AW: Alpiner Startplatz
noch ein paar überlegungen / gedanken aus meiner sicht:
ich mache auch öfters solo begehungen (ja ich weis... aber es hat auch seine vorteile in bezug auf speed), daher ist mein ansatz eher spaltensturz zu 99% vermeiden - wichtigstes hilfsmittel dazu:
1.) Schneeschuhe
2.) lawinensonde
gute, eher schmale alpin- schneeschuhe sind recht leicht (zB tubbs flex trk oder flex alp) und verhindern extrem kräfteraubendes (und damit lebensgefährliches) knietiefes einsinken beim abstieg im weichschnee, sowie durchbrechen in schmale spalten (die auch im herbst noch zu sein können) und mit der lawinensonde kann man nicht tragfähige schneebrücken mit ein wenig übung sehr gut erfühlen
im herbst ist das problem eh nicht mehr so gravierend, da meist kaum noch einsturzgefährdete schneebrücken übrig sind, da bleibt meist eher das einbrechen im weichschnee als größte gefahrenquelle über (ich glaube jeder der schon mal in der situation war weis wie fertig man ist wenn man auch nur 500m bis zu den knien oder gar oberschenkel einbrechend ein flaches schneefeld queren muss).
spaltensturz in einer 2er seilschaft geht evtl. noch gut, bergung eines durch spaltensturz verletzten durch 1 person in der praxis eher unmöglich, wenn er / sie noch fit ist ziemlich schwierig und langwierig.... im theorie blabla natürlich kein problem, in der praxis ohne das man im weichen schnee lawinenschaufel und ein paar ski zum bauen eines tief vergrabenen superstarken toten manns dabei hat leider kaum machbar.
wenn man also eher spät im 2er im abstieg unterwegs ist und keine anderen seilschaften für einen 3 - 4 mann mannschaftszug (immer noch die schnellste methode) in der nähe sind, dann muss man mind. zu dritt sein (einer unten, 2 heraussen + guter toter mann + material für flaschenzug) um eine reelle chance zu haben einen abgstürzten kollegen der wenig bis nicht mithelfen kann aus einer spalte un vor allem über die meist starke randwächte zu holen (daher sollte auch immer der / die leichteste voran gehen)
starttechnisch in der gruppe gilt auch aus meiner sicht das was eh schon geschrieben wurde:
alle gleichzeitig starten, bester starter zum schluss, wobei eigentlich alle teilnehmer top starter sein sollten, denn ein schlechter starter bedeutet ein erhebliches sicherheitsrisiko für die ganze gruppe, weil egal wie mans dreht und wendet, man schleppt je nach ausrüstung 3 bis 10 kilo zusätzlich pro person wenns nicht zum fliegen geht.... und das ist 1:1 zusatzrisiko (balance, kraft, energieverbrauch...)
was oft vergessen wird: im weichschnee am gletscher startbahn (falls irgendwelche zweifel bzgl. spalten bestehen) vor dem start SONDIEREN und DANN austreten.
meistens macht es sinn einen eher kleineren schirm zu nehmen, das erhöht aus meiner erfahrung die startchancen im hochalpinen gelände gewaltig (fast immer zu viel als zu wenig wind) ... fullsize schirm nehme ich nur bei superflachem gletscher startplatz, sonst alpin niemals mehr als 17qm bei 100 all up (80 kilo körper + alpinzeugs)
ich nehme bei in bezug auf fliegen nicht 100% sicheren hochalpinenunternehmen (also tendentiell immer) nur leichtes, kleines material (15er ibex (3 kilo) oder 15er yak (2 kilo) und 300 g nervures gurt, damit erhöht man ggü. 6 kilo schwerer flugausrüstung (zB swift S + GZ mit airbag + 1 kg retter) die sicherheit im abstieg schon mal gewaltig (da man auch durch den aufstieg weniger ausgepowert ist)
Ich denke die Haupt Unfallursache bei hochtouren (auch normale hochtouren bzw. skihochtouren) ist wohl kräftemangel / selbstüberschätzung - Wenn man am gipfel so fertig ist das man quasi fliegen muss hat man definitiv etwas gravierend falsch gemacht.
daher sollte man hochtouren die zusatzrisiko bergen (in unserem fall wegen dem erhöhten gewicht und dem evtl. wegen zuwarten auf fliegbare bed. (zu)späten start zum abstieg) umso gewissenhafter planen und vor allem auch mehr sicherheitsmargen in bezug auf die eigene kondi einbauen als bei "normalen" hochtouren.
