Zeit, die Augen zu öffnen: In letzter Zeit verletzen sich die Piloten, die am Rettungsschirm herunterkommen, immer schwerer. Früher, vor dem Leicht-Wahn, waren Verletzungen eher die Ausnahme. Heute, zumindest im Gebirge, verletzt sich fast jeder dabei irgendwas.
Dabei ist das Problem hausgemacht und bekannt: Für eine sichere Landung braucht es eine gewisse Fläche. Je nach Landehöhe und Lufttemperatur noch deutlich mehr.
Die auf den letzten 50mt, fast auf Meereshöhe und über kühler Wasseroberfläche gemessene Werte sind Unsinn, denn sie haben rein gar nichts mit dem gemeinsam, was uns auf 2000mt im Hochsommer bei 25° Lufttemperatur erwartet: Nämlich Sinken um die 7m/sek, Vorwärtsfahrt mit Rückenwind und im Extremfall lineare Beschleunigung je nach Resthöhe. Meist noch mit einem Gurtzeug, bei dem man nicht mal die Landefall-Position einnehmen kann.
Klar, man kann Retter klein und leicht machen, indem man die Fläche verkleinert und bei den Messungen die besten Bedingungen schafft. Aber keiner von uns wirft den Retter unter Idealbedingungen, schon gar nicht nicht auf fast Meereshöhe und mit abgetrennten Hauptschirm.
Shet euch mal Videos von Retterlandungen im See bei den ST's an: Auffällig ist, dass die Sinkgeschwindigkeit und das Pendeln immer etwa 50m über der Wasseroberfläche deutlich abnimmt. Das leigt vor allem daran, dass man dort in abgekühlte Luftmassen eintausch und der Bodeneffekt eintritt. Diese Effekte haben wir im Hochgebirge am Hang NICHT!
Ja, man kann 7m/sek unverletzt überstehen: Im Baum, im Busch, als perfekt trainierter Sportler auch auf einer Wiese. Wer damit in felsigen Gelände runterkommt, hat schlechte Chanchen.
Wir sollten anfangen, nachzudenken und nicht alles glauben, was in PR/Werbung/Zulassung verkündet wird, sondern die Rettungsschirme nach unseren wirklichen Bedürfnissen auszuwählen.
Mein Vorschlag: Leichtbauweise mit möglichst großer Fläche. Das halbe Kilo, was man durch leichtere Materialien einspart, in mehr Fläche investieren-> gleiches Gewicht, mehr Fläche :-)
Noch was: Woher nur nimmt sich die GS-Szene das Selbstvertrauen, dass NASA, Militärs, ESA und alle anderen professionellen Fallschirmbauer alles Idioten sind, da sie nach wie vor so große Flächen bauen?
Ich habe die letzten Jahre für die Exomars-Missionen Fallschirme konstruiert und war bei den Tests dabei: Trotz extremen Platzmangel in der Raumkapsel und zwingenden Gewichtseinsparungen war das Thema "weniger Fläche" zu keiner Zeit auch nur andeutungsweise im Gespräch. Warum wohl?
Dabei ist das Problem hausgemacht und bekannt: Für eine sichere Landung braucht es eine gewisse Fläche. Je nach Landehöhe und Lufttemperatur noch deutlich mehr.
Die auf den letzten 50mt, fast auf Meereshöhe und über kühler Wasseroberfläche gemessene Werte sind Unsinn, denn sie haben rein gar nichts mit dem gemeinsam, was uns auf 2000mt im Hochsommer bei 25° Lufttemperatur erwartet: Nämlich Sinken um die 7m/sek, Vorwärtsfahrt mit Rückenwind und im Extremfall lineare Beschleunigung je nach Resthöhe. Meist noch mit einem Gurtzeug, bei dem man nicht mal die Landefall-Position einnehmen kann.
Klar, man kann Retter klein und leicht machen, indem man die Fläche verkleinert und bei den Messungen die besten Bedingungen schafft. Aber keiner von uns wirft den Retter unter Idealbedingungen, schon gar nicht nicht auf fast Meereshöhe und mit abgetrennten Hauptschirm.
Shet euch mal Videos von Retterlandungen im See bei den ST's an: Auffällig ist, dass die Sinkgeschwindigkeit und das Pendeln immer etwa 50m über der Wasseroberfläche deutlich abnimmt. Das leigt vor allem daran, dass man dort in abgekühlte Luftmassen eintausch und der Bodeneffekt eintritt. Diese Effekte haben wir im Hochgebirge am Hang NICHT!
Ja, man kann 7m/sek unverletzt überstehen: Im Baum, im Busch, als perfekt trainierter Sportler auch auf einer Wiese. Wer damit in felsigen Gelände runterkommt, hat schlechte Chanchen.
Wir sollten anfangen, nachzudenken und nicht alles glauben, was in PR/Werbung/Zulassung verkündet wird, sondern die Rettungsschirme nach unseren wirklichen Bedürfnissen auszuwählen.
Mein Vorschlag: Leichtbauweise mit möglichst großer Fläche. Das halbe Kilo, was man durch leichtere Materialien einspart, in mehr Fläche investieren-> gleiches Gewicht, mehr Fläche :-)
Noch was: Woher nur nimmt sich die GS-Szene das Selbstvertrauen, dass NASA, Militärs, ESA und alle anderen professionellen Fallschirmbauer alles Idioten sind, da sie nach wie vor so große Flächen bauen?
Ich habe die letzten Jahre für die Exomars-Missionen Fallschirme konstruiert und war bei den Tests dabei: Trotz extremen Platzmangel in der Raumkapsel und zwingenden Gewichtseinsparungen war das Thema "weniger Fläche" zu keiner Zeit auch nur andeutungsweise im Gespräch. Warum wohl?
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