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Die dunkle Seite von Red Bull

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    #16
    AW: Die dunkle Seite von Red Bull

    Andi, ich kann Dir leider nicht ganz folgen...

    Ein gutes Beispiel, dass Red Bull nicht Ursache der Probleme ist sondern nur Randerscheinung, findest Du hier: http://base-jumping.eu/base-jumping-fatality-list/
    Die sind so weit ich weiß fast alle gestorben ohne dass eine kommerzielle Kamera dabei war und ohne dass jemand kommerziellen Druck ausgeübt hat.


    Und wenn Du den Nachruf von Charlie Jöst für Guido Gehrmann liest, dann steht da der Guido hätte sich total darauf gefreut, diesen kleinen Mini-Jet fliegen zu dürfen. Und as glaube ich auch. Die Getränkefirma hat es ihm nur ermöglicht aber gewollt und getan hat er es selbst. Vermutlich sogar in vollem Bewusstsein des Risikos.
    ----
    Reine Privatmeinung ohne Zusatz von Konservierungsmitteln und Farbstoffen.
    100% biologisch abbaubar.

    Kommentar


      #17
      AW: Die dunkle Seite von Red Bull

      Zitat von batflyker Beitrag anzeigen
      Wir sind doch alles Voyeure, die immer mehr Nervenkitzel und Action sehen wollen. Wäre Felix Baumgartner bei seinem Sprung ums Leben gekommen, Red Bull hätte das trotzdem vermarktet und Felix wäre der Dumme gewesen. Wir können das nicht aufhalten, weil wir alle es sehen wollen. Ich habe das bei meiner aktiven Feuerwehrkarriere immer gesehen, die gierigen Blicke, wenn ein Mensch verunglückt ist, die Gaffer auf der Autobahn auf der Gegenrichtung, die dort anhalten weil hier ein Auto auf dem Dach liegt.
      Das finde ich nicht korrekt Es ist zwar inzwischen auch im Radio ziemlich angesagt, den Stau wegen "Gaffern" zu verurteilen. Dummerweise ist das "Gaffen" aber nur ein Ausdruck der Neugierde, die das Erfolgsmodell des Menschen darstellt. Neugierig sein, Dinge sehen und begreifen wollen, die man nicht kennt. Das ist zwar bei einem Unfall bitter für den Verunfallten, aber das läßt sich schwer verhindern.

      Dumm wäre es nur, wenn Menschen nicht neugierig wären - dann würden wir nämlich heute noch mit dem Lendenschurz ums Lagerfeuer tanzen! Nein, es gäbe kein Lagerfeuer und auch keinen Lendenschurz.......... Wie so oft im Leben gibt es halt kein "wasch mich, aber mach mich nicht nass".


      Vlg,
      Steffen

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        #18
        AW: Die dunkle Seite von Red Bull

        Ich bin nicht dran schuld, alle anderen waren es!

        Habe mir die Reportage eben angesehen, die Argumente sind schwach bzw. überhaupt nicht vorhanden und Red Bull hat wesentlich besser Angriffspunkte als ihr Sponsoring im Extremsportbereich. Aber die Doku zeigt ein immer größer werdendes gesellschaftliche Problem auf, nämlich das Verschwinden von Eigenverantwortungsbewusstsein. Sponsoring gibt es schon seit eh und je, neu ist eben, dass eine Firma so in diesem Bereich dominiert. Oder ist in Österreich bereits jemand auf die Idee gekommen, dass die Schuld vom Sturz Hans Grugger auf der Streif dem ORF zugeschrieben wird, oder sogar dem Ort Kitzbühl, der FIS,… die Liste wäre lang (auch RB). Die Athleten werd Starthaus gejagt. Oder der Unfall von Herbert Nitsch und seinem Hauptsponsor Breitling.

        Um einen Sponsor wie Red Bull zu bekommen, reicht es nicht nur aus dem Flugzeug zu hupfen oder von einer Brücke/Felsen zu springen. Es ist wesentlich schwieriger hier rein zu kommen und man muss ordentlich dafür arbeiten. Und wer einen (Extrem)Sport so intensiv betreibt um ein Firmenlogo auf sein Helm kleben zu dürfen ist sich der Risiken und Gefahren sehr wohl bewusst. Viele Extremsportler suchen aktiv nach Sponsoren, das haben sie vor Red Bull schon gemacht. Wenn Geld vorhanden ist, haben einige mehr Zeit und nutzen diese um ihre Aktionen besser zu planen und um die Grenzen weiter raus zu schieben. Die Verfügbare Zeit wird natürlich genutzt um nicht immer das gleiche zu machen, sondern um Neues auszuprobieren und unmögliches möglich zu machen.

