- Anzeige -
KONTEST =:= GLEITSCHIRMSERVICE
- Anzeige -
TURNPOINT - European Brands for Pilots
- Anzeige -
= fly it your way =
- Anzeige -
AUS LEIDENSCHAFT AM FLIEGEM
- Anzeige -
http://www.skyman.aero/de/gleitschirme/sir-edmund.html

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Die schönen Dinge des Lebens....

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    Erlebnisse

    Hallo KollegInnen,

    also, nachdem hier anscheinend ein Bedarf nach solchen Beiträgen herrscht und für die, die auch hinter die Fakten schaun und vom emotionalen Aspekt und Erlebniswert was mitbekommen wollen, folgender Bericht:
    Streckenflugwetter war angesagt am 24. 6. 2001. Ich mach mich also mit einem Kumpel auf zur Emberger Alm, mit dem Ziel, das obere Drautal abzufliegen. Scherzhaft hab ich gemeint: eigentlich müsste es auch bis auf die Gerlitzen gehen heute bei dieser Nord-West-Wetterlage (toller Gradient und leichter Rückenwind). Und weil es scherzhaft gemeint war, hab ich auch nicht meinen Autoschlüssel am Auto versteckt, was ich – und mehr noch Walter – noch bereuen sollte.

    Nun, nach dem Start um etwa 14:00 Uhr hat es etwas gedauert, den richtigen Durchreißer zu erwischen. Etliche Klapperchen, melden nach dem Abheben die Nordkomponente an. Doch dann gings östlich vom Startplatz ab. Ein schöner Bart nach dem anderen so um die 3000 m. Und am Stagor warens dann 3511. Ausgequetscht. Ich treff ja meine Streckenflugentscheidungen immer spontan, wenn’s passt und scher mich da wenig über Nebensächlichkeiten, wie Rückholdienste etc. Und es hat gepasst!

    Voll beschleunigt rüber zum Goldeck, weil das Sinken doch recht deutlich war. Nur einmal musste ich raus, um eine gröbere Störung zu vermeiden. Auf etwa 1850m bin ich am Nordwest-Rücken angekommen und konnte mich weiter auf 2400 satt über Gipfelhöhe hinaufarbeiten, obwohl es wieder Erwarten zäh war. Ich dachte mir, dort wieder locker Höhe machen zu können, um nach Süden, ins Gailtal wechseln zu können und die Längstalfliegerei bis zum Dobratsch fortzusetzen. Das erwies sich aber als Wunschdenken, denn so ein windiges Loch wie das Goldeck an diesem Tag, hatte ich noch nicht erlebt (bis heute nicht mehr). Andererseits, wenn meine spontan entstandenen ehrgeizigen Pläne aufgehn sollten, dann MUSSTE ich HIER Höhe machen können.

    Und so fand ich einige 100 m nach dem Gipfel etwas, was in etwa noch als Bart wahrgenommen werden konnte. Die Fliegerei darin würde ich aber eher als Himmelsmotocross bezeichnen: eng hineinreißen, fast auf die Nase gehen lassen, mit Gewicht halten, auf Strömungsabriss achten, ständiges korrigieren des klappenden Aussenflügels, trotz engstem Drehen mehrmaliges Herausfallen, keine einzige ruhige halbe Drehung. Ich hab gehechelt wie ein Hund und nach 300 m Höhengewinn war ich schweißgebadet und es war absolut nix mehr drinn.

    Mit 2700m wollte ich nicht über breit bewaldetes Gebiet ins Gailtal wechseln und so bin ich mehr oder weniger im Sinkflug, die Gerlitzen schon in Sichtweite, auf der Südseite des Drautals und dessen eher niedrigen Hügeln abgeglitten. Schließlich schien es Gewissheit zu werden: ich muss mich nach einem Landeplatz umsehen. 900 m hatte ich noch (330 über Grund), als ich kurz vor dem Kellerbergtunnel die Autobahn nach Villach querte. Nach etlichen Versuchen noch irgendwo Höhe zu machen war nun ein Steinbruch jenseits der Autobahn mein allerletzter Hoffnungschimmer.

    Jaaaaaa! Es hebt. ½ bis 1m/min und nach 100 – 150 m war Schluss. Aber es gab Spielraum zum Weiterfliegen. Und erstaunlicherweise erwischte ich am Talboden noch 2 oder 3 solcher Heber, wo ich mit geduldigem flachen Kreisen immer etliche Höhenmeter machen konnte. Schließlich konnte ich die andere Talseite auf 1200m erreichen. Dort gings zunächst in der selben Tonart weiter: geduldiges und konzentriertes Soaren mit nicht mehr als 1 m Steigen bis ich zwischen Weißenstein und Puch, in nun sicherer Höhe, in den rotorgefährdeten Einschnitt von Verdiz einfliegen konnte.

