- Anzeige -
KONTEST =:= GLEITSCHIRMSERVICE
- Anzeige -
TURNPOINT - European Brands for Pilots
- Anzeige -
= fly it your way =
- Anzeige -
AUS LEIDENSCHAFT AM FLIEGEM
- Anzeige -
http://www.skyman.aero/de/gleitschirme/sir-edmund.html

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

    Doch, die Aussage "...könnte bei derartigen Spannungen als Isolator wirken" ist definitiv richtig! Die Kunststoffe, aus denen ein Gleitschirm hergestellt ist, haben auf jeden Fall einen größeren elektr. Widerstand als Luft.
    Da kommt jetzt halt noch alles mögliche dazu, der Gleitschirm könnte feucht sein, aus irgendeinem Grund könnte Draht im Schirm sein (selbstgebastelte Fotoaufhängung), die Leitungen könnten bei der "Landung" ins Schwingen geraten, der Pilot zudem den Abstand zur nächsten Leitung verringern, usw. Und ist dann einmal kurz ein "Funke" übergeschlagen (z.B. in dem Moment, in dem der Pilot genau zwischen zwei Leitungen ist und diese somit mit seinem Körper kurzschließt oder zumindest den Übergangswiderstand stark verringert) fließt der restliche Strom auch viel leichter hinterher, weil die Übergangsstrecke ionisiert wird, wodurch sich der Widerstand sehr verringert.

    Also alles mit viel "könnte" versehen, aber ein Gleitschirm an sich ist trotzdem ein guter Isolator!


    Abgesehen davon rein logisch argumentiert: Es gab schon öfters Gleitschirme in Hochspannungsleitungen OHNE dass Strom geflossen wäre, also rein formal ist die Aussage, ein Gleitschirm KANN isolieren, schonmal richtig!


    @Sascha:
    Stells dir einfach mit Gasleitungen vor, in denen ein bestimmter Druck herrscht. Dieser Druck ist immer auf den Umgebungsdruck der Leitungen bezogen! Also wenn den den gasdruck einer Leitung mit 1 Bar angibt, dann heißt das, dass diese Leitung einen um ein Bar höheren Druck als die Umgebung hat.
    Jetzt geh mal davon aus, dass jemand auf die Idee kommt, die Leitung einfach als ganz getrennt von der Umgebung sehen zu wollen und ein komplett unabhängiges Drucksystem einrichtet (ähnlich deiner galvansichen Trennung von der Erde). Da ist dann in der einen Leitung ein um ein Bar höherer Druck als in der anderen Leitung, da kann also Gas fließen, soweit alles ok. Irgendwann explodiert dann halt alles, weil niemand bemerkt hat, dass in den Leitungen plötzlich 100Bar Überdruck in Bezug auf die Umgebung herrscht.

    Genauso ist das auch bei Stromleitungen, diese müssen immer ein zur Umgebung (hier also die Erde) definiertes Potential haben, sonst hast du plötzlich rießige Spanungsunterschiede, was irgendwann auf jeden Fall in einem Überschlag (wie der Blitz bei einem Gewitter) endet.
    Soweit alles klar?
    Zuletzt geändert von tobidö; 28.01.2009, 12:55.

    Kommentar


      #17
      AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

      Also, bei dem von mir beobachteten Fall, war der Schirm trocken, die Leitungen haben sich nicht berührt, es waren keinerlei zusätzliche Dinge montiert (Fotoauslöser etc.), es war ein stinkgewöhnlicher Schulungsschirm, die Kappe legte sich oben drüber, der Pilot hing anschließend unten drunter, mit den Füßen etwa 1 m über dem First eines Haus- (Sattel-)dachs.

      Manfred

      Kommentar


        #18
        AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

        Servus,

        also ich flieg die Teile ja nicht , aber verlassen würde würde ich mich auf die Isolatorwirkung des Schirms nicht wirklich. Klar isoliert Polyester ziemlich gut, aber man bekommt auch als HGler ja von irgendwelchen Alu-Beschichtungen mit, die bei neueren Kappen zum Einsatz kommen sollen. Auch wenn die Schicht extrem dünn ist; für einige Funken wirds wohl schon reichen...

        Kommentar


          #19
          AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

          Hallo,

          noch mal zum von der Erde getrennten Netz: Möglich ist so etwas nur im kleinen Maßstab. Muß man z. B. für Reperaturzwecke an einem unter Spannung stehenden Gerät arbeiten, Schaltet man einen Trenntrafo zwischen das Netz und das Gerät. Dieses kleine Netz hinter dem Trenntrafo hat nur eine sehr kleine Kapazität gegenüber der Erde. Eine Berührung spannungsführender Teile äußert sich nur noch als schwaches Kitzeln, schwächer als bei einem Weidezaun.

