Off-Topic: Dust Devil auf der Embergeralm am 8.8.03

[Winzerer]

Wettersituation

Lieber Stefan,
als 'Betreuer' bei der Ladies Challenge möchte ich mich erst mal herzlich bei dir bedanken, daß wir bei deinem Briefing (Michael und Klaus) zweimal dabei sein durften.
Ich kann damit nur bestätigen, daß die Fun-Cup Teilnehmer super Wetter-technisch informiert waren - die Junior u. Ladies Challenge Teilnehmer leider nicht (was ich nicht ganz verstehe).
Mein ausdrückliches Kompliment an dich und - dem Mann aus der Praxis - Tobias.
Ich war etwa ab 11:30 am oberen Startplatz, dort war ein 'Dust-Devil' im See zu erkennen. Nicht nur wurde der Task von Stefan Mast abgebrochen, es wurden auch Freiflieger, die ohne Information starten wollten, aufgeklärt.
Meine Kamera hatte ich leider nicht mitgenommen.
Als wir dann zum unteren Startplatz gingen, war der 'Dust-Devil' schon durch. Später dann konnte noch geflogen werden, wobei aber die Masse der Gleitschirmpiloten abgesoffen sind, einige Drachen, insbesondere Starrflügler konnten noch schön Höhe gewinnen.

Klaus

[Bernd]

Hallo Stefan,

so selten sind dust devils in den Bergen wohl doch nicht - das schließe ich jedenfalls aus der Tatsache, dass ich in Bezau schon mehrfach welche beobachtet habe. Den letzten am Wochenende bei der Outdoortrophy 2003 - war allerdings nur ein kleiner, der fast nur am flachgedrückten Gras zu erkennen war. Davor der letzte war im Frühjahr, der war durch Harschkristalle markiert, was in der Sonne richtig nett aussah. Der Wirbel bewegte sich dabei kaum von der Stelle. Den stärksten beobachtete ich vor einigen Jahren aus der Luft, ebenfalls auf der Niederen: der hatte sich einen ausgelegten Schirm geschnappt und ihn der Länge nach in die Luft gezogen. Der Besitzer schaffte es gerade noch, ihn am Ohr festzuhalten. Das Bild des senkrecht nach oben stehenden, wirbelnden Schirmes werde ich wohl nie vergessen!

Die Flugbedingungen damals habe ich als gut thermisch, aber nicht extrem anspruchsvoll in Erinnerung (das hätte sich beim Queren des dustdevil sicher geändert...)

Gruß, Bernd

[Cumulonimbus]

Hallo Bernd,

so selten sind dust devils in den Bergen wohl doch nicht - das schließe ich jedenfalls aus der Tatsache, dass ich in Bezau schon mehrfach welche beobachtet habe. Den letzten am Wochenende bei der Outdoortrophy 2003 - war allerdings nur ein kleiner, der fast nur am flachgedrückten Gras zu erkennen war. Davor der letzte war im Frühjahr, der war durch Harschkristalle markiert, was in der Sonne richtig nett aussah. Der Wirbel bewegte sich dabei kaum von der Stelle. Den stärksten beobachtete ich vor einigen Jahren aus der Luft, ebenfalls auf der Niederen: der hatte sich einen ausgelegten Schirm geschnappt und ihn der Länge nach in die Luft gezogen. Der Besitzer schaffte es gerade noch, ihn am Ohr festzuhalten. Das Bild des senkrecht nach oben stehenden, wirbelnden Schirmes werde ich wohl nie vergessen!

den Eindruck bekomme ich zunehmend auch. Auf welcher Seite der Niedere hast du das gesehen? Aufgrund der Orographie kann ich mir nur vorstelllen dass dies auf Andelsbucher Seite passiert ist.

tschüssle
Stefan

[andy angerer]

In dem Zusammenhang für alle, die's noch nicht kennen:

die "Sideshow"

http://www.angerer-bodenlos.de/samp_txt.htm

In Westendorf kann man übrigens oft Dusties beobachten.
Häufig am Oststart kleine Exemplare mit 1-2m Durchmesser, die den Startgrat von links nach rechts durchwandern.
Und einmal sah ich neben dem Landeplatz den großen Bruder von denen:
Über 50m Durchmesser & gut 200m hoch. Hervorragend markiert & sichtbar gemacht durch das ganze Heu, das büschelweise in der Trombe aufdrehte.

andy

http://www.angerer-bodenlos.de

[Bernd]

@ Stefan: welche Seite vom Berg?

hallo Stefan, falsch gedacht, die Devils habe ich immer nur am oberen Startplatz beobachtet!

