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Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

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    #16
    AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

    Zitat von Sepp Gruber
    Das ist relativ.. War am Thurntaler, hab mich gegen einen üblen 20er West bis Innichen vorgequält um mir dann bewusst zu werden, dass das kein Tag für mich ist. Keine Bedingungen, die mir da an diesem Ort Spass gemacht hätten. Am Abend im XC schöne Flüge gesehen und trotzdem war ich weder unglücklich oder unzufrieden. Die Grenze ist fließend und für jeden individuell. Der Grundgedanke lautet: Was gewinne ich bei so einem Flug, was kann ich verlieren.. Schließlich möchte ich auch in 20 Jahren diesen Sport immer noch mit Genuss betreiben.

    Gruß Sepp
    _____________________

    Meine Videos auf Vimeo
    Hallo Sepp,

    ich finde Du hast eine sehr gute Einstellung.

    Gruß Conny
    Gruß Conny
    .............................
    Zitat von Sir Isaac Newton: Was wir wissen, ist ein Tropfen, was wir nicht wissen, ein Ozean.

    Kommentar


      #17
      AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

      ein interessanter thread, der natürlich in kürzester zeit zu einem reinen "für mich waren es aber super bedingungen" vs. "ich bin vernünftigerweise gar nicht fliegen gegangen" verkommt

      zum Thema Respekt:

      für mich liegt die größte gefahr und respektlosigkeit dem sport, dem wetter und auch den fliegerkollegInnen gegenüber in der fehlenden ehrlichkeit. kaum einer (der "echten männer" *harhar*) schafft es mal ehrlich über seine ängste und fehleinschätzungen zu reden - und damit in der gruppe eine entwicklung in richtung mehr sicherheit zu unterstützen. das gegenteil passiert, im nachhinein berichten die unverletzten fast unisono nur über geniale flüge und perfekte bedingungen - auch wenn sie während des fluges auch ganz andere wahrnehmungen hatten. und wenn etwas passiert ist gibt es meist nur reine objektkritik

      die konsequenz ist der shift in richtung riskanteres flugverhalten - eindrucksvoll an den nachrichten nach so einem wochenende zu sehen

      und da sind glimpflich abgegangene baumlandungen und ähnliche "near hits" noch gar nicht dabei!

      Kommentar


        #18
        AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

        Zitat von Sepp Gruber
        ..... Am Abend im XC schöne Flüge gesehen und trotzdem war ich weder unglücklich oder unzufrieden. Die Grenze ist fließend und für jeden individuell. Der Grundgedanke lautet: Was gewinne ich bei so einem Flug, was kann ich verlieren.. Schließlich möchte ich auch in 20 Jahren diesen Sport immer noch mit Genuss betreiben.
        *gefällt mir sehr*

        Kommentar


          #19
          AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

          Hallo!

          @Thomas C: Volle Zustimmung!

          Was mich auch immer wieder nervt, ist eine natürliche Selbstschutzreaktion der meisten Piloten (die ich ehrlich gesagt auch schon bei mir selbst beobachtet habe): Wenn man Zeuge eines Unfalls wird (leider sind die häufiger, als wir gegenüber unseren nichtfliegenden Freunden zugeben), dann wird sofort analysiert, welches Fehlverhalten des Piloten zu dem Unfall geführt hat, immer mit der ausgesprochenen oder stillschweigenden These: "Mir könnte das nicht passieren." Dabei stützt man sich auf seine eigene "grenzenlose" Erfahrung und findet den Fehler des verunfallten Piloten meistens in der falschen Einschätzung der Situation.

          Nun ist mir im Januar tatsächlich was blödes passiert (alle Knochen heil, hätte aber auch schlimmer ausgehen können ...), so dass ich ein bisschen vorsichtiger geworden bin: Klar gebe ich mir die beste Mühe, die Situation so präzise und nüchtern wie möglich einzuschätzen. Und natürlich muss ich für mich die Entscheidung treffen: Welches Risiko bin ich bereit einzugehen? Und natürlich denke ich mir: Lieber ein Flug zu wenig als einer zu viel. Aber - was mir seit Januar mehr Sorgen macht - was ist mit der Wahrscheinlichkeit, dass ich mich irre.