    Villach ich komme!
    Von da an nahmen die Steigwerte kontinuierlich zu – bis 6m und über 3000 Höhenmeter gegen 17:30 am Abend. Der Rest ein Kinderspiel: Beschleunigt zum Oswaldiberg, kaum Sinken, daher der kurze Entschluß nach einem Abstecher auf die Gerlitzen. In der sicheren Erreichbarkeit des Gipfels mit wieder heftigen Steigwerten, wenige 100m vorher, dachte ich an Walter und drehte ab, zurück zum Landeplatz. Sattes Abspiralen von über 2000 m rundete diesen Tag ab. Ich hatte noch 15 min nach der Landung einen Puls wie sonst unmittelbar nach dem Joggen!

    Anmerkung1: Dass ich als relativer Streckenneuling unterwegs war, zeigt die Tatsache, dass ein Vereinskollege dieselbe Strecke, allerdings übers Tschiernock, in etwa 2 Std. schaffte, während ich 4:15 brauchte. Auch das mag zeigen, dass der Erlebniswert nichts mit den erwähnten Fakten zu tun hat.

    Anmerkung2: Ich liebe es ansonsten, irgendwo zu landen. Meine mit auch schönsten Erlebnisse hatte ich bei Fußmärschen nach Aussenlandungen in der Kärntner „Wildnis“.

    Anmerkung3: Mein letzter Streckenflug zu Ostern ging „nur“ über 35 km von Villach nach Spittal (Gerlitze – Tschirnock). Aber ich hatte in fast jedem Bart einen (vermutlich) Bussard mit dabei, der in auf gleicher Höhe mit mir ausgeflogen hat – bis jeweils über 3000 m. Ein beindruckendes Erlebnis, an das ich wieder dachte, als ich Bettinas Beitrag über den Roten Milan gelesen hab.

    Anmerkung4: Das ganze Geschreibsel hier ist auch als Ersatzhandlung zu sehn, um bei dieser Föhnlage nicht fliegen zu gehen, nachdem ich gestern am Abend schon einen schönen Starkwindflug mit z.T. Null Vorwärtsfahrt hatte. War allerdings recht laminar ohne erkennbare Föhntendenz.

    Gruß, Peter
    Zuletzt geändert von Peter Luscher; 08.05.2002, 15:48.
    Gewechselt zum:
    http://forum.schlechtfliegermag.com/

    Begründung hier: http://fullstall.gmxhome.de/dhv.htm

    Kommentar


      #17
      Hi,

      vielleicht nicht das schönste aber sicher das rasanteste Starterlebnis:

      IN Dänemark an einem steilen Grashügel von rund 30m Höhe am Meer bei einer steifen Brise. Oben starten war nicht mehr drin und ein rundes Dutzend Piloten kämpfte am Fuß des Hügels mit den Kräften von 30qm Fläche bei Starkwind. Nur einer flog.

      20 Meter über der Kante hängt er da, die Bremsen pendeln lose im Wind während er mit Körpergewicht und Beschleuniger lässig hin und her kreuzt und sich wahrscheinlich über das kunterbunte Kappenchaos unter ihm kaputt lacht.

      Ich packe aus und trage eine halbe Stunde meinen Teil zu seiner Erheiterung bei bis die Hose rundrum grün ist. Dann schaffe ich es zumindest am Fuß des Hügels die Kappe oben zu halten aber wie geht´s dann weiter? Mit dem Rücken zum Hang traue ich mich schliesslich die rechte Bremse leicht zu ziehen. Die Kappe neigt sich etwas zur Seite und zieht nach hinten. Ich gehe mit, bremse noch etwas stärker und dann geht die Post ab. Erst langsam aber dann immer schneller zerrt mich die Kappe schräg rückwärts den Hang hoch, so dass ich kaum nachkomme. Der Boden rast unter mir weg, ich mache Riesenschritte, sause an einem Knutschpärchen vorbei und im nächsten Moment korkt es mich über die Kante nach oben wie im Expressfahrstuhl.

      Der lonesome Rider hatte mich wohl kommen sehen und kollegial Platz gemacht so dass ich ungestört eine Viertelstunde lang über den anderen einparken konnte, bis es der Nächste schaffte und ich rausflog.

