das folgende statement von gerolf finde ich bringts gut auf den punkt.
(für alles die nicht wissen worums geht ganz grob: der dhv will pitchkontrollen bei wettkämpfen einführen um wettbewerbsgleichheit zu erreichen.)
war im CH Ligatumbler:
1) Ja, ich sehe auch das wir mit dem Deutschen Vorschlag sofort diese
2-Klassen Gesellschaft generieren, weil natürlich jeder Top-Pilot mit
Hersteller-Nähe sich so ein Zertifikat besorgt, und der ganz normal-gute
Pilot ohne Beziehungen darf dann die überhöhten-DHV Einstellungen fliegen
und hat deswegen schon von vorneherein kaum echte Chance mehr.
2) Das viel größere Problem sehe ich in der Umsetzung, weil bisher
haben wir noch nie jeden Tag vor dem Start an den Geräten herummessen
müssen. Geschweige denn die ganze geforderte Dokumentation - ein einziger
Papierkrieg bei der Anmeldung. Die CVL kriegt es ja bisher nicht mal
geregelt die FAI-Lizenzen und Versicherungspolizzen richtig zu überprüfen.
Es gibt's am Start dann ja eh schon Streß genug, stell Dir das alles mal vor
bei der EM in Kroation am Start, wo wir dicht gepackt aufbauen, also was
willst Du da noch messen. Also Argument - undurchführbar.
3) Wenn Regeln so schwer durchsetzbar sind treffen sie üblicherweise
immer die ungeschickten. Die geschickten Schwindler kommen mit ihren Tricks
durch, und Du darfst mir glauben es gibt da viel Tricks die kein normaler
Pilot überhaupt kennt (um das pitch zu reduzieren, ohne die Hinterkante
runterzulassen) - also was rauskommt ist bloß, dass man gut beim Bescheißen
sein muß, nicht nur mit dem Fliegen.
4) Mein stärkstes Argument ist, das die Sache heutzutage schon völlig
obsolet ist. Das Ganze hätte maximal vor 10 Jahren Sinn gemacht, als die
Turmlosen grad gekommen sind, und wirklich noch nicht ausgereift waren.
Jetzt, wo alles steif und solid gebaut ist, diese Regel zu bringen ist
einfach überflüssig. Es macht dem Veranstalter ja wirklich nur Arbeit, und
führt zu endlosen Streitereien beim Nachmessen, mit dem sicheren Resultat,
dass einer der mal derart disqualifiziert wurde, dem Wettbewerb sicher den
Rücken zeigt (Ich glaube ich würde es so machen). Mittlerweile gewinnen bei
den Bewerben aber ohnehin längst nicht mehr die, die am tiefsten einstellen.
Der Vorteil einer gefährlichen Einstellung ist heutzutage einfach nicht mehr
ausfliegbar, weil man den Kontakt zur Luft beim Gleiten ja verliert.
Der DHV liefert ja im Grunde das Argument schon selbst, wenn sie sagen, die
Vermessung hätte ergeben das die Geräte im der Regel sehr nahe dran waren.
Wofür also der ganze Aufwand, wenn alle eh bereits so nahe dran waren, fragt
man sich???
5) Man darf bei der ganzen Sache auch nicht vergessen, dass die vom DHV
propagierten Pitch-Werte im grunde 20 Jahre alt und einfach nicht mehr
zeitgemäß sind! 200NM pitch bei 100kmh (ca. 14kg am Steuerbügel wären das
dann) waren vielleicht ok, als das pitch der frühen Turmgeräte noch unter
jeder Sau war, aber wer braucht das heute bitte noch? Das ist einfach
idiotisch, und das Schlimme ist, das man es diesen abgehobenen Leuten nicht
mehr erklären kann, denn keiner der Jungs die dieses Proposal generiert
haben fliegt turmlos oder gar Wettbewerb - lauter Schreibtischtäter!
