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kontrolle von wettkampfdrachen

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    kontrolle von wettkampfdrachen

    das folgende statement von gerolf finde ich bringts gut auf den punkt.
    (für alles die nicht wissen worums geht ganz grob: der dhv will pitchkontrollen bei wettkämpfen einführen um wettbewerbsgleichheit zu erreichen.)

    war im CH Ligatumbler:

    1) Ja, ich sehe auch das wir mit dem Deutschen Vorschlag sofort diese
    2-Klassen Gesellschaft generieren, weil natürlich jeder Top-Pilot mit
    Hersteller-Nähe sich so ein Zertifikat besorgt, und der ganz normal-gute
    Pilot ohne Beziehungen darf dann die überhöhten-DHV Einstellungen fliegen
    und hat deswegen schon von vorneherein kaum echte Chance mehr.

    2) Das viel größere Problem sehe ich in der Umsetzung, weil bisher
    haben wir noch nie jeden Tag vor dem Start an den Geräten herummessen
    müssen. Geschweige denn die ganze geforderte Dokumentation - ein einziger
    Papierkrieg bei der Anmeldung. Die CVL kriegt es ja bisher nicht mal
    geregelt die FAI-Lizenzen und Versicherungspolizzen richtig zu überprüfen.
    Es gibt's am Start dann ja eh schon Streß genug, stell Dir das alles mal vor
    bei der EM in Kroation am Start, wo wir dicht gepackt aufbauen, also was
    willst Du da noch messen. Also Argument - undurchführbar.

    3) Wenn Regeln so schwer durchsetzbar sind treffen sie üblicherweise
    immer die ungeschickten. Die geschickten Schwindler kommen mit ihren Tricks
    durch, und Du darfst mir glauben es gibt da viel Tricks die kein normaler
    Pilot überhaupt kennt (um das pitch zu reduzieren, ohne die Hinterkante
    runterzulassen) - also was rauskommt ist bloß, dass man gut beim Bescheißen
    sein muß, nicht nur mit dem Fliegen.

    4) Mein stärkstes Argument ist, das die Sache heutzutage schon völlig
    obsolet ist. Das Ganze hätte maximal vor 10 Jahren Sinn gemacht, als die
    Turmlosen grad gekommen sind, und wirklich noch nicht ausgereift waren.
    Jetzt, wo alles steif und solid gebaut ist, diese Regel zu bringen ist
    einfach überflüssig. Es macht dem Veranstalter ja wirklich nur Arbeit, und
    führt zu endlosen Streitereien beim Nachmessen, mit dem sicheren Resultat,
    dass einer der mal derart disqualifiziert wurde, dem Wettbewerb sicher den
    Rücken zeigt (Ich glaube ich würde es so machen). Mittlerweile gewinnen bei
    den Bewerben aber ohnehin längst nicht mehr die, die am tiefsten einstellen.
    Der Vorteil einer gefährlichen Einstellung ist heutzutage einfach nicht mehr
    ausfliegbar, weil man den Kontakt zur Luft beim Gleiten ja verliert.
    Der DHV liefert ja im Grunde das Argument schon selbst, wenn sie sagen, die
    Vermessung hätte ergeben das die Geräte im der Regel sehr nahe dran waren.
    Wofür also der ganze Aufwand, wenn alle eh bereits so nahe dran waren, fragt
    man sich???

    5) Man darf bei der ganzen Sache auch nicht vergessen, dass die vom DHV
    propagierten Pitch-Werte im grunde 20 Jahre alt und einfach nicht mehr
    zeitgemäß sind! 200NM pitch bei 100kmh (ca. 14kg am Steuerbügel wären das
    dann) waren vielleicht ok, als das pitch der frühen Turmgeräte noch unter
    jeder Sau war, aber wer braucht das heute bitte noch? Das ist einfach
    idiotisch, und das Schlimme ist, das man es diesen abgehobenen Leuten nicht
    mehr erklären kann, denn keiner der Jungs die dieses Proposal generiert
    haben fliegt turmlos oder gar Wettbewerb - lauter Schreibtischtäter!

