Anfrage bezüglich automatisches Notöffnungsgerät für den Rettungsschirm

[Kranfahrer]

AW: Anfrage bezüglich automatisches Notöffnungsgerät für den Rettungsschirm

Ich glaube so eine automatische Auslösung bringt deutlich mehr Nachteile als Vorteile.
Das bisher sehr einfache und in aller Regel gut funktionierende System wird erheblich kompliziert. Mit allen Nachteilen bezüglich Wartung, Empfindlichkeit beim Packen und Transport.

Sehe ich nicht so. Das bisherige System ist fehleranfällig weil nichts genormt ist; keine Rettung ist wirklich auf ein Gurtzeug abgestimmt, alles muß mit Schaumstoff zurechtgebastelt werden und ständig neu gepackt werden.
Lösung: Raketensystem in genormtem Behältnis, muß nicht mehr gepackt werden, passt auf jedes Gurtzeug weil einheitliche Aufnahme

Wann soll der Rettungsschirm auslösen?
Wenn ich noch 1000m über Grund bin möchte ich bitte noch selbst probieren dürfen ob ich das Problem gelöst bekomme. Also braucht die Rettung eine Auslösung welche die Sinkrate, die G-Kräfte und die Höhe über Grund kennt.
Das geht nur mit GPS und entsprechenden Geländedatenbanken. Diese Elektronik muss dann aber auch mit Strom versorgt werden, die Akkus müssen geladen werden und man muss vorm Flug ans Einschalten denken.

Ja und? Integriert ins Vario kann man die Auslösehöhe selber programmieren, über der man noch selber basteln will. Stromversorgung braucht man heute fürs Vario auch schon und man sieht ja auch sofort wenn die Akkus leer sind.

Bitte Realitätscheck. Bei vielen Fliegern kann man glücklich sein, wenn sie überhaupt Ihre Rettung halbwegs regelmäßig zum Packen geben. Ein- und Ausbauen vor jedem Urlaub? Da haste schon die Masse der Flieger verloren und wir sind bei nem Nischenprodukt. Und das ist eh schon ein Nischenmarkt. Dazu addieren wir dann noch 1000 EUR Zusatzkosten und dann wird das potentielle Verkaufsvolumen wirklich klein.

Masse der Flieger verloren? Bei uns im Verein geht es in der Reihenfolge: Fliegen zuhause an Vereinhängen oder mit der Winde -> Reisen per PKW in die Alpen, Italien, Frankreich -> Flugreisen
von "Masse der Flieger verloren" kann keine Rede sein.

[Timber]

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Ich denke an erste Stelle sollte folgendes Kriterium für ein Gleitschirm/Drachen Rettungsgerät kommen:

- Blitzschnelles raus schießen und strecken der Leinen des Notschirms.
- Anzuschließend einen Öffnungsstoß in die Kappe des Notschirms, damit dieser schlagartig entfaltet wird und sofort tragen kann.

Damit hat man vermutlich sogar noch deutlich unter 50m eine gute Überlebenschance. --> Das wäre im Vergleich mit den heutigen Systemen ein echter Fortschritt mit Sicherheitsgewinn!

Erst an zweite Stelle macht ein System für eine automatische Auslösung Sinn.
Ich kann mir vorstellen das ein "Scharf-stellen" des Automaten erst im Flug sinnvoll ist, das ganze gekoppelt mit einem intelligentem "Tot-Mann Schalter"

Hier gibt es einen Anbieter sogenannter Raketenmotoren für große Flugzeug Notschirme:

http://www.aircontact.eu/raketen.htm

Für Drachen/Gleitschirme wird solch ein System bestimmt kleiner leichter und Günstiger ausfallen.

[Milan]

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Hi Timber,

das was Du suchst, gibt es schon: Base System, gibt es von AVA (beliebige Rettung) und von Sup Air (Baseschirm). Passt aber nicht ganz zum Thread, weil das System per Hand ausgelöst werden muß.

Ein gut gepackter Baseschirm dürfte so nach ca. 20m tragend sein. Mit Rogallo oder Kreuzkappe dauert es etwas länger, mit Rundkappe noch etwas länger.

http://www.flugsau.ch/flugsau-sport-base-p-68.html

http://supair.com/products/de/sellette/acro-59.html

Ich würde es gerne einmal ausprobieren.

[Timber]

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Ein gut gepackter Baseschirm dürfte so nach ca. 20m tragend sein. Mit Rogallo oder Kreuzkappe dauert es etwas länger, mit Rundkappe noch etwas länger.

Ich habe so ein System bereits getestet. Realistisch dürften eher min. das doppelte sein. Dieses System ist nur mit ausreichender Höhe gut, in geringer Höhe allerdings sehr schlecht!

Das ist unter anderem auch der Grund warum es primär für den Acro Bereich geeignet ist. Sicherheitsbewusste Acro Piloten hören ab einer bestimmten Flughöhe mit den Acro Figuren auf und begeben sich somit nicht in das Risiko das System in geringer Höhe ziehen zu müsseen.