          Am Samstag war ich auf dem Treh und es wurde wunderbar geflogen. Der Wind war kräftig aber nicht übermäßig stark, für meine Begriffe eigentlich startbar. Okay, es war ein bisschen böig, aber ich hielt das für beherrschbar. Nur waren drei Viertel der Starts, die ich beobachtete, komisch, und zwar nicht aufgrund von deutlichen Pilotenfehlern, sondern wegen unerwarteter Böen. Hatte ich die Windsituation vielleicht doch für zu unkritisch eingeschätzt?

          Dann kam der Heli und rettete einen Piloten, der mit Verhänger gestartet und in den Hang gebombt war.

          Am Ende bin ich nicht geflogen. Ich glaube tatsächlich, dass ich die Bedingungen beherrscht hätte. Das einzige, was mir Sorge machte: Was ist, wenn ausgerechnet in meiner Aufziehphase diese unvorhergesehene Hammerböe kommt? (Mit einem Beben von 9,0 hat in Japan ja auch niemand gerechnet ...).

          Um auf die Ausgangsfrage dieses Threads zurück zu kommen: Bei mir ist es genau umgekehrt: Komische Erfahrungen machen mich nicht aggressiv oder leichtsinnig, sondern vielleicht eher übervorsichtig. Ist zwar gesünder, aber auch ein bisschen langweiliger. Nicht falsch verstehen: Ich halte mich nicht für klüger oder besonnener. Ich glaube, das ist einfach eine Typ-Sache. Vielleicht entschied sich, wie wir uns am Startplatz verhalten, nicht in der A-Schein-Schulung, sondern im Sandkasten des Kindergartens. (Das meine ich ernst!)

          ;-) Michael

          Kommentar


            #20
            AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

            Wer sich unter den Gleitschirm hängt,
            sollte sich im klaren sein, dass er
            wahrscheinlich irgendwann einmal
            einen Unfall haben wird!

            <Einschub on>
            Wer sich ins Auto setzt und >40Jahre
            unfallfrei (mag er noch so klein gewesen sein)
            Fährt hatte sicherlich "Glück" (?)
            </Einschub off>

            Wer beim Gleitschirmfliegen keinen Unfall
            selbst erleben will muss es
            bleiben lassen.

            Am Start gilt bei mir immer ein ähnlicher
            Gedanke wie Sepp's Aussage:
            Was gewinne ich bei so einem Flug, was kann ich verlieren.. Schließlich möchte ich auch in 20 Jahren diesen Sport immer noch mit Genuss betreiben.
            www.ferdinand-vogel.de

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              #21
              AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

              Zitat von Michael Bauer Beitrag anzeigen
              ... Ist zwar gesünder, aber auch ein bisschen langweiliger. ...
              ;-) Michael
              Stimmt so nur wenn man Aufregung in Form von: Noch höher, schneller. weiter, bockiger, etc. braucht.
              Aus dem Alter bin ich glücklicherweise raus.

              Kommentar


                #22
                AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

                Zitat von Michael Bauer Beitrag anzeigen
                Nur waren drei Viertel der Starts, die ich beobachtete, komisch, und zwar nicht aufgrund von deutlichen Pilotenfehlern, sondern wegen unerwarteter Böen. Hatte ich die Windsituation vielleicht doch für zu unkritisch eingeschätzt?
                genauso ging es mir auch, nur nicht am Treh. Komisch war auch, dass die meisten Einheimischen am Boden und hauptsächlich Leute von Auswärts in der Luft waren. Ich hatte auch 100km zu fahren, aber schon die verblasenen Starts (und nicht nur die) schreckten mich doch ab, zu fliegen, obwohl ich schon gefragt wurde, warum ich nicht oben bin.
                Stefan

                Kommentar


                  #23
                  AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

                  :-) Ein echter Sepp :-)

                  Danke für die klaren und überlegten Worte, Deine Beiträge sind immer wieder eine Bereicherung und Anlass zum eigenen Reflektieren.