    6) Ließ Dir das beiliegende Proposal durch und es fällt Dir selbst als
    Pitch-Leihe auf, dass das Proposal ja alle 3 Tests gleichwertig akzeptieren
    würde. Da alle 3 Tests verschiedene Grenzwerte erfordern würde das bedeuten,
    dass, je nachdem ob einer sein Gerät bei den Amis, den Briten, oder den
    Deutschen getestet hat, würde er dann mit verschiedener Einstellung fliegen
    dürfen (sogar müssen). Ich würde in diesem Fall einen Britisch getesteten
    Drachen fliegen wollen, weil dieser Test der anspruchsloseste ist. Stell Dir
    das bitte mal vor, zum Thema Chancengleichheit - eine einzige Farce. Ich
    weiß nicht warum solche Delegierten nicht einen Schritt weiter denken
    können, und die unmittelbaren und mittelbaren Konsequenzen sehen.

    7) Einer der wirklichen Gründe des DHV für diese Regel wird von Ihnen
    ja möglichst verschleiert. Es geht um Haftungsfragen. Ausgelöst durch einen
    Vorfall in Italien, wo Familie eines Piloten den Veranstalter klagte, weil
    er einen Unfall hatte - und recht erhielt. Dies führt den DHV zur Idee, man
    müßte sich gegen die Piloten besser absichern. Sie haben den Italienischen
    Fall allerdings nicht genau genug analysiert: Kern der Klage war, das der
    Veranstalter einen gefährlichen Task beschlossen hatte, und nicht, das die
    Geräte nicht überprüft wurden.
    Nach dem neuen DHV-Proposal wäre der Hersteller dann im Unfallsfall ja noch
    eher dran, weil wenn trotz DHV-Gütesiegel ein Unfall passiert, würde es ja
    noch wahrscheinlicher an den äußeren Umständen (Task, Wetter), also am
    Veranstalter liegen müssen!

    8) Ein anderer Grund des DHV liegt natürlich darin, dass sie ihrem
    DHV-Test, der halt langsam an Bedeutung verloren hat, eine Aufwertung geben
    wollen, indem sie die DHV-Norm zur Weltnorm erheben wollen. Was ihnen im
    richtigen Leben nie gelungen ist - Versuche des DHV gab es ja wirklich schon
    genug das HGMA und BHGA zugunsten ihres Tests abzuschaffen - versuchen sie
    es jetzt noch mal über die sportliche Seite in der CIVL!

    #2
    AW: kontrolle von wettkampfdrachen

    Interessant,

    übrigens gibt’s in fast jeder Sportart Geräte und Materialvorgaben die peinlichst genau geprüft werden. Also, warum nicht auch bei den HG Wettkampfgeräten?

    @Thomas stimmt,

    es Gibt von Tomas Pellicci einen von ihm gebauten Pelliciometer, mit dem kann man innerhalb von ein paar Minuten jede Einstellung überprüfen. Das Ding kostet glaub ich € 30,- hab’s life in Böblingen gesehen.

    Also, nicht vorm Wettkampf sondern nach der Landung muss jeder Drachen zur Dopingkontrolle.

    Frank

    PS: Ups hoffentlich war dat nicht zu viel Werbung.

    @Thomas, schade das Du Deinen Beitrag gelöst hast, ich halte das für ein Interessantes Thema
    Zuletzt geändert von frankmann; 09.02.2006, 14:22.

    Kommentar


      #3
      AW: kontrolle von wettkampfdrachen

      @Michi

      Ich empfinde deinen Beitrag äußerst interessant in einigen Dingen, in anderen spricht doch eher die Angst vor dem bösem Verband.

