AW: Bergekosten - Versicherung
Um das erst mal richtig zu stellen: Beim ADAC steht "sinnvoll".
So steht's in den Paragraphen der ADACPlus Mitgliedschaft:
"1. Sie oder Ihre Familie befinden sich auf einer Reise und es tritt hierbei eine akute, unerwartete Erkrankung
oder Verletzung
auf. Ein Rücktransport wird daher notwendig.
2. Ist der Rücktransport nach Rücksprache des ADAC-Arztes mit dem behandelnden Arzt medizinisch
sinnvoll und vertretbar, ordnet der ADAC-Arzt den Transport an und bestimmt das geeignete Transportmittel.
Wir führen den Transport selbst durch oder veranlassen ihn und sorgen für die medizinische
Betreuung und Begleitung,
falls erforderlich durch einen
Arzt oder Sanitäter. Der Krankenrücktransport
erfolgt zu einem Krankenhaus am Wohnsitz des Patienten.
3. Kann sich der Patient nicht um sein auf der Reise mitgeführtes
Gepäck kümmern, lassen wir es zum
Wohnsitz des Patienten
zurücktransportieren.
4. Wir tragen die Kosten der von uns organisierten oder veranlassten Maßnahmen.
5. Die Transportfähigkeit muss vom behandelnden Arzt bescheinigt sein. Die Erkrankung oder Verletzung
und deren Dauer sind durch ein Attest des behandelnden Arztes nachzuweisen.
6. Im Geltungsbereich Europa wird diese Leistung auch für die berechtigten Insassen auf einer Reise mit
dem geschützten Fahrzeug zum Wohnsitz innerhalb des Geltungsbereiches Europas erbracht."
Aus der Praxis kann ich folgendes berichten:
Flugunfall einer befreundeten Pilotin im nicht deutschsprachigen Ausland.
Schwer verletzt (Wirbel und offener Bruch).
Ich habe mich um den ganzen formalen, logistischen und organistorischen Kram in den ersten Tagen gekümmert.
In der Summe hat mich der ADAC sehr gut unterstützt.
Sehr hilfreich war vor allem, dass der ADAC bei Bedarf auch Unterstützung in der Landessprache leisten konnte. Mit Englisch war zwar mit dem ein oder andern Arzt noch klar zu kommen, aber wenn es um Versorgung auf Station, formale und andere Dinge ging war da schnell Schluß. Mit dem Handy in der Hand war da auch mal dolmetschen möglich oder der Ansprechpartner hat sich im Hintergrund um die Kommunikation mit dem Krankenhaus gekümmert. Das war bei lokal komplizierten formalen Dingen sehr hilfreich.
Wenn es an das Thema Rücktransport geht, dann geht es um die Punkte
- medizinisch vetretbar
- medizinisch sinnvoll
Das erste verfolgte Ziel meinerseits war ein Transport nach Erstversorgung und dann OP in Deutschland.
Dazu holt sich der ADAC dann die Diagnose des behandelnden Arztes und prüft die Sinnhaftigkeit sowie das Risiko.
Ergebnis war hier leider negativ. Das Risiko wurde als zu hoch eingestuft.
Es mußte also im Ausland operiert werden. Ohne Unterstützung des ADAC hätten die notwendigen Formalitäten bis die Kostenübernahme etc. geklärt waren sicher deutlich länger gebraucht. Operiert wurde hier (nach Erstversorgung und Diagnose) jedoch erst nachdem die Kostenfrage geklärt war...
Sehr erleichternd im Ablauf war es für mich, dass ich im Regelfall immer mit dem gleichen Ansprechpartner sprechen konnte (außer der war mal nicht im Dienst).
Man muß natürlich schon dranbleiben wenn man etwas zügig voranbringen will.
Das hin und her bzgl. der Transportfähigkeit hat auch nach der OP noch Tage gekostet. Das liegt dann aber auch an den erforderlichen Unterlagen die vom behandelnden Arzt geliefert werden müssen.
Letztlich erfolgte der Transport auf einem Linienflug, allerdings liegend und mit ärtzlicher Begleitung, die dazu extra aus Deutschland einflog.
Ein Transport an einen anderen als den Heimatflughafen in D (aus persönlichen Gründen/Wünschen) war dabei kein Problem.
Den Rückflug hätten wir uns ca. 3 Tage früher gewünscht und das wäre medizinisch auch möglich gewesen.
Insgesamt würde ich den Rückflug unter "medizinisch sinnvoll" verbuchen. Mit der Brille "notwendig" hätte man ggf. auch "Nein" sagen können und die Behandlung im Ausland bis zu einer billigeren Transportfähigkeit fortsetzen können. So stellt sich das zumindest für mich als Laie dar.
Alles in allem muß ich aber sagen war der ganze Ablauf recht gut.
Die Organisation im Hintergrund funktioniert gut.
Die Unterstützung in Landessprache und mit Landeskenntnis war ein Segen.
Der ADAC hat mich in diesen harten Tagen gut unterstützt.
Das einfach mal als Praxisbericht um die nüchternen Paragraphen mit etwas Realität zu unterfüttern.