                  Stand auch schon zitternd nach dem 3. Abbruch am SP und ohne einen netten und verständnisvollen Kollegen wäre ich nicht mehr (heil) rausgekommen ... und hab sogar noch was gelernt dabei. :-)
                  Das aufeinander schauen, zuhören & helfen ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Bestandteil der Unfallvermeidung in unserem Sport und keiner sollte sich zu "fein" sein "alte Hasen" ernstzunehmen.
                  Gruß, Jochen

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

                    Wenn Aquila davon redet, dass er ein wenig den Respekt verliert, finde ich das sehr ehrlich. Er trifft dabei einen wichtigen Punkt, der in der Ausbildung oft vernachlässigt wird: die Psychologie. Selbsteinschätzung, Wahrnehmungsproblem, Bewertung, Verhaltensmuster und so weiter.
                    Ich finde einfach, dass wir Gleitschirmflieger meiner Meinung nach gerne zu wenig Sicherheitsreserven einplanen.
                    Ich stelle die Behauptung auf: Sicherheitsreserve = Respekt (gegenüber der Natur, mir und den Kollegen…)
                    Diese Sicherheitsmarge müsste aber da sein, weil wir ständig Fehler begehen. Diese Fehler können auf verschiedensten Ebenen sein. Kognition, Motorik, Psyche, Kommunikation, Wahrnehmung, Bewertung und so weiter.
                    Unsere Sportart ist aber ziemlich fehlerintolerant. Unsere Schirme sind zu langsam, bekommen Klapper usw.
                    Ich hätte ein Beispiel, wie aus meiner Sicht der Respekt als genereller Trend etwas zu erodieren scheint.
                    Früher hiess die Regel doch: Föhn = nicht fliegen
                    Begründung: unberechenbar, turbulent, gefährlich
                    Auf einmal bröckelte diese Regel. Man redete sich den Föhn schön. Es hiess dann, es gibt föhngeschützte Gebiete. Oder man flog, weil es ja nur „etwas“ föhnig ist. Man rechnete sich aus, dass Föhn im Winter kein Problem sei, weil er ja über den Kaltluftsee drüberströmt und die Luft im Tal dann ruhig bleibt. Dann später könnte man schöne Diagramme im Internet lesen, in denen genau zu lesen war, dass der Föhn am nächsten Tag weniger als 4 Hektopascal betragen wird. Was dann ja wenig ist und das Fliegen deshalb möglich ist. Und dann als letzter Tipp: wenn alle Stricke reissen und der Föhn doch durchbricht, einfach auf der anderen Seite raufspülen lassen und oben einlanden.
                    Ich finde aber, dass wir bei diesen Überlegungen zu wenig vorsichtig sind. Wenn wir nämlich falsch liegen, bleiben uns kaum noch Optionen. Das heisst: bin ich in der Luft und merke, dass unten die Gartenstühle durch die Gegend fliegen, kann ich (fast) nicht mehr tun.

                    Das erklärt vielleicht besser mein erstes Post dazu.

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

                      Zitat von FlyBird Beitrag anzeigen
                      Wer beim Gleitschirmfliegen keinen Unfall
                      selbst erleben will muss es
                      bleiben lassen.
                      Mit Verlaub: Das ist völliger Unsinn.

                      Richtig wäre: Wer fliegt, muss sich im Klaren sein, dass es ein Unfallrisiko gibt, das sich zwar minimieren lässt, das aber nie völlig Null ist. Nun ist es die Entscheidung jedes Einzelnen, ob das Risiko einer schweren Verletzung durch das Erlebnis "Fliegen" aufgewogen wird. (Das hat ja Thomas C schon vor mir geschrieben).

                      Gäbe es aber eine Gewissheit, dass jeder Pilot früher oder später im Krankenhaus landet (so lese ich Deine Zeilen), dann wäre es tatsächlich irrational, diesen Sport auszuüben.

                      Michael

                      Kommentar


                        #26
                        AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

                        Zitat von Michael Bauer Beitrag anzeigen
                        Mit Verlaub: Das ist völliger Unsinn.

                        Richtig wäre: Wer fliegt, muss sich im Klaren sein, dass es ein Unfallrisiko gibt, das sich zwar minimieren lässt, das aber nie völlig Null ist. Nun ist es die Entscheidung jedes Einzelnen, ob das Risiko einer schweren Verletzung durch das Erlebnis "Fliegen" aufgewogen wird. (Das hat ja Thomas C schon vor mir geschrieben).

                        Gäbe es aber eine Gewissheit, dass jeder Pilot früher oder später im Krankenhaus landet (so lese ich Deine Zeilen), dann wäre es tatsächlich irrational, diesen Sport auszuüben.