      Aber zunächst einmal @ Thomas

      Ich bin der Meinung, dass jeder Pilot der Wettkämpfe fliegen möchte und dies auch tut a) über genug Flugerfahrung verfügt selbständige Entschiedungen zu treffen nicht nur bezüglich seiner Routenwahl, Startzeitpunkt und so weiter und b) solange der DHV nicht Ausrichter im Sinne der Schadensersatzpflicht ist (und ganz nebenbei läßt sich dies bis zur groben Fahrlässigkeit und Vorsatz im deutschen Rechtsraum in Form von verzichtserklärungen, die wohl jeder Wettkampfpilot unterschreibt ausschliesen) seine Finger von Reglementierungen jeder Art lassen sollte, ganz speziell dann, wenn sie nicht einheitlich international und durchführbar sind.

      Außerdem ist die Behauptung ein Drachen mit Pitchtuning gleitet wie ein Segelflugzeug etwa so zutreffend, wie die Behauptung mein Misquitogurtzeug mit Tuningauspuff steigt wie der Eurofighter.

      Ich würde hier wirklich, und gerade auch deswegen, weil international fliegende Piloten es für deutschen Humbug und Regelwütigkeit nicht im Sinne der Wettkampfpartizipierenden halten, wenn sich ein Verband für Einschränkungen stark macht, die wenig mehr Sinn machen als für einen Hobbypiloten.

      @ Michi

      zu 1)...das ist Kern des Problems und nachvollziehbar.

      zu 2) eine Einstellungsverplombung wäre sicher denkbar aber muss erst noch entwickelt werden...das Problem der Überprüfbarkeit bleibt.

      zu 3) das glaube ich ganz genauso wie Du...

      zu 4) da haben sich die scheinbar Verantwortlichen aber ein mittelgrosses Ei ins Nest gelegt...

      zu 5) da brauchst Du auf Dauer aber stramme Oberarme...

      zu 6) Welcome to Europe designed by the German Authorities !

      zu 7) Einen Juristen mit der Entwicklung eines Haftungsausschlussverfahren beauftragen bzw. einfach den betreffenden Passus im "Sporting Code #7a" der FAI verstehen. http://www.fai.org/hang_gliding/documents/sc7

      zu 8) Eine Norm, die keiner einhält oder einhalten kann, ist nicht der Existenz berechtigt!

      Eine selbstständige Einführung der Pitchkontrollen unterstellt konkludent der FAI eine Unfähigkeit Competition Rules zu formulieren. Dies finde ich nicht nachvollziehbar.

      Hier geht es um Profis und nicht um Übungshanghupfer...deswegen Finger weg vom Regelprügel!!

      Gruß

      P.S. ich glaub der DHV führt jetzt ganz schnell doch die Realnamepflicht ein...

      @Thomas

      Das sind keine Schlammschlachten, sondern lediglich Überlegungen inwieweit man das Wettkampffliegen weiter durchführen zu können.
      Zuletzt geändert von sollruchstelle; 09.02.2006, 14:57.

      Kommentar


        #4
        AW: kontrolle von wettkampfdrachen

        Also, zu allererst mal zu mir. Ich würde an meiner Kiste nicht rumschrauben, weil ich die Auswirkungen nicht abschätzen kann und ich immer mit hohen Reserven unterwegs sein will.

        Ich hab aber auch nix dagegen wenns einer macht.

        Sollbruchstelle, ich glaube nicht, das jeder der Wettbewerb fliegt weiß was er tut und schon gar nicht glaube ich, das sich einige Leute darüber bewusst sind was Pitchverlust in kritischen Situationen bedeutet.

        Nichts desto trotz bin ich der Meinung, wer rumschrauben will soll es halt tun. Nur ganz wenige Profis können dieses richtig und die daraus eventuell resultierende Mehrleistung auch wirklich nutzen. Was nutzt die beste Gleitleistung wenn man zum Kurbeln zu blöd ist.

        Ich glaube, kein Hersteller von Drachen und da gibt es ja nicht mehr viele, würden ihre Kisten gefährlich einstellen. Dafür jedenfalls braucht es kein deutsches Gütesiegel. Welche Herstellerfirma könnte es sich heute erlauben die Grundeinstellung eines Drachen zu scharf einzustellen um mehr Leistung auf Kosten geringer Sicherheitsreserven vorzunehmen. Der erste Unfall der auf Grund eines konstruktiven Mangels bekannt würde, würde glaube ich gleichzeitig die Pleite des Herstellers nachsichziehen.

