Tahtali/Kemer/Türkei
Der Tahtali ist ein steiniger, spitzer Felsklotz mit steil abfallenden Wänden, 9 km vom vom Meer entfernt. Auf seiner Spitze in 2.365 m Höhe wurden direkt neben der Bergstation zwei gepflasterte Startplätze in Richtung Süd und West angelegt. Ein dritter Startplatz für Ostwind, 5 Gehminuten nördlich der Gipfelstation, ist mit einer Matte belegt. Das Gelände würde ich als hochalpin bezeichnen und erfordert den erfahrenen Piloten. Im Hochsommer dürften dort ähnliche thermische Verhältnisse herrschen wie zu dieser Zeit in den Dolomiten. Der Startweg ist sehr kurz, erfordert deshalb einen kräftigen Wind und einwandfreie Starttechnik. Ein Startabbruch muss sofort erfogen, ein Fehlstart dürfte nicht ohne Verletzung abgehen. Deshalb ziehen die Tandempiloten ausnahmslos rückwärts auf. Kleine Streckenflüge in Richtung Westen müssten möglich sein, in Richtung Osten sind sie problematisch, da nur am Strand gelandet werden kann, wenn man nicht stundenlange Wanderungen in Kauf nehmen will. Das Paragliding-Center (Tel.+90/242/821 4118 - www.escape2olympos.com - info@paraglidingturkey.com) mit dem Landeplatz liegt am westlichen Ortsende von Tekirova und organisiert in erster Linie Tandenflüge. Dort muss man sich als Single-Pilot die Startgenehmigung einholen. Das gesamte Team ist professional und ausgesprochen hilfsbereit. Das gilt auch für die am Startplatz dauernd anwesenden Starthelfer, die bereitwillig Auskunft z.B. über die Windverhältnisse am Landeplatz geben und auch mir ungefragt beim Auslegen des Schirms geholfen haben. Die Talstation auf 726 m Höhe wird von der Hauptstraße über eine 8 km lange gut aus gebaute Straße erreicht, wird aber nicht von öffentlichen Bussen angefahren. Ich bin deshalb für 10 Euro vom Paragliding-Center mit dem Flugbus gerne mitgenommen worden. Ein reiner Flugurlaub am Tahtali lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Wegen der feuchten Luft in Meeresnähe lag die Basis während meines Urlaub Ende September in der thermisch aktiven Zeit meist einige hundert Meter unter Startplatzniveau. Ich hatte bei meinem einzigen Flug etwas Glück, als die Basis bei 3.000 m lag, aber Pech, dass sie Thermik bald einschlief. Trotzdem war dieser Flug für mich ein solches Erlebnis, dass ich Fliegern, die in diesem Gebiet Urlab machen, empfehle, den Schirm mitzunehmen.
Götz
Götz
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