Anfängerängste

[Luftschrauber]

AW: Anfängerängste

Ich habe mich nun endgültig dafür entschieden, irgendwann einen Grundkurs zu beginnen. Ich schreibe bewusst "irgendwann", weil seit gestern ein eventuelles Problem auftrat. Ich habe in der Arbeit bald wieder viel mehr Stress als derzeit und dieser Stress wird dann vermutlich auch auf Dauer sein. Zeitlich werde ich dann auch nicht mehr ganz so flexibel sein wie jetzt. Nun ist das Fliegen meiner Meinung nach eine Sache, welche viel Konzentration und innere Ruhe erfordert. Ich denke, dass zu großer Stress fürs Fliegen nichts ist. Liege ich mit dieser Vermutung richtig oder klappt das in der Regel, dass man beim Fliegen seinen Stress bei Seite lässt und sich ganz auf die Sache konzentriert? Oder nimmt vielleicht gerade das Fliegen den Stress?

[Havelspeedi]

AW: Anfängerängste

Hallo Luftschrauber,

hatte genau vor ca. einem Jahr ähnliche Bedenken.

Mach im Mär/Aprilz einen Schnupperkurs, keinen Tademflug. So hatte ich es gemacht.

Danach wusste ich immer noch nicht ganz sicher, ob das meine Sache ist.

Dannn kam das Frühjahr und Arbeitsstress,- also ähnlich wie bei Dir.

Hatte dann erst wieder im November Zeit, dann aber eine Woche fest gebucht und einen tollen Kombikurs machen können, da das Wetter prima war.

Jetzt im Frühjahr mache ich weiter mit Höhenflügen.

Wenn Du den Kurs machst, wird Dein Kopf frei, glaub es mir.

[Skade]

AW: Anfängerängste

Nun ist das Fliegen meiner Meinung nach eine Sache, welche viel Konzentration und innere Ruhe erfordert. Ich denke, dass zu großer Stress fürs Fliegen nichts ist. Liege ich mit dieser Vermutung richtig oder klappt das in der Regel, dass man beim Fliegen seinen Stress bei Seite lässt und sich ganz auf die Sache konzentriert? Oder nimmt vielleicht gerade das Fliegen den Stress?

ich bin ja auch noch Anfänger. Bei mir wars so, das man bei der Ausbildung und natürlich bei den ersten Alleinflügen so dermaßen in einer anderen Welt und voller Adrenalin voll gepumpt ist, das man garantiert nicht verträumt an die Jobprobleme denkt.

[lemma]

AW: Anfängerängste

Ich habe in der Arbeit bald wieder viel mehr Stress als derzeit und dieser Stress wird dann vermutlich auch auf Dauer sein. Zeitlich werde ich dann auch nicht mehr ganz so flexibel sein wie jetzt. Nun ist das Fliegen meiner Meinung nach eine Sache, welche viel Konzentration und innere Ruhe erfordert. Ich denke, dass zu großer Stress fürs Fliegen nichts ist. Liege ich mit dieser Vermutung richtig oder klappt das in der Regel, dass man beim Fliegen seinen Stress bei Seite lässt und sich ganz auf die Sache konzentriert? Oder nimmt vielleicht gerade das Fliegen den Stress?

stress bei der arbeit ist nur dann schädlich wenn du direkt nach der arbeit fleigen gehst und noch einen ordentlichen brummschädel hast. nach dem flug geht es mir zwar immer besser, aber beim start bin ich da oft nicht richtig fit im kopf.
an arbeitsfreien tagen ist fliegen die besste medizin gegen stress im beruf, ich glaube es gibt wenig bei dem man besser abschalten kann und überhaupt nicht an die arbeit denkt.

[Möwe]

AW: Anfängerängste

Servus Bodo,

Deine Ängste sind nicht unbegründet, das Einklappen der Schirme ist sehr gefährlich, öfters passiert es sogar in Bodennähe.

Durch Deine eigene Argumentation und Deine Überlegungen bin ich mir sicher, daß Du die richtige Entscheidung treffen wirst.

Das Du Deine Entscheidungen selber treffen mußt, ist das wichtigste in der Fliegerei selbst.
Natürlich muß man die Meinungen anderer ständig mit einbeziehen und manchmal seine eigenen in Frage stellen, man sollte auch mal stur bei seiner eigenen bleiben, wenn die der anderen eine größere Gefahr bedeuten. Wenn man nicht mehr riskiert, als der ängstlichste der Gruppe, ist das auch immer sicher.

