AW: zum DHV-Artikel bezüglich Wettkampfschirme und Sicherheit.
Ich bin erstaunt, wieviele dieses Thema interessiert. Besonders erstaunt hat mich, dass Ulrich so heftig darauf reagiert hat - es war keineswegs meine Absicht hier irgendjemand zu nahe zu treten.
Den üblichen Sticheleien von Hagen habe möchte ich entgegenhalten, dass ich schon mit Streckung 8 und 3 Ebenen Protos geflogen bin, als er noch mit Streckung-6 "Hochleistern" rumgemacht hat. Allerdings hatte ich nie den Mut, eine dieser Kisten für eine Serienproduktion freizugeben. Ich möchte keinen Schirm freizugeben, mit dem sich die Leute dann umbringen.
Ich darf logischerweise keine Testflüge mit "fremden" Schirmen von uns veröffentlichen, wohl aber den hier: http://www.youtube.com/watch?v=pKpjXwBo-UU
Das Verhalten der Kiste hier ist im Verhältnis zu den anderen getesteten Schirmen als gemäßigt zu bezeichnen, dabei ist auch zu beachten dass er an der Untergrenze und mit einem Acrogurt geflogen wurde.
Ich will nicht behaupten, dass die Wettkampfschirme extrem gefährlich sind, sondern was damit gemacht wird. Hier geht es auch nicht um die 15 Profis, die genau wissen was sie tun, sondern um jene hochmotivierten Nachwuchspiloten, die ihre Chance darin sehen, in heiklen Bedingungen den Profis durch "Mut zum Beschleunigen" auf die Pelle zu rücken.
Fakt ist, dass kein noch so guter Wettkampfpilot ernsthaft behaupen wird, dass er seinen Hochleister bei einem beschleunigten Klapper von 50% Hinterkante, Liegegurtzeug und maximalen Ballast innerhalb 50 Höhenmeter ungetwisted wieder zum fliegen bekommt.
Wir haben beim Sicherheitstraining häufig Leute mit Hochleistern - und das funktioniert mit normalen Sitzen auch meistens ganz gut. Mit einem Liegegurtzeug, Ballast und voller Race-Ausrüstung reicht dann aber ein unbescheunigter 50% Klapper fürs Eintwisten und Verhängen. Und beim Training über Wasser fällt auch keinen auf, wie schnell und wieviel er an Höhe dabei verliert.
An dieser Stelle würde ich behaupten, dass selbst mit einem 2er und voll aufgeladenen Liegegurtzeug die Chancen für einen Wiederöffnung innerhalb 50 Höhenmeter sehr gering sind. Die meisten Wettkamfpiloten fliegen an der Obergrenze, häufig mit Ballast, manchmal auch mit ein paar Kilo mehr davon als erlaubt. Versucht doch mal mit einen der aktuellen Gurtzeuge, bestückt mit Ballast und Instrumenten (über 20 Kg !) einen Startlauf zu machen!
Meine Absicht durch diesen Thread war eigentlich, darauf hinzuweisen, dass weder größere Protektoren noch bessere Helme zukünftig vor Unfällen im Wettkampfsport schützen werden, sondern nur ein Umdenken der Piloten, der Hersteller und der Veranstalter. Ich bin überzeugt, dass kaum ein Wettkampfpilot wirklich weiss, was ihn erwartet wenn seine Kiste trotz seiner Künste doch mal einklappt.
In keiner (KEINER!) anderen Sportart ist die Risikobereitschaft und die Absturzquote so hoch wie bei den GS-Races - und schon gar nicht für so wenig Ruhm, und Preisgeld.
Lösungen wären hier vieleicht:
Begrenzung des Gewichts der Ausrüstung auf z.B. 20% des Körpergewichtes - also nix mehr mit 12 Kg Sitzgurt plus 8 Kg Ballast ...
Begrenzung der maximalen Flächenbelastung auf 4 Kg/m² - damit verbessert sich das Extremflugverhalten markant
Stammleinenfestigkeit von A&B zusammen mindestens 2400 Kg - momentan fliegen viele mit 120 Kg Stammleinen.
... und eine Auslegung der Tasks auf mehr Sicherheit und Tüfteln und weniger Speed.
