ciao
parasnoopy

[Micha0365]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

Den Funk bis zum Ende dabei zu haben, finde ich gut. Klar sollte der Fluglehrer so ab Mitte der Ausbildung meistens schweigen und nur noch eingreifen, wenn entweder besondere Flugmanöver geübt werden sollen oder eine kniffelige Situation auftritt.

Bei meiner ersten Landung bei recht starkem Wind (23ster Flug oder so) war ich z.B. ganz froh, Tipps vom Lehrer zu bekommen.

Witzig fand ich einmal die Anweisung des Lehrers, als es wohl Funkprobleme zwischen Startplatz und Landeplatz gab: "OK Micha, wenn Du das da oben bist und Du mich hören kannst, dann klapp mal Deine linke Seite ein."

[tigloo]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

Na gut, dann will ich auch noch mal meine Erfahrungen reinschreiben:

Mich hat der Funk tierisch genervt. Bei den ersten drei, vier Höhenflügen war ich dankbar für die Hilfe bei der Landeeinteilung. Danach gab es dann aber kaum Steigerungen. Zwar haben wir das ganze Manöverprogramm wie Ohren anlegen, Rollen, Nicken usw. am Funk gemacht, aber das hätte man arg komprimieren können. In der Regel wurden wir über Funk nur zum Landeplatz dirigiert, das war nur am Anfang sinnvoll. Die meiste Zeit wäre ich lieber "alleine" geflogen. Die Einschätzung der Landeeinteilung seitens meines Fluglehrers stimmte auch oft nicht mit meiner Einschätzung überein. Am Funk bin ich oft zu hoch aus der Position rausgewunken worden, so dass dann die meiste Höhe im Gegen- und Queranflug abgebaut werden musste (vielleicht auch ein Sicherheitsaspekt, damit kein Schüler im letzten Kreis im Hang einschlägt). Anfangs folgt man noch brav, zum Schluss ärgert man sich dann aber über die versaubeutelten Anflüge - schließlich möchte man auch mal landen, ohne zwei Fußballfelder nebeneinander zu benötigen.

Dementsprechend habe ich mich beim Ö-Schein tierisch auf die ersten Alleinflüge gefreut. Wir waren immer in einer Gruppe von 4-5 Leuten unterwegs, haben das Wetter und uns selbst gegenseitig überprüft, das hat sehr viel gebracht. Nach der A-Schein-Prüfung waren wir dann auch sofort ohne Probleme in anderen Gebieten unterwegs.

Hätten wir ein Trainingsprogramm gehabt, was jeden Schüler zur Perfektionierung der einzelnen Manöver geführt hätte und auch immer neue Sachen dabei gehabt hätte, wäre ich gerne weiter am Funk geflogen. In diesem Sinne freue ich mich auf mein erstes Sicherheitstraining. Aber so, wie es bei uns gelaufen ist, war die Luft dann doch schnell raus.

Bester Funkspruch: (viele waren mit Gradienten unterwegs, die meist einen grau/weißen Segelteil haben, dann aber blaue/rote/gelbe Eintrittskanten) "Jetzt kommt ein grauer Gradient........ jetzt kommt ein grauer Gradient....... jetzt kommt ein grauer Gradient......." Soviel zum auseinanderhalten der Piloten.

[helimeyr]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

der flugschueler ist schlecht gelandet und man will ihn zur sau machen. das geht am besten über funk. ansonsten muss man ja über den ganzen landeplatz brüllen. man könnte zwar auch warten bis der schueler zusammengepackt hat. aber meistens kommt dann ja auch gleich der nächste. ausserdem ist es besser man sagt solche sachen sofort.

Ich hoffe Du bist kein Fluglehrer oder hast vor das zu werden

Ein Fluglehrer der seine Schüler "zur Sau macht" zeigt sehr deutlich seine Inkompetenz.

Beim Einweisen zeigt sich meist wer für den Job geeignet ist. Der Schreier überträgt die eigene Nervosität auf den Schüler und verunsichert ihn dadurch.

Rumschreien gibt es vielleicht noch beim Barras (wobei es sogar dort mittlerweile schon verpönt ist), in der Flugausbildung ist es ziemlich unangebracht.

[helimeyr]

AW: Ferngesteuert bis zur Prüfung, macht das Sinn ?

@heli: da hast du mich total falsch verstanden.

Hab mich auf das "zur Sau machen" bezogen. Das ist für mich immer im barschen Ton und immer kontraproduktiv. Sachlich die Fehler erklären muss sein, dass ist ja klar.

ist aber vielleicht auch geschmackssache. hoffentlich werde ich nie fluglehrer. meine armen schueler. mal wieder vom thema abgeschweift.

lg,

kerim.

Ja Fluglehrer kann schon ein recht mieser Job sein weil Du ja selber kaum zum Fliegen kommst.
Andererseits könnte ich mir bei Dir - von dem wie Du hier schreibst und von deinen Videos - vorstellen dass Du ein sehr guter Fluglehrer wärest weil Du einfach sehr gut die Begeisterung für das Fliegen herüberbringst ohne dabei auf Sicherheitsaspekte zu verzichten.

Noch schlimmer als ein Schreihals ist ein Fluglehrer der selbst keine Lust mehr aufs Fliegen hat.

Wenn ich dann demnächst die Flugschule Wasserkuppe aufgekauft habe werde ich dort dann mal ausmisten und dich anrufen

(@ Staranwalt von Wasserkuppenschubi: Nur ein Spässle gemacht, biite nicht gleich verklagen )