Das freie fliegen unter einem Drachen ist nicht mit dem fliegen in einer Cessna oder Piper vergleichbar. (abgeschottet, laut, blick nach unten verwährt, gefangen-gebunden an flugplätze im Gegansatz zu: wind im Gesicht, riechen z.B. von raps im Frühjahr oder heu und den Wind rauschen hören, luftströmungen und bewegungen feinfühlich spüren, atemberaumbender Blick in die Tiefe, Schönheit, die man mit allen Sinnen erlebt

Wenn Du einem Schnupperkurs machst, wähle bitte eine Flugschule aus, die Gleitschirm und Drachen Ausbildung anbietet, so kannst Du beides probieren (wichtig)

Wenn Du als Kind immer geträumt hast, wie ein Vogel zu fliegen, wirst Du Deinen Flugtraum am ehesten unter einem Drachen in Erfüllung gehen sehen.

Leider hatte ich seit dem ich Drachen fliege nie wieder so einen Traum wie früher als Kind, das ist auch ein wenig traurig, so komisch es klingt.

Das man am Anfang manchmal nicht übersprudelt vor Glück beim Blick in die Tiefe ist nicht unnormal, bis man irgenwann den Griff lockert und plötzlich wird der Blick in die Tiefe zum traumhaften und absolut erfüllenden Erlebnis.

Das was Du beim fliegen erlebst und empfindest wird Dich ein Leben lang und wahrscheinlich täglich in Deinen Gedanken begleiten.
Viele erwartungen werden, auch wenn sie sehr hoch waren, noch bei weitem übertroffen.

Es ist ein lernen, ein Leben lang und das Glück des fliegens, ja das gibt es wirklich.

Unbegründete Ängste bestehen zu 100% aus mangelden Informationen über eine Sache.


ich wünsche Dir viele schöne Flüge und ich denke Du brauchst nur noch einen Flügel und eine gute Ausbildung, denn ein Flieger bist Du bereits.

ciao Möwe

[Luftschrauber]

AW: Anfängerängste

@Möwe:

Danke für die überaus netten und hilfreichen Worte!

LG; Bodo

[dicker-moench]

AW: Anfängerängste

stimmt so nicht ganz, Gleitschirmfliegen ist laut Statistk n ganzes Stück gefährlicher.

(Shit..habe n 150PS Motorrad und n Gleitschirm.)

Hallo, also wenn nachrechnet, ist Gleitschirmfliegen nicht gefährlicher. Sprich relative Unfallzahlen Gleitschirm 2005 ein Anteil von 0,024% und beim Motorrad 0,025% Tode. Es wechselt halt, je nach Jahr und Wetter.

2006 haben wir Flieger schlechter Abgeschlossen, weil die Motorradfahrer friedlicher gefahren sind oder weniger Autos die Mopeds übersehen haben. Sprich wieder 0,026% Flieger und 0,022% Motorradfahrer. Wie es mit den Verletungspotential bei den Fliegern und Fahrrern aussieht kann ich nicht sagen.
Gruß Andi

[tobidö]

AW: Anfängerängste

dicker-moench, das hört sich interessant an, woher hast du die Zahlen (besonders zu den Motorradfahrern)?
Bei solchen Angaben muss man halt aufpassen, dass man nicht Lizenzen und aktive Betreiber durcheinanderbringt oder (weniger schlimm) übersieht, dass bei einer Betätigungsart evtl das Verhältnis Lizenzen-aktive Betreiber anders ist als bei der anderen.
V.A. denke ich auch, dass ein Motorradfahrer sehr viel mehr Stunden auf seinem Bike verbringt als wir in der Luft (wobei das für einen Risikovergleich ja eher vernachlässigbar ist).
Nichtsdestrotrotz wärs mal ganz interessant, hier endlich mal vergleichbare Zahlen zu haben, da der Vergleich ja schon sehr oft gezogen wird.

Aber dabei fällt mir gerade ein, ich mache ja beides (Motorrad sowie Schirm), da ists für mich ja auch egal, was nun gefährlicher ist

[Skade]

AW: Anfängerängste

das mit der Statistik hatten wir doch schon im entgleisten Thread mit der Sicherheit.
Im Nachtrag kam noch einer auf 6 tödliche Unfälle in den letzten 2 Jahren.
Tödliche Motorradunfälle etwa 900-1000 im Jahr.