Ich bin erstaunt, wieviele dieses Thema interessiert. Besonders erstaunt hat mich, dass Ulrich so heftig darauf reagiert hat - es war keineswegs meine Absicht hier irgendjemand zu nahe zu treten.
Den üblichen Sticheleien von Hagen habe möchte ich entgegenhalten, dass ich schon mit Streckung 8 und 3 Ebenen Protos geflogen bin, als er noch mit Streckung-6 "Hochleistern" rumgemacht hat. Allerdings hatte ich nie den Mut, eine dieser Kisten für eine Serienproduktion freizugeben. Ich möchte keinen Schirm freizugeben, mit dem sich die Leute dann umbringen.
Ich darf logischerweise keine Testflüge mit "fremden" Schirmen von uns veröffentlichen, wohl aber den hier: http://www.youtube.com/watch?v=pKpjXwBo-UU
Das Verhalten der Kiste hier ist im Verhältnis zu den anderen getesteten Schirmen als gemäßigt zu bezeichnen, dabei ist auch zu beachten dass er an der Untergrenze und mit einem Acrogurt geflogen wurde.
Ich will nicht behaupten, dass die Wettkampfschirme extrem gefährlich sind, sondern was damit gemacht wird. Hier geht es auch nicht um die 15 Profis, die genau wissen was sie tun, sondern um jene hochmotivierten Nachwuchspiloten, die ihre Chance darin sehen, in heiklen Bedingungen den Profis durch "Mut zum Beschleunigen" auf die Pelle zu rücken.
Fakt ist, dass kein noch so guter Wettkampfpilot ernsthaft behaupen wird, dass er seinen Hochleister bei einem beschleunigten Klapper von 50% Hinterkante, Liegegurtzeug und maximalen Ballast innerhalb 50 Höhenmeter ungetwisted wieder zum fliegen bekommt.
Wir haben beim Sicherheitstraining häufig Leute mit Hochleistern - und das funktioniert mit normalen Sitzen auch meistens ganz gut. Mit einem Liegegurtzeug, Ballast und voller Race-Ausrüstung reicht dann aber ein unbescheunigter 50% Klapper fürs Eintwisten und Verhängen. Und beim Training über Wasser fällt auch keinen auf, wie schnell und wieviel er an Höhe dabei verliert.
An dieser Stelle würde ich behaupten, dass selbst mit einem 2er und voll aufgeladenen Liegegurtzeug die Chancen für einen Wiederöffnung innerhalb 50 Höhenmeter sehr gering sind. Die meisten Wettkamfpiloten fliegen an der Obergrenze, häufig mit Ballast, manchmal auch mit ein paar Kilo mehr davon als erlaubt. Versucht doch mal mit einen der aktuellen Gurtzeuge, bestückt mit Ballast und Instrumenten (über 20 Kg !) einen Startlauf zu machen!
Meine Absicht durch diesen Thread war eigentlich, darauf hinzuweisen, dass weder größere Protektoren noch bessere Helme zukünftig vor Unfällen im Wettkampfsport schützen werden, sondern nur ein Umdenken der Piloten, der Hersteller und der Veranstalter. Ich bin überzeugt, dass kaum ein Wettkampfpilot wirklich weiss, was ihn erwartet wenn seine Kiste trotz seiner Künste doch mal einklappt.
In keiner (KEINER!) anderen Sportart ist die Risikobereitschaft und die Absturzquote so hoch wie bei den GS-Races - und schon gar nicht für so wenig Ruhm, und Preisgeld.
Lösungen wären hier vieleicht:
Begrenzung des Gewichts der Ausrüstung auf z.B. 20% des Körpergewichtes - also nix mehr mit 12 Kg Sitzgurt plus 8 Kg Ballast ...
Begrenzung der maximalen Flächenbelastung auf 4 Kg/m² - damit verbessert sich das Extremflugverhalten markant
Stammleinenfestigkeit von A&B zusammen mindestens 2400 Kg - momentan fliegen viele mit 120 Kg Stammleinen.
... und eine Auslegung der Tasks auf mehr Sicherheit und Tüfteln und weniger Speed.
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