        Gruß - Patrick

        PS: Vorwärtsloops sind KEINE Kunstflugfigur!
        Patrick

        Kommentar


          #5
          AW: kontrolle von wettkampfdrachen

          Zitat von frankmann
          Interessant,


          @Thomas stimmt,

          es Gibt von Tomas Pellicci einen von ihm gebauten Pelliciometer, mit dem kann man innerhalb von ein paar Minuten jede Einstellung überprüfen. Das Ding kostet glaub ich € 30,- hab’s life in Böblingen gesehen.

          Also, nicht vorm Wettkampf sondern nach der Landung muss jeder Drachen zur Dopingkontrolle.

          Frank

          PS: Ups hoffentlich war dat nicht zu viel Werbung.
          Gibts nähere Infos zu dem Gerät? Link etc.
          Wie schauts aus?

          Kommentar


            #6
            AW: kontrolle von wettkampfdrachen

            Hallo Mivoigt,

            das Pelliccimeter funktioniert auf der Basis einer Winkelmessung mit Lot.

            Zuerst wird der Drachen voll durchgespannt, danach wird das Kielrohr genau auf einen 0 Grad Winkel gestellt. Dafür wird das Kielrohr mit Hilfe eines Skistocks oder ähnlichem gestützt. Mit dem Pelliccimeter wird der Winkel gemessen und das Kiel ausgerichtet. Jetzt wird das PM an die Schränkungsanschläge gehalten und das Lot zeigt den Winkel in Relation zum Kiel an, fertig.

            Infos am nesten bei Thomas anfordern unter: ikaruspellicci@web.de

            Gruß - Patrick
            Patrick

            Kommentar


              #7
              AW: kontrolle von wettkampfdrachen

              Zitat von p-atos
              Sollbruchstelle, ich glaube nicht, das jeder der Wettbewerb fliegt weiß was er tut und schon gar nicht glaube ich, das sich einige Leute darüber bewusst sind was Pitchverlust in kritischen Situationen bedeutet.

              Nichts desto trotz bin ich der Meinung, wer rumschrauben will soll es halt tun. Nur ganz wenige Profis können dieses richtig und die daraus eventuell resultierende Mehrleistung auch wirklich nutzen. Was nutzt die beste Gleitleistung wenn man zum Kurbeln zu blöd ist.

              Das kann schon sein, nur dass sich die meisten Piloten ihres Unwissens auch bewußt sind .

              Deswegen liegt auch hier wieder die Verantwortung in der Hand (Schraubendreher) des Einzelnen.

              Ich schraube auch nicht an der DNA eines Menschen rum, nur in der Hoffnung im würden Flügel wachsen

              Das sollte jeder für sich selbst entscheiden ohne dass ein Verband eine vermeintliche Minderheit vor sich selbst schützen muss (will) und damit dem Rest damit diskriminiert.

              Aber mal eine ganz andere Frage:

              Mit welchem Recht setzt sich den der DHV in dieser Sache über die Bestimmungen der FAI hinweg.

              Im "Sporting Code" ist eindeutig definiert, das bei einem Bewerb unter FAI Regeln ein HG entweder DHV oder HGMA oder BHGA Rules entsprechen muss. Oder habe ich das juristisch etwas missverstanden. Demtensprechend würde ich die Commisaire liebend gerne den downgepitchten Drachen kontrollieren lassen, und auf die Freiheiten abseits des DHV-Proposals verweisen.

              Dementsprechend halte ich dieses Proposal für entweder erheblich undurchdacht oder schlicht und ergreifend als anmasend.

              Selbst wenn der DHV deutsche Wettkämpfe (solche in der Sache als Austräger) mit von der FAI abweichendem Sporting Code initiiert, würde das höchstens den Thomas Pelicci freuen, denn er findet nun reißend Absatz für sein Pitchometer.