        Man kann Menschen nicht verstehen die solche Sportarten ausüben, solange man nicht selbst Teil von etwas ähnlichem war/ist. Und um Geld geht es doch in dieser Szene überhaupt nicht, die meisten Extremsportler und Idealisten leben von Luft und Liebe.

        Kommentar


          #19
          AW: Die dunkle Seite von Red Bull

          Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
          Das finde ich nicht korrekt Es ist zwar inzwischen auch im Radio ziemlich angesagt, den Stau wegen "Gaffern" zu verurteilen. Dummerweise ist das "Gaffen" aber nur ein Ausdruck der Neugierde, die das Erfolgsmodell des Menschen darstellt. Neugierig sein, Dinge sehen und begreifen wollen, die man nicht kennt. Das ist zwar bei einem Unfall bitter für den Verunfallten, aber das läßt sich schwer verhindern.

          Dumm wäre es nur, wenn Menschen nicht neugierig wären - dann würden wir nämlich heute noch mit dem Lendenschurz ums Lagerfeuer tanzen! Nein, es gäbe kein Lagerfeuer und auch keinen Lendenschurz.......... Wie so oft im Leben gibt es halt kein "wasch mich, aber mach mich nicht nass".


          Vlg,
          Steffen
          ...... ja! Sollte sich die Feuerwehr wirklich zu Herzen nehmen, und am besten noch Plätzchen und Getränke reichen....... natürlich nur dem Fortschritt und der Evolution zu liebe...

          Kommentar


            #20
            AW: Die dunkle Seite von Red Bull

            Zitat von Myfly Beitrag anzeigen
            ...... ja! Sollte sich die Feuerwehr wirklich zu Herzen nehmen, und am besten noch Plätzchen und Getränke reichen....... natürlich nur dem Fortschritt und der Evolution zu liebe...
            Keine schlechte Idee. Den Förderverein der freiwilligen Feuerwehr wird's freuen.

            Kommentar


              #21
              AW: Die dunkle Seite von Red Bull

              Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
              Dummerweise ist das "Gaffen" aber nur ein Ausdruck der Neugierde, die das Erfolgsmodell des Menschen darstellt.
              Danke

              Kommentar


                #22
                AW: Die dunkle Seite von Red Bull

                Servus beinand,

                Zitat von James Beitrag anzeigen
                Aber die Doku zeigt ein immer größer werdendes gesellschaftliche Problem auf, nämlich das Verschwinden von Eigenverantwortungsbewusstsein.
                Seh ich auch so. Bei uns muss immer jemand Schuld haben.

                Wir Europäer (und dadurch mittelbar auch Nordamerikaner usw.) haben eine sehr sehr alte Tradition von Grenzüberschreitungen. Wir haben die Pole und das Innere Afrikas erforscht, alle Gipfel erklommen, waren am Boden des Marianengrabens, haben Flugmaschinen gebaut, und sind in 80 Tagen um die Welt und sogar bis auf den Mond gereist. Manchmal mit haarsträubender Einfalt, und manchmal auch mit schrecklichen Folgen. Aber wir haben so gut wie alles geschafft, was man sich vorstellen kann. Eigentlich sollten wir diesen Geist an Wagnis schon lange kultiviert haben. Leider scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Wir werden mehr und mehr ein Haufen von Spießbürgern und Angsthasen. Und Konsumenten.

                Menschen die etwas wagen, werden bei uns eher denunziert, anstatt sie als Vorbild zu nehmen, oder einfach zu ignorieren. Das fängt beim gescheiterten Unternehmer an, und hört beim Sportunfall auf. "Warum muss er auch sowas machen, das gehört eh verboten, so ein Blödsinn".

                Und jetzt ist halt eine Firma dran. Ich bin kein Kunde, aber mir gefallen die frischen Ideen, und die oft wirklich geil gemachten Events, z.B. Red Bull Air Race. Wem da als flugbegeisterten Menschen nicht das Herz aufgeht, gehört zum Arzt. Ich gönn der Firma den Erfolg, endlich mal was anderes als irgendeine peinliche Fernsehwerbung a la Knorr-Familie, oder "fühlen sie sich als Frau auch manchmal so aufgebläht?". Wem die Events zu gefährlich sind, der soll sich fernhalten.


