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Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

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    AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

    Ok, dann meinte ich eben "Kunstflug". Ist derselbe Schwachsinn das zu verbieten und zu tabuisieren.
    Mit dem gleichen Anspruch könnte man doch auch den Einflug in Leethermik ohne ausreichenden Hang/Bodenabstand verbieten.

    Gruß, Mike
    Zuletzt geändert von SATurn; 18.11.2010, 15:53.
    Gruß, Mike

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      AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

      Zitat von schoepfus Beitrag anzeigen
      Um WAS geht es?
      Offensichtlich gibt es mehrere "es": Der Thread-Titel bezieht sich auf den Aufsatz, der nach meinem Verständnis zuerst das Ziel verfolgt, vor allem individuelle Risiken anschaulicher zu machen. Dass die Diskussion sich zu einem umfangreichen Brainstorming zu Sicherheitsfragen insgesamt entwickelt hat, nimmt ihr zwar die Gradlinigkeit, liefert aber eine Menge Stoff: Sowohl für eine Verfeinerung des Aufsatzes, wie für weitere Diskussionen bzw. einen neuen Aufsatz, der dann vermutlich den Schwerpunkt vom reinen Risikobewusstsein zur praktischen Arbeit an der individuellen Flugsicherheit verlegen wird (der hier angesprochene Leistungsdruck durch Marketing betrifft sicherlich beide Ansätze).

      Die Kontroverse, ob man daran arbeiten solle, die Flugsicherheit insgesamt zu erhöhen (aktuelle Vorschläge: Verbesserung der Ausbildung, Beschränkung von Wettkampfzielen oder -bedingungen), kann wegen der stark unterschiedlichen Bedürfnisse ohnehin nicht zum Konsens führen (Sicherheitsbeschränkungen vs. Selbstbestimmung). Eine Forderung, nur so zu fliegen, das Anfänger gefahrlos folgen können, ist natürlich nicht annehmbar.

      Die Grundsatzfrage, in welchem Umfang unser Gefahrenpotential überhaupt benannt werden solle, liefert zugleich das größte Spannungspotential: Es gibt die Erfahrung, dass Flugschüler, die ein Hindernis fixieren um ihm auszuweichen, dieses genau ansteuern, und eine These, dass sie sich gegenüber anderen Gefahren ebenso verhalten. Oder das Zitat aus #54: "Weißt Du, Ewa, ich will mir nicht dauernd sagen müssen: Das, was Du tust, ist gefährlich, gefährlich, gefährlich!". Laut meinem Fluglehrer gingen die Brasilianer damit offensiver mit um: "Natürlich ist Fliegen unheimlich gefährlich, da siehst Du, was wir für Kerle sind, dass wir es trotzdem tun...". Die Umstellung von der einladenden Flugschul-Werbung, "völlig harmlos", zu "seht Euch höllisch vor" in der Ausbildung macht vielleicht deutlich, wieso diese brasilianische Variante den Bemühungen, "Breitensport", in Deutschland zuwiderläuft.

      Jochen
      ambitionierter Sonntagsflieger

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        AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

        Was Rüdiger in #343 geschrieben hat findet meine vollste Zustimmung

        Zitat von Norskog
        Hallo!

        „Wozu der Faden hier“?

        Ich denke, „Brainstorming“ beschreibt den Sinn der Diskussion hier am besten. Und: muss es denn immer am Ende eine Lösung geben? Die vielen neuen Aspekte, die hier genannt wurden, sind alleine schon diesen Thread wert. [/B] C.
        EINE Lösung wird es nie geben, vielmehr wird es wohl mehr eine Sammlung von Denkanstößen, die vielleicht dazu führen, das eigene Denken und die zugehörige Sicherheitsphilosophie zu hinterfragen und ggf. anzupassen.