      Ist ein lustiges Gefühl, wenn man seine Abhebegeschwindigkeit ausnahmsweise mal schräg bergauf erläuft... ;-))

      Kommentar


        #18
        So mag ich Fliegen

        Kommentar


          #19
          Bassano - angenehme Überraschung

          Das ganze liegt schon etwas zurück, aber es hätte auch gestern sein können:
          Vorgeschichte: Im Jahr 2000 habe ich mit meinen Fliegerkameraden und unseren Anfängerdrachen Bassano entdeckt. Mehrfach gelang es uns, richtig Höhe zu machen (700m über Start) und auch Richtung Monte Grappa zu fliegen. Aber jedesmal soffen wir kurz vorher ab und so blieb der Gipfel, trotz 2-3 Std. Flugzeit, unerreicht. Trotzdem konnten wir jeden Tag unsere Flugleistungen überbieten. Kein Wunder, bei den etwa 20 Flügen nach dem A-Schein.

          Im darauf folgenden Jahr wollte ich den Gipfel knacken und so fuhr ich gegen 06:00 Uhr von München los. Gegen Mittag traf ich bei bestem Flugwetter in Bassano ein, war aber vor Müdigkeit nicht mehr in der Lage zu fliegen. So ließ ich mich auf's Bett fallen und schlief erstmal. Als ich gegen 14:00 aufwachte, wollte ich aber zumindest mal schauen wie es denn so geht und fuhr mit meiner Frau zum Startplatz. Keiner da, alle in der Luft. Ich fühlte mich wieder fit und baute den Drachen auf. Fotoapparat mitnehmen? Bin eh gleich wieder unten, sagte ich und gebe ihn meiner Frau. Als ich auf der Rampe stand, war es kurz nach 16:00 Uhr. Zunächst ging es wie erwartet 200m nach unten, doch dann der erste Piep vom Vario. Ich kurve ein und es wird stärker, nach 2-3 Kreisen bin ich im 4m Bart. Ich drehe und drehe, bin in kurzer Zeit auf 500m über Start. Fliege dann Richtung Osten, finde dort den nächsten Bart. Entscheide mich weiter entlang der Hangkante [Bild] zu fliegen. Ich fliege auf das Gipfelkreuz am Ende zu und sage zu mir: "Das wird knapp, ich muß sofort umkehren wenn dort nichts ist." Ich umkreise -nicht überfliege- das Gipfelkreuz und wie wenn jemand auf den Knopf gedrückt hätte, der Bart ist da. Zweite Runde über das Kreuz, dritte Runde und ich habe einen 3m Bart. Ich lasse mich Richtung Denkmal versetzen und entscheide mich nach bei 1000m über Start Richtung Denkmal zu fliegen, welches in praller Sonne vor mir liegt. Auf dem Weg dorthin nur geringes sinken, ich durchfliege die beiden Fahnenstangen auf dem Denkmal und will noch ein Foto machen, doch wo ist der Fotoapparat? Shit, gerade jetzt! Also Pech gehabt, jetzt kein weiteres Risiko eingehen und so schnell wie möglich zurück. Ich kratze mit diesen wenigen Metern Höhe am Berg wieder hinunter (Gleitzahl = Gefälle) aber fühle mich einfach riesig. An der Hangkante geht es wieder zurück und als ich den Startplatz wiedersehe, schaue ich auf die Uhr. Ich will es nicht glauben, es sind gerade mal 45 Min vergangen!
          In den folgenden 6 Tagen habe ich nie wieder geschafft hoch zum Denkmal zu kommen, immer ist es in den Wolken, wenn ich zum Sprung ansetzen will, und muß umkehren.
          Fazit: Ziel setzen, nicht zu früh umkehren, stets den Rückweg offen halten, und ;-) Fotoapparat stets mitführen!

          An der Basis
          Jürgen
          Angehängte Dateien

          Kommentar


            #20
            AW: Die schönen Dinge des Lebens....

            Zitat von Hubi Beitrag anzeigen
            Laßt doch mal so hören, was für Euch ein schönes Erlebnis war.
            Moin,

            ich habe als 6-jähriger 1986 in Österreich zugeguckt, wie sie sich damals den Übungshang runtergestürzt haben und habe mir geschworen, daß ich das auch mal mache. 17 Jahre später, also 2003 im Alter von 23 habe ich es wahr gemacht. Aber irgendwann ging mir in den Tagen dann auch als Student das Geld aus und ich habe die Fliegerei erst einmal wieder an den Nagel gehängt.

