Der Thermik Assistent ist aber in der Regel auch nichts anderes als ein (cleverer) Blick in die Vergangenheit deines Geschwindigkeitsvektors. Also aus meiner Sicht nur eine Visualisierungshilfe.
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Optimale Zentriertechnik in windversetzter Thermik
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Zitat von Celestiale Beitrag anzeigenNe, ich mein damit eigentlich eher den Thermikassistenten, der dir genau vorgibt wie du zu fliegen hast...Da die Anzahl meiner jährlichen DHV-XC Punkte unterhalb der Kompetenz und Seriösitätsgrenze dieses Fachforums liegen sind meine Kommentare mit Vorsicht zu geniessen!
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Hallo Normal-Profi
Deine Ausgangsfrage und all die guten Antworten von meist sehr erfahrenen Thermikpiloten haben ja schon viel Richtiges und Wichtiges aufgezeigt.
Als Topic-Opener würde ich mal das für dich Prägnante zusammenfassen, DEINE genaue Ausrüstung, Schirm und Flugstunden im Flachen/Küste/Alpen angeben, um gezielt nochmals weiterzukommen...
Ich fliege z.B. regelmässig mit Ex-Weltmeistern, XC-Siegern aber auch mit 67-jährigen, talentierten Anfängern zusammen. Da erklärt man sich gegenseitig ganz andere Feinheiten oder fragt nach erlebten Tages-Phänomenen unterschiedlich tiefgreifend nach.
Meine 3 Grundtipps als wirklich sehr effizient kurbelnder Alpin- und Andalusienflieger sind eher philosophischer Art: 1. Habe Freude am Thermikfliegen, verstehe es als Spiel, versuche jede Situation mit leicht falsch gesetzten Kreisen (Geschwindigkeit, Form, Durchmesser) besser zu VERSTEHEN.
2. Nutze bei kürzeren XC-Flügen, wo du eh nicht viele XC-Punkte «für die Rangliste/fürs Ego» erzielen kannst, die wervolle Zeit, um an drei vier verschiedenen Abrisskanten/Geländeformen/Starkwindecken je 20’ alles durchzuspielen was DIR sinnvoll erscheint.
3. Stelle das Soundprofil deines Varios so ein, dass Du bei -0,3m/s bis +0,8m/s unterschiedliches Feedback gut erkennen kannst. Den Bereich ab 1 m/s bis ca. 3 m/s für die Flaties und bis 4,5 m/s für die Bergler kann hingegen etwas grober daher kommen. Ab 5 m/s stelle ich meinen Sound wieder deutlich leiser und beruhigender ein, da in diesen seltenen Fällen mir mein Popo-Meter und die Bremsleinenkräfte viel entscheidendere Inputs fürs im Schlauch Drinnenbleiben geben.
Nach 1000h Thermikfliegen kann man dann z.B. mit geteilten Bremsanlenkungen, oder deutlich verlängerten Bremsrollenbefestigungen für die Relativ-Steuertechnik, nochmals 10% näher an Chrigels Thermikeffizienz rankommen. Ob dies ein geniessender Normalpilot als erstrebenswert betrachtet, weiss ich nicht.
Grüessli, Thomas
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Es ist der Effekt, dass bei starkem Wind Luvseitig der Thermik ein gewisser soaring Effekt eintritt, wie Willi Wombat es beschrieben hat. Daher kann man auch manchmal im Luv der Thermik mit Achtern so rumeiern und steigt genauso gut, wie die die Drehen und deutlich weiter mit dem Wind versetzt sind.
Im Mittelgebirge fliegt man ja gerne bei mehr Wind und ist halb soarend und halb in der eingelagerten Thermik unterwegs. Daher ist mir das Phänomen nicht unbekannt. Auch wenn Du Luvseitig aus der Thermik+Soaringeffekt rausfliegst ist das nicht schlimm. Da ist man ja schnell wieder drin. Ein Leeseitiges rausfallen aus der Thermik ist das, was es unbedingt zu vermeiden gilt. Daher ist es nicht verkehrt einen halben Kreis außerhalb des Steigens in Kauf zu nehmen um möglichst weit weg vom Lee der Thermik zu sein.
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Zitat von Born2Fly Beitrag anzeigenDer Thermik Assistent ist aber in der Regel auch nichts anderes als ein (cleverer) Blick in die Vergangenheit deines Geschwindigkeitsvektors. Also aus meiner Sicht nur eine Visualisierungshilfe.
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Zum eigentlichen Thema: Kein PatentRezept aber evtl. eine Hilfe beim Kochen.
Mit zunehmender Höhe wird normalerweise der Wind stärker und hat gerne auch eine andere Richtung.
( Früher hieß es mal in 1000 m AGL dreht der Wind ca 30 Grad nach rechts und weht ca. doppelt so schnell oder so )
Die heutigen MeteoModelle betrachten das sicher differenzierter.
D.h. weiter oben nimmt der Einfluss des Überregionalen Windes zu und die Luv Seite ändert sich.
Den normalen Versatz und leichtere Änderungen bekommt man beim zentrieren noch relativ gut mit.
Bei einer grösseren Änderung von Richtung und Stärke kann man schon leicht seine Luvseite verlieren und rausfallen.