        Zitat von Norskog
        Ad Verbote:
        Verbote à la „kein Kunstflug“ etc. sind IMHO kaum sinnvoll. Ich denke auch, dass die Könner unter den Piloten ihre Kunststücke auch da machen sollten, wo immer sie wollen. Diese wären aus mehr als einem Grund kontraproduktiv (unter dem Aspekt der Sicherheit). [/B] C.
        Von Verboten halt ich persönlich wenig. Ich zumindest freue mich immer wenn ich sauber geflogene Manöver, gleich welcher Art sehe, wenn sie mit Verstand und Abstand geflogen werden. Dort wirken sie auch eher als Anreiz und Vorbild, denn als abschreckendes Beispiel der eigene Überheblichkeit.

        Zitat von Norskog
        • Ich glaube auch nicht, dass Paragleiten so sicher ist, wie es gerne hingestellt wird. Nicht, wenn man sich mal mit den Zahlen näher beschäftigt.
        [/B] C.
        Das scheint wohl so zu sein, sonst würde nicht fast jeder jemanden kennen, der sich schon mal was "geholt" hat.

        Zitat von Norskog
        [LIST][*]Ich glaube auch nicht, dass jeder nur für sich selber verantwortlich ist! Die von RUEWA und CO. angesprochene Vorbildwirkung ist nicht zu vernachlässigen. Der letzte Unfall beispielsweise, den ich selber mitbekommen habe ist sicher auch darin begründbar: Anfänger versucht Wingover in Bodennähe, hat er diese doch gerade eben bei den Cracks hier im Fluggebiet live miterleben dürfen. Es ist schon OK, dass diese sich runter-wingovern, runter-helikoptern, runter-saten und runterstallen.
        [/B] C.
        Doch, prinzipiell ist jeder Erwachsene für sich und seine Entscheidungen selbst verantwortlich. Die Frage ist nur, auf welcher Basis er das tut. Grundsätzlich sollte jeder vor dem Start alle Informationen zusammenhaben und das Ganze dann in ein angemessenes Verhältnis zu seinen eigenen Fähigkeiten setzen und danach entscheiden ob er startet oder nicht. Dazu gehört auch mal, den Schirm wieder einzupacken, wenn ich mir nicht sicher bin dass ich sicher starte oder fliegen kann. Ebenso gehört dazu die geistige Reife auch mal Ratschläge von Kollegen anzunehmen oder Kollegen mit z.B Wingover in Bodennähe, mal zu fragen, ob sie das dauerhaft als gesund erachten.

        Verbote nützen da nichts, sonst kastrieren wir unseren Sport noch so weit herunter, wie es heute schon im Straßenverkehr ist. Soweit alles "geregelt und begradigt", dass auch der dümmste Autofahrer noch links abbiegen kann.

        Und wer nicht verantwortungsvoll mit sich und seinem Schirm umgeht, sich selbst nicht im Griff hat wird sich (leider) irgendwann in irgendeiner Form in der Statistik wiederfinden.

        In diesem Sinne "Immer sichere Flüge"
        „Kann ich mein Leben mal kurz speichern und was ausprobieren?“

        NOVA Team Pilot

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          AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

          Zitat von bigben Beitrag anzeigen
          Von Verboten halt ich persönlich wenig. Ich zumindest freue mich immer wenn ich sauber geflogene Manöver, gleich welcher Art sehe, wenn sie mit Verstand und Abstand geflogen werden. Dort wirken sie auch eher als Anreiz und Vorbild, denn als abschreckendes Beispiel der eigene Überheblichkeit.
          Völlig d'accord! Das wäre auch meine Antwort an Thomas: Die Mischung macht's doch. Eigentlich wäre es doch logisch zu sagen, umso mehr ich mich in Grenzzustände meines Fluggeräts begebe, umso penibler sollte ich darauf achten, Sicherheitsmargen (Abstände, Höhe) einzuhalten. Die österreichische Regelung, die Kunstflug auf Höhen über 500 m Gnd beschränkt, ist doch absolut sinnvoll - ohne nun darüber streiten zu wollen, ob's dazu Vorschriften braucht. Man hat dann halt weniger Publikum - ist es das, worauf es dabei ankommt? Aber wer seine Wingover in Bodennähe fliegt, der verschiebt doch sein Augenmerk weg vom Beherrschen der Figur hin zum Trotzen der Gefahr als Selbstzweck. Und da fängt die Sache an, krank zu werden.

