Original geschrieben von Heiko
...Vergiss die Leistungsangaben der Geräte. Kein Anfänger fliegt bei einem 45er Wind mit seiner Kiste Vollgas durch die Gegend und freut sich dabei...
...Vergiss die Leistungsangaben der Geräte. Kein Anfänger fliegt bei einem 45er Wind mit seiner Kiste Vollgas durch die Gegend und freut sich dabei...
@ Heiko:
ich kann nämlich direkt, anlässlich deiner anmerkung und rat, dass es auf leistung und endgeschwindigkeit eines schirms nicht ankomme, von meinem bisher wohl größten (und dämlichsten) flugfehler berichten. ist mir zwar ein bißchen peinlich, das zu erzählen, aber ich kann deine meinung zur endgeschwindigkeit so nicht stehenlassen. denn nach meinem ursprünglichen pilotenfehler hat mich in der folge nur die höchstgeschwindigkeit meines schirms verbunden mit einem relativ geringen sinken vor einer unangenehmen und möglicherweise heiklen aussenlandung bewahrt:
ölüdeniz vor ca. zwei wochen: mein erster flug dort, vorher natürlich von einigen single- und tandempiloten infos zum fluggebiet und zu gefahren eingeholt, rückwärtsstart gegen 12.00 h mittags problemlos, anschließend übungshalber eine stunde überm babadag von der heftigen mittagsthermik bis auf 3.000 m höhe rumboxen lassen (jippieeeh, geht’s da rauf und ein paar flugmeter später wieder runter, im vergleich dazu ist ja alpenfliegen, selbst ende juli in fiesch, wie daimler s-klasse fahren...!!), mein gps sagt mir in der höhe ca. 10 km/h nw-wind, endlich der absolut ruhige abgleiter in richtung beach, traumhafte aussicht geniessen, in völlig ruhiger luft aufs meer rausfliegen und wieder zurück, überm strand in 800 m höhe ca. 10 km/h ostwind (also paralell zum strand), der gleichzeitige blick nach unten auf fahnen, windsäcke und landende gleitschirme sagt, wie erwartet, seewind, also süd-südwest quer zum strand landeinwärts, da ich noch 800 höhenmeter habe, kann ich mir (ganz entspannt nach dem thermikgerumpele) also noch kurz das eine oder andere hotel von oben angucken, tja, und das war der fehler, ab ca. 400-300 m höhe kommt der erwartete seewind, nimmt jedoch so sehr an stärke zu, dass ich den strand nach abschätzung des gleitwinkels so einfach wohl nicht mehr erreichen werde, die aussenlandemöglichkeiten beschränken sich auf einige strassen-quadratmeter zwischen den überall kreuz und quer gespannten strom- und telefonleitungen zwischen den eng gedrängten hotelanlagen oder vielleicht noch einen der hotelpools, also voll ins speedsystem, wieder gleitwinkel abschätzen, naja, könnte gerade klappen, bis zu ca. 20 m höhe voll im speedsystem gestanden (höchst gefährlich!!!) und gerade noch zwischen die bäume an der strandpromenade geschafft....!!
fazit:
1. habe mit der unterschätzung des windgradienten meinen ersten wirklich dummen fehler gemacht, über den ich mich sehr ärgere (auch wenn dieser fehler dort offensichtlich schon zahlreichen anderen und erfahreneren piloten unterlaufen ist) ....
2. konzentration, konzentration, konzentration, auch wenn die bedingungen völlig easy erscheinen.....!!!
3. @ heiko (das sollte die geschichte sagen): gute gleitleistung und höhere endgeschwindigkeit können nach pilotenfehlern manchmal erhebliche sicherheitsrelevanz haben. ich habs mal überschlagen: mit 5 km/h weniger hätten mir selbst bei dann geringerem sinken ca. 30-50 m gefehlt....!!
4. fehler sind zum lernen da: das wird mir wohl nicht nochmal passieren....
beste grüsse
jürgen
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