WM Mexico gleich bei Sportreportage

[parajo]

AW: WM Mexico gleich bei Sportreportage

http://www.vimeo.com/paraglidingchannel/page:1

hier der Link zu Phillipes Aufnahmen.

immer wieder toll anzuschauen:-)

[hob]

AW: WM Mexico gleich bei Sportreportage

Habe heute Morgen einen Fernsehbeitrag 45' auf Phönix gesehen:

Jeder 6. Versuch auf den Mount Everest endet lt. Angaben in diesem Beitrag mit dem Tod, und es wurden rabenschwarze erfrorene Füße gezeigt: anschließend 3 Monate Wartezeit zu Hause, bis fest steht, was wie weit amputiert werden muß.

Danach und nach durchlebter Krise mit Alkoholabusus und Rekonvaleszenz aufgrund aller 10 amputierter Zehen, ging es nach 2 Jahren mit frischem Mut auf den sechst-höchsten Berg mit ~8.200 m und als verantwortlicher Leiter von Erstbesteigern und Versuchern für solche Höhen.

Zum Fliegen: Zumindest Segelfliegen wurden früher noch - und auch häufiger - im aktuellen Sportstudio des ZDF gezeigt , als Karl Senne, selbst Segelflieger, noch Moderator war. Lang, lang ist's her...

Fliegen ist eine Leidenschaft und Bergsteigen auch.

Gruß hob

[Schwarzwälder]

AW: WM Mexico gleich bei Sportreportage

Dem stimme ich voll und ganz zu. Das Problem ist nicht die Berichterstattung, sondern die Tatsache, das beim Wettkampf zu viel passiert.
Ich habe die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, dass vielleicht gerade jetzt ein Umdenkprozess einsetzt. Wem ist geholfen mit diesen unbeherrschbaren Hochleistungsmaschinen? Natürlich gibt es eine handvoll, die sie fliegen können, aber ist das der Maßstab?
Wem schadet es, wenn konstruktive Grenzen gesetzt werden, z.B. bei der Streckung, der Beleinung oder was weiß ich. Ich bin kein Konstrukteuer. Letztlich profitieren auch die besten davon, vielleicht verschiebt sich das "Können" dann eher in Richtung Thermikkurbeln, Flugtaktik oder Routenwahl, anstatt eher von der vermeindlichen Beherrschbarkeit des voll gedrückten Beschleunigers abzuhängen.
Ihr Wettkampfpiloten werdet mir bitte verzeihen, ich meine hier niemand persönlich! Aber ich habe eine ganze Reihe wertvoller Menschen unter Euch kennen gelernt und bin froh, wenn es diese noch eine Weile gibt!

[Slipstream]

AW: WM Mexico gleich bei Sportreportage

Vor Jahren habe ich mal versucht, dem Fernsehen das Drachenfliegen schmackhaft zu machen.
Mir wurde erklärt, dass selbst das Segelfliegen keine Chance habe, oft in die Sportberichterstattung zu kommen, weil man nicht will, dass die Zuschauer nur nach Unfällen „gieren“.

Am Beispiel Formel Eins zeigte man mir, dass man sich mit den meisten TV Sendern darüber einig sei, nur dann ein Sportereignis „breit“ zu übertragen, wenn keine tödlichen Unfälle zu erwarten sind.
Das hat dazu geführt, dass man bei der "Formel Eins" die gesamte Auto-Technik so weit runtergeschraubt hat, und die Sicherheitstechnik gleichzeitig hochgeschraubt hat, dass keine tödlichen Unfälle mehr vorkommen.

Als vor einigen Jahren einer verunglücke, es war glaube ich Ayrton Senna, wurde rigoros mehr „Sicherheit“ eingeführt.
Besonders die „Flügel“ wurden rigoros reduziert, weil beim Strömungsabriss, der schnell durch ein vorausfahrendes Fahrzeug passieren kann, der Wagen wie eine Rakete abhebt.
Die Motoren wurden von 12 auf jetzt 8 Zylinder reduziert, nicht nur wegen der Kosten, und es gab Wagen mit 4 Vorderrädern usw.
Gleichzeitig wurden die Cockpits zu rund rum gepanzerten Zellen weiterentwickelt.