              Mal sehen wie lange es dauert, bis der erste gepimpte Pitchometer auf dem Markt auftaucht

              Letzendlich führen solche vorschnellen Enthomogenisierungen von Wettkampfstrukturen doch nur dazu, dass das Feld der Teilnehmenden ausdünnt. Und dies kann ja ebenso nicht konform mit der Satzung des DHVs einhergehen um beim Jargon der §-Popelei zu bleiben

              Gruß

              Kommentar


                #8
                AW: kontrolle von wettkampfdrachen

                Ums noch mal zu wiederholen, bestehende Vorschriften für Wettkampfdrachen hin oder her, was bleibt ist, das viele auch nicht Wettkampfpiloten an ihren Einstellungen rumschrauben und dadurch die erhebliche persönliche Gefährdung in Kauf nehmen.

                Ich kann mein Sportgerät bis zu einem Maximum an Leistung verändern aber wäre es nicht besser auch hier einheitlich Grenzen zu setzten und letztendlich die Leistung jedes einzelnen Piloten zu beurteilen?

                Frank

                Kommentar


                  #9
                  AW: kontrolle von wettkampfdrachen

                  @Frankman

                  Das ist eigentlich die Grundidee des Formelsports,,,funktioniert halt aber nicht...gleich ist halt nicht wirklich gleich! Deswegen für Profis auch gar nicht notwendig, da die Leistung nur unwesentlich vom Geld abhängt.

                  Für Hobbypiloten allemal!

                  man gönne sich doch diese Differenzierung!

                  Gru

                  Kommentar


                    #10
                    AW: kontrolle von wettkampfdrachen

                    Hintergrund der Enscheidung, die der DHV Vorstand Anfang 2005 getroffen hatte, war die Summe aus folgenden Gründen:

                    1. Wir möchten mehr sportliche Fairness und Gleichheit in den Wettbewerb bringen. Viele Piloten kommen erst gar nicht zum Wettbewerbssport, da sie mit Ihrem Gerät vermeintlich keine Chance gegen die Toppiloten haben. Andere namhafte Piloten haben sich vom Wettbewerbssport verabschiedet, da sie nicht mehr bereit sind ihre eigene Sicherheit aufs Spiel zu setzen.
                    So entsteht ein Kreislauf, der am Ende keinem Piloten einen Vorteil bringt (wer mit vorne dabei sein will muß ja mitmachen) und die nun mittlerweile sehr klein gewordene Gemeinde der Wettbewerbspiloten fliegen mit Einstellungen, die am unteren Rand der Toleranzen oder darunter liegen.
                    Wir möchten, daß der beste Pilot gewinnt, nicht das vermeintlich beste Gerät.
                    Man könnte hier auch von technischem Doping reden.


                    2. In jeder Wettbewerbsausschreibung (auch international) steht, daß der Teilnehmer nur mit sicherem Gerät teilnehmen darf. Hier ändert sich also in Zukunft gar nichts, die Regeln gabs (aus gutem Grund) schon immer.
                    Jeder Veranstalter setzt sich aber einem erheblichen Risiko aus, wenn er wissentlich die Augen verschließt.


                    3. die vermehrte Häufung von Unfällen in Wettbewerben der letzten Jahre (Bsp: 3 Überschläge bei den Weltmeisterschaften der Damen in Greifenburg) zeigen deutlich, daß die vielzitierte Selbstregulierung nicht funktioniert
                    4. Mag ein guter Wettbewerbspilot noch wissen, wann er die VG durchspannen kann und wann er besser den Hebel aufmacht, so entsteht spätestens wenn er das ach so gut eingestellte Gerät an den Hobbypiloten verkauft eine akute Gefährung desjenigen.

                    Nach unsere Auffassung liegen die Häufung der Unfälle zum Einen an den Bedingungen, in denen geflogen wird. Zum Anderen aber auch, daß die Geräte teilweise nicht mehr den minimalen Sicherheitsanforderungen entsprechen.