          Bernd

          Kommentar


            #20
            AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

            @Bernd, falls es dich nicht nervt, kannst du das mit der "kleinen Kapazität gegenüber der Erde" genauer erklären? Meinst du damit, dass zwar die Spannung vorhanden ist, aber im Falle eines "Schlages" nur ein sehr begrenzter Strom fließen kann (geringe Eigenladung und durch den Trafo begrenzter Stromnachfluss)?


            @Manfred: Da KÖNNTE es so gewesen sein, dass der zwischen Leitung und Hausdach (evtl. sogar in der Nähe des Blitzableiters?) hängende Pilot den Übergangswiderstand zwischen Leitung und Erde genau so weit reduziert hat, dass es halt für den Funken gereicht hat...
            Bei Bahnleitungen gilt ein Sicherheitsabstand von einem Meter, darunter kann es zu einem Funkenüberschlag kommen. Sterben übrigens immer wieder Leute dran, wollen über/auf einen Eisenbahnwaggon klettern und bekommen dann einen Stromschlag, weil sie den Leitungen zu nahe gekommen sind (ohne sie zu berühren!)

            Dein Fall: Pilot hängt vielleicht 50cm unterhalb der Leitung, lässt seine Füße baumeln, welche im ungünstigsten Moment (wird ja auch ein bisschen gependelt sein oder er hat sich mal "gestreckt") dann 50cm oberhalb vom Hausdach sind. Das kann dann schon reichen.....
            Sollte der Schirm ohne Metalleinlagen, ohne Feuchtigkeit,etc... gewesen sein, so war der definitiv nicht die Ursache!
            Wobei mich das mit dem von dir geschildertem Unfall schon wundert, die Stromleitungen welche direkt zu den Häusern führen, führen eigtl. nicht solch große Spannungen und sind zudem meist noch isoliert. War das in Deutschland?
            Zuletzt geändert von tobidö; 28.01.2009, 13:53.

            Kommentar


              #21
              AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

              Also, der Pilot blieb unverletzt. Damit scheidet aus, dass der Pilot den Kontakt ergestellt hat.
              Das Feuerwerk war eindrucksvoll (etwa 1 Sekunde, dann vorbei).
              Das Dach gehörte zu einem landwirtschaftlichen Geräteschuppen, kein Wohnhaus.
              Der Schirm war hinterher Totalschaden.

              Manfred

              Kommentar


                #22
                AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

                dann spekulier ich ma mit.

                Kann es sein, dass die Karabiner ungeschickt hingen und dadurch ein Funke entstand?
                Das Reh springt hoch, das Reh springt weit
                Warum auch nicht? Es hat ja Zeit!

                Kommentar


                  #23
                  AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

                  ausgeschlossen, nur die Kappe und der obere Teil der Leinen hatten Kontakt zur Stromleitung.
                  Die Karabiner sind ja im Bereich des Piloten, da hätte der Pilot was abgekriegt.

                  Manfred

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

                    Wie war das Wetter? warm und Schwül? Dann kann sich schnell Schwitzwasser bilden.
                    Das Reh springt hoch, das Reh springt weit
                    Warum auch nicht? Es hat ja Zeit!

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

                      Wetter weiß ich nicht mehr, ist über 10 Jahre her.

                      Manfred

                      Kommentar


                        #26
                        AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

                        Zitat von tobidö Beitrag anzeigen
                        Genauso ist das auch bei Stromleitungen, diese müssen immer ein zur Umgebung (hier also die Erde) definiertes Potential haben, sonst hast du plötzlich rießige Spanungsunterschiede, was irgendwann auf jeden Fall in einem Überschlag (wie der Blitz bei einem Gewitter) endet.
                        Soweit alles klar?
                        Zitat von Bernd Makowski

                        noch mal zum von der Erde getrennten Netz: Möglich ist so etwas nur im kleinen Maßstab.
                        Zitat von Manfred.ullrich
                        Das Stromnetz ist ein riesiges Gebilde. Und IRGENDEINE Spannung MÜSSEN die Leitungen
                        gegen Erde haben - es geht nicht anders.

                        Beginne zu begreifen, danke!

                        Kommentar


                          #27
                          AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

                          @tobidö: Ja genau. Nehmen wir mal an, das "Netz" hinter dem Trenntrafo hat eine Kapazität von 10nF gegen Erde. Dann ist der maximale Stromfluß durch einen Menschen I = U * C * f * 2 * PI = 230V * 0,00000001As/V * 50/s * 2 * 3,1416 = 0,00072A, also vollig unschädlich.