          Was wir beobachten können, ist doch ein völlig zerissenes Sicherheitsdenken, ein babylonisches Stimmengewirr, weit davon entfernt, konsensfähig zu sein (wie dies beispielsweise die Segelflieger, spätestens seit Gantenbrink, weitgehend vorleben). Da haben wir die Aquisitionspropaganda des "sichersten Flugsports überhaupt", da haben wir die vermeintlichen Patentrezepte ("mit dem 1er kann Dir nichts passieren" - "wenn Du nur brav Deine SiKus absolvierst, bist Du für alles gewappnet"), da haben wir das Trommelfeuer der Funsport-Clips mit ihrer fatalen Wirkung, daß sich alle Welt an den Gedanken gewöhnt hat, daß "Können" und "Risiko eingehen" ein und dasselbe sei. Da gibt es eine weitverbreitete Haltung, die "Freiheit" mit Disziplinlosigkeit verwechselt. Da haben wir einen hintergründigen Machismo, der die Welt in "echte Kerle" und "Weicheier" unterteilt. Da haben wir "Cracks", die dem "Fußvolk" am liebsten jeden kritischen Gedanken mit dem triumphierenden Verweis auf deren vermeintliche Unerfahrenheit verbieten wollen. Da haben wir anerkannte Szeneautoritäten, die lauthals propagieren, für "echte Könner" dürfe es keine Verhaltensgrenzen geben. Da haben wir die vollkommen widersprüchliche Politik des autoritativen Verbands, der das Thema "Sicherheit" längst in das Gefüge seiner Machtinteressen eingebunden hat... Wie soll sich in diesem Durcheinander eine halbwegs trag- und konsensfähige Sicherheitsphilosophie herausbilden?

          Zitat von bigben Beitrag anzeigen
          Verbote nützen da nichts, sonst kastrieren wir unseren Sport noch so weit herunter, wie es heute schon im Straßenverkehr ist. Soweit alles "geregelt und begradigt", dass auch der dümmste Autofahrer noch links abbiegen kann.
          Das würde ich nicht so verächtlich abtun. Im Gegenteil finde ich es eine enorme zivilisatorische Errungenschaft, daß "auch der dümmste", oder sagen wir doch einfach freundlicher, auch der wenig routinierte, Autofahrer das Recht hat, und zwar das gleiche Recht!, sich auf der Straße zu bewegen, ohne um sein Leben fürchten zu müssen, sobald er den Möchtegern-Schumis mit der imaginären Lizenz zum Rasen in den Weg kommt.

          Aber ich gebe Dir recht, daß Reglementierungen und Verbote immer die schlechtere Wahl sind. Was mir vorschwebt, ist ein allmählicher Konsens, der dem Thema "Sicherheit" mehr Aufmerksamkeit verschafft, der riskantes Verhalten mit Ächtung quittiert und den Angebern die Erfolgserlebnisse entzieht.

          Damit wäre schon viel gewonnen!

          Gruß Rüdiger

          Kommentar


            AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

            @Rüdiger: hervorragend ausgedrückt!