                Und zu den Gaffern und ihren Apologeten: Ich bin leider mal eine Zeit lang in einer Situation absoluter Hilflosigkeit auf der Straße gelegen. In einer sich langsam ausbreitenden Pfütze an Blut und Körperflüssigkeiten von mir und dem Pferd auf mir drauf (wir haben uns erst Sekunden zuvor kennengelernt, und dann gleich sowas). Wenn man sogar als Agnostiker betet daß man bitte bitte nicht sterben muss, und dabei von einer Handvoll Menschen beobachtet wird...hört, wie sie über einen reden, und man Worte wie "schaut scheiße aus" und "was wiegtn so ein Pferd?" aufschnappt...dann macht man sich so seine eigenen Gedanken über den "Ausdruck von Neugierde, das Erfolgsmodell der Menschheit". Hätt ich das damals schon gewusst, und hätte ich schreien können, ich hätte die Leute wohl beglückwünscht. Aber wie schon richtig gesagt wurde, es ist natürlich bitter für den Verunfallten. Das ist in der Tat das einzige, das ich bestätigen kann.


                lg

                Andi

                Kommentar


                  #23
                  AW: Die dunkle Seite von Red Bull


                  Brot und Spiele für das Volk
                  Ich habe kein Problem damit...ich gehe dem aus dem Weg
                  :-)
                  RB ist beliebt... nur genial finde ich es nicht
                  Zuletzt geändert von Andi1965; 07.05.2013, 19:35.

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Die dunkle Seite von Red Bull

                    Wenn Red Bull eine dunkle Seite hat ( Was meiner Meinung nach durchaus der Fall ist) dann doch nicht darum weil einige Draufgänger das mitmachen, sondern weil sich die Masse , allen voran die Männer dieser Masse, von dieser dunklen Seite angezogen fühlen. Und darum hat Red Bull Erfolg. Nicht Red Bull schreit nach Aktion sondern die Leute- und erzeugen Red Bull....

                    Mich interessiert schon seit geraumer Zeit warum das so ist. Ich meine, warum sind die meisten Männer von Risiko von Grenzerfahrung und Vabanquespielen fasziniert. Bei Frauen ist das ja durchaus anders. ( meist sind die sowieso vernünftiger als wir)

                    Ich meine die Antwort liegt in der Evolutionären Geschichte des Menschen.

                    Ohne diese Eigenschaft-bereit sein hohe Risiken einzugehen für Dinge die uns scheinbar nicht voran bringen- wären wir als Menschen schon lange ausgestorben.
                    Es hätte beispielsweise keinen gegeben der bereit gewesen wäre bis zum Ende der Welt zu segeln nur mit der Vermutung einiger Forscher in der Tasche, dass die Erde doch eine Kugel sei.. Dieses Draufgängertum hatte also einst Sinn. Nun da alles getan scheint können wohl diese Gene sich nicht ohne weiteres so verdünnisieren...

                    Darauf baut Red Bull und verkünpft diese Eigenschaften mit seinem Getränk.. und der Ahnungslose verbindet Red Bull mit Pioniergeist, Draufgängertum, Coolness und Härte.

                    Schmecken tut es Scheiße, meiner Ansicht nach. Bringen tut es nix- Meine Ansicht.- Tasse Kaffee is`Wirksamer - Und cooler-
                    Aber denen die aus ihrem Schneckenhaus nicht rauskommen wollen, können, gibt es das Gefühl von...... Stuyvesant...??

