AW: Allgemeines Flugverbot?
Eines der vernünftigsten Beiträge aus allen Beiträgen dieses Forums 👍.
Gruss
Bernd
Zitat von Michael Buck
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Lieber Uli,
ich habe mir deinen Text - eigentlich muss man muss fast schon sagen Essay - tatsächlich komplett durchgelesen. Ich nehme als dein Hauptanliegen, das ich im Übrigen mit vollem Herzen unterstütze, mit, dass es für uns Gleitschirmflieger in der aktuellen Situation am wichtigsten ist, Geschlossenheit zu zeigen, auch wenn wir ein inhomogener Haufen sind, der sich aus dem gesamte Spektrum zwischen Vereinsmeiern und alle Regularien ablehnenden Individualisten zusammensetzt. Ganz zu Recht weist du darauf hin, dass ohne einen starken Verband und die Vereine das Fliegen in Deutschland sicher stärker eingeschränkt wäre, als wir es kennen.
.......
Dennoch bin ich der Meinung, dass der DHV in der aktuellen Situation das Richtige getan hat. Wie hätte er auch anders reagieren sollen, ohne die für die Zukunft so eminent wichtige Einigkeit unter den Fliegern zu zerstören? Das mag jetzt für viele paradox klingen, die dem DHV die Spaltung zwischen Flugverbotsbefürworten und –Gegnern vorwerfen, der ja z.B. hier im Forum deutlich zu Tage tritt. Es werde versuche, das zu erklären.
In den Diskussionen hier stehen immer wieder die bayrischen Alpenfluggebiete und im besonderen Hike & Fly im Vordergrund. Dabei wird aber immer wieder vergessen, obwohl vereinzelt immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass es in D auch die Mittelgebirgs- und Flachlandfluggebiete gibt. Und hier haben wir es mit einer viel komplexeren Situation zu tun, die nicht mit „ich laufe allein auf den Berg und mir wird beim Runterfliegen schon nichts passieren“ abzuhaken ist.
1. Alle Schleppgelände sind als „Sporteinrichtungen“ unabhängig von DHV bereits direkt aus dem Verkehr gezogen worden.
2. Die meisten Mittelgebirgsfluggelände sind bequem mit dem Auto anzufahren. Da gibt es keinen natürlichen Filter (x Höhenmeter rauflaufen), der die Pilotenmassen abhalten würde.
3. Sehr viele Vereine haben bereits (deutlich) vor der DHV-Verfügung die von Ihnen betriebenen Gelände geschlossen.
Stellen wir uns einmal vor, der DHV hätte die Geländezulassungen NICHT ruhen lassen. Dann hätte erstens ein Run auf die noch geöffneten, leicht erreichbaren Gebiete eingesetzt, die Konsequenzen kann sich jeder leicht ausmalen. Zweitens, und das ist mir viel wichtiger, wäre die „warum darf ich hier und jetzt nicht fliegen“-Diskussion dann auf die regionale und Vereinsebene heruntergezogen worden. Die Entscheidung, Gelände zu schließen, wurden in den Vereinen mit Sicherheit nicht einstimmig beschlossen. Auch wenn zwischen Menschen, die sich im echten Leben kennen und sich immer wieder auch in die Augen sehen müssen, die Diskussionen zivilisierter ablaufen als hier im Forum, wäre es hier zu für die Zukunft extrem belastenden Verwerfungen gekommen. Es gab hier ja vereinzelt schon Andeutungen über heftige Diskussion innerhalb lokaler Fliegergemeinschaften, oder Bitte um Rat, wie mit Verstößen gegen Flugverbote umgegangen werden soll.