Gruß
Gunther
Zitat von Pikachu
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So steht's in den Paragraphen der ADACPlus Mitgliedschaft:
"1. Sie oder Ihre Familie befinden sich auf einer Reise und es tritt hierbei eine akute, unerwartete Erkrankung
oder Verletzung
auf. Ein Rücktransport wird daher notwendig.
2. Ist der Rücktransport nach Rücksprache des ADAC-Arztes mit dem behandelnden Arzt medizinisch
sinnvoll und vertretbar, ordnet der ADAC-Arzt den Transport an und bestimmt das geeignete Transportmittel.
Wir führen den Transport selbst durch oder veranlassen ihn und sorgen für die medizinische
Betreuung und Begleitung,
falls erforderlich durch einen
Arzt oder Sanitäter. Der Krankenrücktransport
erfolgt zu einem Krankenhaus am Wohnsitz des Patienten.
3. Kann sich der Patient nicht um sein auf der Reise mitgeführtes
Gepäck kümmern, lassen wir es zum
Wohnsitz des Patienten
zurücktransportieren.
4. Wir tragen die Kosten der von uns organisierten oder veranlassten Maßnahmen.
5. Die Transportfähigkeit muss vom behandelnden Arzt bescheinigt sein. Die Erkrankung oder Verletzung
und deren Dauer sind durch ein Attest des behandelnden Arztes nachzuweisen.
6. Im Geltungsbereich Europa wird diese Leistung auch für die berechtigten Insassen auf einer Reise mit
dem geschützten Fahrzeug zum Wohnsitz innerhalb des Geltungsbereiches Europas erbracht."
Aus der Praxis kann ich folgendes berichten:
Flugunfall einer befreundeten Pilotin im nicht deutschsprachigen Ausland.
Schwer verletzt (Wirbel und offener Bruch).
Ich habe mich um den ganzen formalen, logistischen und organistorischen Kram in den ersten Tagen gekümmert.
In der Summe hat mich der ADAC sehr gut unterstützt.
Sehr hilfreich war vor allem, dass der ADAC bei Bedarf auch Unterstützung in der Landessprache leisten konnte. Mit Englisch war zwar mit dem ein oder andern Arzt noch klar zu kommen, aber wenn es um Versorgung auf Station, formale und andere Dinge ging war da schnell Schluß. Mit dem Handy in der Hand war da auch mal dolmetschen möglich oder der Ansprechpartner hat sich im Hintergrund um die Kommunikation mit dem Krankenhaus gekümmert. Das war bei lokal komplizierten formalen Dingen sehr hilfreich.
Wenn es an das Thema Rücktransport geht, dann geht es um die Punkte
- medizinisch vetretbar
- medizinisch sinnvoll
Das erste verfolgte Ziel meinerseits war ein Transport nach Erstversorgung und dann OP in Deutschland.
Dazu holt sich der ADAC dann die Diagnose des behandelnden Arztes und prüft die Sinnhaftigkeit sowie das Risiko.
Ergebnis war hier leider negativ. Das Risiko wurde als zu hoch eingestuft.
Es mußte also im Ausland operiert werden. Ohne Unterstützung des ADAC hätten die notwendigen Formalitäten bis die Kostenübernahme etc. geklärt waren sicher deutlich länger gebraucht. Operiert wurde hier (nach Erstversorgung und Diagnose) jedoch erst nachdem die Kostenfrage geklärt war...
Sehr erleichternd im Ablauf war es für mich, dass ich im Regelfall immer mit dem gleichen Ansprechpartner sprechen konnte (außer der war mal nicht im Dienst).
Man muß natürlich schon dranbleiben wenn man etwas zügig voranbringen will.
Das hin und her bzgl. der Transportfähigkeit hat auch nach der OP noch Tage gekostet. Das liegt dann aber auch an den erforderlichen Unterlagen die vom behandelnden Arzt geliefert werden müssen.
Letztlich erfolgte der Transport auf einem Linienflug, allerdings liegend und mit ärtzlicher Begleitung, die dazu extra aus Deutschland einflog.
Ein Transport an einen anderen als den Heimatflughafen in D (aus persönlichen Gründen/Wünschen) war dabei kein Problem.
Den Rückflug hätten wir uns ca. 3 Tage früher gewünscht und das wäre medizinisch auch möglich gewesen.
Insgesamt würde ich den Rückflug unter "medizinisch sinnvoll" verbuchen. Mit der Brille "notwendig" hätte man ggf. auch "Nein" sagen können und die Behandlung im Ausland bis zu einer billigeren Transportfähigkeit fortsetzen können. So stellt sich das zumindest für mich als Laie dar.
Alles in allem muß ich aber sagen war der ganze Ablauf recht gut.
Die Organisation im Hintergrund funktioniert gut.
Die Unterstützung in Landessprache und mit Landeskenntnis war ein Segen.
Der ADAC hat mich in diesen harten Tagen gut unterstützt.
Das einfach mal als Praxisbericht um die nüchternen Paragraphen mit etwas Realität zu unterfüttern.
Gruß
Gunther
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