                    Wir reden hier nicht nur über Pitchwerte, sondern über alle sicherheitsgefährdenden konstruktiven Änderungen am Gerät.
                    Beispielsweise dünnere Unterverspannungen, Carbonspeedbar ohne Sicherheitsseil oder extrem dünne und scharfe Steuerbügel. Von letztgenannten Veränderungen haben die meisten Piloten nach teilweise schmerzhaften Erfahrungen wieder Abstand genommen.


                    Beim Verständnis für Pitch fehlt unserer Auffassung nach bei vielen Piloten das Wissen über den Unterschied von Bügeldruck bei Normalflug (1G Last) und der Pitchstabilität bei kritischer null G Last.
                    So unterliegen Piloten, welche im Wettberwerb mit den Toppiloten nicht mithalten können, teilweise der Versuchung, dies durch eine "schärfere" Einstellung zu kompensieren.
                    Gerolf hat hier recht, wenn er sagt: "Der Vorteil einer gefährlichen Einstellung ist heutzutage einfach nicht mehr ausfliegbar, weil man den Kontakt zur Luft beim Gleiten ja verliert". Diese Einsicht haben aber längst nicht alle.

                    Diskussionswürdiger Punkt ist natürlich, ob man eine korrekte Pitcheinstellung überhaupt in freier Natur und mit vertretbarem Aufwand Messen kann.
                    Auf der German Open 2005 wurde deshalb eine Versuchsreihe mit zwei verschiedenen Messmethoden auf zunächst freiwilliger Basis durchgeführt.
                    Eine Methode ist die Messung der Höhe der Segelhinterkannte mit einem Seil in Relation zum Kielrohr, die Andere ist die Winkelmessung der Sprogs.

                    Das Ergebnis war nach Auffassung der DHV Techniker, daß vor allem die Winkelmessung eine ausreichende Genauigkeit ergibt.
                    Auch hier hat Gerolf Recht, eine alleinige Messung der Höhe der Segelhinterkante, kann z.B durch Änderung der seitlichen Unterverspannung zu verfälschten Werten führen.
                    Im übrigen reden wir hier nicht um Veränderungen im Millimeter oder Zentimeterbereich, sondern teilweise um Veränderungen die mit Übung mit blosem Auge zu erkennen sind.

                    Zu den im Eingangsposting zitierten Punkten:
                    1. Der DHV schlägt als Nachweis der Lufttüchtigkeit eine Musterprüfung nach amerikanischen, englischen oder deutschen Prüfnormen vor.
                    Alternativ darf auch mit Prototypengenehmigung geflogen werden, diese setzt sowohl einen erfolgreichen Pitchtest als auch einen Festigkeitstest voraus.

                    2. Die zu prüfenden Werte stehen in jedem Betriebshandbuch, man braucht also keinen großen Papierkram, der Pilot braucht nur sein Handbuch vorzulegen.
                    Eine praktikable Lösung ist z. B. eine Messung am Landeplatz der jeweils ersten 3 plazierten Geräte (also nix mit alle messen am überfüllten Startplatz).

                    3. Da bin ich ja fast froh, daß schon wieder übers Bescheissen nachgedacht wird, wo es doch von den angeblich ja gar keinen Leistungsunterschied gibt...

                    4. Die Unfallzahlen sind leider der Beweis, daß Gerolfs Wissen noch nicht bei Allen vorhanden sein kann.
                    Die Messungen auf der German Open haben zwar eine hohe Übereinstimmung mit den Mindesthöhen gezeigt, krasse Abweisungen gabs teilweise trotzdem. Und dann waren da noch einige die wir gerne gemessen hätten, die sich aber nicht messen lassen wollten oder gleich auf einem anderen LP gelandet sind...