                    Gruß Johann

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Die dunkle Seite von Red Bull

                      Zitat von Mankei Beitrag anzeigen
                      Und zu den Gaffern und ihren Apologeten: Ich bin leider mal eine Zeit lang in einer Situation absoluter Hilflosigkeit auf der Straße gelegen. In einer sich langsam ausbreitenden Pfütze an Blut und Körperflüssigkeiten von mir und dem Pferd auf mir drauf (wir haben uns erst Sekunden zuvor kennengelernt, und dann gleich sowas). Wenn man sogar als Agnostiker betet daß man bitte bitte nicht sterben muss, und dabei von einer Handvoll Menschen beobachtet wird...hört, wie sie über einen reden, und man Worte wie "schaut scheiße aus" und "was wiegtn so ein Pferd?" aufschnappt...dann macht man sich so seine eigenen Gedanken über den "Ausdruck von Neugierde, das Erfolgsmodell der Menschheit". Hätt ich das damals schon gewusst, und hätte ich schreien können, ich hätte die Leute wohl beglückwünscht. Aber wie schon richtig gesagt wurde, es ist natürlich bitter für den Verunfallten. Das ist in der Tat das einzige, das ich bestätigen kann.


                      lg

                      Andi
                      Ist zwar OT, aber das ist ja eine Reaktion auf meinen Beitrag:

                      Ok Andi, das ist in der Tat eine bittere Erfahrung und ich freue mich, dass diese Situation trotzdem gut für Dich ausgegangen ist.

                      Jetzt stelle ich Dir aber eine Frage:

                      ich war schon an mehreren Unfallstellen - aber nicht der erste, sondern es standen schon ein paar Leute da. Trotzdem bin ich hin und konnte jedesmal auch etwas helfen.

                      Ich frage Dich jetzt, genauso überspitzt, wie Du auf meinen Beitrag geantwortet hast:

                      Für mich ist "ist mir egal" das Gegenteil von neugierig. Da ich keine Böcke habe, in einem Atemzug mit Gaffern genannt zu werden, soll ich dann beim nächsten Unfall, an dem ich vorbeikomme und wo schon einige Leute drumherumstehen also Deiner Meinung nach nicht neugierig sein, und nachsehen, ob ich was helfen kann? Soll ich wirklich weiter fahren und sagen, da sind schon so viele, können die doch machen???

                      Wie gesagt, es gibt in einem solchen Fall nur schwarz oder weiss. Entweder ich bin neugierig (ist vielleicht nicht ganz das treffende Wort) oder eben nicht.

                      Eins habe ich aber aus meiner bisherigen Erfahrung gelernt: Menschen mit einer "ist mir egal" Grundhaltung, findest Du weder bei den Helfern, noch bei den Gaffern, noch bei denen, die in irgend einer Weise den Fortschritt vorantreiben. Daher mein Statement von oben.

                      Grüße,
                      Steffen

                      Kommentar


                        #26
                        AW: Die dunkle Seite von Red Bull

                        Zitat von X-Dream Dani Beitrag anzeigen
                        wenn auch in der Sache unwichtig; das war in Zürich/Örlikon und nicht in Bern....

                        Gruss

                        Dani

                        X-Dream Fly
                        Wenn schon klugscheissen, dann bitte richtig. Es heisst Oerlikon und nicht Örlikon!

                        Kommentar


                          #27
                          AW: Die dunkle Seite von Red Bull

                          @Andi:
                          Der Vergleich zu Gladiatorenkämpfen ist doch sehr an den Haaren herbei gezogen. Dort war der Tod das Ziel der Veranstaltung und Teil der Belustigung. Die Kämpfer wurden versklavt und zum kämpfen gezwungen. Im Extremsportfall schauen wir Leuten zu die freiwillig ihrer extrem imposanten Leidenschaften nachgehen und die uns den Atem stocken lässt, weil sie Fähigkeiten entwickelt haben, die so fernab unserer eigenen Vorstellungskraft ist, dass es beinahe übermenschlich erscheint. Wir bewundern den Mut und die Energie mit der diese Sportler ihre eigenen Ziele verfolgen, in dem sie die Physik und die eigentlichen Grenzen des biologisch machbaren überwinden. Verletzung und Tod liegt im Bereich des möglichen, was aber mit vollem Wissen und Wollen der Athleten geschieht. Als Gleitschirmflieger solltest du doch eigentlich Verständnis für Leute haben die gerne potenziell gefährliche Sportarten betreiben oder diesen zuschauen...du bist einer von ihnen.