Diesen Druck hat der DHV mit seiner Entscheidung von den lokalen Verantwortlichen genommen, und das ist gut so. Der DHV kann es aufgrund seiner Größe und Position viel leichter aushalten, wenn sich die mit dem Flugverbot nicht Einverstandenen an ihm abarbeiten. Und natürlich, alle Flieger ohne Unterschied zu grounden, ist Diktatur der Mehrheit. Aber das müssen wir in Demokratien an vielen anderen Stellen auch aushalten.
ich habe mir deinen Text - eigentlich muss man muss fast schon sagen Essay - tatsächlich komplett durchgelesen. Ich nehme als dein Hauptanliegen, das ich im Übrigen mit vollem Herzen unterstütze, mit, dass es für uns Gleitschirmflieger in der aktuellen Situation am wichtigsten ist, Geschlossenheit zu zeigen, auch wenn wir ein inhomogener Haufen sind, der sich aus dem gesamte Spektrum zwischen Vereinsmeiern und alle Regularien ablehnenden Individualisten zusammensetzt. Ganz zu Recht weist du darauf hin, dass ohne einen starken Verband und die Vereine das Fliegen in Deutschland sicher stärker eingeschränkt wäre, als wir es kennen.
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Dennoch bin ich der Meinung, dass der DHV in der aktuellen Situation das Richtige getan hat. Wie hätte er auch anders reagieren sollen, ohne die für die Zukunft so eminent wichtige Einigkeit unter den Fliegern zu zerstören? Das mag jetzt für viele paradox klingen, die dem DHV die Spaltung zwischen Flugverbotsbefürworten und –Gegnern vorwerfen, der ja z.B. hier im Forum deutlich zu Tage tritt. Es werde versuche, das zu erklären.
In den Diskussionen hier stehen immer wieder die bayrischen Alpenfluggebiete und im besonderen Hike & Fly im Vordergrund. Dabei wird aber immer wieder vergessen, obwohl vereinzelt immer wieder darauf hingewiesen wurde, dass es in D auch die Mittelgebirgs- und Flachlandfluggebiete gibt. Und hier haben wir es mit einer viel komplexeren Situation zu tun, die nicht mit „ich laufe allein auf den Berg und mir wird beim Runterfliegen schon nichts passieren“ abzuhaken ist.
1. Alle Schleppgelände sind als „Sporteinrichtungen“ unabhängig von DHV bereits direkt aus dem Verkehr gezogen worden.
2. Die meisten Mittelgebirgsfluggelände sind bequem mit dem Auto anzufahren. Da gibt es keinen natürlichen Filter (x Höhenmeter rauflaufen), der die Pilotenmassen abhalten würde.
3. Sehr viele Vereine haben bereits (deutlich) vor der DHV-Verfügung die von Ihnen betriebenen Gelände geschlossen.
Stellen wir uns einmal vor, der DHV hätte die Geländezulassungen NICHT ruhen lassen. Dann hätte erstens ein Run auf die noch geöffneten, leicht erreichbaren Gebiete eingesetzt, die Konsequenzen kann sich jeder leicht ausmalen. Zweitens, und das ist mir viel wichtiger, wäre die „warum darf ich hier und jetzt nicht fliegen“-Diskussion dann auf die regionale und Vereinsebene heruntergezogen worden. Die Entscheidung, Gelände zu schließen, wurden in den Vereinen mit Sicherheit nicht einstimmig beschlossen. Auch wenn zwischen Menschen, die sich im echten Leben kennen und sich immer wieder auch in die Augen sehen müssen, die Diskussionen zivilisierter ablaufen als hier im Forum, wäre es hier zu für die Zukunft extrem belastenden Verwerfungen gekommen. Es gab hier ja vereinzelt schon Andeutungen über heftige Diskussion innerhalb lokaler Fliegergemeinschaften, oder Bitte um Rat, wie mit Verstößen gegen Flugverbote umgegangen werden soll.
Diesen Druck hat der DHV mit seiner Entscheidung von den lokalen Verantwortlichen genommen, und das ist gut so. Der DHV kann es aufgrund seiner Größe und Position viel leichter aushalten, wenn sich die mit dem Flugverbot nicht Einverstandenen an ihm abarbeiten. Und natürlich, alle Flieger ohne Unterschied zu grounden, ist Diktatur der Mehrheit. Aber das müssen wir in Demokratien an vielen anderen Stellen auch aushalten.
Gruss
Bernd
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