AW: Die spinnen, die Oesis
Sinnentstellend unvollständig zu zitieren ist dabei nicht wirklich hilfreich, Dennis. Der Punkt ist nicht, sowas schon mal gesehen zu haben, sondern über einen Referenzmaßstab für die fliegerische Schwierigkeit des Manövers zu verfügen. Was die Lo-100-Piloten (da gibt es derzeit m.W. zwei Teams, die sowas fliegen) da leisten, ist irre (zumal die Lo-100 keine Bremsklappen, nur - auftriebserhöhende - Wölbklappen hat). Dagegen ist das Blanik-Manöver belanglos, auch wenn es Deinem Erfahrungshaushalt völlig fremd erscheint. Im Übrigen "nähert sich" nicht der im Rückenflug einem anderen Segelflugzeug (der fliegt nur stur geradeaus), sondern umgekehrt steuert alleine der im Normalflug befindliche die Annäherung. So eng, wie es dort zugeht, kann man das nur in ruhiger Luft machen, und klar müssen die Leute das üben und feinfühlig fliegen können, aber es ist nicht die Welt, die Möglichkeit des sofortigen Manöverabbruchs ist für beide nur eine Handbewegung (Klappen einfahren bzw. durchziehen) entfernt.
Es ist doch so: Da, wo wirklich was dahintersteckt, muß man sehr genau hinkucken, um es zu begreifen. Bei dem 1000-km-Flug war keine Kamera dabei, man muß schon aufmerksam lesen können, die dargestellten Überlegungen verstehen und eine gewisse Vorstellung von der Vielfältigkeit der Entscheidungsmöglichkeiten haben. Der lärmende Klamauk ist im Vergleich dazu um Welten eingängiger. Während die Leute wie bekloppt zu den völlig bescheuerten Red Bull Air Races rennen, finden Segelkunstflugwettbewerbe praktisch ohne Publikum statt. Und woher sollen die Leute auch wissen, worauf sie zu achten hätten? Ein präzise geflogenes Kunstflugprogramm ist schön, ist harmonisch, ist fliegerisch über alle Maßen anspruchsvoll, aber kaum spektakulär. Da ist für unbedarfte Zuschauer die ruppig geflogene Torkelei eines Anfängers womöglich noch spannender. Um zu erkennen, was echtes Können ist, muß man in der Regel etwas von der Thematik verstehen.
Die Schaumschläger haben es da viel einfacher! Die aufzubauen und zu vermarkten hat sich folgerichtig eine ganze Industrie entwickelt. Gut, bei dem Supermario-Versuchsaufbau kann wenigstens nicht viel passieren, auch wenn's noch so spektakulär aussieht. Da kann man schon ein paar mal starten, wenn's den Helden weggeweht hat, die Cutter werden's schon richten. Blöd sind bloß die Basejumper dran, wenn erst das Publikum bestellt und die Kameras in Position gebracht sind. Da steht er dann dort oben auf dem Dach, der schneidige Bursch mit dem Sponsoringvertrag. Was macht er nun, wenn ihm der Wind nicht recht geheuer ist? Die Schlipsträger von der flügelverleihenden Companie haben darauf eine klare Antwort: Hey, wir bezahlen Dich nicht dafür, daß Du die Show schmeißt! Ansonsten: Egal wie's kommt, werbewirksam ist es so oder so bei der angepeilten kickgeilen Klientel. Schwund ist dabei einkalkuliert, was solls, dann macht man halt den nächsten Möchtegern-Berufssportler zum Helden... Und so passiert's dann auch - hatten wir nicht wegen sowas erst kürzlich eine Menge Beileidsbekundungen, aber kein einziges kritisches Wort nebenan im Bereich Sicherheit?
Naja, und wir spielen das Spiel eben mit!
Glaub mir, Dennis, ich entdecke täglich neue Seiten an ihr...
Gruß Rüdiger
Zitat von Dennis_the_menace
Es ist doch so: Da, wo wirklich was dahintersteckt, muß man sehr genau hinkucken, um es zu begreifen. Bei dem 1000-km-Flug war keine Kamera dabei, man muß schon aufmerksam lesen können, die dargestellten Überlegungen verstehen und eine gewisse Vorstellung von der Vielfältigkeit der Entscheidungsmöglichkeiten haben. Der lärmende Klamauk ist im Vergleich dazu um Welten eingängiger. Während die Leute wie bekloppt zu den völlig bescheuerten Red Bull Air Races rennen, finden Segelkunstflugwettbewerbe praktisch ohne Publikum statt. Und woher sollen die Leute auch wissen, worauf sie zu achten hätten? Ein präzise geflogenes Kunstflugprogramm ist schön, ist harmonisch, ist fliegerisch über alle Maßen anspruchsvoll, aber kaum spektakulär. Da ist für unbedarfte Zuschauer die ruppig geflogene Torkelei eines Anfängers womöglich noch spannender. Um zu erkennen, was echtes Können ist, muß man in der Regel etwas von der Thematik verstehen.
Die Schaumschläger haben es da viel einfacher! Die aufzubauen und zu vermarkten hat sich folgerichtig eine ganze Industrie entwickelt. Gut, bei dem Supermario-Versuchsaufbau kann wenigstens nicht viel passieren, auch wenn's noch so spektakulär aussieht. Da kann man schon ein paar mal starten, wenn's den Helden weggeweht hat, die Cutter werden's schon richten. Blöd sind bloß die Basejumper dran, wenn erst das Publikum bestellt und die Kameras in Position gebracht sind. Da steht er dann dort oben auf dem Dach, der schneidige Bursch mit dem Sponsoringvertrag. Was macht er nun, wenn ihm der Wind nicht recht geheuer ist? Die Schlipsträger von der flügelverleihenden Companie haben darauf eine klare Antwort: Hey, wir bezahlen Dich nicht dafür, daß Du die Show schmeißt! Ansonsten: Egal wie's kommt, werbewirksam ist es so oder so bei der angepeilten kickgeilen Klientel. Schwund ist dabei einkalkuliert, was solls, dann macht man halt den nächsten Möchtegern-Berufssportler zum Helden... Und so passiert's dann auch - hatten wir nicht wegen sowas erst kürzlich eine Menge Beileidsbekundungen, aber kein einziges kritisches Wort nebenan im Bereich Sicherheit?
Naja, und wir spielen das Spiel eben mit!
Zitat von Dennis_the_menace
Gruß Rüdiger
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