                          @Seidenschwan:
                          Ich habe eine einfache Theorie warum wir Männer uns zu so etwas hingezogen fühlen...uns ist einfach scheiß langweilig. Unsere moderne Wohlstandsgesellschaft hockt auf ihrem fettgefressenen Arsch, arbeitet 8-10 Stunden sitzend an einem Schreibtisch, kauft sich Nahrung in Plastik eingepackt im supermarkt, wir haben so einen Überfluss dass unsere einzige Sorge darin besteht zu verhindern zu dick zu werden. Alles ist durch Gesetze und Kontrollinstanzen derart abgesichert und mit Sozialversicherung doppelt und dreifach abgesichert, dass wir praktisch keinem natürlichen Risiko ausgesetzt sind. Der Mensch hat keine natürlichen Feinde mehr und in Zeiten des Friedens bedrohen wir uns noch nicht einmal gegenseitig.
                          Die Technik und der Lebensstandart evolutioniert sich schneller als unsere eigenen Bedürfnisse. Dabei wollen wir doch rennen, jagen, den Nervenkitzel und das heroische.

                          Red Bull hat ihre publikumswirksame Niesche gefunden, deren Sportler früher heil froh waren wenn sie überhaupt ein paar Gröten für ihre Leidenschaft bekommen. Red Bull hat ewig die kleinen Sportler unterstützt, obwohl sie beim Fußball/Handball/Tennis sicherlich ein größeres Publikum erreicht hätten. Nun haben sie Erfolg und wagen sich auch an größerer Projekte wie Stratos oder Formel 1 heran. So what...?

                          Kommentar


                            #28
                            AW: Die dunkle Seite von Red Bull

                            Basti G.@Seidenschwan:
                            Ich habe eine einfache Theorie warum wir Männer uns zu so etwas hingezogen fühlen...uns ist einfach scheiß langweilig. Unsere moderne Wohlstandsgesellschaft hockt auf ihrem fettgefressenen Arsch, arbeitet 8-10 Stunden sitzend an einem Schreibtisch, ...?
                            Hmmm,... irgendetwas stimmt da nicht. Ich arbeite jeden Tag mind. 10 std in meiner Werkstatt und repariere Autos... Langweilig wirds mir da bestimmt nicht. Danach und auch schon davor und währenddessen habe ich trotzdem noch Lust zum fliegen...


                            Aber prinzipiel schon richtig...Mein alter Vater pflegte immer zu sagen: " Ihr? Ihr habt noch keinen Krieg erlebt. Ihr müsst erstmal eine Kugel pfeifen hören..."

                            Zur Erklärung: Der Gute hatte noch 4 Jahre Front krieg in Russland erlebt und danach 4 Jahre Sibirische Gefangenschaft... Da kommt im nachhinein gewiss keine Lust mehr an Red Bull Manövern auf.

                            Johann

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Die dunkle Seite von Red Bull

                              @Basti

                              Mit dem "langweilig" (im sinne der genetischen evolution) bist du definitv auf der richtigen schiene (meine überlegungen s.u.)

                              bzgl. galdiatoren: ganz im Gegenteil, der vergleich mit gladiatoren ist sogar sehr zutreffemd, gladiatoren waren (und das ist wissenschaflich heutzutage als gesichert angesehen) im alten rom das was man heutzutage als hochbezahlte profisportler bezeichnen würde, mit aufwändigem, jahrelangem, teurem training (also einer investition) und medizinischer versorgung nach verletzungen auf damaligem top niveau etc. du verwechselst gladiatoren evtl. mit den raubtierspektakeln die mit gefangenen gegnern oder kriegssklaven veranstaltet wurden, das hat aber mit gladiatorenkämpfen nichts zu tun, diese waren hochorganisiert mit eigenen regelbüchern und keinesfalls per se darauf ausgelegt die teuren profis zu töten.

                              @ All

                              die parallelen sind erstaunlich, vor allem wenn man bedenkt wie das alte rom (als die einzige echte grossstadt der damligen zeit) organisiert war: mehr oder weniger gesichterte grundversorgung mit nahrung und sauberem wasser für die gesamte bevölkerung (vor 1800 - 2100 jahren ein unverstellbarer luxus) und um die massen ruhig zu halten ("satte" (im magen und im hirn) menschen gehen nicht auf die strasse und stürzen regime) eine unendliche langeweile die man machtpolitisch perfekt mit "brot und spielen" inszeniert, gefüllt und genutzt hat.

                              Heute ist die situation zwar etwas komplexer (mehr und vielschichtere akteure und zerstreuungen als im alten rom) aber durchaus vergleichbar, und red bull ist eine der firmen die auf der emotionalen klaviatur der massen recht akzeptabel spielen.