            CU
            Shoulders
            Stefan Ungemach
            pfb.ungemachdata.de/

            Warnung: der Autor ist auch gewerblich in der Branche tätig. Wer seinen Beiträgen unbesehen glaubt oder ihm was abkauft, ist selber schuld. Und wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten

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              AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

              Verbote nützen da nichts, sonst kastrieren wir unseren Sport noch so weit herunter, wie es heute schon im Straßenverkehr ist. Soweit alles "geregelt und begradigt", dass auch der dümmste Autofahrer noch links abbiegen kann.
              Zitat von ruewa Beitrag anzeigen
              Das würde ich nicht so verächtlich abtun. Im Gegenteil finde ich es eine enorme zivilisatorische Errungenschaft, daß "auch der dümmste", oder sagen wir doch einfach freundlicher, auch der wenig routinierte, Autofahrer das Recht hat, und zwar das gleiche Recht!, sich auf der Straße zu bewegen, ohne um sein Leben fürchten zu müssen, sobald er den Möchtegern-Schumis mit der imaginären Lizenz zum Rasen in den Weg kommt.


              Damit wäre schon viel gewonnen!

              Gruß Rüdiger
              @Rüdiger. Ja OK vielleicht etwas überspitzt, es sollte niemanden diskriminieren , sondern nur darstellen, dass je mehr reglementiert wird und je kleiner der gemeinsamste Nenner, desto weniger Freiraum bleibt übrig und Letzteres ist doch das, was wir an unserem Sport so lieben, oder?
              „Kann ich mein Leben mal kurz speichern und was ausprobieren?“

              NOVA Team Pilot

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                AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                @BigBen: Hatte ich schon verstanden. Ich würde nur dagegen halten, daß Reglementierungen durchaus einen Doppelcharakter haben: Sie schränken nicht nur die Rechte der einen ein, sondern bewahren auch die der anderen. Ich meine, stell Dir doch nur mal für einen Moment den Straßenverkehr ohne Verkehrsregeln (oder auch nur ohne Geschwindigkeitsbeschränkungen) vor...

                Ohne Dir das jetzt unterstellen zu wollen: Ich wittere in solch abschätzigen Bemerkungen immer auch ein bißchen den Ruf nach dem unumschränkten Recht des Stärkeren. Auch das eine Haltung (ob jetzt Deine oder nicht), die ein Teil des Problems ist.

                Aber daß Einsicht besser als Vorschrift ist, da sind wir auf jeden Fall beieinander.

                Gruß Rüdiger
                Zuletzt geändert von ruewa; 19.11.2010, 00:11.

                Kommentar


                  AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                  Zitat von ruewa Beitrag anzeigen
                  @BigBen: Hatte ich schon verstanden. Ich würde nur dagegen halten, daß Reglementierungen durchaus einen Doppelcharakter haben: Sie schränken nicht nur die Rechte der einen ein, sondern bewahren auch die der anderen. Ich meine, stell Dir doch nur mal für einen Moment den Straßenverkehr ohne Verkehrsregeln (oder auch nur ohne Geschwindigkeitsbeschränkungen) vor...

                  Ohne Dir das jetzt unterstellen zu wollen: Ich wittere in solch abschätzigen Bemerkungen immer auch ein bißchen den Ruf nach dem unumschränkten Recht des Stärkeren. Auch das eine Haltung (ob jetzt Deine oder nicht), die ein Teil des Problems ist.

                  Aber daß Einsicht besser als Vorschrift ist, da sind wir auf jeden Fall beieinander.

                  Gruß Rüdiger
                  @Rüdiger: Da bin ich Deiner Meinung, es ging mir auch in keiner Weise um das Recht des Stärkeren oder Verkehr ganz ohne Regeln, sonder eher um die wünschenswerte und freiwillige Selbsterkenntnis - übertragen auf unseren Sport - das jemand nach (oder besser noch vor) einem mißlungenem Start die Fähigkeit besitzt, die eigenen Fähigkeiten zu hinterfragen und ggf. zu der Erkenntnis zu gelangen, es doch erst mal zu lassen und besser auf der Wiese üben zu gehen, anstatt sich "rauszuhauen. koste es was es wolle. Das würde dann nicht nur dem Einzelnen helfen, sondern der gesamten Fliegergemeinde. In diesem Sinne ist das Mitnehmen der Schwächeren mit SINNVOLLEN Tips und Ratschlägen der bessere Weg als das Ausgrenzen.

