Baumlandungen

[Setus]

Baumlandungen

Roughair - stimmt alles.
Aber im Ernst - wer nimmt schon soviel Zeug mit ? Vor allem, da sich die meisten für so gute Flieger halten, die um jeden Baum rumkommen.

Deine Idee mit dem Halbseil ist ja nicht schlecht, aber i.d.R. hängst Du irgendwo am Berg droben im Baum, und Dein Auto mit dem Halbseil steht im Tal. Abgeschlossen. Und den Schlüssel hast Du in der Tasche.

Dazu habe ich aber noch einen weiteren Tip: Eine Reepschnur, ca. 6 mm dick und so 20 m lang. (Tragfähigkeit einer Reepschnur: Als Faustregel kannst Du von 100 kg/mm Durchmesser ausgehen)
Von einem (älteren) Alpinisten lässt Du Dir zeigen, wie der sog. "Dülfer-Sitz" geht.
Wenn Dir jetzt ausser ein paar Kratzern nichts weiter passiert ist, kommst Du so von jedem Baum.

Grüss Dich, Setus

[Herwig]

Re: Baumlandungen

Original geschrieben von Setus
Von einem (älteren) Alpinisten lässt Du Dir zeigen, wie der sog. "Dülfer-Sitz" geht.

Dülfersitz ist unangenehm (belastetes Seil reibt fast immer den Hals auf), gefährlich bei falscher Anwendung (rauskippen) und nicht notwendig, wenn du einen deiner Karabiner oder einen zusätzlichen zum Abseilen hernehmen kannst. HMS-Sicherung lernt sich leichter als das dülfern.

Viele Grüße
Herwig

[rene]

Baumlandungen - Hinweise

Zusammenfassend noch ein paar Hinweise bzw. Antworten bzgl. Baumlandungen:

1. Niemals ungesichert vom Baum klettern, wenn Absturzgefahr besteht. Die meisten Flieger im Baum sind (fast) unverletzt, erst beim ungesicherten Abklettern/Schirmbergen entstehen schwere, manchmal tödliche Verletzungen. Nein, es ist nicht peinlich, die Bergwacht zu rufen.

2. Nach der Baumlandung sofort fixieren (s. Herwig). Wenn man wackelig hängt und keine anderen Hilfsmittel hat, kann man auch die Rettung nehmen und um die Äste wickeln!

3. Handy/Funk immer griffbereit und funktionsfähig (Akku!) halten. Rettungsschnur griffbereit haben. Rückrufnummer angeben, damit genaue Absprache möglich ist.

4. Der zuständigen Rettungsleitstelle Bescheid über den Unfall sagen (Örtlichkeit, Anfahrmöglichkeit, (un-)verletzt etc.) - sonst rückt beim unverletzten Baumlander der "große Bahnhof" (Hubschrauber, Bergwacht, straßengebundener Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei) aus, obwohl nur der "kleine Bahnhof" (Bergwacht) nötig gewesen wäre.

5. Der Einsatz einer Säge hilft durchaus beim Bergen. Manchmal hilft sogar ein Förster (wie bei uns vor ein paar Tagen) *g*

6. Schirmbergung: oben im Baum ein Paket zu schnüren und dieses abzulassen, ist auch sinnvoll. Ansonsten die Sägemethode (von oben nach unten).

7. Nach der Baumlandung Schirm kontrollieren (Beschädigungen, Symmetrie), am besten zum Check geben, wenn man sich nicht sicher ist.

8. Kontrollierte Baumlandungen sind sicher besser, als hartes Aufschlagen in einer Lichtung.

@RAc: Full ACK ("Lieber einmal zuviel Bergrettung in Anspruch nehmen)

@PPT: Baumlandungen sind sicher schlecht für die PR der Flieger. Insofern sollte man sie immer vermeiden. Kein vernünftiger Flieger wird eine Baumlandung "billigend in Kauf nehmen". Zu der Sache mit den Krankenversicherungen s.o. 1.
Danke für den richtigen Hinweis, dass sich die Retter Gefahren aussetzen (meist unbezahlt und in ihrer Freizeit). Wir versuchen jedoch, diese Gefahren zu minimieren.

@roughhair: Full ACK

@Setus: Dülfer-Sitz: NO, NO NO! (s.a. Herwig. Wenn man unbedingt alles selbst machen will, kann man auch Seil + Abseilachter/HMS-Karabiner nehmen. Das Gurtzeug ist ein bequemer Abseilgurt! (Schnelltrennkarabiner sind hier komfortabel)

Grüße, Ren.é

[Mops]

Besten Dank für die Tipps

Hi,

vielen Dank für die umfangreichen Tipps.
Sollten Eingang in einschläge FAQ's finden, meine ich!

Beste Grüße vom Mops

[roughair]

AW: Baumlandung -> Crash im Ausland EU

Aus aktuellem Anlass noch ein paar Infos:

Wenn man sich im Ausland, im meinem Fall am Vatertag ein Freund in Slo, verletzt und ärztzlich versorgt werden muss + ggf. mit Sanker oder Flugrettung heimgebracht werden sollte.

1. Slovenien ist zum Glück jetzt in der EU
Untersuchung im Krankenhaus geschah bei uns ohne Komplikationen. Die Krankenkassenkarte+Pass genügte + ein geringer Betrag in bar (45 Euro).
(Es passiert derzeit viel in Slo, da war zur gleichen Zeit auch ein Biker aus D mit gebrochenem Bein - auch dem wurde gut geholfen)

2. Rückführung
Dies soll jetzt keine Schleichwerbung sein. Ich selbst bin ADAC-Mitglied seit > 10 Jahren, dummerweise mein Kumpel nicht (habe ihn dann selber heimgefahren, ging OK). Also, nach einem Anruf beim ADAC: Wenn man die Goldcard (= > 10 Member) da hat oder die Auslands-Krankenversicherung (p.a. so knapp 20 Euro) und natürlich entsprechend schwer verletzt ist (z.B. Lendenwirbel gebrochen - liegend Transport), dann übernimmt der ADAC das.


Hoffe, ich werde das nie wieder brauchen. Weder für mich, noch für meine Freunde.

cu
Armin

cu
Armin