Summa summarum kann man sagen, man verzichtet auf Höchstleistung zugunsten von Sicherheit.
Die Berichterstatter „vernebeln“ das allerdings ein bisschen, weil die Zuschauer gerne etwas anderes „glauben wollen“.
Winnetou würde sagen, sie reden mit gespaltener Zunge.

Das TV fordert dies auch aber nicht nur aus ethischer Gesichtspunkte, sondern weil die Werbung erkannt hat, dass Produkte sich nicht gut verkaufen lassen, wenn die Käufer diese gedanklich mit Unfällen in Verbindung bringen.

Deshalb wird auch Motorrad-Rennen nur sporadisch und an schlechten Sendeplätzen gesendet.

Dieses auf Höchstleistung zu Gunsten von Sicherheit verzichten ist ein grundsätzlich anderer Ansatz als bei uns, wo die Höchstleistung an erster Stelle steht, zugegebener massen mit Ausnahmen.

Auch beim Skifahren steht die Abfahrtslauf-Übertragung ab und zu auf der Kippe, weil es schwere Unfälle gegeben hat. Wenn ich auch nicht glaube, das man ganz auf den Abfahrtslauf verzichtet, will man aber darauf hinwirken, dass die Strecken entschärft werden.

Leider sind viele Flieger gedanklich noch gar nicht so weit, dass sie die grundsätzlichen Probleme erkennen.

Auch das immer wieder genannte Bergsteigen ist nicht ohne, z.B. der Mt. Everest. Mittlerweile (Stand 1. Juni 2008) wurden 4020 Besteigungen durchgeführt. Am 22. Mai 2003, dem bisher größtem Ansturm, standen 115 Menschen auf dem höchsten Berg der Erde. Bis zum 17. Juli 2007 kehrten 208 Menschen nicht mehr zurück. Nur etwa einer von drei Bergsteigern schafft es, den Gipfel zu erreichen. Besteigungen ohne Flaschensauerstoff sind durchschnittlich nur halb so oft erfolgreich und mit einem doppelten Todesrisiko behaftet wie Besteigungen mit Flaschensauerstoff.

Was wunder, dass im TV auch nur unter dem Gesichtspunkt Unfälle darüber berichtet wird.

Ich glaube nicht, dass sich der Zustand bei uns bald ändern wird, unsere „Vorturner“ sind noch nicht nachdenklich genug, wie man wieder mal sieht.
Das Fernsehen wird sich jedenfalls nicht umstellen. Das ist auch nicht denkbar, dieses Leistung um fast jeden Preis ist passee.

Servus,

gut zusammengefasst, Cacao.

Genau, das Fernsehen wird sich jedenfalls nicht umstellen, ich denke das ist der entscheidene Faktor.

Bei soetwas kommt schön was rüber ...

http://www.vimeo.com/paraglidingchannel/page:1

... so etwas z.B. zeige ich dann lieber meinen Familienangehörigen.

Schnell den Fernseher ausmachen...

Ergänzung:

Hallo Thomas,

Dein Zitat: (Wem ist geholfen mit diesen unbeherrschbaren Hochleistungsmaschinen? Natürlich gibt es eine handvoll, die sie fliegen können, aber ist das der Maßstab?)

Nein, das ist natürlich nicht der Maßstab. Aber ich schaue auch F1 und diese Boliden sind auch nicht der Maßstab.
Bei Wettkämpfen wird fast immer "leider" an die Grenzen gegangen. (siehe Doping et cetera) Aber das ist es für mich als Zuschauer was es auch oft Spannend macht. Klar, persönlich wird es wenn man diese Menschen aus nächster Nähe kennt.

Gruß Sven-Erik

[piti]

AW: WM Mexico gleich bei Sportreportage

http://www.vimeo.com/paraglidingchannel/page:1

hier der Link zu Phillipes Aufnahmen.

immer wieder toll anzuschauen:-)

solche filme zeigen wie schön gleitschirmfliegen ist. aber das es auch mal gefährlich werden kann sollte auch nicht verschwiegen werden.