Grüßle
Bernd

[parashorty]

Dust Devils am 08.08. auf der Challenge in Greifenburg

Hallo Christoph B.,

Deine Anmaßungen sind meiner Meinung nach etwas überzogen.

Wie Winzerer schon berichtete wurden sämtliche Tasks gecancelt und dies zwar etwas verzögert, aber unter ständiger Beobachtungen der Verhältnisse.

Ein Flieger wurde von den Mädels und Norman Lausch vom STARTEN abgehalten. Er war glücklicherweise einsichtig!

Stefan Mast, Oliver Rössel, Norman Lausch und Achim Joos waren für jede Frage offen und teilten den Teilnehmern sofort mit, das der Task vorraussichtlich gecancelt wird. Eine halbe Stunde später war die Sache klar.
Die Bäume bogen sich und die Dust Devils zeigten sich.
Besonders der Drache, der kurz zu sehen war- am oberen Startplatz. Insgesamt sind 10 Drachen kaputt bzw. beschädigt worden!!!

Am späten Nachmittag bzw. gegen Abend konnte wieder geflogen werden. Viele Freiflieger fuhren jedoch trotzalledem wieder runter ( ich auch).


in diesem Sinne,

cosima

[André Brückner]

keine Seltenheit

So selten sind Windhosen m.E. nicht. Wahrscheinlich treten in unseren Gefilden solche großen Exemplare wie in Greifenburg nicht so oft auf, aber kleinere kann man an "geeigneten" Plätzen oft beobachten, wie z.B. auch am Venet, wo durch die Geländegegebenheiten Devils ohne Dust entstehen.
Der Venet hat einen ausgeprägten W-O-Grad. Aus der Südseite kommt die Thermik, aus der Nordseite ab ca. Mittag der Inntalwind, wobei die Windhosen direkt an der höchsten Erhebung des Rückens am Südstart aufteten. Die warme Thermik mischt sich mit der kälteren Talluft und rotiert wie bei Trogentstehung. Die Größe variiert je nach Wetterlage, ist aber sehr oft zu beobachten.
Dort habe ich schon eingehängten Drachenpiloten ihre Kiste gehalten und am letzten WE haben mir meine Clubkollegen den Schirm gehalten, als ich Startbereit auf etwas "gemütlicheren" Wind gewartet habe.

Wenn man einen "richtigen" Dust Devil sehen möchte, braucht man nur im dortigen Sommer nach Porterville/Südafrika zu gehen. Dort gibt es fast täglich und mehrmals pro Tag Monster-Devils mit Dust mit ein paar hundert Metern Höhe.

Viel Spass beim zentrieren.

André

[Peer]

Wir hatten am 8.8 wie die Tage zuvor Nordwind jedoch stärker, zum Mittag hin lies dieser immer mehr nach und Bedingungen wurden besser. 1 Drachen und 2 Schirme starteten und wurden gleich ordentlich gespült. Die Bedingungen verbesserten sich dann nochmal und 2 Drachen konnten sich nachdem Start und einer kleinen Spülung hocharbeiten. Kurz danach gingen 2 ordentliche Windboen durch die einige Drachen in Schwung brachten. Nur wenige Minuten später hörte man es auf einmal verdammt stark aus dem Wald rauschen - wenig später konnte man einen Dust Devil erkennen der Grasteile mit Boden durch die Luft wirbelte (ca 30cm groß). Wir hatten alle genug damit zu tun die Drachen zu sichern, es war unglaublich mit wieviel Karft das Ding den Drachen nach oben gerissen hat !! 1 Drachen wurde von dem Dust Devil erfasst und ca 30 m vor dem Startplatz abgeworfen (30-40 m tiefer) Totalschaden, 3 andere wurden beschädigt.

Danach gab es von 1-2 eine gute Phase die aber nur 2-3 Piloten nutzen. Ich habe während dieser guten Phase wieder aufgebaut habe dann aber kurz vor 4 abgebaut weil der Windsack immer nur 40 Sekunden Wind von vorne anzeigte aber Minuten auf Rückenwind stand.