                  In diesem Sinne " Immer sichere Flüge"
                  „Kann ich mein Leben mal kurz speichern und was ausprobieren?“

                  NOVA Team Pilot

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                    AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                    Zitat von ruewa Beitrag anzeigen
                    Völlig d'accord! Das wäre auch meine Antwort an Thomas: Die Mischung macht's doch. Eigentlich wäre es doch logisch zu sagen, umso mehr ich mich in Grenzzustände meines Fluggeräts begebe, umso penibler sollte ich darauf achten, Sicherheitsmargen (Abstände, Höhe) einzuhalten. Die österreichische Regelung, die Kunstflug auf Höhen über 500 m Gnd beschränkt, ist doch absolut sinnvoll - ohne nun darüber streiten zu wollen, ob's dazu Vorschriften braucht. Man hat dann halt weniger Publikum - ist es das, worauf es dabei ankommt? Aber wer seine Wingover in Bodennähe fliegt, der verschiebt doch sein Augenmerk weg vom Beherrschen der Figur hin zum Trotzen der Gefahr als Selbstzweck. Und da fängt die Sache an, krank zu werden.
                    Bei den Sicherheitsmargen geb ich dir absolut recht. Die Manöver werden so geflogen, dass erstens kein Unbeteiligter in die Quere kommen kann, und man bei Fehler genug Zeit hat diesen zu reparieren oder im Worst Case eben die Bettwäsche mal durchzulüften. Ist Grundsätzlich so bei fast (Ausnahmen gibts überall) allen Acrofliegern so die ich kenne.
                    Aber es ging ja um ahnungslose Nachahmer, und das kann man halt nicht verhindern.

                    Über die 500m Gnd lässt sich Streiten, da dies die Sicherheitsmarge für den Flächenflug ist um bei Strömungsabrissmanöver die Maschiene wieder sicher abzufangen. Kann man also nicht direkt aufs Acrofliegen übertragen, und lässt sich auf den meisten Flugbergen nicht einhalten. Bei uns haben wir bei nicht ganz 900m Höhenunterschied dann effektiv nur mehr 650-700 um zu trainieren.
                    Alle die bei uns Wingover fliegen die ich kenne, sind damit sicherer unterwegs als so mancher wenn er nur gerade ausfliegt. Also halte ich es für ein wenig überzogen jemanden zu lynchen nur weil er diese bis auf 50-100m fliegt.
                    Und Selbstzweck ist das bei weitem nicht. Mit Wingover baue ich z.b. nur mehr die letzten paar Meter Höhe ab. Natürlich sollten die, die noch nicht Sicher sind diese nur mit mehr Höhe üben. Das macht bei uns auch jeder so, also bei uns hat sich dieses Mitläufertum vor dem ihr so Angst habt noch nicht gezeigt.
                    Zumindest da fängt bei mir das an was ich Eigenverantwortung nenne. Und es ist klar, dass sich im Laufe der Zeit mit mehr Erfahrung sein eigenes Sicherheitsempfinden verschiebt. Ich würde z.B. nie unter 500m ein Tumble ansetzen, obwohl ich seit über 500 Tumbles nie etwas hatte. Ich kenne aber Leute die fliegen das Manöver auch weit unter den 500m noch. Die machen das auch wenn keiner zusieht. Hat also wenig mit Selbstprofilierung zu tun. Und ich finde da sollte man jeden seinen Freiraum lassen, solange keine Unbeteiligten damit gefährdet werden.
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                      AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                      Danke Jochen und Christoph, dass ihr das Stichwort "Brainstorming" geliefert habt. Das ist genau das Stichwort das ich brauche, um die nachfolgende Idee loszuwerden. Und ich muss zugeben, die Idee kam mir nach einer Stunde auf dem Laufband - also Endorphin-geschwängert :-) Seht es mir nach, wenn die Idee illusorisch ist.