Bei Wettkämpfen wird fast immer "leider" an die Grenzen gegangen. (siehe Doping et cetera) Aber das ist es für mich als Zuschauer was es auch oft Spannend macht. Klar, persönlich wird es wenn man diese Menschen aus nächster Nähe kennt.

Gruß Sven-Erik

so ist es.

ihl piti

[roti]

AW: WM Mexico gleich bei Sportreportage

Philippe ( der übrigens Belgier und nicht franzose ist ...) ( in der Helmdiskussion würde er auch ein gutes beispiel abgeben ) scheint schon eine erste filmversion geschnitten zu haben die anderes material enthält .

http://www.vimeo.com/3199076

gut schau !!
Philipp

[happy hippo]

AW: WM Mexico gleich bei Sportreportage

Hallo, es ist sehr interessant die vielen Meinungen zu lesen.

Wir waren 2007 in China auf einer WM, allerdings im Paramotorfliegen und auch da war ein ZDF Team vor Ort. Der Bericht von dieser WM wurde ebenfalls im aktuellen Sportstudio am Sonntag 09.09.2007 um 17:20 gesendet. Dieser Beitrag hatte ausschliesslich positive Resonanzen. Es wurde sehr sachlich auf unsere Art des Fliegens, unsere Geräte und auf die Landschaft eingegangen. Im Paramotorwettkampf gibt es im Regelfall wesentlich weniger Unfälle und Retterabgänge. Es ist auch eine echt beschissene Situation, wenn man mit 20-30kg auf dem Buckel am Retter runter kommt. Also vermeidet man so etwas gleich im Vorfeld.
Wenn ich unsern ZDF Paramotor WM Bericht 2007 und den PG Beitrag Mexiko WM 2009 gegenüberstelle, muss ich sagen, es wurde zur Mexiko WM zu viel an einer Person und den Unfällen aufgehängt. Sicherlich, es wurde auf den Sport an sich eingegangen. GPS erklärt, das man Imaginäre Wendepunkte anfliegen muss u.s.w. aber die Kernaussage und das was hängen bleibt ist, das dieser Sport gefährlich ist. Nun gut, vielleicht ist es ja auch so….. Mich persönlich hat es sehr gefreut, dass Thorsten Siegel endlich mal so gut in Szene gesetzt wurde. Der hat’s echt verdient. Schade fand ich, das nichts von der Nationalmannschaft, den einzelnen Teammitgliedern, dem Teamchef, der Teamarbeit und dem Land vorkam.

Grundsätzlich hab ich die Berichterstattung im Internet sehr genossen. Vielen Dank noch mal Ulli und der ganzen Nationalmannschaft.


Grus happy Armin

[stefan.m.mast]

AW: WM Mexico gleich bei Sportreportage

Hallo Armin,

klar wäre es schön gewesen, wenn das ganze Deutsche Team in diesem Bericht vorgekommen wäre. Das ZDF ist aber nicht wegen der WM oder den Deutschen Nationalmannschaft in Valle aufgetaucht, sonder wegen der Ewa.

Der Kinofilm Reise zum Horizont war wohl auch ein Grund, was unschwer aus der Fragestellung bei einem Interview mit dem "EX-Teamchef" zu erkennen war und dem Satz: . . . laß die Kappe auf, das erhöht der Wiedererkennungswert.

Mit ein wenig mehr "Glück" - denn geflogen sind die Deutschen sehr gut - wäre der ZDF Bericht sicher leistungsorientierter ausgefallen.

Gruß Stefan

[berndw]

Hintergründe verstrickungen

Hallo stefan,
nett, dass du uns über die hintergründe aufklärst.

auch klar, dass ewa ihr, oder euer geld mit dem fliegen
verdienen muss.

aber ist es nicht etwas unfair, wenn sie schon gnadenlos
hintenliegt und besser aussteigt und sich ums
fernsehen kümmert, die sportlich weiterfliegenden kollegen
als unreflektiert besser verdrängende extremsportler hinzustellen?

[toniundvroni]

AW: WM Mexico gleich bei Sportreportage

"Guter Beitrag über die WM in Mexiko" schreibt SWING

http://www.swing.de/index.php?lang=de&main=news&sub=aktuell#anchor0

Gruß Klaus