Alle Flieger die gestartet sind wußten das Sie früher oder später durch das Lee mußten einige wurden an den Tannen unterm Startplatz runtergespült andere erst weiter draussen. Ich denke in solchen Fällen immer über den "Flug" hinaus an die vielen anderen Flüge die ich hoffentlich noch machen werde - das hilft beim Abbauen - sollten einige andere evtl. auch mal probieren ;-)

[parashorty]

Hi Peer,

das hast Du richtig erkannt und lieber einmal zu viel abgebaut, als einmal zu wenig....:-))))))))

lieben gruß,
cosima

[Cumulonimbus]

Re: keine Seltenheit

Hallo

So selten sind Windhosen m.E. nicht. Wahrscheinlich treten in unseren Gefilden solche großen Exemplare wie in Greifenburg nicht so oft auf, aber kleinere kann man an "geeigneten" Plätzen oft beobachten, wie z.B. auch am Venet, wo durch die Geländegegebenheiten Devils ohne Dust entstehen.

ja, die jetzt bereits im Forum puplik gewordenen Fälle bestätigen das eindrücklich.

Windhosen sind aber keine Dust Devils. Zwischen beiden gibt es deutliche Merkmale.

Windhosen, Tornados, Tromben, Kleintromben sind lokale Wirbelstürme die ihren Ursprung immer in der Wolke haben, wenn aufgrund sehr starker Konvektion es zum "Schlauch" kommt der sich von der Wolke ausgehend auf den Boden fortpflanzt. Auch in Deutschland gibt es jährlich geschätzte Tornadoereignisse zwischen 10 und 20 Fällen, mit steigender Tendenz. Nicht wegen dem Klimawandel wegen (lineares Klima gab es niemals auf der Erde) sondern weil durch die moderne Kommunikation und den Stormchasern (bin einer davon) die sich auf die Hatz nach Gewitter macht und diese Ereignisse entsprechend dokumentiert werden. Einen Überblick über Tornadoereignisse findet ihr übrigens auf www.tordach.org. Betreiber ist Dr. Nikolei Dotzek von der DLR in Oberpfaffenhofen.

Dust Devils (Staubteufel) sind kleine Wirbelwinde die ihren Ursprung immer am Boden haben und aufgrund von starker lokaler Überhitzung der Bodenschicht entstehen. Am besten sieht man sie nat. in der Erntezeit wenn loses Stroh empor gehoben wird. Derzeit sind Staubteufel hier an der Tagesordung und man kann fast die Uhr nach ihnen stellen. Gehäuft treten sie etwa zwischen 14 und 16 Uhr..... Heute und morgen werden wahrscheinlich die letzten Tage werden, in denen wir soviele Staubteufel erleben können. Danach kommt mit der Zeit der grosszügigeren Bereitstellung von Höhenkälte bei gleichzeitig noch ausreichender Bodenerwärmung die Saison von Tornados, die entsprechende Wetterlage, oft verbunden mit Gewittern vorausgesetzt.

Wenn man einen "richtigen" Dust Devil sehen möchte, braucht man nur im dortigen Sommer nach Porterville/Südafrika zu gehen. Dort gibt es fast täglich und mehrmals pro Tag Monster-Devils mit Dust mit ein paar hundert Metern Höhe.

Ach was.... Da reicht ein gang vor die Haustüre dieser Tage, auch bei uns in old goog Germany :-) Aufgrund der staubtrockenen Böden und der starken Aufheizung der Bodenschicht konnte ich während der letzten Tage einige kleinere Dusties bei ihrem Treiben hier ums Hauseck beobachten. Sind einfach niedlich.......
Ein so ein Dustie hat sogar letzte Woche meine Wetterstation besucht und nen Windspeed von 42km/h zwischen den Häusern
verursacht.

Gruss
Stefan

[MH]

Hätte auch noch zwei beizusteuern:

Letztes Wochenende am Venet, kurz hintereinander. Waren zwar nicht staubig, wohl aber gut zu hören und zu spüren als sie durchgingen. Situation war ebenfalls eine thermisch aktive Südflanke mit Rückenwind, der von Nord rüberzuschwappen begann.
Die Devils hätten jedenfalls ordentlich Unheil gestiftet, hätte jemand grad aufgezogen.


Markus
Born to glide