                              Wie bereits (bewusst etwas provokanter) weiter oben geschreiben: es ist traurig das beim heutigen bildungs und kollektiven erfahrungsstand des wohlhabenden teils der menschheit derartig primitive strategien (ablenken von der eignen innernen leere und ziellosigkeit) nach wie vor erfolg haben anstatt dass sich der großteil der bevölkerung in der realisierung von eigenen persönlichen zielen engagiert.

                              Extremsportler im weitesten sinne (und da zähle ich mich eindeutig nicht nur beim fliegen selbst dazu, und wohlgemerkt das kann auch ein 85jähriger sein der einen B klettersteig klettert oder ski fährt) sind heute neben zB echten politisch und sozial- wirtschaftlichen querdenkern fast die einzigen die sich konsequent und geplant aus der komfortzone der sozialstaatlichen seifenblase herausbewegen - sozusagen im no mans land des überregulierten sozialstaats.

                              Genauso wie in den 60igern und frühen 70igern Rockstars sich selbst "above the law" positioniert haben, sind heute "echte" selbstangetriebene sportler (wie zB auch ein vom lifestyle eher unspektakulär daherkommender ueli steck) zusehends im status von - interessanterweise oft im gegensatz zu rockstars nicht direkt als solche wahrgenommenen - ikonen und lichtgestalten deren freien willen die massen eigentlich bewundern aber sich aufgrund der umfeldrestriktionen ( " um gottes willen das kannst du nicht machen, das ist gefährlich, da kann man sich verletzen..) dann doch eher zu einer "der ist irre der typ, der wirds nicht lang machen" aussage durchringen ... also die klassische verbot / machen wollen spannung der kindheit (!) wird da angetriggert.

                              Red Bull ist dieser "Medienmix" aus Gefahr, verbot und gummibärli (klingelts ?) soweit ich das weis einfach passiert weil zum damaligen zeitpunkt medienreichweite mit bescheidenen budgets eigentlich nur über die crazy / extremsportschiene zu erreichen war, im nachhinein eine geniale konstellation die tiefenpsychologisch für die breite "selbstversaklavte" masse extrem polarisierend und damit fast unwiederstehlich ist (und zwar egal ob einer das getränk nun trinkt oder nicht, ob er extremsport an oder abtörnend findet - das ist der clou daran).

                              Wieso ist das ganze so polarisierend: ganz einfach evolutionstheoretisch gesehen darf max. ca. 10% einer sich langsam vermehrenden säugetiertpopulation exploratorisch veranlagt sein, 90% müssen bewahrend veranlagt sein sonst wird die population evolutionstechnisch nicht langfristig überleben.

                              Die menschheit hat aber schon ein derartig hohes absicherungsniveau (krankheiten, nahrung, 50+ jahre absenz grosser kriege in mitteleuropa) erreicht das eigentlich keine exploration mehr stattfinden muss und das bewahrende dominieren kann, ergo sucht sich das exploratorische element (das sich über jahrmillionen hochsinnvoll verankert hat) neue betätigungsfelder (die natürlich für den weiterbestand der menscheit ziemlich sinnlos sind, und das betrifft nicht nur extremsport sonder alles von kleidung über autos bis diverse wissenschaftsbereiche, IT technik etc.).

                              Es ist also völlig sinnlos sich ein Element herauszupicken, sondern man muss das grosse ganze sehen und sich selbst ganz bewusst die frage stellen wie und wo man BEWUSST mitspielt und wo nicht.

                              Ich selbst bin diesbezüglich sicher kein theoretisierer sondern aus diesen erkenntbnissen / Überlegungen heraus seit vermutlich 42 jahren explorativ veranlagt und über 20 jahre aktiver unternehmer (besitze mehrere firmen die ich alle selbst aufgebaut habe), genau weil ich eben nicht bereit war und bin mich diesem ganzen fremdoktroierten bildern wie was zu sein hat und immer schon war unterzuordnen = ich gehöre eben wohl zu den 10% genetisch bedingt explorativen individuen und versuche das aus meiner jeweiligen aktuellen sicht / wissen / lebenserfahrung beste aus meiner genetischen veranlagung zu machen - nur damit das klar ist, das macht micht nicht besser als jemanden der eher bewahrend motiviert ist, beides ist ein teil des biologischen ganzen und den daraus entstehenden spannungsfeldern die sich nachweislich in der natur seit jahrmillionen als funktionsfähig bewährt haben.