                    5. die Physik hat sich auch in den letzen 20 Jahren zum Glück in ihren Grundregeln nicht verändert. 50Nm Pitch bei Nullauftrieb empfiehlt kein Hersteller zu unterschreiten.
                    200Nm Pitch bei 100 km/h ? nicht schon wieder Bügeldruck bei 1G Last und Pitchmindestforderungen bei Nullauftrieb in einen Topf werfen !
                    Beim Flexiblen Drachen ist es nun mal so, daß der Bügeldruck mit zunehmender G-Last durch die Verformung des Flügels zunimmt. Bei Null-G muß dann aber immer noch ein Rest vorhanden sein !
                    Niemand kann nun aber diesen Null-G Lastfall im Flugversuch erfliegen. Einen Rückschluß auf das Restpitch aus dem Bügeldrucks bei 1 G kann allenfalls noch der Konstrukteur vornehmen, wenn er das Ergebnis der Messfahrt als Grundlage nimmt.
                    Alle Anderen, denen diese Messkurve nicht vorliegt, können dies definitiv nicht.
                    Beim Starrflügel verläuft die G-Load/Pitchkurve wesentlich flacher. Fragt mal die ATOS VR Piloten, wie viel Bügeldruck sie bei 100km/h und doch entsprechen diese Geräte den Mindestanforderungen. Deshalb fliegen viele Starrflügelpiloten sogar mit höheren Einstellungen, weil sie sich mit dem Minimum unwohl fühlen.

                    6. Die drei etablierten Testverfahren haben alle verschieden definierte Anforderungen.
                    Die einen definieren Minimalwerte bei konkreten Geschwindigkeiten, die anderen geben Werte vor, die in keinem Bereich unterschritten werden dürfen.
                    Sie sind deshalb so nicht direkt vergleichbar. Und doch ist der Unterschied am Ende nur marginal. Christoph Kratzner hat das bei seinem Vortrag auf der Geman Open schön erklärt.


                    7.Die Gründe für den Entscheid der Vorstandschaft siehe oben – alles andere verursacht bei mir nur ein Kopfschütteln.


                    8.Ähem, unsere Vorschlag lautet, alle 3 etablierten Normen zu akzeptieren plus eine Prototypengenehmigung. Die Aussage ist deshalb haltlos.



                    Jürgen Rüdinger
                    Technikvorstand

                    Kommentar


                      #11
                      AW: kontrolle von wettkampfdrachen

                      Hallöle Jürgen,

                      Einverstanden! Damit ist eigentlich alles gesagt. Trotzdem sage ich mitlerweile, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wer´s braucht soll halt seine Kiste tunen. Ist sicher nicht förderlich für den Sport und schon gar nicht für den Wettkampfsport.
                      Wenn ihr eine vernünftige Lösung hinbekommt bin ich super Einverstanden.
                      Wie bereits gesagt, habe ich eine sehr sichere Einstellung und ich werde diese nicht ändern.

                      Ich bin letzes Jahr im direkten Vergleich gegen Corinna, Oli, Jetro und Dieter geflogen und habe keine Nachteile mit meiner Einstellung gemerkt. Wenns gut läuft ist alles gut und wenns schlecht läuft ist es halt so. Halbe Gleitzahl hin oder her.


                      Gruß Patrick

                      PS: Ich hoffe wir sehen uns im März in Bassano.
                      Patrick

                      Kommentar


                        #12
                        AW: kontrolle von wettkampfdrachen

                        Pitch-Kontrolle ist ja schoen und gut, aber was nuetzt es, wenn dann ein Task bei Regen durchgefuehrt wird (wie z.B. bei der letzten German Open)?

                        Dort hiess es dann von offizieller Seite "Regenschauer sind kein Grund zum Abbrechen, solange es sich nicht um ein Gewitter handelt".

                        Ich glaube nicht dass sich ein Drachen mit tropfnassem Mylar-Segel noch annaehernd Guetesiegel-konform verhaelt (gibts dazu eigentlich Untersuchungen auf dem Messwagen?). Mit einer Stallspeed von ca. 50km/h landen zu muessen halte ich jedenfalls fuer auesserst heikel.

                        Wobei man natuerlich zugestehen muss, dass es fuer einen Veranstalter aeusserst schwierig ist, im Laufe eines Tasks entstehende Wettergefahren angemessen zu beurteilen. Dieser Punkt ist fuer die Sicherheit aber viel entscheidender als die exakte Vermessung der Fluegelhinterkante.