vielleicht noch ein paar ansatzpunkte für ausrüstungsüberlegungen anhand zeugs das sich bei uns / mir bewehrt hat:
- superleichter BD couloir skitouren klettergurt (mit steigeisen anlegbar)
- wenn ein gletscherabstieg im weichschnee denkbar dann tubbs flex trk schneeschuhe
- 30m 8mm seil
- 30m 3mm vectran seil (rückholseil für den notfall wenn 15 m abseilstrecke nicht reichen)
- 1x 18cm eisschraube (für eisanker und ggf. zur selbstrettung)
- 1x 12cm eisschraube für selbstsicherung, fix mit dyneemaschlaufe am gurt
- 3m reepschnur
- je nach gelände stahl (felsen) oder alu steigeisen (nur firn, bei hartem eis geben die auch recht bald w.o.) aus hochfestem alu (gscheites hartalu, kein lookalike spielzeug ala kong)
- leichtpickel in kombi mit lawinenschaufel / schneeanker aus dem skitourenrennsport (zB von climbing technolgie aus italien - http://www.climbingtechnology.it/it-...corso2462.html)
- leichtstöcke
- erste hilfe set (inkl. stirnlampe, rettungsdecke, starken painkillern (ganz wichtig und oft vergessen, am besten morphinbasiert (zB hydal 2mg)) etc.)
- biwaksack / regenponcho / windschutz / zelt kombo oder biwaksack / regenschutz kombo
- 3 L isotonisches getränk
- schwarzer 20L müllsack zum schneeschmelzen
- hms karabiner
- 300 gramm nervures expe gurtzeug
- ibex 15 oder yak 15 (je nachdem ob man thermikfliegen will oder nicht)
das sonstige übliche zeugs für eine bergtour is eh klar denke ich ,-)
GANZ WICHTIG (und fast vergessen) reichweitenstarke funkgeräte, am besten amateurfunkgeräte (spottbillig aber leider illegal, für den notfall aber aus meiner sicht egal), von PMR band auf 70cm band umschaltbare
5Watt handgeräte mit dual monitoring ( 446 pmr und 70cm band - die gibts um 50 bis 80 eur)) -
der normale kommunikationskanal liegt im pmr band mit DCS codierung und wird mit 1 W betrieben, der notfallkanal auf 70cm und 5W (dramatisch bessere reichweite, aber ! legalen kanalraster des jeweiligen landes beachten !!) , alle geräte sind so programmiert das sie im dualwatch auf dem notfallkanal empfangsbereit sind.
so kann man auch mit einem ggf. zu fuss absteigenden bzw. in einer gemischten gruppe relativ sicher kontakt halten - das allein kann schon gewaltig die moral heben - sowohl bei den unten wartenden fliegern als auch bei dem / den absteigern, zusätzlich kann man dem/den zu fuss absteigenden auch nach der landung koordiniert wieder mit leichtem gepäck und essen entgegengehen und ihm / ihr auf dem letzten drittel (das geht sich meistens gut aus) den rucksack abnehmen / bzw. den inhalt aufteilen.
LG Paul
noch ein paar überlegungen / gedanken aus meiner sicht:
ich mache auch öfters solo begehungen (ja ich weis... aber es hat auch seine vorteile in bezug auf speed), daher ist mein ansatz eher spaltensturz zu 99% vermeiden - wichtigstes hilfsmittel dazu:
1.) Schneeschuhe
2.) lawinensonde
gute, eher schmale alpin- schneeschuhe sind recht leicht (zB tubbs flex trk oder flex alp) und verhindern extrem kräfteraubendes (und damit lebensgefährliches) knietiefes einsinken beim abstieg im weichschnee, sowie durchbrechen in schmale spalten (die auch im herbst noch zu sein können) und mit der lawinensonde kann man nicht tragfähige schneebrücken mit ein wenig übung sehr gut erfühlen
im herbst ist das problem eh nicht mehr so gravierend, da meist kaum noch einsturzgefährdete schneebrücken übrig sind, da bleibt meist eher das einbrechen im weichschnee als größte gefahrenquelle über (ich glaube jeder der schon mal in der situation war weis wie fertig man ist wenn man auch nur 500m bis zu den knien oder gar oberschenkel einbrechend ein flaches schneefeld queren muss).
spaltensturz in einer 2er seilschaft geht evtl. noch gut, bergung eines durch spaltensturz verletzten durch 1 person in der praxis eher unmöglich, wenn er / sie noch fit ist ziemlich schwierig und langwierig.... im theorie blabla natürlich kein problem, in der praxis ohne das man im weichen schnee lawinenschaufel und ein paar ski zum bauen eines tief vergrabenen superstarken toten manns dabei hat leider kaum machbar.
wenn man also eher spät im 2er im abstieg unterwegs ist und keine anderen seilschaften für einen 3 - 4 mann mannschaftszug (immer noch die schnellste methode) in der nähe sind, dann muss man mind. zu dritt sein (einer unten, 2 heraussen + guter toter mann + material für flaschenzug) um eine reelle chance zu haben einen abgstürzten kollegen der wenig bis nicht mithelfen kann aus einer spalte un vor allem über die meist starke randwächte zu holen (daher sollte auch immer der / die leichteste voran gehen)
starttechnisch in der gruppe gilt auch aus meiner sicht das was eh schon geschrieben wurde:
alle gleichzeitig starten, bester starter zum schluss, wobei eigentlich alle teilnehmer top starter sein sollten, denn ein schlechter starter bedeutet ein erhebliches sicherheitsrisiko für die ganze gruppe, weil egal wie mans dreht und wendet, man schleppt je nach ausrüstung 3 bis 10 kilo zusätzlich pro person wenns nicht zum fliegen geht.... und das ist 1:1 zusatzrisiko (balance, kraft, energieverbrauch...)