                              Das was man (um den bogen zu schliessen) den Verwantwortlichen von jenen Konzernen und firmen (und da gehört auch die bergsport, paragleit etc. industrie dazu) die auf der o.g. welle surfen vorwerfen kann, ist das sie des umsatzes und gewinns willen bewahrer zum explorieren motivieren bzw. treiben in dem sie gesellschaftliche normen und rahmenbedingungen schrittweise via marketing modifizieren und schneller verändern als diese sich selbst verändern würden (was man ja sehr sehr gut auch im PG oder bergsport Umfeld immer wieder an den diversen verbots, versicherungs und komplett sinnlosen risikodiskussionen (wie kannst du nur freiklettern, speedflyen, steilrinnenfahren, 2-leiner hochleister statt EN A fliegen) sehr gut sehen kann.

                              Es wird also ein nicht unbeträchtlicher psychologischer druck auf die bewahrend veranlagten individuen ausgeübt sich in richtung exploration zu verändern (" was bist denn du für ein eierbär, du gehst walken ? also ich geh klettern..) was natürlich sehr schnell sehr gefährlich werden kann (für das individuum) und dazu braucht man dann wieder (psychologische) absicherung.

                              Davon leben heutzutage ganze industrien, denn ohne diesen effekt gäbe es keine Airbagträger auf 100% lawinensicheren voralpenskitouren und auch keinen pseudosicheren sport wie paragleiten in der heutigen form, denn ich behaupte mal aus empirischer beobachtung das ein nicht unbeträchtlicher teil der protagonisten eigentlich sicherheitsbewusste bewahrer sind die niemals einen vergleichsweise (zB im vergleich zu gehen auf asphalt) riskanten sport (und das ist paragleiten nun mal) ausüben würden.

                              Anstatt also Firma X oder Y anzugreifen sollten wir alle uns tief in uns drinnen fragen warum wir tätigkeit "X" ausüben - wenn es aus einem tiefen inneren bedürfnis heraus erfolgt ist alles gut, wenn es passiert um vor den freunden gut dazustehen, oder gar um gegnüber einem anonym- digitalen arena publikum (e.g. youtube oder vimeo ) "was herzumachen" und sich an likes aufzugeilen, dann sollte man darüber nachdenken was zu ändern.

                              Speziell wenn man jung ist, ist es sehr sehr schwer diese beiden grundverschiedenen antriebe auseinanderzuhalten, daher entsteht vielleicht der eindruck ein konzern, eine marke wurde junge menschen zu kanonenfutter machen, dem ist aber nicht so, denn der antrieb (auch der dem umfeld zu gefallen und positive fremdemotion zu "ernten") kommt immer noch von innen, die konzerne, marken und marketiers sind nur die trittbrettfahrer dieses inneren antriebs - und zwar egal ob er aus den "richtigen" oder "falschen" (s.o.) gründen initiiert ist....früher war halt die "arena" (der eigene freundeskreis, live zeugen zB eines sprungs von einer hohen brücke ins wasser) kleiner, der eigentliche psychologische antrieb hat sich aber aus meinem verständnis seit tausenden jahren nicht geändert.

                              naja, da könnte ich jetzt endlos weiterschreiben, aber ich hoffe die grundaussage kommt einigermassen verständlich rüber...

                              Ich beglückwünsche alle die es bis hier her geschafft haben (funktionaler analphabetismus ist ja bekanntlich auf dem vormarsch) und lassts euch den spass ned von grauer theorie vermiesen ,-)

                              LG

                              Paul

                              Zuletzt geändert von DonP; 08.05.2013, 12:41. Grund: gröbste typos korr.

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                                #30
                                AW: Die dunkle Seite von Red Bull

                                @DonP:
                                Interessantes Statement. Die einteilung in exploratives und bewahrendes Handeln ist ein interessanter Gedanke.

                                Bei den Gladiatoren täuschst du dich allerdings. Es gab zwar freiwillige Gladiatoren, aber der Großteil bestand aus Kriegsgefangenen und ehemaligen Sklaven. Der soziale Stand eines Gladiators war sogar unter dem eines normalen Haussklave. Die meisten fanden den Tod.
                                Meine Ex hat in klassischer Archäologie promoviert...die wirds wissen.
                                Zuletzt geändert von Basti G.; 09.05.2013, 00:51.

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