[tsdh]

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Also eine automatische Retterauslösung erscheint mir bei Gleitschirmen und Drachen ziemlich schwer.

Das System von Airtec (Cypres) für die Fallschirmspringer ist ja wirklich simpel. Im Prinzip ist es ja nur ein barometrischer Höhenmesser. Bevor man ins Flugzeug steigt, stellt man das Gerät auf 0 (einmal lang den einzigen Knopf drücken bis es piept), die Springer kontrollieren sich untereinander, und das wars. Wenn man dann nach dem Absprung in unter 200-600 Meter Höhe (je nach Cypres-Version, e.g., Student, Tandem, Expert) immernoch mit annähernd Freifallgeschwindigkeit unterwegs ist, wird der Retter automatisch ausgelöst.

Gegenüber dem Fallschirmspringen gibt es aber beim GS/HG-Fliegen viele Unterschiede, die eine automatische Auslösung nicht so simpel machen:

1. Um das Gerät richtig zu nullen, muss man vorher immer am Landeplatz gewesen sein.
2. Man landet aber dummerweise nicht immer am angestrebten Landeplatz.
3. Zwischen Start und Landeplatz kann es Berge und Täler geben. Da hilft dann die Messung von X Metern über Landeplatzhöhe nicht wirklich. Man bräuchte immer die Höhe über Grund.
4. Da man häufig sehr lange und über weite Strecken unterwegs ist, sind Luftdruckschwankungen wahrscheinlich.
5. Die Unterscheidung zwischen unkontrollierter Spirale und einem Piloten, der es halt mal krachen lässt, ist bestimmt nicht so einfach zu fällen. Wär ja irgendwie doof, wenn einem der Retter rausgeschossen wird, weil man gerade einen Notabstieg macht, um vor einem anziehenden Gewitter zu flüchten.

Mir fallen spontan keine leicht messbaren Indikatoren ein, wann ein solches System bei GS/GH die Rettung auslösen sollte. Da hätte man ja eher sowas wie: ich bin <100 Meter über Grund, ich falle sehr schnell, und ich bin nicht mehr Herr der Lage (z.B. bewusstlos, panisch, etc.). Wie gesagt, insbesondere das letzte ist wohl kaum messbar ohne den Piloten komplett zu verkabeln.

Hey, jetzt hab ich doch noch eine Möglichkeit gefunden: Das System löst bei <100 Meter und sehr schnellem Abstieg aus, es sei denn, man singt laut "Über den Wolken,...". ;-)

[Kranfahrer]

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Mit GPS sollte das Gerät schon in der Lage sein überall die Höhe über Grund bestimmen zu können. Es muß ja nicht auf den Meter genau sein.

Das Ganze wird ohne programmierbare Elektronik sehr wahrscheinlich nicht gehen; die Gründe sind hier schon genannt worden:

- das Gerät darf erst bei einer bestimmten G-Wert Charakteristik (Stärke, Zeit) auslösen
- die Höhe über Grund muß zuverlässig ermittelt werden können
- mechanische Systeme können fehleranfällig sein und erfordern Genauigkeit beim Einbau/ Zusammenbau/ Wartungsdienst

[tsdh]

AW: Anfrage bezüglich automatisches Notöffnungsgerät für den Rettungsschirm

Mit GPS sollte das Gerät schon in der Lage sein überall die Höhe über Grund bestimmen zu können. Es muß ja nicht auf den Meter genau sein.

Naja, ich tracke meine Trainingsläufe mit so ner App und dem GPS vom Smartphone. Das funktioniert eigentlich ganz gut, aber die Werte bezüglich der Höhe sind völlig illusorisch. Das ist auf jeden Fall ein schwacher Punkt bei GPS. Die neuste Version dieser App nutzt jetzt für die Höhenberechnung GPS + Barometer was wohl besser klappt, aber so genau wie man es für eine automatische Notauslösung bräuchte, ist das trotzdem noch lange nicht.

[Gotschna]

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Natürlich wäre es schön, wenn ein elektronisches Not-System funktionierte. Aber da müsste das System noch anderes erkennen als die G-Kräfte und Meter über (ebenen?) Grund. Die G-Kräfte einer Vrille sind ja nicht hoch, das Sinken? Je nach Umgebungsluft!
Ich wäre aber schon zufrieden, wenn der Retter mit 'ner Feder schneller offen könnte, um so - hoffentlich - einen Retterfrass erst noch zu minimieren.

[alex_ciuhandu]

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Hallo an alle,

Wir danken Ihnen für die Beantwortung der Anfrage. Wir hatten mehr als 700 Antworten in 5 Sprachen.
Wir mit der Arbeit an einem Prototyp, es zu Ende Dezember haben.

Bald mehr Neuigkeiten
Alex