6) Ließ Dir das beiliegende Proposal durch und es fällt Dir selbst als
Pitch-Leihe auf, dass das Proposal ja alle 3 Tests gleichwertig akzeptieren
würde. Da alle 3 Tests verschiedene Grenzwerte erfordern würde das bedeuten,
dass, je nachdem ob einer sein Gerät bei den Amis, den Briten, oder den
Deutschen getestet hat, würde er dann mit verschiedener Einstellung fliegen
dürfen (sogar müssen). Ich würde in diesem Fall einen Britisch getesteten
Drachen fliegen wollen, weil dieser Test der anspruchsloseste ist. Stell Dir
das bitte mal vor, zum Thema Chancengleichheit - eine einzige Farce. Ich
weiß nicht warum solche Delegierten nicht einen Schritt weiter denken
können, und die unmittelbaren und mittelbaren Konsequenzen sehen.
7) Einer der wirklichen Gründe des DHV für diese Regel wird von Ihnen
ja möglichst verschleiert. Es geht um Haftungsfragen. Ausgelöst durch einen
Vorfall in Italien, wo Familie eines Piloten den Veranstalter klagte, weil
er einen Unfall hatte - und recht erhielt. Dies führt den DHV zur Idee, man
müßte sich gegen die Piloten besser absichern. Sie haben den Italienischen
Fall allerdings nicht genau genug analysiert: Kern der Klage war, das der
Veranstalter einen gefährlichen Task beschlossen hatte, und nicht, das die
Geräte nicht überprüft wurden.
Nach dem neuen DHV-Proposal wäre der Hersteller dann im Unfallsfall ja noch
eher dran, weil wenn trotz DHV-Gütesiegel ein Unfall passiert, würde es ja
noch wahrscheinlicher an den äußeren Umständen (Task, Wetter), also am
Veranstalter liegen müssen!
8) Ein anderer Grund des DHV liegt natürlich darin, dass sie ihrem
DHV-Test, der halt langsam an Bedeutung verloren hat, eine Aufwertung geben
wollen, indem sie die DHV-Norm zur Weltnorm erheben wollen. Was ihnen im
richtigen Leben nie gelungen ist - Versuche des DHV gab es ja wirklich schon
genug das HGMA und BHGA zugunsten ihres Tests abzuschaffen - versuchen sie
es jetzt noch mal über die sportliche Seite in der CIVL!
(für alles die nicht wissen worums geht ganz grob: der dhv will pitchkontrollen bei wettkämpfen einführen um wettbewerbsgleichheit zu erreichen.)
war im CH Ligatumbler:
1) Ja, ich sehe auch das wir mit dem Deutschen Vorschlag sofort diese
2-Klassen Gesellschaft generieren, weil natürlich jeder Top-Pilot mit
Hersteller-Nähe sich so ein Zertifikat besorgt, und der ganz normal-gute
Pilot ohne Beziehungen darf dann die überhöhten-DHV Einstellungen fliegen
und hat deswegen schon von vorneherein kaum echte Chance mehr.
2) Das viel größere Problem sehe ich in der Umsetzung, weil bisher
haben wir noch nie jeden Tag vor dem Start an den Geräten herummessen
müssen. Geschweige denn die ganze geforderte Dokumentation - ein einziger
Papierkrieg bei der Anmeldung. Die CVL kriegt es ja bisher nicht mal
geregelt die FAI-Lizenzen und Versicherungspolizzen richtig zu überprüfen.
Es gibt's am Start dann ja eh schon Streß genug, stell Dir das alles mal vor
bei der EM in Kroation am Start, wo wir dicht gepackt aufbauen, also was
willst Du da noch messen. Also Argument - undurchführbar.
3) Wenn Regeln so schwer durchsetzbar sind treffen sie üblicherweise
immer die ungeschickten. Die geschickten Schwindler kommen mit ihren Tricks
durch, und Du darfst mir glauben es gibt da viel Tricks die kein normaler
Pilot überhaupt kennt (um das pitch zu reduzieren, ohne die Hinterkante
runterzulassen) - also was rauskommt ist bloß, dass man gut beim Bescheißen
sein muß, nicht nur mit dem Fliegen.
4) Mein stärkstes Argument ist, das die Sache heutzutage schon völlig
obsolet ist. Das Ganze hätte maximal vor 10 Jahren Sinn gemacht, als die
Turmlosen grad gekommen sind, und wirklich noch nicht ausgereift waren.