30000 Gleitschirmflieger gegenüber 3.6 Millionen zugelassener Motorräder, die natuerlich nicht 3.6 Millionen Motorradfahrer entsprechen.
Dazu noch berücksichtigen das mit dem Motorrad mehr gefahren wird als mit dem Gleitschirm geflogen wird.

Viel Spass beim Ausrechnen

[timba]

AW: Anfängerängste

Ich habe mich nun endgültig dafür entschieden, irgendwann einen Grundkurs zu beginnen. Ich schreibe bewusst "irgendwann", weil seit gestern ein eventuelles Problem auftrat. Ich habe in der Arbeit bald wieder viel mehr Stress als derzeit und dieser Stress wird dann vermutlich auch auf Dauer sein. Zeitlich werde ich dann auch nicht mehr ganz so flexibel sein wie jetzt. Nun ist das Fliegen meiner Meinung nach eine Sache, welche viel Konzentration und innere Ruhe erfordert. Ich denke, dass zu großer Stress fürs Fliegen nichts ist. Liege ich mit dieser Vermutung richtig oder klappt das in der Regel, dass man beim Fliegen seinen Stress bei Seite lässt und sich ganz auf die Sache konzentriert? Oder nimmt vielleicht gerade das Fliegen den Stress?

....also Troll hin oder her .

Angst, Stress, Freizeitmangel usw....

Mein ernstgemeinter Tip: Lass es mit dem Fliegen.

gruss sasa

[chiemgauer]

AW: Anfängerängste

lieber luftschrauber...

hier mal ein link für dich... ich denke, das ist die bessere sportart für dich ! da du ja in zukunft auch zeitlich eingeschränkt bist, kannst du diese sportart auch bei regen ausüben und bist so flexibler...

liebe grüße und alles gute im neuen sport...
mick

http://de.wordpress.com/tag/hallenhalma/

[Möwe]

AW: Anfängerängste

Servus Bodo,

um noch einmal auf Deine Frage zurückzukommen;

(klappt das in der Regel, dass man beim Fliegen seinen Stress bei Seite lässt und sich ganz auf die Sache konzentriert? Oder nimmt vielleicht gerade das Fliegen den Stress?

Bei mir ja, wenn ich fliegen gehe, bin ich in einer anderen Welt. Problem sind dann wie weggeblasen, manchmal (extrem selten) sind sie noch ein Stück auf der Fahrt zum Fluggelände da, aber meißt hat man da schon "wichtigeres" im Kopf, Wolken und Vögel beobachten.

Ich habe das abschalten quasi erst beim Drachenfliegen gelernt, ich bin ein Mensch der alles genau wissen muß und viel kontolliert und beim fliegen ist es mir eigentlich erstmals gelungen mich fallen zu lassen. Bei meinem ersten Flug habe ich sogar vergessen, wo mein Auto steht, daß wäre mir sonst niemals passiert.

Ein guter Flieger fliegt mit einer ausgewogenen Mischung von emotionalen ( intuitives Steuern, kreisen, zentrieren der Thermik / fällt Männern oft schwerer als Frauen und rationalen Gedanken Flugplan, wo such ich Thermik, Landeeinteilung Flugweg usw.

Wenn Du in mehreren Kilometern Höhe unter einer Wolke fliegst ist es vollkommen unineressant, ob Du Streß bei der Arbeit hattest oder Schulden hast oder sonstiges, in diesem Moment sind solche Probleme klein und unwichtig, weit entfernt dort unten.
Das Fliegen selbst verschafft oft einen anderen Horizont, verändert die Sicht auf die Dinge.
So ist man nach dem fliegen nicht blockiert und sagt sich, Mensch da hast Du Deine Zeit schön verplempert, nein man hat einen gewissen Abstand gewonnen und oft kann über sich selbst lachen, wie blind ist man gewesen. Bestimmt liegt es auch oft daran, daß man ein Problem nicht mit derselben Denkweise lösen kann, mit der es entstanden ist (Einstein)

Wenn man mal wirr ist und unkonzentriert sollte man nicht fliegen fahren und wird es schon wegen seinem eigenen, komischen Gefühl nicht tun.

Beim fliegen selbst ist man hellwach, kann auch mal kurz träumen, aber dennoch ist man immer konzentriert und die Sinne sind geschärft, sie werden ja alle gefordert.