Es hilft wenn man sich vorher eine Vorstellung verschafft (z.B.Meteoblue(Air), meteoparapente oder windy)
in welcher Höhe die Windrichtung sich voraussichtlich wohin ändert. (WWWW (Wann, Welche Höhe, Wo hin und Wie stark ))
Für's erste sollte es reichen sich bewusst zu manchen in welcher Höhe eine Windscherung seinen Bart in welche Richtung verbiegen kann/wird und sich dort bereit hält seinen Versatz neu in Richtung Luv auszurichten. ( Temperaturgradient/Thermikstärke spielen da natürlich auch da mit rein (wenns richtig ballert verbiegt sich er Bart nicht so schnell aber es holpert auch mehr wenn man ausgespuckt wird ) )
Natürlich ist es auch gut sich darüber auch mal Gedanken darüber machst wie es sich anfühlt wenn sich der Bart mit oder gegen die Drehrichtung weg dreht und seine Luvseite nicht neu ausrichtest.
Und wenn man das drauf hat brauchst man auch keinen Autopilot der für einen die Strippen zieht ;-)
gRuss Ralf
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So eine große Datenerhebung könnte schon was bringen. Dafür müsstest du aber immer einige Piloten mit skytraxx 4.0 um dich herum haben. Die müssten dann genauso gut hochdrehen wie du. Ist das der Fall?
Wenn du allein bist müsste es vorbei mit der Herrligkeit sein.
Also zumindest meiner Erfahrung nach ist oben benannte Gruppe diejenige, die mich am ehesten / meisten auskurbelt. Nur mal so als Anregung. Alternativ einfach in nem Fluggebiet mal beobachten, wer früh rausstartet, wenn die meisten noch Absaufen und trotzdem fast immer zuverlässig oben bleibt. Das sind die richtigen Kandidaten, um davon zu lernen.
Wenn es piept - eindrehen...
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Segelflieger-Theorie:
Kreisradius-Änderung proportional zur Vario-Änderung.
Bereits zur Jahrtausendwende hörte man, dass diese Zentriertechnik für GS nicht immer optimal sei.
Stattdessen: Geradeaus und schnelle Vollkreise im Wechsel.
Zitat von Stephan Knips Beitrag anzeigen… Ich kann mich an eine Simulation erinnern, die vor vielen Jahren im DHV-Magazin veröffentlicht wurde: Bei unschöner Thermik (deutliche Abweichung von runden, zentrischen Kreisen) wäre es erfolgreicher, statt durch Kreise mit variablem Radius durch die Kombination von Geradeausfliegen (solange das Steigen zunimmt) und steilen 2/3 bis 3/4 Kurven zu zentrieren…
Zitat von DHVinfo 203, S38f.http://www.dhv.de/fileadmin/user_upl...dhvinfo203.pdf, S38f.
… dass bei zunehmender Turbulenz der Atmosphäre das Einkreisen in Thermik- blasen immer weniger Vorteile verspricht. Die virtuellen Vögel flogen in solchen Be- dingungen besser, wenn sie ihren Kurs bei- behielten und auf Turbulenzen nur mit entsprechenden Korrekturen der Ausrich- tung und Geschwindigkeit reagierten. Je stärker der Turbulenzgrad, desto mehr lohnt es sich offenbar, nur noch in den stärksten Aufwindbereichen einzudrehen…
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Theorie: schräg (normal zentrierbar)
DHVinfo195,S36
Praxis: Stufe (geradeaus fliegen erforderlich)
https://www.xcontest.org/world/en/flights/detail:Gregos/17.05.2022/08:21
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Da ist viel theoretisches Gedöns dabei.
Wer nicht in der Luft rausfindet, wo der Wind lokal tatsächlich her kommt, dem hilft auch eine Meteoblueprognose nicht weiter. Jeder Streckenpilot im Gebirge hat schon erlebt, dass der Wind aus zunächst unverstandenen Gründen gelegentlich ganz anders weht als gedacht.
Und wer diese Feinfühligkeit nicht hat, der wird auch das schmale luvseitige Extrasteigen um das es hier geht nicht bemerken. Dafür hat er dann auch kein Problem damit sondern hoppelt eben irgendwie durch die schicksalhaft wabernde Luftmasse.
Manchmal geht es jedem von uns so.Zuletzt geändert von Willi Wombat; 24.05.2022, 09:10.
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EDIT im Nachhinein: SCHWACHSINN (falsche Gedankengänge)
Ich denke das Phänomen lässt sich ganz einfach durch die Massenträgheit erklären. Wer im Wind kreist, ändert ständig seinen Groundspeed und ändert somit auch seine kinetische Energie. Dreht man vom Rückenwind in den Gegenwind, wird man gegenüber Grund langsamer und setzt diese Energie in Höhe um. Das nicht kompenierte Vario piepst also stärker als die Luft steigt. Dann hört es apprupt auf, weil einersteits die Überfahrt fertig in Höhe umgewandelt ist, und man am Rand der Thermik ankommt. Dreht man dann in den Rückenwind, passiert das Gegenteil:
Man wird gegenüber Grund schneller, verliert dadurch Höhe und gleichzeitig wird das steigen besser, weil man sich dem Thermikzentrum nähert. Obwohl man schönes steigen hat zeigt das Vario eher nur so 0-Schieber an..
Wünscht euch doch bitte endlich TEK Vario's von den Herstellern. Wir Drachenflieger müssen immer noch auf das alte Compeo+ setzen, weil Hersteller wie Skytraxx den Airspeedsensor vergessen haben, den jedes 100€ Modellbauvario dabei hat...
Zuletzt geändert von m.a.r.t.i.n; 26.05.2022, 09:57.
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Zitat von UliH Beitrag anzeigenDas meinst du doch jetzt nicht ernst?
Dieser Mythos des falschen Bezugspunktes ist genau so alt wie die Fliegerei selbst.Da die Anzahl meiner jährlichen DHV-XC Punkte unterhalb der Kompetenz und Seriösitätsgrenze dieses Fachforums liegen sind meine Kommentare mit Vorsicht zu geniessen!
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