                      Was haben wir denn bis jetzt:
                      Konzepte, Checklisten, Ideen, Regeln, Erklärungsmodelle des menschl. Risikoverhaltens, Statistiken, Anregungen - und noch einiges mehr.

                      Was wollen wir?
                      Den Sport sicherer machen oder ganz egoistisch: Unsere eigenen Gräten in dem Zustand belassen, in dem sie momentan sind.

                      Was fehlt uns noch?
                      Der Beweis und das dazugehörige Experiment. Also der Nachweis, dass die Anwendung unserer Thesen und Konzepte letztendlich zu mehr Sicherheit führen. UND: Die Disziplin, dass alles in der Praxis umzusetzen.

                      Wie?
                      Wir brauchen zwei Gruppen: Eine Gruppe die sich strikt an genau vorher definierte Sicherheitskonzepte hält. Über mindestens 1 Jahr, besser 3-4 Jahre. Und wir brauchen eine Vergleichsgruppe. Die Vergleichsgruppe ist kein Problem - davon gibt es genug: Vereinsstatistiken oder eben DHV Statistik (sofern die Dunkelziffer berücksichtigt wird) - also der ganze große Rest.

                      Vergleichsgruppe müssen wir also nicht betrachten. Konzentrieren wir uns auf Gruppe Nr. 1, die wir nachfolgend zur Vereinfachung, angelehnt an SAT, einfach SPT - Safety Paragliding Team, nennen. Also quasi ein länderübergreifender (DACH)-Verein, dessen Ziel die Förderung des sicheren Gleitschirmsports ist.

                      Wer?
                      Das SPT muss aus einer statist. relevanten Anzahl von überdurchschnittlich sicherheitsbewussten Piloten bestehen, die bereit sind, sich über einen gewissen Zeitraum an Konzepte zu halten und sich nach diesen sicherheitsbewusst zu verhalten.
                      Anfänger, Erfahrene, Viel-/Wenigsflieger, XC und Genußflieger, Acro- und Ligapiloten - halt mindestens 50 Gleitiflieger. Eben der ganz normale Durchschnitt - mit nur einem Unterschied: Sehr sicherheitsbewusst, offen für neue Sicherheitskonzepte und der Wille, die Konzepte auch Umzusetzen. Mehr braucht's nicht.

                      Kosten: Evtl. bringt dich das SPT um leckere Krankenhauskost. Also wenn du darauf stehst: Is nix für dich!

                      Es ist erforderlich, dass dieses Team zu Beginn - und gerne auch als laufender Prozess - basisdemokratisch die Regeln und Konzepte definiert, die Anwendung finden sollen. An diese Vorgaben muss sich jeder halten.

                      Hilfsmittel?
                      Das Internet bietet genügend Dienste und Web 2.0 Anwendungen, die wie gemacht für solch ein Projekt wären.

                      Vorschläge und Ideen?
                      Es kann z.B. ein Mentoren-Konzept für Anfänger innerhalb der Gruppe eingeführt werden. Die gegenseitige Kontrolle (Einhaltung der Sicherheitsregeln, Unfallmeldung, etc.) findet zum einen durch Selbstkontrolle und Vertrauen statt, zum anderen eben durch SPT-Kollegen oder andere Flugkollegen, die berichten. Ergänzt wird die ganze Sache, dass die Gruppe sich regelmäßig offen und ehrlich über Sicherheit austauscht - also eigene Fehler bespricht, Unfallmeldungen analysiert, Beinahunfallmeldungen einstellt, Besprechung von Sicherheitsthemen, usw. Jeder arbeitet in einem gewissen Zeitraum ein Sicherheitsthema/Fortbildungsmaßnahme aus, die Online allen Mitgliedern zur Verfügung gestellt und dort evtl. besprochen wird. Die Regeln und Konzepte, an die sich jeder hält, werden also so im Laufe der Zeit systematisch weiterentwickelt, analysiert, ergänzt und letztendlich der Erfolg gemessen.