Wenn Du mal wieder Streß hattest und Deine Familie nun weiß,was fliegen Dir bedeutet und Dir hilft abzuschalten, dann werden Sie Dich auch unterstützen.

Übrigens habe ich auch großes Streß bei der Arbeit und hatte schon 2 Burnout und allen meiner Freunde geht es genauso, allerdings sind alle Unternehmer.

Wenn Du mir eine Frage gestattest, wie alt bist Du?

ciao Möwe

[dicker-moench]

AW: Anfängerängste

dicker-moench, das hört sich interessant an, woher hast du die Zahlen (besonders zu den Motorradfahrern)?
Bei solchen Angaben muss man halt aufpassen, dass man nicht Lizenzen und aktive Betreiber durcheinanderbringt oder (weniger schlimm) übersieht, dass bei einer Betätigungsart evtl das Verhältnis Lizenzen-aktive Betreiber anders ist als bei der anderen.
V.A. denke ich auch, dass ein Motorradfahrer sehr viel mehr Stunden auf seinem Bike verbringt als wir in der Luft (wobei das für einen Risikovergleich ja eher vernachlässigbar ist).
Nichtsdestrotrotz wärs mal ganz interessant, hier endlich mal vergleichbare Zahlen zu haben, da der Vergleich ja schon sehr oft gezogen wird.

Aber dabei fällt mir gerade ein, ich mache ja beides (Motorrad sowie Schirm), da ists für mich ja auch egal, was nun gefährlicher ist

Hallo Tobidö und Skade,
wie es wirklich statistisch aussieht, kann ich nicht sagen. Denke auch, dass Mopedfahrer auf mehr Stunden kommen, wie wir Flieger. Aber man findet leider nicht so genaue Zahlen was das Motorradfahren betrifft, wie bei der Fliegerei. Karl gibt sich da schon mühe. Vielleicht wäre kann er bei der nächsten Unfallstatistik die Unfallzahlen für Motorradfahrer oder andere Sportarten mit einbeziehen. ;-)
Ich denke es gibt beim Gleischirmfliegen ebenso viele oder wenige Lizensinhaber die nicht fliegen, wie bei den Motorradfahrern. Ich gehöre zu den Motorradfahrern, bzw. nicht Motorradfahrern, die zwar eine Lizens haben, aber schon Jahre nimmer gefahren sind. Dies ist ebenso bei meinem Vater, der seit 3 Jahren nimmer fährt, einer Kollegin und einem Freund der wohl darauf wartet, dass seine Kawa endlich Oldtimer wird. Sie steht seit 4 Jahren in der Garage. Ist vielleicht 3 Jahre damit gefahren. Und wieviele Flieger merken, sie haben keine Zeit für´s Fliegen, weil das Fluggebiet einfach nicht um die Ecke liegt.
Ja Tobidö, ist ja eigentlich ein Wunder, dass du hier schon schreiben kannst, bei so viel Unvernunft. Motorrad und Gleitschirmfliegen. Hammergefährlich.
Gruß Andi

[langhaarrocker]

AW: Anfängerängste

... dann musst du schizophren sein und von einer Welt möglichst plötzlich, quantitativ! und Energie-verlustarm in die andere Welt überspringen..äh überfliegen können..

... wenn ich fliegen gehe, bin ich in einer anderen Welt. Problem sind dann wie weggeblasen, manchmal (extrem selten) sind sie noch ein Stück auf der Fahrt zum Fluggelände da, aber meißt hat man da schon "wichtigeres" im Kopf, Wolken und Vögel beobachten.

Es scheint vielen Fliegern so zu gehen, dass das Fliegen als eine eigene Welt empfunden wird und dadurch sich hervorragend als Gegenpol zum Alltag eignet.

Allerdings möchte ich nicht verheimlichen, dass insbesondere die Startphase ihren eigenen Stress hervorrufen kann. Man ist eigentlich nie alleine am Startplatz. Heimlich starten geht nicht, ein Start ist also immer ein bißchen so etwas wie ein Soloauftritt auf der Bühne vor fachkundigen Kritikern. Leute mit Selbstdarstellergenen sind da klar im Vorteil. Auch trifft man an seinem Hausberg naturgemäß immer wieder auf die gleichen Gesichter. Schön wenn man mit denen gut auskommt. Selbstdarsteller sind da klar im Nachteil.

Phil

[Pikachu]

AW: Anfängerängste

@Möwe

Guter Beitrag.