was oft vergessen wird: im weichschnee am gletscher startbahn (falls irgendwelche zweifel bzgl. spalten bestehen) vor dem start SONDIEREN und DANN austreten.
meistens macht es sinn einen eher kleineren schirm zu nehmen, das erhöht aus meiner erfahrung die startchancen im hochalpinen gelände gewaltig (fast immer zu viel als zu wenig wind) ... fullsize schirm nehme ich nur bei superflachem gletscher startplatz, sonst alpin niemals mehr als 17qm bei 100 all up (80 kilo körper + alpinzeugs)
ich nehme bei in bezug auf fliegen nicht 100% sicheren hochalpinenunternehmen (also tendentiell immer) nur leichtes, kleines material (15er ibex (3 kilo) oder 15er yak (2 kilo) und 300 g nervures gurt, damit erhöht man ggü. 6 kilo schwerer flugausrüstung (zB swift S + GZ mit airbag + 1 kg retter) die sicherheit im abstieg schon mal gewaltig (da man auch durch den aufstieg weniger ausgepowert ist)
Ich denke die Haupt Unfallursache bei hochtouren (auch normale hochtouren bzw. skihochtouren) ist wohl kräftemangel / selbstüberschätzung - Wenn man am gipfel so fertig ist das man quasi fliegen muss hat man definitiv etwas gravierend falsch gemacht.
daher sollte man hochtouren die zusatzrisiko bergen (in unserem fall wegen dem erhöhten gewicht und dem evtl. wegen zuwarten auf fliegbare bed. (zu)späten start zum abstieg) umso gewissenhafter planen und vor allem auch mehr sicherheitsmargen in bezug auf die eigene kondi einbauen als bei "normalen" hochtouren.
vielleicht noch ein paar ansatzpunkte für ausrüstungsüberlegungen anhand zeugs das sich bei uns / mir bewehrt hat:
- superleichter BD couloir skitouren klettergurt (mit steigeisen anlegbar)
- wenn ein gletscherabstieg im weichschnee denkbar dann tubbs flex trk schneeschuhe
- 30m 8mm seil
- 30m 3mm vectran seil (rückholseil für den notfall wenn 15 m abseilstrecke nicht reichen)
- 1x 18cm eisschraube (für eisanker und ggf. zur selbstrettung)
- 1x 12cm eisschraube für selbstsicherung, fix mit dyneemaschlaufe am gurt
- 3m reepschnur
- je nach gelände stahl (felsen) oder alu steigeisen (nur firn, bei hartem eis geben die auch recht bald w.o.) aus hochfestem alu (gscheites hartalu, kein lookalike spielzeug ala kong)
- leichtpickel in kombi mit lawinenschaufel / schneeanker aus dem skitourenrennsport (zB von climbing technolgie aus italien - http://www.climbingtechnology.it/it-...corso2462.html)
- leichtstöcke
- erste hilfe set (inkl. stirnlampe, rettungsdecke, starken painkillern (ganz wichtig und oft vergessen, am besten morphinbasiert (zB hydal 2mg)) etc.)
- biwaksack / regenponcho / windschutz / zelt kombo oder biwaksack / regenschutz kombo
- 3 L isotonisches getränk
- schwarzer 20L müllsack zum schneeschmelzen
- hms karabiner
- 300 gramm nervures expe gurtzeug
- ibex 15 oder yak 15 (je nachdem ob man thermikfliegen will oder nicht)
das sonstige übliche zeugs für eine bergtour is eh klar denke ich ,-)
GANZ WICHTIG (und fast vergessen) reichweitenstarke funkgeräte, am besten amateurfunkgeräte (spottbillig aber leider illegal, für den notfall aber aus meiner sicht egal), von PMR band auf 70cm band umschaltbare
5Watt handgeräte mit dual monitoring ( 446 pmr und 70cm band - die gibts um 50 bis 80 eur)) -
der normale kommunikationskanal liegt im pmr band mit DCS codierung und wird mit 1 W betrieben, der notfallkanal auf 70cm und 5W (dramatisch bessere reichweite, aber ! legalen kanalraster des jeweiligen landes beachten !!) , alle geräte sind so programmiert das sie im dualwatch auf dem notfallkanal empfangsbereit sind.
so kann man auch mit einem ggf. zu fuss absteigenden bzw. in einer gemischten gruppe relativ sicher kontakt halten - das allein kann schon gewaltig die moral heben - sowohl bei den unten wartenden fliegern als auch bei dem / den absteigern, zusätzlich kann man dem/den zu fuss absteigenden auch nach der landung koordiniert wieder mit leichtem gepäck und essen entgegengehen und ihm / ihr auf dem letzten drittel (das geht sich meistens gut aus) den rucksack abnehmen / bzw. den inhalt aufteilen.
LG Paul
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