                          Bernd

                          Kommentar


                            #28
                            AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

                            Zitat von tobidö Beitrag anzeigen
                            Du hast zwar nicht mich angesprochen, aber ich versuchs trotzdem mal. Deine galvanische Trennung würde so lange funktionieren, bis in einem Gerät ein elektr. Defekt auftritt, dadurch auf dem Gehäuse Spannung liegt, du an das Gehäuse kommst und -*PFIZZZZ*. Dabei würde dann Strom von der Phase (die strom"liefernde" Leitung) über das Gehäuse und deinen Körper in den Boden fließen. Die Spannung hierbei wäre bei deiner vorgeschlagenen kompletten Trennung von der Erde auch unbestimmbar hoch, also sehr gefährlich.
                            Einspruch. Strom kann nur fließen, wenn ein geschlossener Stromkreis existiert. bei galvanischer Trennung von der Erde ist das nicht der Fall, vgl. Trenntrafo.

                            Das Prinzip gibt es mit geringfügiger Modifikation z.B. im Bergbau als Schutzleitungssystem. Wir hatten damals ca. 100 V (hochohmig) gegen Erde, um den bestehenden Widerstand des Schutzleiters gegen die Erde messen zu können. Unterschreitet der eine krit. Schwelle, wenn ich's richtig erinnere 20 kOhm, wird der Leistungsschalter ausgelöst und damit das Netz abgeschalten.

                            (Erdung)
                            Als Zusatzeffekt ist nun die Spannung (230Volt) auf das Potential gegenüber der Erde definiert, das heißt, es kann nicht passieren, dass man pötzlich mehrere Tausend (Millionen) Volt Potential auf einer Leitung hat, was dann leicht zu Überschlägen auf die Erde oder menschliche Körper (welche ja mit der Erde verbunden sind) führen könnte.
                            ...wenn denn ein Stromkreis besteht. Die angesprochene (statische) Aufladung könnte man durch stark hochohmige Erdung vermeiden, die praktisch gegeben sein dürfte.

                            ...
                            Falls es dich noch tiefer interessiert:
                            Die Spannung auf der Phase in deiner Wohnung schwingt zwischen 230 und -230V hin und her (dadurch fließt der Strom immer ganz schnell hin-und-zurück, anders als bei einer Batterie).
                            Bei mir sind das 'paar Volt mehr in jede Richtung (positiv und negativ). Die 230 V sind nämlich nur der Effektivwert, und der liegt für Sinusförmige Schwingungen, und das macht mein Strom, bei 1/Wurzel(2) mal dem Spitzenwert Aber ich kenne ja Deinen Strom nicht

                            Und die Durchschlagsfestigkeit von Gleitschirmtuch kenne ich genausowenig, deshalb hoffe ich auf immer genug Abstand und rechtzeitiges Erkennen von entspr. Leitungen.

                            Fliegt vorsichtig...

                            Am Landeplatz roch es verbrannt. Die Leitung war wohl hochgespannt...

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

                              Hm, mit dem Effektivwert vs. Scheitelwert unserer Netzspannung hast du natürlich recht, da war ich schlampig.


                              Aber das mit dem geschlossenem Stromkreis, ich weiß ja nicht so recht. Damit Strom fließt braucht es entweder den von dir angesprochenen geschlossenen Stromkreis ODER ABER eine kapazitive Ladungsverschiebung (der Grund, warum man beim Aussteigen aus dem Auto nen Schlag bekommen kann, ganz ohne geschlossenem SK).
                              Der Vorteil von dem angesprochenem Trenntrafo liegt ja darin, dass der einmal nur wenig Strom nachliefert und zum anderem, dass dahinter (also auf der "Benutzerseite") nur eine kleine Kapazität vorhanden ist!
                              Selbst wenn wir jetzt alle Erdungen von unserem Versorgungsnetz entfernen würden, würde die vorhandene Kapazität der Leitungen auf der einen Seite und die der Erde auf der anderen Seite, ausreichen, um ein Vielfaches der Stromstärken zu "produzieren", die einen Mensch töten können.

                              Es gibt sogenannte IT-Netze, die werden an Orten mit erhöhten Sicherheitsanforderungen verwendet, diese haben extra eine begrenzte Kabellänge (ich meine irgendwas um die 130m oder so im Kopf zu haben) um eben genau solchen kapazitiven Entladungen entgegenzuwirken.

                              Aber das ist mehr oder weniger zusammengekraztes Halbwissen, falls ich da irgendwo einen (Denk)fehler habe, lasse mich gerne Belehren!

                              Kommentar


                                #30
                                AW: Paraglider nach 10 Stunden aus Hochspannung gerettet

                                Hab grad mal noch bei Wikipedia nachgeschaut:



                                Das passt ganz gut, dabei handelt es sich wirklich um genau so ein System wie es hier vorgeschlagen wurde (und vielleicht auch in deinem Bergbau zur Anwendung kam), strikte Trennung von der Erde. Scheint auch ganz gut zu funktionieren ABER eben nur mit beschränkten Leiterlängen, welche in unserem Versorgungsnetz nicht wirklich einzuhalten wären

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X