Jetzt, wo alles steif und solid gebaut ist, diese Regel zu bringen ist
einfach überflüssig. Es macht dem Veranstalter ja wirklich nur Arbeit, und
führt zu endlosen Streitereien beim Nachmessen, mit dem sicheren Resultat,
dass einer der mal derart disqualifiziert wurde, dem Wettbewerb sicher den
Rücken zeigt (Ich glaube ich würde es so machen). Mittlerweile gewinnen bei
den Bewerben aber ohnehin längst nicht mehr die, die am tiefsten einstellen.
Der Vorteil einer gefährlichen Einstellung ist heutzutage einfach nicht mehr
ausfliegbar, weil man den Kontakt zur Luft beim Gleiten ja verliert.
Der DHV liefert ja im Grunde das Argument schon selbst, wenn sie sagen, die
Vermessung hätte ergeben das die Geräte im der Regel sehr nahe dran waren.
Wofür also der ganze Aufwand, wenn alle eh bereits so nahe dran waren, fragt
man sich???
5) Man darf bei der ganzen Sache auch nicht vergessen, dass die vom DHV
propagierten Pitch-Werte im grunde 20 Jahre alt und einfach nicht mehr
zeitgemäß sind! 200NM pitch bei 100kmh (ca. 14kg am Steuerbügel wären das
dann) waren vielleicht ok, als das pitch der frühen Turmgeräte noch unter
jeder Sau war, aber wer braucht das heute bitte noch? Das ist einfach
idiotisch, und das Schlimme ist, das man es diesen abgehobenen Leuten nicht
mehr erklären kann, denn keiner der Jungs die dieses Proposal generiert
haben fliegt turmlos oder gar Wettbewerb - lauter Schreibtischtäter!
6) Ließ Dir das beiliegende Proposal durch und es fällt Dir selbst als
Pitch-Leihe auf, dass das Proposal ja alle 3 Tests gleichwertig akzeptieren
würde. Da alle 3 Tests verschiedene Grenzwerte erfordern würde das bedeuten,
dass, je nachdem ob einer sein Gerät bei den Amis, den Briten, oder den
Deutschen getestet hat, würde er dann mit verschiedener Einstellung fliegen
dürfen (sogar müssen). Ich würde in diesem Fall einen Britisch getesteten
Drachen fliegen wollen, weil dieser Test der anspruchsloseste ist. Stell Dir
das bitte mal vor, zum Thema Chancengleichheit - eine einzige Farce. Ich
weiß nicht warum solche Delegierten nicht einen Schritt weiter denken
können, und die unmittelbaren und mittelbaren Konsequenzen sehen.
7) Einer der wirklichen Gründe des DHV für diese Regel wird von Ihnen
ja möglichst verschleiert. Es geht um Haftungsfragen. Ausgelöst durch einen
Vorfall in Italien, wo Familie eines Piloten den Veranstalter klagte, weil
er einen Unfall hatte - und recht erhielt. Dies führt den DHV zur Idee, man
müßte sich gegen die Piloten besser absichern. Sie haben den Italienischen
Fall allerdings nicht genau genug analysiert: Kern der Klage war, das der
Veranstalter einen gefährlichen Task beschlossen hatte, und nicht, das die
Geräte nicht überprüft wurden.
Nach dem neuen DHV-Proposal wäre der Hersteller dann im Unfallsfall ja noch
eher dran, weil wenn trotz DHV-Gütesiegel ein Unfall passiert, würde es ja
noch wahrscheinlicher an den äußeren Umständen (Task, Wetter), also am
Veranstalter liegen müssen!
8) Ein anderer Grund des DHV liegt natürlich darin, dass sie ihrem
DHV-Test, der halt langsam an Bedeutung verloren hat, eine Aufwertung geben
wollen, indem sie die DHV-Norm zur Weltnorm erheben wollen. Was ihnen im
richtigen Leben nie gelungen ist - Versuche des DHV gab es ja wirklich schon
genug das HGMA und BHGA zugunsten ihres Tests abzuschaffen - versuchen sie
es jetzt noch mal über die sportliche Seite in der CIVL!
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