                        Kommentar


                          #13
                          AW: kontrolle von wettkampfdrachen

                          Halllo Franccoooo,
                          ich bin auch der Meinung Drachen sollten kontroliert werden, sind meiner Meinung sowieso viele zu viele in der Luft von dem sperrigen Zeug, muß Thomas mal fragen ob mann die nicht einfach am Boden festmachen kann,
                          war das schön wenn der Luftraum endlich sauber wär.

                          Na Ihr wisst doch Späßle gemacht.

                          Nein nun im Ernst wenn man einen Vergleich der leistung des Piloten haben will muß man auch die Wettkampfregeln so auslegen/ festlegen daß alle die geleichen Chancen haben und dies muß nicht nur aus Gleichheit des Wettkampfes sein nein dies muß acu zum Schutz des Piloten sein.
                          Es gibt genug die bis ans Limit Ihres Drachens gehen, für was für einen Pokal, das kanns ja nichtsein

                          Also DOPING Freie Wettkämpfe,

                          Happy Landings

                          Maik

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                            #14
                            AW: kontrolle von wettkampfdrachen

                            Hallo,

                            wieso wollt ihr immer alles kontrollieren,liegt das an der deutschen mentalität

                            es ist doch in jedem bewerb od. wettkampf so dass ein vergleich zwischen material UND mensch statt findet das war immer so und wird auch hoffentlich immer so bleiben .das sollte jedem bewusst sein der sich und sein material mit anderen messen will ansonsten gibt es ja noch die möglichkeit an einem serienbewerb teil zu nehmen sofern es einen gibt.

                            kennt jemand die unfallstatistik bei den GS-bewerben mit wettkampfgeräten und protos?
                            9 von 10 leuten fliegen da solche geräte die auch nicht kontrolliert werden und meiner meinung nach wissen die genau was sache ist das wird auch bei den HG-piloten nicht anders sein.
                            es sind einfach viele faktoren die berücksichtigt werden müssen um die sicherheit der piloten auch im wettkampf zu erhöhen.

                            eine aufteilung in offener(proto) klasse und serienklasse bei den drachen würde die benachteiligung der geräte eliminieren
                            leider fehlen die piloten dazu.

                            Gruß-Christian

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                              #15
                              AW: kontrolle von wettkampfdrachen

                              Zitat von CarstenM
                              Pitch-Kontrolle ist ja schoen und gut, aber was nuetzt es, wenn dann ein Task bei Regen durchgefuehrt wird (wie z.B. bei der letzten German Open)?

                              Dort hiess es dann von offizieller Seite "Regenschauer sind kein Grund zum Abbrechen, solange es sich nicht um ein Gewitter handelt".

                              Ich glaube nicht dass sich ein Drachen mit tropfnassem Mylar-Segel noch annaehernd Guetesiegel-konform verhaelt (gibts dazu eigentlich Untersuchungen auf dem Messwagen?). Mit einer Stallspeed von ca. 50km/h landen zu muessen halte ich jedenfalls fuer auesserst heikel.

                              Wobei man natuerlich zugestehen muss, dass es fuer einen Veranstalter aeusserst schwierig ist, im Laufe eines Tasks entstehende Wettergefahren angemessen zu beurteilen. Dieser Punkt ist fuer die Sicherheit aber viel entscheidender als die exakte Vermessung der Fluegelhinterkante.
                              Niemand verbietet Dir als Pilot, landen zu gehen wenn Dir die Bedingungen nicht passen.Wieso Du die Verantwortung zum Veranstalter schiebst ist mir nicht klar.
                              Genauso wenig wird jemand gezwungen an seinem Drachen herumzuschrauben.
                              Wer weiss was er tut, soll es machen.
                              Wettkampf bedeutet fortschritt. Sei es auf materialseite oder auf piloten seite.
                              Schlussendlich gewinnt noch immer der Beste Pilot, ein verändertes Gerät ist nur minimal daran beteiligt.

                              Gruss Mario

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