                      Was ist der Charme am SPT?
                      Zum einen entsteht ein "Wir-Gefühl", dass ein Ziel verfolgt. Es wird also leichter, sich an die Sicherheitsregeln zu halten. Es wird zudem Systematik in die Sicherheitsdebatte und Konzepte gebracht. Es entwickelt sich eine Gruppe von Experten in der Anwendung von Sicherheitskonzepten. Und letztendlich ist der Erfolg einfach zu überprüfen; denn wenn ein Einzelner sich sicherheitsbewusst verhält, dann weiß er nie ob es einfach nur Zufall war, dass er in 10 Jahren nicht verunglückt ist oder ob es auf sein Sicherheitsverhalten zurückzuführen ist. In der Gruppe ist das anders. Nach ein/zwei Jahr kann man sagen: Wir sind x fach sicherer/unsicherer unterwegs als die Vergleichsgruppe.

                      Es wird deutlich motivierender sein, sich in einer Gruppe Zwängen und Einschränkungen zu unterwerfen (nämlich Sicherheit bedeutet genau das IMMER) als alleine. Jeder kennt das: Ziele wie "Airtime" oder "Kilometer" lassen einem Risiken ausblenden und bei unsauberen Bedingungen starten. Mir ging's dieses Jahr oft genug so. Nun etablieren wir einfach ein weiteres Ziel: Sicherheit - keine Unfälle! Wir kennen das vom Sport: Zusammen ist motivierender - es findet gegenseitige Kontrolle und Motivation statt.


                      Zitat von ruewa Beitrag anzeigen
                      Wie soll sich in diesem Durcheinander eine halbwegs trag- und konsensfähige Sicherheitsphilosophie herausbilden?
                      Könnte nicht solch ein SPT genau die Antwort auf diese Frage sein? Eine wichtige Voraussetzung scheint damit nämlich erfüllt zu sein: Gleiche Interessen - gleiche Ziele.


                      Was sagt ihr? Top oder Flop? Versuch wert?

                      Grüße Sebastian

                      P.S.:
                      Wer sich hierzu nicht öffentlich äußern will aber Interesse hat: Bitte PM oder Mail!
                      Zuletzt geändert von SebastianB; 19.11.2010, 10:23. Grund: vorhandenes Wort "Rege"l durch "Konzepte" ersetzt

                      Kommentar


                        AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                        Die Frage stellt sich nur, welche Sicherheitsregeln ihr aufstellen wollt. Da ich denke, dass man Sicherheitsregeln für einen Anfänger anders definieren müsste als für einen erfahrenen Piloten, bzw. hat wie ich schon vorhinein geschrieben habe, jeder für sich ein anderes Sicherheitsempfinden. Ich glaube nicht, dass man das vereinheitlichen könnte.

                        Es wäre viel wichtiger die Piloten selber zum nachdenken zu bewegen, wo liegen meine schwächen, meine stärken, welche risiken ignoriere ich, wo belüg ich mich da selbst, usw...
                        >> www.asynchron.at

                        >> www.facebook.com/AsynchronAcro
                        >> www.twitter.com/AsynchronAcro

                        Kommentar


                          AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                          O.k. Thomas - da habe ich nicht nachgedacht, als ich das Wort "Regel" an einigen Stellen benutzte. Ich nehme an das Wort ist dir zu starr - ich habe es durch "Konzepte" ersetzt, was auch eher gemeint war. Inweifern hier eine dynamische Komponente eingebaut wird, muss dann zum gegebenen Zeitpunkt diskutiert werden. Denn das ist ja dann schon das "Feintuning".
                          Im Fokus sollte das gemeinsame Ziel und die Bereitschaft stehen, sich damit auseinander zu setzen und dem Thema Sicherheit höhere Priorität einzuräumen als "Airtime" und "Kilometer" (a là "Immerhin lesen wir ja auch Dicke "Thermik-/Streckenflugbücher - also kann man auch Zeit in Sicherheit investieren")