                        Michael
                        Dem kann ich mich nur anschliessen. Ein Unfall beim Fliegen ist nicht zwangsläufig, auch wenn das Restrisiko grösser Null ist. Es liegt in meiner Hand, bei (für mich) grenzwertigen Bedingungen auch mal auf einen Start zu verzichten.
                        Ich habe am vergangenen Sonntag auf den Flug verzichtet, weil meine Co-Pilotin ob der wechselnden Bedingungen verunsichert war. Ein Tandemstart mit einem verängstigten Passagier birgt ein hohes Unfallrisiko. Mono wäre ich geflogen.

                        @Sepp, danke für Deinen ausführlichen Beitrag.

                        Gruss Hartmut
                        https://vimeo.com/49892438

                        Kommentar


                          #27
                          AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

                          Zitat von FlyBird Beitrag anzeigen
                          Wer sich unter den Gleitschirm hängt,
                          sollte sich im klaren sein, dass er
                          wahrscheinlich irgendwann einmal
                          einen Unfall haben wird!

                          naja, also ich gehe von dieser Annahme nicht aus. Wenn ich von dieser Annahme ausgehen würde, würde ich meine Ausrüstung noch heute verkaufen.
                          Meine Gesundheit ist mir nämlich lieber.

                          Kommentar


                            #28
                            AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

                            nein man muss Flybird sogar relativieren: Wer sich unter einen Gleitschirm hängt, muss sich im klaren sein, dass er einen Unfall haben wird. Es ist nur eine Frage der Zeit.

                            Grüße

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

                              @ Sepp:

                              Es geht mir ähnlich wie Dir. Ich fliege seit 85 und habe in der Zeit sehr viel Schönes, aber auch schlimme Unfälle erlebt - auch selbst.
                              Aufhören geht nicht, also muß man mit dem Erlebnisballast (man könnte es auch Erfahrungsschatz nennen) zurechtkommen.
                              Mit sich selbst findet man einen Weg. Die interessantere Frage ist, wie man mit den Kollegen umgeht.
                              Die von Sepp geschilderte Situation ist typisch.
                              Ich gebe Sepp auch in allen Punkten recht, komme aber für mich selbst zu einem anderen Ergebnis (wenn auch hadernd):

                              Ich helfe nicht.

                              Warum?
                              Weil ich wirklich glaube, daß wer mit den Windverhältnissen am Startplatz nicht alleine zurechtkommt, in der Luft nichts verloren hat.
                              Konsequenz: Bodenübungen bis man es kann, dann wieder hoch und mit dem Erlernten sicher starten.
                              Ich will auch nicht den Lehrmeister spielen und mich am Startplatz bei den Parawarnern einreihen.
                              Fliegen ist in ständiger Lernprozeß und es ist an den Flugschulen Eigenverantwortlichkeit zu vermitteln und am Verband diese immer wieder in Erinnerung zu bringen.
                              Ich merke, daß ich immer noch an mir arbeiten muß. An Flugtechnik, Taktik und an metereologischen Entescheidungen für meinen Flug.
                              Manchmal bin ich auch verblüfft, wenn ich erkennen muß, daß es doch gegangen wäre, obwohl ich mich gegen einen Start entschieden hatte. Man hatte ja mal eine ähnliche Situation erlebt...
                              Ich bin nicht ängstlich und fühle mich unter meinem LTF D Schirm sicher.
                              Aber die Unbekümmertheit ist weg. Das hat lediglich 2 Konsequenzen:
                              1. Man knattert nicht mehr so schnell in Leefallen
                              2. Man ärgert sich am nächsten Tag beim Blick auf den XC Server, was doch gegangen wäre.

                              Grüße

                              Thomas

                              Kommentar


                                #30
                                AW: Respekt gegenüber dem Paragleiten, du oder ich, wie geht ihr damit um?

                                Zitat von Swift Beitrag anzeigen
                                nein man muss Flybird sogar relativieren: Wer sich unter einen Gleitschirm hängt, muss sich im klaren sein, dass er einen Unfall haben wird. Es ist nur eine Frage der Zeit.

                                Grüße
                                wie definierst du einen Unfall?

                                -harte Landung
                                -verknackster Fuss
                                -gebrochenes Bein
                                -schwere Verletzung mit anschließender Reha

                                Kommentar

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