            Seit 2 Jahren habe ich dann doch endlich einen unbefristeten Job. Die ewigen Praktikanten-Runden hatten ein Ende und vom ersten Geld habe ich dann eine Australien-Reise unternommen. Dabei habe ich durch Zufall am Bald Hill Lookout (Stanwell Park) Pause gemacht am vorletzten Abend vor dem Heimflug nach D, bin ausgestiegen und habe einen perfekt gemähten Startplatz vorgefunden. Da habe ich ein Büschel Gras ausgerissen und zwischen den Fingern rieseln lassen, um die Windrichtung zu bestimmen. Perfekte Flugbedingungen und ich hatte natürlich kein Fluggerät dabei. Aber oh Wunder, ein Einheimischer kam vorbei und meinte, ob ich fliegen wolle. Ein Abgleiter vom Bald Hill unten zum Strand. ich konnte es gar nicht fassen und habe erst einmal flappsig "of course" gesagt. Der Aussie scherzt nur. Daraufhin sollte ich zu seinem Auto mitkommen, er drückte mir einen Schirm in die Hand und fragte, ob ich "assistance" bräuchte. Er muß wohl Fluglehrer gewesen sein. Auf dem Weg zu seinem Auto habe ich dann den Gedenkstein für Lawrence Hargrave gesehen. (--> http://de.wikipedia.org/wiki/Lawrence_Hargrave )

            Da dämmerte mir welch "heiliger Boden" der Startplatz war. Oder genauer: Dort fanden 1894 die ersten Flugversuche mit Drachen statt.

            Hab denn den gliehenen Schirm sauber unten auf den Strand geflogen, auch ohne "assistance". Als er schon gesehen hat, wie ich den Schirm ausgelegt und die Leinen sortiert habe, hat er mich einfach machen lassen, obwohl meine Fluglizenz usw. alle in Deutschland lagen. Der Australier wollte auch nichts für den Flug haben und hat mich unten sogar wieder mit dem Auto aufgesammelt und zum Startplatz zurückgebracht, weil da ja mein Mietwagen stand.



            Das habe ich als Fingerzeig interpretiert doch wieder mit der Fliegerei anzufangen. Das war zwar ein absolut einfacher Flug, die Flugschüler machen dort auch ihre ersten Höhenflüge. Aber hey, da fliegst um den halben Globus und stehst zufällig genau an dem Ort. Das ist nicht die Nadel im Heuhaufen, das ist das Sandkorn im Atlantik. Das der Flug da selber nur knapp 10 Minuten gedauert hat, war uninteressant.

            --> http://www.aussietowns.com.au/wp-con...ellpark05a.jpg
            --> https://pruemason.files.wordpress.co...powerhouse.jpg

            Kommentar


              #21
              AW: Die schönen Dinge des Lebens....

              Die meisten Flüge haben sicher schöne Momente, aber wir klagen ja bekantlich lieber auf hohem Niveau.

              Einer von meinen schönen Momenten.
              Ich bin vor 2 Jahren mal über der Schmittenhöhe geflogen, schwache Thermik, ich konnte mich mit einem Nullschieber halten.
              Da kamen drei Geier (zwei große, Eltern? und ein kleinerer, Nachwuchs?) in meine Richtung und drehten dann ein.
              Ich habe mich zügig in den gleichen Bart begeben und nach diversen Runden so 100 bis 200 m Höhe gewonnen.
              Die beiden großen Geier waren immer auf meiner Höhe oder etwas über mir. Der Kleine blieb unter uns zurück.

              Dann sind die beiden großen Geier oben aus dem Bart raus und untern beim Kleinen wieder rein und haben mit ihm wieder Kreise gezogen.

              Auch wenn man als Vogel geboren wird, fliegen muss man wohl lernen :-), Gut wenn man erfahrene Trainer hat.

              Kommentar


                #22
                AW: Die schönen Dinge des Lebens....

                Hallo zusammen

                Wir wollten über Pfingsten fliegen gehen, leider hatte es sehr viel Wind im Jura. Wir sind trotzdem losgefahren, haben unseren Bus am Startplatz Schwaengimatt parkiert und dort neben einem Feuerchen übernachtet. Am nächsten Morgen wurden wir von Flugkollegen überrascht, welche uns mit frischen Croissons beglückten. Kurzerhand stellten wir unser Campingtischchen genau unter der windline Webcam am Startplatz auf und frühstückten in fröhlicher Runde.

                Auch an diesem Tag war der Wind stark und böig, was keine Flüge ab diesem Startplatz zulies, trotzdem kamen einige Flieger hoch, wohl neugierig was da für ein Völklein unter der Webcam in fröhlicher Tafelrunde dinierte.

                So entwickelte sich ein gemütlicher, spontaner und sehr lustiger Nachmittag mit vielen Flugkollegen.

                Grüessli Beat

                Kommentar

                Lädt...
                X