                          P.S. Auch bspw. das Sicherheitsempfinden sollte in diesem Zusammenhang diskutiert werden. Hier liefert Cube (mit dem ich endlich durch bin) ganz plausible Erklärungsmodelle.
                          Zuletzt geändert von SebastianB; 19.11.2010, 09:31. Grund: P.s. eingefügt

                          Kommentar


                            AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                            @laisch,
                            ´s könnte ja sowas einfaches sein wie:
                            ich lese über einen gewissen zeitraum soundsoviel literatur, lese die im internet
                            aufbereitete gemeinsamen abhandlungen
                            und führe ein checkprotokoll vor jedem flug.
                            keep it nice and simple.

                            schon das würde zeigen: gefahrenbewusstsein schützt!!
                            oder halt auch nicht
                            cu flying
                            bernd

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                              AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                              Zitat von SebastianB Beitrag anzeigen
                              Safety Paragliding Team ...
                              Könnte nicht solch ein SPT genau die Antwort auf diese Frage sein?
                              Was sagt ihr? Top oder Flop? Versuch wert?
                              Hihihi

                              Hi Sebastian,

                              deine Idee klingt nach einem theoretischen Versuch aus einem Labor. Das wird so nicht funktionieren. Wer soll sich denn freiwillig für die "unsichere" Gruppe melden?

                              Lass doch ab von den mathematisch statistischen Nachweisen der Sicherheit.
                              Deine Idee wäre so, als würde man 100 Autos an Leute verteilen. 50 davon haben eine Bremse, die anderen keine. Und nach einem Jahr schaut man mal, was passiert ist.
                              Neeee, bitte nicht. Und wie willst du verhinderen, dass die "unsichere" Gruppe nicht doch mal eine Sicherheitsmitteilung zu lesen bekommt? Oder sich einen relevanten Tipp von der "sicheren" Gruppe holt?

                              Theoretisch nette Idee, aber in der Praxis ein Flop. Sorry.
                              Der einzige Nachweis eines Erfolges kann nur eine bessere Unfallstatistik vom Karl im nächsten Jahr sein. Einer Statistik über ALLE Piloten.
                              Zuletzt geändert von FliegenWilli; 19.11.2010, 10:00.

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                                AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                                Zitat von FliegenWilli Beitrag anzeigen
                                Wer soll sich denn freiwillig für die "unsichere" Gruppe melden?
                                Hi Willi,
                                ne ne - das hast du falsch verstanden. Es gibt keine zweite "unsichere" Gruppe (also gut, wenn jemand die APT "Accident Paragliding Team" gründet, soll mir das auch recht sein).
                                Du kannst dich doch immer mit der ganz normalen Statistik, besser jedoch Vereinsstatistik, vergleichen. Die "unsichere" Gruppe existiert doch schon längst - seit über 20 Jahren!
                                Schlecht ausgebildet, wenig Rsikobewusstsein, image- und erfolgsgetrieben usw. An der unsicheren Gruppe gibt es doch nun wahrlich nicht mehr viel zu optimieren, um sie noch unsicherer zu machen :-)
                                Leg deinen Fokus aber bitte nicht allzu sehr auf Statistik. Das primäre Ziel ist ein anders....aber das steht ja oben. Erfolge anhand von Karls Statistik zu überprüfen ist ist aus ganz vielen verschiedenen und naheliegenden Gründen zwecklos....
                                Zuletzt geändert von SebastianB; 19.11.2010, 10:11. Grund: Zusatz

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